Aufteilung Anlagenstromkreise

[Berthold Hohl]

Hallo zusammen,
habe mir, u.a. im Zusammenhang mit dem Thema "Schaltspannung für Magnetartikel", welches offensichtlich viele von uns beschäftigt, mal einige grundsätzliche Gedanken zur Aufteilung der Stromkreise meiner Anlage gemacht: es sind dies eine 6021 plus drei Boosterkreise mit 6015/6017.
Momentan neige ich dazu, die drei Booster für die Fahrstromversorgung zu nehmen und die Magnetartikel direkt von der 6021 zu versorgen, weil diese ja immer nur kurzzeitig Strom verbrauchen. Da andererseits die 6021+angeschlossene Komponenten wie Keyboards, Fahrpulte, Interface, MA Decoder aber auch einen gewissen Eigenverbrauch haben, bin ich mir nicht sicher, ob der Rest für die MA Schaltung reicht.
Bisher sind meine MA Decoder wahllos an den jeweils am nächsten erreichbaren Stromkreis angeschlossen und haben alle keine Fremdspannungsversorgung.
Wenn man davon ausgeht, dass im Grunde genommen am Ende sowieso ein aufgeladener Kondensator die Magnetspulen schaltet, sollte ein gewisser Abfall der Versorgungsspannung, wie sie die 6021 nach Abzug der Eigenbelastung liefert,  eigentlich nichts ausmachen ? Oder vielleicht doch ?

Wie sind Eure Erfahrungen und Empfehlungen ?

Gruß
Berthold

[Stefan Lersch]

Hallo Berthold,

als 2-L-Fahrer benutze und kenne ich die Märklin-Artikel nicht. Aber es sollte im Prinzip ähnlich sein, wie bei uns 2-L-Fahrern. Ich schließe auch die MA direkt an den "zugehörigen" Digitalstrom an. Somit verteilen sie sich ziemlich gleichmäßig über die Stromkreise. Allerdings bekommen die Decoder zusätzlich zum Digitalstrom auch eine Fremdeinspeisung von einem normalen Trafo. Somit verbrauchen sie nur minimal Digitalstrom.

Kannst du in deine Decoder auch Trafostrom einspeisen?

[Jürgen Gräbner]

Hallo Berthold,

Bisher sind meine MA Decoder wahllos an den jeweils am nächsten erreichbaren Stromkreis angeschlossen und haben alle keine Fremdspannungsversorgung.

das ist so ziemlich das "schlimmste" was man machen kann. Wenn die MA-Decoder schon über das Gleis versorgt werden, dann doch wenigstens eine Fremdeinspeisung vorsehen. Je mehr Verbraucher in dem Stromkreis unterwegs sind, umso weniger Energie bleibt für die Weichen.
Auch von dem Anschluss am Gleis würde ich abraten. Im Motoralaformat werden die Befehle für die MA-Decoder nur einmal gesendet (Lokbefehle werden zyklisch wiederholt). Wenn in dem Stromkreis durch die Fahrzeuge ein Minikurzschluss (zum Beispiel beim Überfahren von Weichen) ausgelöst wird, kann es sein, das ein MA-Befehl dabei auf der Strecke bleibt, die Weiche also nicht schaltet.
Mein Rat: Eine eigene Leitung für die Digitalstromversorgung von einem Booster (oder bei dir von der Zentrale) verlegen.

[Bernd Sorgenfrei]

Hallo Berthold,

ich schließe mich Jürgen Gräbner an. Auch ich habe eine separate Leitung zur Ansteuerung der Decoder verlegt, die von einem nur dafür vorgesehenen Booster (weil die Tams MC keinen hat) versorgt wird. Bei die könnte das ja die Zentrale leisten.

Noch wichtiger ist aber eine separate Spannungsquelle für den Schaltstrom der Magnetartikel. Das geht ja aber nur, wenn die Decoder das erlauben. Die Märklin-Decoder, die hast, können das leider nicht. Deshalb habe ich andere.

[Reinhold Hiersch]

Hallo Berthold,
schaue einmal unter Tips und Triks nach, da gibt es einen Beitrag wie man den K83 Decoder mit Fremdeinspeisung umbauen kann.
Hoffentlich findest Du den Beitrag

[Berthold Hohl]

Vielen Dank,
da bin ich ja auf dem richtigen Weg.

Bliebe nur noch die Frage, ob man den separaten MA Stromkreis von der schon mit einer gewissen Grundlast beaufschlagten Zentrale 6021 speist oder von einem der Booster Kreise, wobei sich das auch im Nachhinein noch umklemmen ließe.

Gruß
Berthold

[xerxes]

Hallo Berthold,

Du solltest deiner Intention folgen und die 6021 zur Versorgung der MA einsetzen. Deine Befürchtung, das die Grundlast durch die Versorgung der angeschlossenen Komponenten schon sehr groß ist trifft in der von Dir angenommenen Größenordnung nicht zu. Wenn mich nicht alles täuscht liefert die 6021 am Ausgang 2,5 A und wenn Du bedenkst, wieviele Komponenten busseitig an der 6021  max. angeschlossen werden können(Keyboards, Memory etc.), deren Strombedarf über den Bus sichergestellt wird, wurde das vom Hersteller garantiert kalkuliert. Die Busversorgung hängt aber nicht am Ausgang, sondern wird intern dargestellt. Der Trafo muß den max. Strombedarf decken können. Desweiteren werden die Ma sequentiell geschaltet, sodaß schlimmstenfalls kurzzeitig bis zu 1A fließen. Der k83 läßt sich im Übrigen durchaus auf externe Spannungsversorgung umstellen, indem auf der Platine eine kleine Brücke aufgetrennt wird. Die gegenüberliegenden Buchsenpaare werden dadurch an einem Pol getrennt, sodaß auf der einen Seite das Digisignal eingespeist wird und auf der gegenüberliegenden Seite die Stellspannung. Dazu gibt es, wie meine Vorschreiber schon ausführten, einen ausführlichen Workshop. Nun frisch ans Werk.