ROCO VT 98, Haftreifen

[Matthias Schäfer]

Liebe MOBA-Freunde,

bei meinem Schienenbus ROCO VT 98 sind am Triebwagen die Haftreifen diagonal angeordnet, d. h. jede Achse hat einen einzigen Haftreifen, und das macht Probleme bei der Rückmeldung, denn manchmal melden die Spurkränze der Haftreifen schon zurück, und eben manchmal nicht, je nach Kurve oder Gerade. Es ist also erwartungsgemäß nicht reproduzierbar.

Ich überlege, die Haftreifen zu entfernen, da der Schienenbus keine nennenswerten Steigungen befährt, ich denke, 1,5% auf geraden Gleisstücken sollten auch ohne Haftreifen zu bewältigen sein (meine Preiserleins im Zug sind normalgewichtig ).

Meine Frage: Ist das Laufflächenprofil der Räder mit Haftreifen genauso gestaltet wie das Profil der Räder ohne Haftreifen? Dann könnte ich ja ohne Bedenken die Haftreifen entfernen, ohne daß der VT dann diagonal "wackelt" wegen unterschiedlicher Raddurchmesser.

Aus der Explosionszeichnung von Roco kann ich das leider nicht erkennen.

Hatte jemand schon mal das Problem?

[GWelt]

Hallo Matthias,
das wird dann ein Schienenbus auf der Ahrtalbahn nach einer Weinprobe in Mayschoß.
Er schaukelt schön durch die Landschaft.   

Viel Spaß bei der Nachweintour.

[Matthias Schäfer]

Hallo Gerd,

Das hilft mir leider nicht weiter 

[Manuel Keller]

Hallo Matthias,

Du fährst bestimmt mit Steuerwagen, oder ? Wenn ja, dann presse die Achsen einfach um und zwar so das die beiden Haftreifen auf der 2. Achse, also in in der Mitte des Zuges sind.

Wenn Du keine Drehbank hast, leistet eine Ständerbohrmaschine ersatzweise gute Dienste, um das Rad auch wieder richtig drauf zu bekommen. Ansonsten bleibt Dir nur ein Satz Achsen zu bestellen un zu probieren. Normalerweise sollten sie gleich im Durchmesser sein, leider habe ich meinen VT 98 von Roco verkauft, deshalb kann ich leider nicht nachmessen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, Du hast bestimmt ja auch die Isostellen in Fahrtrichtung rechts. Dann könntest Du die beiden Achsen umdrehen, das der Haftreifen in Fahrtrichtung immer Links auf der Schiene ist. Soweit ich mich erinnere, war doch das Ritzel mittig oder ?

[Matthias Schäfer]

Hallo Manuel,

ja, ich fahre mit Steuerwagen, deswegen wäre die Haftreifenposition in der Mitte des Verbandes die optimale Lösung. Diese Lösung scheitert aber an meinen limitierten Umbaufähigkeiten und dem "Maschinenpark".

Wenn ich eine Achse umdrehen würde (scheitert an der nicht mittigen Ritzelposition), hätte ich die Haftreifen zwar auf einer Seite, aber hätte ja immer noch das Rückmeldeproblem, ich brauche ja beide Seiten leitend. Oder habe ich einen Denkfehler?

Lt. Explosionszeichnung liegen die Ritzel nicht mittig.

Ich habe den Hersteller angemailt hinsichtlich des (unterschiedlichen?) Laufflächenprofils der Räder, die Mitteilung einer Ticketnummer gibt mir Hoffnung auf eine belastbare Herstelleraussage.

Wie sagen doch die Chinesen: Das Glück kommt zu dem, der warten kann.

Ich werde über den Fortgang berichten,

[Thomas Hirsch]

Hallo Matthias,

Die Räder für Haftreifen haben eine Vertiefung zur Aufnahme des Haftreifen damit das Höhenniveau aller Räder gleich ist.
Lässt du nun einfach den Haftreifen weg, fehlt dort der Kontakt zur Schiene und der wagen wackelt hin und her oder kommt gar nicht vom Fleck!

Versuch doch mal Leitlack auf den Haftreifen des ersten Radsatzes aufzutragen.
Das wird wahrscheinlich nicht dauerhaft halten, könnte das Problem aber eine Weile kompensieren!

[Matthias Schäfer]

Hallo Thomas,

ja, Leitlack wäre noch einen Versuch wert, aber ich warte mal auf die Aussage des Herstellers (wenn es nicht zu lange dauert).
Kannst Du da einen Leitlack empfehlen, der den Gummi nicht angreift/auflöst, denn sonst könnte ich die Haftreifen ja gleich entfernen.
Ist das Auflösen von Gummi überhaupt ein Problem?

[Manuel Keller]

Hallo Matthias,

also Leitlack ist definitiv keine Lösung, da er sich schon nach wenigen Runden abgerieben hätte. Es ist halt nur Lack.
Ein kleiner Denkfehler, ist da drin. Wie o.g. wenn z.B die Isoverbinder nur im rechten Gleis drin sind, dann ist die linke Seite durchgehend,sprich sowieso immer leitend. D.h. auf der rechten Schiene muß nur der erste Radsatz über den Isoverbinder kommen um dann zeitgemäß einen Kontakt auszulösen.

Einfach den Haftreifen weg lassen, das geht natürlich nicht, aber davon war auch keine Rede. Es kommt also nur entweder Achsentausch, oder Umbau in Frage.

Zur Not geht das Umpressen auch auf recht einfache Art, dabei nimmst Du den umzubauenden Radsatz in eine Flachzange und legst das auf einen Schraubstock, mit einem Nagel, oder einer M1,4 bis M2 Schraube und einem leichten Hammer kannst Du nun die Achse langsam und vorsichtig heraustreiben. Manchmal reicht sogar einfach nur ein kräftigeres daran ziehen, gänzlich ohne Werkzeug.

Aufpressen geht mit etwas Geduld auch recht einfach, dazu brauchst Du nur einen Schraubstock, dessen Backen gleichmäßig geführt sind. Auf die Achse drückst Du das Rad so gerade wie möglich von Hand auf, so das es gerade auf der Achse festhält. Dann legst Du den Radsatz in den Schraubstock und drehst ihn langsam bei, bis die Räder mit der Achswelle bündig sind ( geht nur bei Achsen mit Stumpfwellen ). Achte darauf das es optisch schon sehr gerade aussieht.
Die Isolierbüchse in den Radsätzen sind meist schon selbst zentrierend, wenn man alles schön mit etwas Gefühl  macht klappt dsa auch recht gut. Nur mit Gewalt drückt man sich die Achsen krumm.

Das ist aber keine ultimative, sondern nur eine Notlösung. Auf die Art hab ich auch schon so manche Radsätze gemacht und die allermeisten liefen auch danach noch schön rund. Zumindest wäre es noch eine Alternative für Dich bevor Du einen neuen teuren Radsatz bestellst.

[Matthias Schäfer]

Hallo zusammen,

zum Themenabschluß:
nach meiner Anfrage an ROCO am 05.12. habe ich eine automatisierte Ticketnummer mit der Zusage um baldige Bearbeitung erhalten. Dabei blieb es bislang, nun ja, der Kunde stört eben doch häufig, lassen wir ihn erst mal auf- bzw. auslaufen.

Ich finde mich damit ab, daß der Schienenbus nicht zentimetergenau anhält, aber ob die Bahnsteigmitte immer genau erreicht wird, ist aufgrund der Länge des Zuges ja auch nicht so relevant.

Umbauten, wie sie Manuel vorgeschlagen hat, übersteigen meine Fähigkeiten sowohl manuell als auch apparativ.