M-Gleis Schattenbahnhofsteuerung

[Peter Vilsmeier]

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu im Forum und möchte erst einmal alle begrüßen.

Desweiteren bin ich erst am Anfang meiner Digipet Laufbahn und habe deswegen noch keine Praxiserfahrung.
Meine Anlage ist vom Gleisplan her fertig aufgebaut. Sie besteht generell aus C-Gleisen, nur die Schattenbahnhöfe sind noch alter M-Gleis Bestand.

Jetzt gleich meine erste Frage:
Wie kann ich in Digipet eine lokunabhängige Automatik für diese SBFs generieren ? D.h., irgendeine Lok fährt auf ein
freies Gleis und gibt einem anderen Zug eine Freigabe zur Abfahrt.
Die Gleise im SBF sind mit je einem Schaltgleis vor dem abisoliertem Haltebereich und einem Schaltgleis nach dem Haltebereich bestückt. Zusätzlich befindet sich noch ein Schaltgleis nach der Ausfahrt des SBFs. Ich weiß, daß diese
Momentkontakte nicht der Idealfall für Rückmeldungen sind, aber für M-Gleise gibt es keine vernünftige andere Möglichkeit, oder ?

Vielleicht hat jemand eine Idee, oder hat eine ähnliche Problemstellung auf seiner Anlage schon gelöst.

Vielen Dank im Voraus


Peter Vilsmeier
 

[Norbert Burkert]

Hallo Herr Vilsmeier,
erstmal recht herzlich willkommen im Forum, das in der letzten Zeit einen regen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen hat.
Am 1.10 hat Herr Peterlin den 500er registrierten Forumsteilnehmer beglückwünscht, und heute sind wir schon fast 600! Man merkt die Modelleisenbahnzeit hat begonnen.

Nun aber zu Ihren Fragen:
Wie ich aus Ihren Fragen entnehmen kann, "denken" Sie noch in "Analogsteuerungen" (D.h., irgendeine Lok fährt auf ein
freies Gleis und gibt einem anderen Zug eine Freigabe zur Abfahrt.)

Win-Digipet ist hier viel flexibler und vielseitiger. Voraussetzung ist, dass die Hardwarekomponenten richtig aufeinander abgestimmt sind und möglichst zuverlässig funktionieren.

Zuverlässigkeit ist genau das Stichwort! Sind Sie sicher, dass mit dem alten M-Gleis ein zuverlässiger Betrieb ohne Entgleisungen und zuverlässiges Schalten der Weichen gewährleistet ist?
Denn irgendwann ist der Schattenbahnhof (SBF) zugebaut, und man kann nur sehr schwer oder gar nicht mehr irgendwelche Komponenten austauschen. und wenn dann eine Weiche "immer" Macken macht, ist der Frust schnell recht groß!
Die meisten Märklinisten, denken ich kann ja meine alten M-Gleise in den SBF verbannen da sieht man sie nicht. Aber genau der SBF muß am zuverlässigsten funktionieren!

Desweiteren kann man bei M-Gleisen Rückmeldedecoder, die auf dem Stromerkennungsbasis (z.B. Viessman 5233)arbeiten einbauen. Nachteil: doppelt so teuer wie "normale" S-88 Module und es werden nur "Stromverbraucher" erkannt. Das bedeutet nur Lokomotiven und keine Waggons!
Man kann zwar Widerstandslack auf die Achsen der Waggons streichen aber die Waggons funktionieren dann nicht mehr im C-Gleis Bereich.

Ich würde Ihnen empfehlen, alles in C-Gleis zu verlegen, auch wenn erst einmal ernorme Kosten auf Sie zukommen.
Anderseits, wird eine Modellbahnanlage meistens 10- 15 Jahre stehen, und über diesen Zeitraum soll, und muß sie zuverlässig funktionieren.

Sie werden sonst immer Kompromisse in Sachen Rückmeldungen machen müssen, und genau die sind die wichtigsten Komponenten um eine MOBA mit dem PC vielseitig zu steuern.

Dies ist nur "meine" Meinung dazu!

 




   

[Kurt Prosch]

Hallo Herr Vilsmeier,
irgendein Modellbahner hat einmal geschrieben:
Das beste Gleismaterial ist für den unsichtbaren, und daher auch meist unzugänglichsten, Gleisbereich gerade noch gut genug und das 1. "Schattenbahnhof-Gesetz" sagt, eine Weiche geht immer dort kaputt, wo sie den größtmöglichen Aufwand
zum Austausch verursacht.
Ich habe bei mir, schweren Herzens, sogar auf K-Gleise verzichtet und auch -gerade- im unzugänglichen Bereich C-Gleise verwendet. Man muß ja nicht jede böse Erfahrung unbedingt selber machen, oder??

Gruß
Kurt
 

[Kalle]

Hallo,
ich denke immer noch, dass die Achsen und Radscheiben bei Märlin immer noch ohne Isolierung elektrisch leitend verbunden sind.
Müssten die Waggons bei Besetztmeldung über Strom-"Fühler" bei den M-Gleisen nicht auch Schleifer haben, welche über Widerstände o. ä. mit den Radscheiben Verbindung haben?

Vielleicht denke ich noch falsch...?... oder hat Märklin in den letzten Jahren Änderungen durchgeführt ?

Trotzdem mit vielen Grüssen aus Gelsenkirchen

Karl  

[Edwin Schefold]

Sehr geehrter Herr Vilsmeier
auch ich begrüße sie erst einmal in dieser Runde.
Und nun zu ihren Fragen.
Meine gesamte Anlage besteht nur aus M-Gleisen und ich habe damit bis jetzt noch keine negativ Erfahrungen gemacht.
Meine Rückmelder sind von der Firma Littfinski (RM-GB-8) (www.idt-infocenter.com) und arbeiten einwandfrei. Auch die Firma Bauer (www.bauer-bahn-control.de) und wie bereits genannt, die Firma Viessmann bieten diese Art der Rückmelder an.
Das Waggon, die keine Stromaufnahme haben, nicht erkannt werden ist richtig, aber ich glauge für ihren Zweck im SHBF ist das vollends ausreichend.

[Norbert Burkert]

Hallo Karl,
nein Du hast natürlich recht! Ich hatte in meinem "Schreibschwall" etwas durcheinander geschmissen.

Es werden leider, bei einem Gleisbesetztmelder, der an dem Mittelleiter angeschlossen ist, nur Waggons erfasst die einen Schleifer und einen elektrischen Verbraucher daran angeschlossen haben, erkannt.
Wieder ein Nachteil von M-Gleis im Schattenbahnhof.
Denn entweder hat jeder Zug zum Schluß einen Waggon mit Schleifer und Beleuchtung oder ich kann bei langen SBF Gleisen nur über die Zuglängenverriegelung, der Fahrstraßen und Lok-Datenbank mehrer Züge hintereinander parken.
Diese Methode funktioniert natürlich auch, sie erfordert aber mehr Aufmerksamkeit beim Lokwechsel oder Zusammenstellung der Züge!

Die Achsen von Märklinfahrzeugen sind elektrisch leitend. Dies ist ja auch ein Vorteil von uns Märklinisten, dass jede Achse eine Gleisbesetztmeldung auslöst.
Damit ist auch der Einsatz als Wendezug kein Problem für Win-Digipet.



 

[Thomas Hirsch]

Hallo Herr Vilsmeier,

Auch ich habe auf meiner Anlage noch fast 50% M-Gleis in Betrieb,hauptsächlich im Schattenbahnhof.
Da die Anlage zuvor analog getsteuert wurde stand ich vor dem gleichen Problem.
Da es aber auch für das M-Gleis "Dauer"-Kontaktgleise gibt steht der vollen Ausnutzung aller WinDigipet-Möglichkeiten eigentlich nichts im Wege!
Ich habe pro Gleis - 2 Kontaktstrecken(je am anfang und am ende) nachgerüstet wobei je nach Fahrtrichtung der 1. als Bremskontakt und der 2. als Stoppkontakt eingtragen ist.
Das ganze läuft völlig problemlos und funktionssicher.
Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sich auch an normalen M-Gleisen nachträglich (Ohne Gleisdemontage)kontaktbereiche nachrüsten.
Meine M-gleis-Weichen arbeiten eher zuverlässiger als die K-Gleis Antriebe.

Mit freundlichen Grüßen  

        Thomas Hirsch  

[K. Schulte]

Hallo Herr Vilsmeier,
ich habe eine ähnliche Situation wie Sie gehabt. Grundgedanke war die alten M-Gleise für den Schattenbahnhof zu benutzen. Ich habe inzwischen den gesamten M-Teil abgerissen, die Schienen verkauft und auf C umgestellt. Dies bestätigt den Inhalt der anderen Antworten auf Ihre Frage.
Ich habe im nicht einsehbaren Schattenbereich die Gleise mit 3 Abschnitten versehen. Zwei kürzere (ca. 2-3 Schienen) an den Endpunkten und ein längeres für den Zug. Jedem ist ein RMK zugeordnet, den Eckgleisen zur Sicherheit auch noch ein stromloser Abschnitt als Signal.
Vorteile: Der Zug kann im nicht einsehbaren Bereich die Endpunkte nicht überfahren.
Das ganze Schattengleis wird durch RMKs überwacht.
Der jeweils zuerst befahrene Kontakt kann als Bremskontakt benutzt werden.
Höhere Betriebssicherheit durch C im Vergleich zu M Gleisen.
Die C-Gleise lassen sich durch das Auftrennen eine kleinen Lasche zu Kontaktgleisen mit Dauerkontakt umfunktionieren.
Die Gleise sind nach meinem System von beiden Seiten durch Züge zu befahren.
Mein Rat: Überlegen Sie es sich sehr gut falls Sie bei einer digital gesteuerten Anlage M-Gleis einsetzen. Ich habe zunächst die falsche Entscheidung getroffen und erst dann gemerkt, dass es nicht sauber funktioniert.
Herzlichen Gruß aus dem Sauerland
Klaus D. Schulte  

[Wolfgang Elsholz]

Hallo Herr Vilsmeier,
Unser Betatester Hubert Vogelbacher betreibt im Schwarzwald eine große Schauanlage mit M-Gleisen. Näheres unter
www.cafe-feldbergblick.de. Sie läuft stundenlang ohne Bedienung im Fahrplanbetrieb ohne jede Störung.    

[Hermann Hafner]

Hallo Herr Vilsmeier

Ich kann mich nur meinem Vorredner K. Schulte anschliessen.

Auch ich habe den gleichen Fehler gemacht wie er.

In sehr aufwendiger, mühsamer Arbeit habe ich den 9-gleisigen Schattenbahnhof von M auf C umgebaut.
Der Grund war einerseits Kontaktprobleme, denn die M-Gleise hatten schon einige Montagen und Demontagen hinter sich. Nach längeren Betriebspausen war die Stromübertragung von Schine zu der Lok besonders schlecht, da das Material der alten M-Gleise sich mit einer Oxydschicht bedeckten, was beim verwendeten Material der C-Gleise kaum mehr vorkommt.

Der andere Grund war, dass auf den alten M-Weichen häufig die neueren, leichteren Fahrzeuge entgleisten.

Beim Digitalbetrieb ist nun einmal die perfekte Stromführung zu den Triebfahrzeugen das A+O.

Auf Grund meiner Erfahrungen, rate ich Ihnen davon ab, in unsichtbaren Teilen der Anlage alte M-Gleise zu benutzen, da genau auf diesen Anlageteilen der Betrieb am sichersten laufen muss.

Freundliche Grüsse aus Zürich

Hermann