Autor Thema: Handbuch für die nächste Version – Vorschläge  (Gelesen 1959 mal)

Dr. Michael Bovensiepen

  • Gast
Handbuch für die nächste Version – Vorschläge
« am: 08. Dezember 2007, 10:12:01 »
Sehr geehrter Herr Battermann,

Ihr Handbuch hat Generationen von Nutzern klar und sicher sowie in sehr ansprechender Form an WDP herangeführt. Auch ich habe darin viel und gerne gelesen und werde dies auch weiterhin tun.

Wenn ich mir erlaube, im folgenden einige Vorschläge für eine spätere Neuauflage zu ma-chen, so bitte ich, dies nicht als Krittelei eines notorischen Besserwissers mißzuverstehen, sondern als Beitrag zur – sowieso immer erforderlichen – Weiterentwicklung des Handbuches durch einen begeisterten Nutzer, der seine in den letzten Monaten gemachten Erfah-rungen als Anfänger einbringen und für weitere Verbesserungen nutzbar machen möchte. :D

1. Das Handbuch schleppt mit den Fahrplan- bzw. AK-Editoren noch Programmteile mit, die sich aus der Historie des Programms erklären, aber für die heutige Nutzung eigentlich keine Rolle mehr spielen sollten. Denn was die vorgenannten Programmteile können, das leistet – wenn ich recht sehe – die wesentlich weiter entwickelte ZFA auch.

Wenn man sich nicht ohnehin entschließt, Fahrplan- und AK-Editoren aufzugeben und aus dem Programm zu entfernen, weil man sie wohl für die sog. Small Edition nutzt, so sollte man diese ausschließlich in dem vermutlich vorhandenen Handuch dieser Small Edition erläutern und sich im hier besprochenen Handbuch auf den Hinweis beschränken, daß dort die nötigen Hinweise zu finden sind. Dies sollte aber unbedingt mit der Bemerkung versehen werden, daß auch Anfänger sich nicht etwa mit Fahrplan- und AK-Editor beschäftigen sollten, bevor sie an den umfangreicheren und weiter entwickelten ZFA gehen; denn dies wäre m. E. der falsche Weg. Jeder Anfänger – ich habe das selbst so gemacht – kommt wesentlich schneller zu einem umfassenden Verständnis von WDP, wenn er sofort mit dem ZFA beginnt.

Die Streichung der Kapitel 11 und 12 des Handbuches sowie der Ziffern 18.16 und 18.17 würde über 60 Seiten sparen und damit reichlich Raum geben für Erläuterungen an den Stellen, an denen (nicht nur) Anfänger chronisch Schwierigkeiten haben.

2. Jeder Anfänger möchte möglichst bald zu einem Automatik-Betrieb kommen. Dafür braucht er den ZfA. Die Profile hingegen dienen der weiteren Verfeinerung. Ich empfehle daher, den ZFA vor den Profilen zu erläutern, denn der Ungeübte wird sich mit den einzelnen Programmkomponenten in der Reihenfolge befassen, die das Handbuch vorgibt.

3. Dem StW sollte man ein eigenes, nach den Profilen einzuordnendes Kapitel widmen. Nur dies entspricht seiner immer weiter wachsenden Bedeutung. Dort sollten nach den allgemeinen Erläuterungen insbesondere das sog. Ein- und Ausschalten erklärt und exemplifiziert werden, da dies nach meinen Erfahrungen immer wieder mißverstanden wird.

Hier sollten ferner ausführliche Beispiele für verschiedene Anwendungsbereiche gegeben werden, die die grundsätzliche Funktionsweise erläutern. Nur dann kann die wohl recht weit verbreitete Scheu vor diesem wichtigen Bestandteil von WDP überwunden werden.

Bei der Aufführung von Anwendungsbereichen, z. B. Weichenstellungsüberwachung, Stopp-stellenüberwachung, SBF-Steuerung kann dann für die Einzelheiten auf die inzwischen vor-handenen sog. Workshops bzw. Beiträge unter Tipps und Tricks verwiesen werden.

Für ein sehr nützliches Beispiel -  sowohl zum Verständnis des StW als auch in der prakti-schen Handhabung – halte ich die von Herrn Herzog vor einigen Wochen im Forum erläuter-te Möglichkeit, mit Hilfe von StW Weichen auf die Grundstellung zu stellen oder Zähler auf 00 zu stellen. Dies vermeidet die Notwendigkeit, die allgemeine Funktion des Aufrufens der Grundstellungen zu nutzen, da damit auch virtuelle Steuer-Symbole erfaßt werden, die um-zustellen höchst unratsam ist. Darauf könnte unter 4.7.3 vor dem letzten Absatz verwiesen werden.

4. Die Erläuterungen zu den einzelnen Programmteilen sollten möglichst konzentriert in einem Kapitel zusammengefaßt sein. Mir ist es mehrmals so gegangen, daß ich weitere Erläu-terungen zu einem Programmteil, die insbesondere in das Kapitel 18 ausgelagert sind, ent-weder übersehen oder später nicht mehr ohne weiteres wiedergefunden habe.

Beispiele: Die Abschnitte 18.5, 18.6 und 18.8 gehören zu dem FSen- bzw. ZF-Kapitel, da sie wertvolle Erläuterungen der jeweils vorher gegebenen mehr theoretischen Hinweise sind. 18.7., der sich mit dem Sperren von Gleisen beschäftigt, ist nur im Automatik-Betrieb von Bedeutung und gehört daher in des Kapitel ZFA. Die Erläuterung in 18.9 muß man unbedingt kennen, bevor man sein eigenes Gleisbild aufbaut, da man sonst u. U. Fehler bei der Aus-wahl der Größe des Gleisbildes und seiner Disposition im übrigen macht, die nachher nicht ohne weiteres rückgängig gemacht werden können.

18.18 gehört an den Schluß des Kapitels über den ZFA. Dies fördert vielleicht die nicht aus-reichend verbreitete Erkenntnis, daß das Mit-Laufen-Lassen des Inspektors die Fehlersuche ganz enorm erleichtert und manche Anfrage im Forum unnötig macht.

5. Wie bemerkt, entsteht durch die angesprochenen Umstrukturierungen einiger Raum für zusätzliche Erläuterungen.

Diese könnten z. B. gegeben werden unter dem Gesichtspunkt des Zusammenwirkens von FSen, ZFA, Profilen und StW. Hier können praktische Beispiele vielen Einsteigern die weite-re Entwicklung des eigenen Steuerprogramms sehr erleichtern. Ich denke da u.a. an folgendes:

a. Beispiele für die sinnvolle und u. U. notwendige Einhaltung von Wartezeiten. Eine neue FS darf im ZFA nur dann geschaltet werden, wenn sichergestellt ist, daß die Lok das Profil der vorherigen FS gänzlich abgearbeitet hat, was unter Hinweis auf verzögerte Lok-Stops, Matrixänderung und Wendebefehle gut erläutert werden kann.

b. praxisgerechter Einsatz von Matrices und deren Änderung im ZFA-Profil-Betrieb.

c. Bedeutung und Gefahren von Folge-FSen, die bekanntlich nicht mit Bedingungen versehen werden könne, mit Erläuterung der hübschen Überraschungen, die man erlebt, wenn man eifrig solche Bedingungen etc. für einzelne FSen formuliert, dabei aber die bereits programmierten Folge-FSen vergißt.

d. Hinweis zur Lösung der Frage, auf welcher Ebene bestimmte Regelungen vorgenommen werden sollten. Matrices bereits in der FS und/oder im ZFA, Zähleränderungen schon in der FS oder im ZFA?

e. Sinnvoller Einsatz von Steuersymbolen nebst ausführlicher Erläuterung von Sinn und Zweck virtueller MA und RM.

f. Erläuterung des sinnvollen Einsatzes von Kransteuerungen auch im Lok-Betrieb.


6. Schließlich ist mir noch folgendes aufgefallen:

a. Unter 4.2.4 sollte die Empfehlung, RM-Decoder zentral anzuordnen, entweder modifiziert oder – besser – ganz gestrichen werden; denn für die Komponenten von LDT ist dies nicht zutreffend und widerspricht sowohl den Empfehlungen der Herstellerfirma als auch den prak-tischen Erfahrungen und Notwendigkeiten. Diese Empfehlung sollte allenfalls für solche Produkte gegeben werden, deren Verbindungen zwischen Decodern und Zentrale empfindlicher gegen Einstreuungen sind, als diejenigen von LDT. In letzterem Falle hält Herr Littfinski sogar Leitungslängen von mehr als 6 m für unbedenklich.

b. Unter 4.7.6 sollte am Ende nicht die Warnung stehen, diese Möglichkeit zu aktivieren. Vielmehr sollte mit Verweisen auf meine oben unter 3. vorgeschlagenen Erläuterungen zum StW sinnvolle Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt werden.

c. Unter 5.14 sollte deutlich gemacht werden, daß die Übertragung von Lok-Daten zur Schnittstelle nur für solche Loks funktioniert, die als auf der Anlage befindlich kategorisiert sind.


7. Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Battermann, diese meine Ausführungen nur als erste Denkanstöße zu nehmen, die – wie ich hoffe – vielleicht eine im Forum zu führende Debatte auslösen.

Ich erwarte von Ihnen dazu selbstverständlich keine Erwiderung. Wenn der eine oder andere Hinweis nützliche Veränderungen auslösen sollte, wäre der Zweck dieses Beitrages bereits erfüllt. :)

Ich wünsche Ihnen und dem ganzen Team viel Freude und Erfolg bei der Entwicklung der nächsten Version von WDP, der wir zu gegebener Zeit mit Spannung entgegensehen werden.


Mit allen guten Wünschen aus dem Bergischen Land grüßt Sie
Michael Bovensiepen

Gian Bott

  • Gast
Re: Handbuch für die nächste Version – Vorschläge
« Antwort #1 am: 08. Dezember 2007, 16:06:09 »
Hallo Herr Bovensiepen,

Zusätzlich zu den von Ihnen gemachten Vorschlägen (die ich auch sehr unterstütze) wäre es auch sehr gut, wenn im Handbuch eine einfache, kleine Demo/Übungsanlage beschrieben würde und alle detaillierten Beschreibungen für Fahrstrassen, Meldestrecken usw. auf dieser einfachen Übungsanlage basieren würden. Ich stelle mir dabei eine Anlage vor, wie sie z.B. Dr. Peterlin an den Seminaren in Hürth verwendet. Die Anlage sollte auf der Basis von handelsüblichen Stückelgleisen basieren, so dass es keine Rolle spielt, ob man dazu Z, N oder H0 Gleise verwendet.

Ausgehend auf dieser einfachen Anlage können dann die etwas komplizierteren Fälle anschliessend beschrieben werden.

Auch Ihr Vorschlag, "alten Ballast" in ein sep. Small-Handbuch auszulagern, finde ich sehr gut. 572 Seiten Handbuch belasten die Handgelenke doch bereits sehr stark beim lesen, besonders bei langen Bahnfahrten und wenn es selber ausgedruckt wurde.

Ich fasse Ihre Vorschläge nicht als Kritik am ausgezeichneten WDP-Handbuch und an Karlheinz Battermann  auf, sondern als Vorschläge eines aktiven User's, aktiver jedenfalls als ich es bisher war und noch etwa 3 Jahre sein werde ;).

Bereits Gutes kann man immer noch Besser machen und wenn es mit etwas weniger Seiten auch geht, finde ich es umso besser.

mit freundlichen Grüssen

Gian Bott

Offline GWelt

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Re: Handbuch für die nächste Version – Vorschläge
« Antwort #2 am: 08. Dezember 2007, 16:23:37 »

als Vorschläge eines aktiven User's, aktiver jedenfalls als ich es bisher war und noch etwa 3 Jahre sein werde ;).


Hallo Gian,

was heißt das  ??? ???
Willst Du uns verlassen  ???  :'(
Das kannst Du uns nicht antun.
Viele Grüße aus dem Siebengebirge
Gerd

Win-Digipet-Version:
WDP 2012.3
Anlagenkonfiguration:
Märklin HO-Anlage im Bau, K-Gleis,  Tams MC V2.2.3 , Booster 6017 + B2, HSI 88, Viessmann WD 5211, Power 5215, RMD 5217, Lok-Decoder Märklin+ESU, DS 6652 mit 7686
Rechnerkonfiguration:
AMD X2 3,0 GHz, 3,75 GB RAM, Win 10 Pro

Gian Bott

  • Gast
Re: Handbuch für die nächste Version – Vorschläge
« Antwort #3 am: 08. Dezember 2007, 17:04:03 »
Hallo Gerd,

als Vorschläge eines aktiven User's, aktiver jedenfalls als ich es bisher war und noch etwa 3 Jahre sein werde ;).
was heißt das  ??? ???
Willst Du uns verlassen  ???  :'(
Das kannst Du uns nicht antun.
Nein, das nennt man, glaube ich, "Altersplanung". Mit anderen Worten, plane ich meine Pensionierung so in etwa 2 1/2 bis 3 1/2 Jahren mit der Hoffnung, dann etwas mehr Zeit für den Bau der MOBA zu haben, so dass es mit den Gleisanlagen auch wieder etwas schneller vorwärts gehen wird :). Im Moment ginge das nur auf Kosten der übrigen Aktivitäten (auch des Forums ;)), auf die ich aber nicht verzichten will.

mit freundlichen Grüssen

Gian

Offline Peter Ploch

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Re: Handbuch für die nächste Version – Vorschläge
« Antwort #4 am: 09. Dezember 2007, 00:03:02 »
Hallo Gian,

da muß ich Dich aber gewaltig enttäuschen. Du bekommst als erstes eine neue Chefin, die Dir dann die Zeit einteilt. So bin ich z.B. bei der GEMA beschäftigt; geh mal dahin, geh mal dorthin. Und zweitens, Du wirst es nicht für möglich halten, aber alle ehrenamtliche Tätigkeiten die Du während Deines Arbeitslebens ausgeführt hast, passen plötzlich nicht mehr in Deine Zeitplanung hinein. Auf einmal vergeht die Zeit noch schneller.

Quintessenz: Ich genieße meinen Unruhestand, habe jetzt mehr Zeit mit meiner Frau und den Kindern. Leider bin ich mit meinem Schattenbahnhof mit Kreisverkehr nicht viel weitergekommen, aber im nächsten Jahr ist ja auch viel Zeit.

Lieber Gian, freue Dich auch auf Deinen Unruhestand!!!
Viele Grüße aus Neu Isenburg und allzeit HP 1
Peter


Diverses
Homepage von Modelleisenbahnclub Neu Isenburg
  • Win-Digipet-Version:
    WDP 2021.2d PE
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin CS 3 plus, C- und K-Gleis, S88 und Booster (Mfx) 5A von Gerd Boll, Magnetartikeldecoder von Karlheinz Battermann
  • Rechnerkonfiguration:
    HP TouchSmart PC 3,0 GHz, 4,0 GB RAM, Windows 10 (64Bit)

Dr. Michael Bovensiepen

  • Gast
Re: Handbuch für die nächste Version – Vorschläge
« Antwort #5 am: 09. Dezember 2007, 15:27:54 »
Hallo, liebe (künftige) Unruheständler!

Ich habe mir diesen Unruhestand etwas früher genehmigen können, als es sonst üblich ist. Aber ich kann allen versichern, daß man derartiges desto mehr genießt, je weitergespannt die eigenen Interessen und Aktivitäten sind. So ist die MoBa nur ein kleiner Teil meiner Tätigkeiten, aber ein wichtiger. Umso schlimmer, daß ich jetzt solche Schwierigkeiten mit den Weichenmotoren habe. Aber mit Ihrer Unterstützung werde ich das schon in den Griff bekommen.

Herr Bott, Sie haben meine Ausführungen zum Handbuch genau so verstanden, wie ich Sie aufgefaßt sehen möchte. Ihre zusätzlichen Anregungen kann ich nur unterstützen.

Ich würde mich freuen, wenn auch noch andere Nutzer sich an der Diskussion beteiligen würden, die Herrn Battermann Hilfe bei seinen Überlegungen leisten, wie er das künftige Handbuch auslegen soll.

Eine angenehmen Rest-Sonntag wünscht
Michael Bovensiepen