Wie genau sollten Gleise verlegt werden?

[FrankKu]

Hallo Zusammen,
ich bin jetzt mit dem Gleisaufbau meiner Anlage soweit fertig, die Loks rollen gut und es gibt keine Entgleisungen. Kontaktprobleme treten ebenfalls keine auf.
Trotzdem überlege ich, wie weit man die Genauigkeit der Gleisverlegung vorantreiben sollte.
Meine Gleise sind an allen leitenden Stellen sauber verbunden und wenn man den "Fingertest" macht spürt man nur einen leichten Übergang. Beim Überfahren ist aber immer noch etwas zu hören. Das trifft natürlich auch auf die Trennstellen für die RMK zu. Welche Erfahrungen habt Ihr betreffs der Gleisverlegung. Muss man die Schienenstöße soweit bearbeiten, dass beim Überfahren nichts zu hören ist? Ich denke insbesonder hier auch an den Verschleiß an den Rädern. Ich versuche, Aufwand und Nutzen gegeneinander abzuwägen. Ich freue mich auf Eure Hilfe.

[Peter Ploch]

Hallo Frank,

also an die Bearbeitung der Schienenstöße habe ich bis jetzt nicht gedacht. Selbstverständlich achte ich auf saubere Gleisverlegung, es läßt sich aber nicht vermeiden, daß mal ein Schienenstoß etwas größer ist. Die Trennstellen schließe ich mit UHU-Hart. Der eventuell auftretende Verschleiß, kann bestimmt vernachlässigt werden. Bis ein erkennbarer Schaden auftritt, müßtest Du so einen Betrieb wie im MiWuLa machen. Bei denen schleifen sich sogar die Pukos ab!!!

[xerxes]

Hallo Frank,

wie Du bereits schreibst hast Du alle Gleise sauber verlegt und Entgleisungen sind bislang nicht vorgekommen, jedoch wenn man mit dem Finger über Schienenstösse streicht sind sie deutlich fühlbar und beim überfahren mit den Waggons auch hörbar. Um festzustellen in welchem Grad die Stösse von der idealen Flucht abweichen, solltest Du einen flachen Waggon wählen den Du mit eingestelltem Finger über diese Stellen bewegst. Wenn Du einen spurbaren Impuls verspürst, solltest Du mit einer Diamantfeile(Nagelfeile oder feiner) diese Stellen vorsichtig nachbearbeiten bis Du beim überfahren kaum noch etwas spürst. Wichtig sind auch die inneren stirnseitigen Kanten des Schienenkopfprofiles die Du sauber entgraten solltest(leichte Facette) , damit der Spurkranz dort nicht hochklettern kann.
Wie Peter bereits schrieb solltest Du die Unterbrechungen im Profil mit UHU-hart füllen und entsprechend dem Schienenkopfprofil nachbearbeiten. Wichtig!! Das nachpolieren mit einem Lava Diamant Gummiblock( zu beziehen über Wonisch Oberflächentechnik, Ulmer Str. 17, 86154 Augsburg; Tel. 0821-412255. Dieses Teil habe ich auf der Messe in Dortmund erstanden und es ist besser, feiner und materialschonender als die Modellbahnüblichen Reinigungsradierer.) Bei Beachtung dieser kleinen Hinweise sollte einem ungestörtem Spiel-und Fahrbetrieb Nichts mehr entgegenstehen. Glück auf und ein frohes und gesundes 2008

[FrankKu]

Hallo Peter,
danke für Deine Information.
Betreffs der Trennstellen habe ich die Spachtelmasse von Rewell versucht. Diese blieb aber leider nicht haften (meine Trennstelle ist max. 1mm breit und das bei einem N-Gleis). Ich werde mal UHU Hart testen.

[Oliver L.]

Frank,

ich fahr auch Piccolo, und ich hab noch nie einen Schienenstoß aufgefüllt. Ja, die Züge machen Geräusche - das haben echte in der Periode 3 auch noch gemacht, weil die Gleise nicht verschweißt waren.

Das einzige, worauf ich schaue, ist Betriebssicherheit. Wo es hakt oder entgleist, wird gearbeitet, überall sonst wird gefahren...

Oliver

[FrankKu]

Hallo Zusammen,
danke für die Antworten. Ich glaube, ich werde keine weiteren wesentlichen Korrekturen vornehmen. Ich neige manchmal zu sehr zum Perfektionismus  .

[Gian Bott]

Hallo Frank,

Beim Überfahren ist aber immer noch etwas zu hören. Das trifft natürlich auch auf die Trennstellen für die RMK zu.

Genau das ist doch der Eisenbahnsound, den ich hören will , und er ist erst noch Gratis. Auf meiner Transsib Fahrt im 2004 habe ich verschweisste (einige in Russland, fast nur in China) und geschraubte (Russland und Mongolei) Gleisstrecken erlebt, letzteres war ein Genuss, ersteres eher Langweilig.

Muss man die Schienenstöße soweit bearbeiten, dass beim Überfahren nichts zu hören ist? Ich denke insbesonder hier auch an den Verschleiß an den Rädern.

Also so schlimm dürften auch die grössten Absätze an den Schienenstössen nicht sein, dass ein Verschleiss an den Rädern jemals erkennbar würden. Beim Übergang von verschiedenem Gleismaterial (bei N waren das Arnold N, Roco N und Peco N) hatte ich manchmal etwas mit einer feinen Feile korrigiert und anschliessend poliert, bei H0 und H0m verwende ich nur noch je 1 Gleis-Produkt, da gibt es an den Stössen nichts mehr zu bearbeiten. Was bei Neusilbergleisen auch noch gut möglich ist, ist die Schienen zu "verschweissen", d.h. zu verlöten. Das habe ich schon bei falschen Trennstellen gemacht. So sieht die Stelle nachher in etwa wie eine echte Schweissstelle beim Original aus.

mit freundlichen Grüssen

Gian