Inhaltsverzeichnis
1. Einfache Bedienung der Schiebebühne durch WDP
2. Hardwarebeschreibung der Bühne
4. Darstellung in Win-Digipet (WDP)
6. Automatik mit Anforderungskontakten
Dieser Workshop behandelt
das Thema:
Steuern der Märklin
Schiebebühne 7294 und einbinden in einen Automatischen Betrieb.
Der grundsätzliche
Anschluss und das reine bedienen der Schiebebühne ist vom Hersteller bereits
vorgegeben und kann auch so erfolgen. (siehe Märklin-Digital-Buch 0308)
Man benötigt lediglich
einen k84 Schaltdekoder, der an Stelle des mitgelieferten Handbedienkastens
angeschlossen wird. Somit ist das steuern der Bühne mittels Keyboard oder
Mausklick über PC und Interface bereits möglich.
Einen Modellbahner, der
seine Anlage mit einem leistungsfähigen Steuerungsprogramm wie Windigipet
steuert (man muss eigentlich schon Regelungsprogramm sagen, da ja durch
Rückmeldungen eine Art Regelkreis entsteht), kann diese Funktion natürlich
nicht zufrieden stellen.
Aus diesem Grund werde
ich zeigen was man tun kann um die Schiebebühne komfortabel zu steuern
und in einen Automatik-Betrieb einzubinden.
Ich gehe davon aus, das
jeder der diesen Workshop liest mit dem Hobby Modellbahn und insbesondere mit
Märklin-Digital vertraut ist.
Ebenso dürfte uns allen
klar sein, das hier nur eine von vielen Möglichkeiten beschrieben ist, die
allerdings von mir getestet und als brauchbar empfunden ist. Natürlich ist
jeder nacharmer dieser Umbauten für Durchführung und Gelingen der Arbeiten
selber verantwortlich.
Dennoch würde ich mich
über Rückmeldungen anderer „Schiebebühnenumbauer“ freuen.
!Vorsicht: Der Hardwareumbau
lässt sich in einigen Punkten nicht mehr rückgängig machen. Auch sollte
man schon einige handwerkliche Fähigkeiten mitbringen und vorsichtig arbeiten
um die teure Schiebebühne nicht zu beschädigen. Dies ist auch nur eine
Beschreibung möglicher Maßnahmen und es
kann natürlich keinerlei Gewähr übernommen werden.
! Wichtig:
2-Leiter-Fahrern sei
gesagt, das auch sie die Bühne nach diesem Umbau nutzen können!
Um die Märklin
Schiebebühne durch Windigipet steuern zu können ist die Ansteuerung mittels k84
Decoder vorzunehmen.
Widerstand 10Ohm Dioden 1N4001 Relais 24V= Spule Gleichrichter B80C800
Dioden vom Typ 1N4001 z.b. von Conrad Best.Nr. 16 22 13
-77
Tipp: wenn man den Widerstand ganz
weg lässt läuft die Bühne sehr schnell und laut. Hat man einen
Wechselstrom-Fahrtrafo zur Verfügung, kann man mit dem Fahrspannungsausgang die Dioden versorgen , und kann
so die Bühnengeschwindigkeit einstellen.(siehe Bild 3) Ebenso kann ich den Einbau eines Relais empfehlen,
das bei einem Kurzschluss oder Not-Aus der Zentrale die Stromzufuhr zur
Bühne unterbricht.
Widerstand 10Ohm/5Watt Best.Nr. 41 01 10 -77 (alter
Handregler einer Autorennbahn geht auch)
Relais 24V= 1pol UM Best.Nr.
50 52 18 -77
Gleichrichterbrücke B80C800 Best.Nr. 50 13 87 -77
Zum besseren Verständnis
ist hier der prinzipielle Aufbau der Märklin-Schiebebühne erklärt.
Bild2
Hier ist die
Schiebebühnen-Grube in der Draufsicht dargestellt.
Die Bühne ist nur
schematisch eingezeichnet um die Funktion der Schleifkontakte zu zeigen.
Tipp: um die Bühne aus der Grube
herauszunehmen genügt es die unterseitige, den Anschlussbuchsen entfernt
liegende Diode kurzzuschließen. Die Bedienungsanleitung empfiehlt das
Getriebe auszubauen, was meiner Meinung nach unnötig ist. Anschließend die
Bühne ganz nach oben/hinten fahren lassen. Ich habe dafür einen Taster
eingebaut, um per Knopfdruck die Bühne entfernen zu können. Das ist für
Wartung und Reinigung vorteilhaft.
Um die Bühne auch in
einer Automatik (Automatik mit Anforderungskontakten, Fahrplan) einzubinden
bedarf es einer Rückmeldung der aktuellen Bühnenposition.
Dies kann realisiert
werden, wenn man auf eine funktionsfähige Oberleitung verzichtet.
Hierzu werden die
Kontakte, die normalerweise über die Bühne den Fahrstrom an die abgehenden
Gleise verteilen, genutzt. Diese sind im Schaubild Orange dargestellt.
Schließt man an die neben
den Gleisanschlüssen vorhandenen Buchsen jeweils einen Rückmeldeeingang eines
s-88 Rückmeldedecoders an, und legt Masse an den B2 Anschluss, so erhält man
bereits die aktuelle Bühnenposition gemeldet bzw. im Steuerprogramm angezeigt.
(siehe Bild 3)
Für den Fahrbetrieb mit
WDP im Fahrplanmodus würde das schon genügen, denn hier kann man die Lok
Zeitgesteuert auf die Bühne fahren, und es ist nicht zwingend eine Rückmeldung
der Lokposition nötig, aber empfehlenswert.
Bild 3
Darstellung der Schiebebühne wie sie ohne Umbau in einen Fahrplan eingebunden werden könnte. Hier ist die Variante mit Bühnenversorgung durch einen Fahrtrafo 6647 gezeigt. So läst sich die Bühnengeschwindigkeit komfortabel einstellen. Die 10.Rückmeldeleitung muss nicht angeschlossen werden, da diese Position bereits durch die 1. angezeigt wird. Ebenso ist hier ein „Not Aus Relais“ integriert, das bei einem Stop der Zentrale die Bühnenbewegung ebenfalls unterbricht.
Diese Variante läst
zusätzlich zur Rückmeldung der reinen Bühnenposition auch das automatische
Befahren der Bühne zu. Hierzu werden unwiderrufliche Umbaumaßnahmen
erforderlich, die auch einiges Geschick im Umgang mit Lötkolben und
Mini-Bohr-Schleifer erfordern.
Hier die
Punktschweißung durch bohren oder schleifen entfernen. Dabei fällt diese
Seite der Kontaktfeder weg, wird nicht mehr benötigt. ! nicht zu viel Hitze erzeugen sonst schmelzen die
Haltenasen ! Alle blauen
Leitungen entfernen, und die Kontaktlaschen an den rot eingezeichneten
Stellen durchtrennen.
Bild4
Nach den oben gezeigten
Änderungen läst sich das eine Schienenprofil aus der Bühne herausziehen. Sollte
es etwas hakeln, muss die ehemalige Punktschweißstelle noch versäubert werden.
Nun muss das fehlende
Schienenprofil durch 3 Stücke eines gut lötbaren Profils ersetzt werden. Ich
habe das Peco Code100 Gleis (ebenfalls über Conrad erhältlich) verwendet. Dies
läst sich hervorragend löten, ist aber mit 2,5mm Profilhöhe um 0,4mm niedriger
als das entfernte Märklin Gleis.
Damit die Spurkränze
nicht auf der Bühnenabdeckung aufsetzen, muss das neue Gleis unterfüttert
werden. Ich habe auf der Unterseite im ca.10mm Abstand Lötpunkte aufgebracht, und
diese mit einer Feile soweit abgefeilt, bis die 2,9mm Profilhöhe erreicht
waren.
Das mittlere Profil ist
bei mir 136mm, und die äußeren je 75mm lang.
Diese Aufteilung hat sich
als funktionstüchtig gezeigt, da man so lange Loks einigermaßen mittig auf der
Bühne zum stehen bekommt. Ich habe dies mit einer Köf und einer E94 getestet,
die wohl die beiden Extreme darstellen.
Nun können die
Schienenprofile wieder in die Bühne eingeschoben, und mittels Sekundenkleber
fixiert werden.
An die nun entstandenen 3
Rückmeldekontaktstrecken werden von unten, durch die vorhandenen Löcher,
Leitungen angelötet und zu den in Bild5 gezeigten Kontaktfedern geführt.
Alle Trennstellen, die
der Schienenprofile und die der Kontaktfedern sollten mit einem Klebstoff z.B.
Uhu-Hart ausgefüllt werden, um ein verschieben oder verdrehen der Metallteile
zu verhindern.
Diese Nippel bewirken das Anhalten der Bühne am
entsprechenden Anschluss
Bild5
Hier ist der gesamte Umbau skizziert. Rot ist die Verbindung aller Mittelleiter dargestellt, die beiden blauen Leitungen führen zum s88-Dekoder und melden die Belegung der kurzen Bühnenkontakte allerdings nur wenn die Bühne an einem Anschlussgleis steht.
Bild 6
Neu entstandene Rückmeldekontakte
!! Die kurzen, äußeren Kontaktstrecken müssen jeweils mit den Kontaktfedern am anderen Bühnenende verbunden werden, da diese nur im Bühnenstillstand eine Besetztmeldung an WDP liefern, und dies als Stopkontakt der entsprechenden Fahrstrasse dient. !!
Der umbau der Bühne ist
somit abgeschlossen.
Nun geht es mit der Grube
weiter.
An der Schiebebühnen
Basisplatte habe ich folgende Arbeiten durchgeführt.
1.
Durchtrennen der
Mittelleiterverbindungen zu den Anschlussgleisen um zusätzliche Schleifkontakte
für Rückmeldungen frei zu bekommen.
2.
Entfernen der
Schienenprofile , da die Schiebebühne in eine K-Gleis Anlage integriert werden
soll.
3.
Anbringen neuer
K-Gleisstutzen.
4.
Verbinden aller
Mittelleiter, da keine Stromlosabschnitte bei WDP nötig sind.
5.
anbringen einer
Leitung zum Anschluss des oben erwähnten Tasters zur Entnahme der Bühne.
Tipp: hier ist zwar der Umbau
mit Märklin-K-Gleis gezeigt, ich kann aber auch den Usern aller anderen
Gleissysteme den Umbau auf ihr System nur empfehlen. Für Märklinisten
entfallen so die teuren Übergangsgleise und somit die fixe Gleisgeometrie
an jedem Gleisanschluss eine 180mm Gerade anzufügen.
Ich habe zuerst die
originalen Schienenprofile entfernt. Dies ist nötig, um eine lückenlose
Rückmeldung durch die Fahrzeugachsen zu ermöglichen, und der Betrieb im
2-Leiter System grundsätzlich möglich wird.
Hierzu ist die Grube
kopfüber auf eine ebene möglichst metallische Fläche zu legen.
Dabei liegen nur die
Schienenprofile auf, und die Metallfläche hilft die Profile zu kühlen.
Nun müssen die 20
Schweißpunkte sauber weggeschliffen bzw. besser weggebohrt werden.
Dabei ist möglichst wenig
Hitze zu erzeugen, damit keine Plastikteile wegschmoren.
Mit einem scharfen 2mm Bohrer
vorbohren, und dann mit mäßiger Drehzahl immer größere Bohrer verwenden, bis
die Schweißstelle vollständig entfernt ist.
Am besten geht das mit
einem Bohrständer.
Danach lassen sich die
Schienenprofile leicht aus ihren Halterungen herausziehen.
Verbindungsschiene wird nicht mehr benötigt. Diese Schweißpunkt an allen Gleisanschlüssen
vorsichtig wegbohren. Dies ist die Diode, die es zu überbrücken gilt, um
die Bühne zu entnehmen. Bei meinem Anschlussplan genügt es an diesem
Anschluss eine Leitung über einen Taster nach Masse zu führen. Das braune Verbindungskabel entfernen
Vorbereiten der neuen Gleisanschlüsse.
Ich habe hierzu 5 Gleise Nr. 2206 genutzt. Diese haben den Vorteil, das
Gleisprofil ist in der 3. Schwelle fixiert. Verwendet man z.B. 2200 Gleise muss
man min.4 Schwellen stehen lassen, da hier die Fixierung in der 4. Schwelle
vorgenommen ist.
Das trennen des Schwellenrostes und das Ablängen der Schienenprofile dürfte
jedem der einmal ein Flexgleis verlegt hat klar sein.
Tipp: man sollte die
Anschlussgleise so lang wie möglich lassen, dann spart man sich
Schienenstöße und der Gleisanschluss wird stabiler. Ich musste die Umgebaute
Schiebebühne wieder Verschicken, da es nicht meine eigene ist, deshalb habe
ich das Minimum eingesetzt.
Jetzt währe auch eine gute Gelegenheit um sich Gedanken zu machen ob man
überhaupt alle Gleisanschlüsse benötigt. Soll ein Gleisanschluss weggelassen
werden ist es von Vorteil wenn man die kleinen Kunststoffnippel, die diesem
Anschluss zugeordnet sind, mit einem Messer abschabt, bis die Kontaktfeder hier
nicht mehr vom Schleifkontakt abhebt. So hält die Bühne in dieser Position
nicht mehr an.
Hier sieht man die Fixierung in der 3. Schwelle Das minimale
Schienenmaß ist bei 2206-Gleisen 55mm, bei 2200-Gleisen 62,5mm mit 4
Schwellen.
Bild 8
An der letzten
Schwelle ist das Mittelleiterblech blank zu kratzen und zu verzinnen. Vorsicht mit der Hitze! Evtl. Auf einen nassen
Schwamm legen um die Kunststoffschwelle nicht zu zerstören.
Bild 9
Vor dem Einsetzen der neuen Anschlussgleise müssen, zur besseren
Stabilität, die Aussparungen für die Verbindungslaschen aufgefüllt und die alte
Mittelleiter Kontaktfeder gekürzt werden.
Mittelleiterlaschen um ca.5mm kürzen, verzinnen und
nach oben biegen. Füllstücke aus 1mm Polystyrol, 4x6mm einkleben.
Bild 9
Nun können die neuen Gleise bis an den inneren Grubenrand eingeschoben, und
mit ein paar tropfen Sekundenkleber fixiert werden.
Im nächsten Schritt werden die Mittelleiterverbindungen zwischen
Schleifkontakt und Gleis aufgetrennt, und die Mittelleiter der Gleise mit den
beiden Punktkontakten auf dem Grubenrand verbunden.
Vor dem Durchtrennen muss das Blech an den beiden
Stellen mit 2-Komponenten-Kleber dauerhaft und großflächig fixiert werden. Mein UHU-Endfest ist leider Durchsichtig, und nur
schwer erkennbar! Hier müssen später
Leitungen angelötet werden. Verlöten der beiden vorverzinnten Teile.
Bild 10
Tipp:
auch diese Trennstelle mit Kleber auffüllen, um später Kurzschlüsse durch
Schmutz zu verhindern. Zwischen solchen Trennstellen bildet sich ein
elektrisches Feld, das jeglichen metallischen Abrieb und Späne magnetisch
anzieht!
Nun fehlen nur noch ein paar Verbindungsleitungen, die auch in Bild 5
ersichtlich sind, und der Umbau ist abgeschlossen.
Hier ist mit einem
blanken Brückendraht die Mittelleiterverbindung aller Gleisanschlüsse
hergestellt. Der rote Draht führt zur anderen Grubenseite. Die schwarze
Leitung verbindet alle Schleifkontakte dieser Grubenseite und führt zum s88
Rückmeldemodul (RMK13)
Bild 11
Die grüne Leitung führt zum Taster „Bühnenentnahme“, die blaue Leitung
führt zum Rückmeldemodul, und meldet an RMK12 die Bühnenposition 5re.Man kann
die Leitung auch an der Buchse anstecken, aber ich vermeide Steckverbindungen,
da gerade bei Rückmeldeleitungen kaum Strom fließt, und so kleinste
Übergangswiderstände im laufe der Zeit Probleme bereiten können.
Bild 12
Hier noch ein Bild aller Leitungen dieser Grubenseite.
Auf der anderen Grubenseite fehlt lediglich die grüne Tasterleitung, dafür
ist dort eine rote als Mittelleiterversorgung mit herausgeführt.
Bild 13
Das Bild zeigt den Testaufbau, mit dem ich die Steuerung durch WDP
überprüft habe.
Wie man sieht müssen alle Gleise eine eigene Masseverbindung haben, da
diese nicht mehr durch die Grube bereitgestellt wird.(dadurch auch 2-Leiter
fähig)
Alle Rückmeldeleitungen der Gleise sind unter dem Basisbrett geführt!
Man beachte auch den s88-Bus, der bei solch einer Leitungsführung keinerlei
Probleme bereitet.
Die beiden s88 Rückmeldedecoder sind Eigenbau.
Bild 14
Der Widerstand ist provisorisch, zur Ermittlung des
benötigten Wertes, in die blaue Leitung eingeschleift. Taster zur Bühnenentnahme
Tipp: beim wieder einsetzen der Bühne in die Grube
ist darauf zu achten das dies rechtwinklig geschieht. Also zuerst die
Versorgungsspannung abschalten oder zumindest die Fahrtrichtung der Bühne
nach hinten schalten. Nun die Bühne auf der rechten Seite mit den
Haltenasen unter den Grubenrand führen, dann auf der gegenüberliegenden
Seite die beiden Haltenasen in die dafür vorgesehenen Aussparungen
einsetzen und mit einem Gegenstand ,evtl. einer Lok, beschweren. Sitzt die Bühne
nun ordnungsgemäß, so kann die Richtung auf „nach vorn“ gestellt werden und
die Bühne läuft sofort los, bis zum nächsten Anschlussgleis.
Dem aufmerksamen Leser
ist vieleicht aufgefallen, das meine Skizzen in einem Punkt nicht mit den Fotos
übereinstimmen.
Ich habe die
Grubenanschlüsse B1 und B2 vertauscht aufgebaut. Das bedeutet, an der Bühne
(Bild6) sind das rote und das graue Kabel anders angeschlossen als auf der
Skizze eingezeichnet. Das hat lediglich zur Folge, das auf den Bildern 13/14
der rote und der weiße Stecker vertauscht sind.
Wer sich beim Umbau aber
akribisch an die Skizzen hält, kommt bestimmt zum Ziel.
Auch bei mir trifft eben
das Sprichwort „learning
by doing“ zu.
Bild 15
Hier wird eine Möglichkeit gezeigt, wie man die Schiebebühne in WDP darstellen kann.
Dies stellt auch meinen Testaufbau von Bild13 dar, mit dem Unterschied das der Gleisanschluss 5re (oben rechts) entfallen ist, dafür am Zufahrtsgleis 1re (rechts unten) ein RMK hinzugefügt wurde. Das Signal ist nur Symbolisch eingezeichnet.
Die beiden mit „Richtung“
und „Fahren“ bezeichneten Symbole schalten die beiden Relais im k84-Decoder
(hier Viessmann 5213).
Die Bühne ist mit 4
Gleissymbolen und 3 Loknummernfeldern (LF), die auch mit
Rückmeldekontakt (RMK)-Nummern versehen sein müssen, dargestellt. Die
Lokfelder sind notwendig, da an jedem eine Fahrstrasse (FS) enden kann.
Die aktuelle Bühnenposition
zeigen die „halben Brückensymbole“ mit den RMK 1 – 5 und 8 – 12 an. Es wurde
schon erwähnt, das RMK1 entfallen kann, da dieser immer mit RMK8 aktiv ist.
Bei der Fahrstraßenerfassung kann man sich mit WDP8.2 so richtig austoben.
Hier ist die gesamte Intelligenz bei WDP abgelegt. Auf den FS bauen die
Automatik und der Fahrplan auf.
Ich habe mal die nötigsten FS aufgezeichnet, um eine Lok vom Zufahrtsgleis
1re zu den Abstellgleisen 4li und 5re, und zurück zu bringen.
Bild 16
Dieses Bild zeigt die FS, die die leere Bühne von jeder Position zum
Anschluss 1re bringt.
Als Start und Ziel ist hier RMK16 eingetragen, da man in die Felder
etwas eintragen muss, und das der Anforderungskontakt für diese FS in der
Automatik ist.
Im Feld StartV minus steht hier –70, da hier ja keine
Lokfahrt stattfinden soll und darf.
Unter Freigaben ist lediglich der Zielkontakt 8 der Bühne
eingetragen.
Als Folgeschaltung
wird bei erreichen der Bühnenendposition 1re (RMK8 =Belegt) der k84 (Adr
002) auf rot geschaltet, d.h. die Bühne bleibt stehen.
Bild 16.1
Bild 17
Dieses Bild zeigt die FS, mit der die Lok auf die Bühne gefahren wird.
Wie man sieht ist der Startkontakt immer noch RMK16, da sich die Lok
bei der vorherigen FS ja nicht bewegt hat. Die Stellbedingungen sind schnell
erklärt: 8 und 16 besetzt bedeutet Bühne auf Position 1re und Lok auf
Startkontakt. Alle anderen Kontakte müssen frei sein, also die Zufahrt zur
Bühne und die Bühne selbst.
Die Startgeschwindigkeit ist mäßig (50% aus Lokdatenbank –30% = 20%) und
wird bei erreichen vom Bühnenmittenkontakt 7 nochmals auf 10% (50-40=10)
reduziert.
Das Ziel dieser FS ist RMK13 also die Linke Seite der Bühne.
Freigabekontakt ist der Zielkontakt13, Folgeschaltungen gibt es keine.
Beim aufzeichnen der FS habe ich den k84 “Fahren“ in Stellung rot mit
erfasst, damit er für die Dauer dieser FS blockiert ist.
Bild 18
Dieses Bild zeigt die FS, um die besetzte Bühne zum freien Gleisanschluss
5re bringt.
Die Besonderheit dieser FS ist, das die Lok sich auf der Bühne nicht
bewegen soll, aber dennoch die Loknummer vom linken Feld an das mittlere Feld
weitergereicht wird.
Das ist sinnvoll, da die nächste Lokbewegung theoretisch nach links oder
rechts von der Bühne herunter stattfinden kann. Praktisch kann hier natürlich
nur eine Fahrt nach rechts folgen, da an der Zielposition ja nur rechts ein
Gleisanschluss ist.
Der Workshop soll aber einen universellen Einblick zeigen.
Die beiden grün erfassten k84 bewirken: Bühne-Richtung nach hinten und
losfahren.
Stellbedingungen: Bühnenposition 1re (RMK8) und Lokposition auf Bühne links
(RMK13)
StartV –70 da die Lok nicht wirklich fahren soll
Freigaben: Zielkontakt der Bühne RMK12
Folgeschaltung: wieder Endposition der Bühne hier bei RMK12 = besetzt, k84
Adr002 = rot
Bild 19
Dieses Bild zeigt die FS zum herabfahren der Lok von der Bühne.
Freigaben: Zielkontakt 20 ; Folgeschaltungen: keine
Nun haben wir alle Möglichkeiten verschiedener Fahrstraßen gesehen:
1.
Bühnenleerfahrt
2.
Lok auf die Bühne
fahren
3.
Bühnenfahrt mit Lok
4.
Lok von der Bühne
herunterfahren
Diese Fahrstraßen muss man nun für alle möglichen Anschlussgleise
aufzeichnen.
Hier werden die vorher
aufgezeichneten FS nur noch logisch verknüpft bzw. angefordert.
Ich zeige dies in der
Reihenfolge wie beim Fahrstrassen erfassen.
Bild20
Kommt also eine Lok auf
dem Zufahrtsgleis an den RMK16 so fordert sie die Zufahrt zur Bühne an.
Ist die Bühne nicht an
der erforderlichen Position 1re, so kann die 1. FS nicht gestellt werden, da
dies eine Stellbedingung dieser FS ist.
Also wird die 2. FS
gestellt, sofern deren Stellbedingungen erfüllt sind. (Bühne leer und nicht
an Position 1re)
Ist auch dies nicht
erfüllt, befindet sich z.B. noch eine Lok auf der Bühne, so passiert erst mal
nichts.
Ist nun nach beenden der
FS 02 (xxx – 1re) die Bühne an der Position 1re angekommen, so steht die Lok ja
immer noch am RMK16.
Sie fordert also
weiterhin die beiden FS an, jetzt ist aber die Stellbedingung zur FS 01 (Lok
1re->Bühne) erfüllt, und wird gestellt. Die Lok fährt also, nach einem
Pfiff, auf die Bühne zum Zielkontakt 13.
Bild 21
Der Kontakt 13 ist nun
der nächste Anforderungskontakt (AK).
Dieser fordert nun alle
möglichen „Bühnenfahrten mit Lok“ zu den Abstellgleisen an.
Hier kann natürlich seit
WDP8.2 allerlei „Intelligenz“ eingebracht werden, da man ja verschiedene FS für
Loks freigeben/sperren kann. Dies zeigen aber andere Workshops und das Handbuch
bzw. dessen Update.
Ich habe exemplarisch nur
2 mögliche FS eingetragen.
Ist Gleis 4li bereits
besetzt, wird in unserem Fall Gleis 5re angefahren.
Ist die Bühne dort
angekommen, meldet ja bekanntermaßen RMK12 belegt.
Dies ist nun der AK um
die Lok von der Bühne herunter zu fahren.
Bild 22
Man beachte den Wendebefehl (#<>#) der hier nötig ist, da die Lok von rechts auf die Bühne gefahren ist und nun auch nach rechts wieder herunter fahren soll.
Bild 23
Der AK4 benötigt
diesen Wendebefehl nicht, da hier die Fahrtrichtung nach links bleibt.
Nun genug der
Ausführungen zum Thema Automatik mit Anforderungskontakten.
Ich will ja nur die
grundsätzliche Vorgehensweise aufzeigen, da jeder seine Schiebebühne anders
Einbaut und Betreibt.
Der Fahrplan-Modus in WDP
ist vom Grundgedanken her einfacher als die Automatik m.A.
Der Fahrplan kann sich
nicht ein freies Abstellgleis suchen und die Lok dort abstellen.
Hier ist durch die starre
Abfolge von Fahrstraßen kein Freiraum, allerdings kommt es hier auf die Zeit
an.
Im Fahrplan kann man den
Ablauf wunderbar ausschmücken, d.h. man kann Ereignisse mit
einbinden.(Sonderfunktionen an der Lok steuern, externe Funktionen einbinden,
Zeitliche Pausen einlegen uvm.)
Bild24
Hier ist ein einfacher Fahrplan abgebildet, der die Lok E94 vom Startpunkt RMK16 auf das Abstellgleis 5re bringt.
Der FP beinhaltet die
gleichen FS, die in der Automatik auch beschrieben wahren.
In Zeile 1 wird die FS
xxx – 1re aufgerufen. Diese bringt bekanntermaßen die Bühne zum Anschluss 1re.
Der FP-zeilen Test hat ergeben, das die Bühne um 2:17 am Anschluss 1re zur
Verfügung stand, d.h. das Ende der FS erreicht war.
Die nächste FS wird dann
um 00:03 aufgerufen. Was man hier nicht sieht sind die Sonderfunktionen dieser
FP-zeile. Ich habe die Lok am RMK7 hupen lassen, was einem „Grüß Gott“ an den
Bühnenwärter ähnelt.
Die Lok hat 19sec. Für
ihre Fahrt benötigt, was man an der Ankunftszeit sieht.
Nun dauert es eine ganze
Weile, bis 00:04 bis sich die Bühne in Bewegung setzt.
1min10sec dauerte die Fahrt,
dann war der Anschluss 5re erreicht.
Hier beginnt nun um 00:06
die letzte und interessanteste FP-zeile.
Die Lok steht ja auf
RMK7, was dem Startkontakt dieser FS gleichkommt. Hier wechselt sie ihre
Fahrtrichtung unter Beibehaltung aller Funktionen F+, f2 und f4.
Am gleichen Punkt fährt
sie dann mit Geschwindigkeit 30 und einer Beschleunigung von 06 los.
Am RMK20 angekommen
stoppt die Lok und abermals am RMK20 aber mit 5sec Verzögerung werden alle
Funktionen abgeschaltet.
Dies war die kleine
Exkursion in die Fahrplan-Automatik, und auch der Schluss dieses Workshops.
Ich hoffe einigen
Modellbahnern die Schiebebühne etwas näher gebracht, oder schmackhaft gemacht
zu haben.
Bei Fragen stehe ich
gerne unter gerd.boll@12move.de zur
Verfügung.
Viel Spaß mit einem der
schönsten Hobbys wünscht
Gerd