Autor Thema: Brown-Out-Effekt  (Gelesen 4030 mal)

Offline Martin Lutz

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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #15 am: 11. März 2008, 08:40:13 »
Hallo Gerd,
Hallo Martin
Ich stimme dir ja voll zu, man könnte wenn man wollte...... Entstörfilter (L/C) oder Spannungsbegrenzung, alles kann man einbauen, wenn man sich damit auskennt.
Dieses elektronische "Hünerfutter" würde auch preislich keinen nennenswerten unterschied machen.
Da stimme ich dir schon zu. Doch erwarte ich als Kunde, dass dieses "Hühnerfutter" vom Hersteller des Antriebs dimensioniert wird und ich als Kunde einwandfrei funktionierende Ware erhalte und nicht noch irgendwelche Basteleien vornehmen muss, damit die gekaufte Ware so funktioniert wie sie eigentlich sollte.  ;)

Mittlerweile gibts ja schon verschiedene Hersteller, die Servoantriebe anbieten. Da gibts keine Endschalter, die nach kurzer Zeit schon abgefackelt sind und man sie ausser Funktion setzen muss. ;D
Gruss
Martin
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Offline Martin Lutz

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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #16 am: 11. März 2008, 08:51:01 »
Hallo Jürgen,
Denn dort werden die Endabschalter immer entfernt.
Ja, das ist mir beim ersten Besuch im MiWuLa auch aufgefallen. Das erkennt man an den angeschmolzenen Gehäusen.  :(

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Gruss
Martin
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Offline Rainer Renisch

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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #17 am: 11. März 2008, 10:08:58 »
Hallo liebe Elektronikspezies,

ich muß Willi ja zustimmen, weil ich auch ein Betroffener bei den Hoffmann-Antrieben bin.

Wenn ich den Beitrag richtig verfolgt habe, könnte ich das Problem mit einer Freilaufdiode lösen. Einen Freilauf kenne ich vom Fahrrad, aber mit diesem Wissen komme ich hier einfach nicht weiter.
Vielleicht kann mal einer hier eine Skizze (Schaltung und vielleicht auch Einbau) einstellen und auch den Typ der Dioden benennen, damit man weiß, was man kaufen muß.

Ich hatte schon die Idee, Ferrit-Perlen vor den Antrieb auf die Leitung zu fädeln. Könnte damit das Problem auch gelöst werden?

Ich baue auf die guten Beiträge unserer Elektroniker!

MfG
Rainer
Freundliche Grüße
Rainer
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Offline ezada

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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #18 am: 11. März 2008, 10:11:46 »
Hallo miteinander,

Übrigens:
Mangelnde Entstörung direkt an der Spule (Quelle) verhilft dem Endschalter auch den schnelleren Tod. Das heisst, Endschalter brennen schneller ab durch den Funken, der entsteht, wenn der Kontakt die Antriebsspule abschalten muss.

Ich behaupte, dieser Abbrand ist der häufigste Grund, weshalb viele Weichenantriebe nicht zuverlässig funktionieren.

Hallo martin Lutz,
ist denn WDP beim Abschalten nicht schneller als der Kontakt? Bekanntermaßen muß ja nach dem Einschaltbefehl ein Abschaltbefehl an jede Weiche gesendet werden. Mir ist nicht bekannt, wie schnell und wie oft WDP dies sendet.

Noch ein Hinweis: es gibt drei Sorten Antriebe für das K-Gleis. Ohne Kontakt (fest montiert), mit Kontaktfedern und mit Microschalter. Meine Erfahrung ist, daß die alten Weichen mit den festen Antrieben am Besten funktionieren. Ob dies an der fehlenden Endabschaltung liegt, möchte ich bezweifeln.

Der Endschalter ist eine zusätzliche Sicherheit gegen das druchbrennen der Spulen. Denn wenn der Abschaltbefehl - aus welchen Gründen auch immer - nicht ankommt, qualmt es sonst.
Mit digitalen Grüßen
EZADA
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Offline Martin Lutz

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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #19 am: 11. März 2008, 17:50:21 »
Hallo,
Der Endschalter ist eine zusätzliche Sicherheit gegen das druchbrennen der Spulen. Denn wenn der Abschaltbefehl - aus welchen Gründen auch immer - nicht ankommt, qualmt es sonst.
Ich möchte hier nicht gegen die Endschalter plädieren. Ich wollte einfach nur folgendes festhalten. Wenn man Entstörmassnahmen einbaut, so gehören diese zwischen Spule und Endschalter und nicht zwischen Decoder und Endschalter. ansonsten ist der Endschalter nicht geschützt und zieht einen Funken, weil er der Gegeninduktion voll ausgesetzt ist und die Entstörung mit wegschaltet, so dass diese keine Wirkung haben kann.

Gruss
Martin
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Offline Martin Lutz

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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #20 am: 11. März 2008, 18:06:51 »
Hallo Rainer,
Hallo liebe Elektronikspezies,

ich muß Willi ja zustimmen, weil ich auch ein Betroffener bei den Hoffmann-Antrieben bin.

Wenn ich den Beitrag richtig verfolgt habe, könnte ich das Problem mit einer Freilaufdiode lösen. Einen Freilauf kenne ich vom Fahrrad, aber mit diesem Wissen komme ich hier einfach nicht weiter.
Vielleicht kann mal einer hier eine Skizze (Schaltung und vielleicht auch Einbau) einstellen und auch den Typ der Dioden benennen, damit man weiß, was man kaufen muß.

Ich hatte schon die Idee, Ferrit-Perlen vor den Antrieb auf die Leitung zu fädeln. Könnte damit das Problem auch gelöst werden?

Ich baue auf die guten Beiträge unserer Elektroniker!

MfG
Rainer
Ich denke, der Name Freilaufdiode kommt daher, weil sie der Spule hilft, sich magnetisch "freilaufen" zu können. Das geht etwa so: Wird eine Spule mit Strom durchflossen, hat sich im Magnetkern (Eisen) ein Magnetfeld aufgebaut. Selbstverständlich ist dieses Magnetfeld auch dann noch vorhanden, wenn der Strom durch die Spule unterbrochen wird. Sobald man also den Stromkreis zur Spule unterbricht, wird sich das Magnetfeld im Kern langsam abbauen. In diesem Fall ändert sich das Magnetfeld, die Spule befindet sich in einem sich ändernden Magnetfeld und induziet eine Spannung (So funktioniert jeder Generator). Die Polarität ist genau umgekehrt, weil die Spule jetzt zur Spannungsquelle wird. Wegen des offenen Kontaktes fliesst kein Strom. Dadurch ist die Spannung sehr hoch. So reicht die Höhe durchaus aus um die Luft zu durchschlagen, welche sich zwischen den Kontaktzungen des Schalters befindet (Spannungsfestigkeit der Luft ist auch nicht unendlich hoch). Ein Funke entsteht. Dieser Funke schmilzt das Metall an den aus- bzw eintretenden Stelle der Kontakte. Der typische Abbrand entsteht. Ist statt ein Schalter, ein elektronisches Bauellement (ein Transistor in der Regel), so kriegt dieses Bauteil natürlich diese Spannung ab und kann zerstört werden.

Baut man jetzt eine Diode parallel zur Spule, so, dass sie diese Induktionspannung kurzschliesst und den normalen Strom sperrt, wird die Induktionsspannung, die beim Abschalten entsteht auf maximal der Durchgangsspannung der Diode begrenzt (Eine normale Siliziumdiode hat etwa 0.7V Durchlassspannung). Das schützt den Schalter, ob dieser mechanisch oder elektronisch ist.
Gruss
Martin
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Offline Rainer Renisch

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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #21 am: 11. März 2008, 19:31:17 »
Hallo Martin,

danke für die gute Erklärung!

Wenn ich nun als Nichtelektroniker versuche, das in die Praxis umzusetzen, so würde ich zu folgendem Schluß kommen:

1. Bei Roco-N-Antrieben mit 2 Spulen müßte jeweils eine Diode zwischen die schwarze Leitung und die rote bzw. grüne Leitung gesetzt werden.

2. Bei Hoffmann-Antrieben mit einem Motor müßten gleichfalls 2 Dioden (eine für jede Richtung) wie oben zwischen den Leitungen vorgesehen werden.

Nun habe ich bei Conrad-Antrieben 2 Dioden gesehen, die aber in Reihe in die Stell-Leitungen eingebaut sind. Eine in Sperrrichtung zum Antrieb, die andere in der anderen Leitung entgegengesetzt. Erfüllen die den gleichen Zweck oder geht es nur darum, den Gleichstrom für den Motor zu bekommen? Da müßten dann noch 2 zusätzliche nach obigem Schema rein.

Stimmt das so oder liege ich daneben?

MfG
Rainer

Freundliche Grüße
Rainer
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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #22 am: 11. März 2008, 20:16:19 »
Hallo Rainer,

Die Dioden bei dem Conrad bzw Hoffmann Antrieb hat die Funktion, dem Motor die Polarität zuzuordnen welche die Weiche stellt. Das heisst, der Motor dreht sich zum Beispiel links, wenn die Weiche gerade gestellt wird und sie dreht sich rechts rum, wenn die Weiche auf Ablenkung gestellt wird. Der Motor erhält somit für jede Weichenstellung die andere Polarität. Der Decoder hat lediglich zwei Anschlüsse. Hier ist ein elektronischer Polwender eingebaut.

Mit anderen Worten: Diese Dioden haben keine Entstör- oder Freilauffunktion. Wollte man diese Motoren richtig entstörenn, so müsste man mit Spulen und Kondensatoren arbeiten. Mit Dioden gehts nicht. Und zwar direkt am Motor, also innerhalb des Gehäuses. Ein Kondensator ist zwar schon über den Motor geschaltet. Aber erfahrungsgemäss ist das eben zu wenig. Jedenfalls zuwenig für Littfinski Decoder, welche sich bei uns aufgehängt haben. Ich habe damals deswegen Herr Hoffmann kontaktiert und ihn auf mangelnde Entstörung seiner Antriebe hingewiesen. Er meinte damals zwar, seine Antriebe seien vorschriftsmässig entstört. Ich solle es doch mit Ferritringen oder mit Drosselspulen (genauer Wert weiss ich nicht mehr) in der Anschlussleitung (zwischen Decoder und Antrieb) versuchen. Diese Antwort bewies mir damals, dass er genau weiss, dass seine Antriebe nicht genügend entstört sind, da er umgehend eine Lösung parat hatte.

Nichts desto Trotz: jetzt arbeiten Servos bei uns auf der Anlage.  :D

Meine Erfahrung mit den Hoffmann Antrieben ist jetzt schon ein paar Jahre her. Das heisst, sie beruhen auf die damaligen Antriebe. Es kann durchaus sein, dass die Antriebe jetzt verbessert/ geändert wurden. Das weiss ich aber nicht. Deshalb kann ich zu aktuellen Produkte von Hoffmann nichts sagen.
« Letzte Änderung: 11. März 2008, 20:21:04 von Martin Lutz »
Gruss
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Re: Brown-Out-Effekt
« Antwort #23 am: 11. März 2008, 21:01:38 »
Hallo Martin,

Zitat
Ich solle es doch mit Ferritringen oder mit Drosselspulen (genauer Wert weiss ich nicht mehr) in der Anschlussleitung (zwischen Decoder und Antrieb) versuchen.

Also werde ich es auch mit Ferritperlen probieren.

Danke für die Antworten.

MfG
Rainer
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