Märklin E03 - 002 rast bei Einmeßfahrt auf und davon

[starwind]

Hallo Moba Kollegen!

Ich habe eine E03-002, welche ich gehegt und gepflegt habe und über die Jahrzehnte ihres Besitzes immer wieder auf den neuesten technischen Stand gebracht habe.
D.h. aktuell hat sie einen HLA Motor mit mLD3 Decoder.

Das Drama begann, als ich mich entschloss meine C-Gleis Anlage um ein Überholgleis zu erweitern. Dabei habe ich die schlanken Weichen eingebaut, die laut Beschreibung auch mit höheren Geschwindigkeiten gefahren werden können sollten!!! So weit so gut, jedoch die E03 verweigerte bei Querungsfahrten grundsätzlich ihren Dienst. Entgleiste und verursachte Kurzschluss.

Nach langen Recherchen fand ich Hinweise, dass diese Lok noch die Radstände für die Märklin M-Gleise hätte und deshalb auf diesen Weichen entgleise. Nachfragen beim Märklin Support bestätigten meine Findungen.

Somit Lok eingepackt und zum Hersteller. Dieser informiert mich kurze Zeit später, dass aufgrund Überlastung die Lok an einen autorisierten Reparatur Betrieb in Eurasburg gegeben würde.
Von dort wurde ich wenige Zeit später angerufen und man teilte mir mit, dass die Lok ja unmöglich aussehe und nicht zulässige LEDs verwendet würden. LEDs warmweiß von Viessmann und meine Kabelverlegung mag nicht der Norm eines tagtäglich reparierenden Märklin Service Profis entsprechen, aber sicher und effektiv, hatte in 56 Jahren keinen einzigen Kurzschluss, der in einer Lok aufgrund meiner Verkabelungsweise aufgetreten wäre.

Ich habe mehr zähneknirschend verschiedenen Zusatzleistungen zugestimmt, da ich kein Werkzeug und keine Leere für die C-Gleis Abstände besitze.

Nach zwei Wochen kam die Lok zurück:
Abgesehen von nur halb funktionierenden neuen LEDs(Widerstände vergessen), trat nun das Phänomen auf, dass beim Einmessen der Lok mit WDP 15 Stufen, bei der zweiten Messung die Lok mit 86km/h gemessen wurde.

Zwischenzeitlich war die Lok bereits dreimal zur Korrekturreparatur, neuer Motor, neuer Decoder und noch vieles mehr und kam am Mittwoch dieser Woche erneut zurück:

Einmessen: ich habe mir eine eigene Messstrecke mit ca. 6,5m gebaut, da ich in der Vergangenheit schon einmal Probleme mit MM Loks hatte, die sich nicht einmessen ließen. Also eigentlich genügend Auslauf zum Bremsen. Messvorgang gestartet Lok fährt mit Stufe 1 bis zum Ende der verkürzten Messtrecke und meldet dann dass sie beschleunigt wird, um das Ende der Messfahrt in Vorwärts Richtung früher zu erreichen.
Im Messtableau wird die Geschwindigkeit der Lok auf halben Wert geschoben und jetzt gibt die Lok Zunder. Sie rast mit extremer Geschwindigkeit bis zum Ende des Messbereichs kann aber aufgrund der hohen Geschwindigkeit nicht mehr anhalten und schießt ca. 1,5 m über das Messgleis hinaus.

Also Abbruch des Einmeßvorgangs.

Bis hierhin war der Decoder mal auf Werkseinstellung zurück gesetzt, mal als DCC konfiguriert worden, Analog An/Aus und was sonst noch an Ratschlägen von der Reparaturfirma kam.

Gestern Abend kam ich nun auf die Idee den Decoder mit MEINER Sicherungsdatei vom mLD3 Einbau zu laden und zu programmieren.

Und siehe da auf einmal läuft die Lok, so wie sie vorher auch schon gelaufen war. Brav und beherrschbar und lineare Einmeßkurve.
Zur Verifizierung habe ich dann die Datei aus der Reparaturwerkstatt nochmals geladen und wiederholbar, wieder nicht einmessbar.

D.h. Ich habe zwar eine Lösung, kenne aber die Ursache nicht. Hat jemand eine Möglichkeit die beiden fds Dateien zu vergleichen oder Ideen wo der Fehler liegen könnte?

Da alle meine mLD3 Umbauten fehlerfrei laufen (>20) wüsste ich schon gerne wo hier der Hase im Pfeffer liegt.

Viele Grüße Winfried

...und sorry für den vielen Text, wollte aber möglichst genau schildern was da los ist!

 

[Ralf Schröder]

Hallo Winfried ,
auf jeden Fall ist das doch schonmal ein Fortschritt .
Komischerweise ist es fast immer die Tams Zentrale die Probleme mit MFX Dekodern von Märklin hat . Anscheinend muß eine CV geändert werden , kann es sein das Du bei dem alten Dekoder das MFX abgeschaltet hattest ?
CV 50 MM oder MFX , bzw 29 DCC ggf mal nur die beiden Werte auslesen , vielleicht kann man da schon was erkennen .

Ich weiß nicht was der Dek.Programmer von WDP kann , evtl mal versuchen hier die beiden Dekoder Programmierungen auslesen und als Tabelle mal nebeneinander legen .
GGF mußt Du jemanden bitten , der den LoPro von Märklin hat . Damit kann man die CV Liste bestimmt auch als Excel Liste ausdrucken .

[RainerB]

Hallo Ralf,

Ich weiß nicht was der Dek.Programmer von WDP kann , evtl mal versuchen hier die beiden Dekoder Programmierungen auslesen und als Tabelle mal nebeneinander legen .

Viel, sehr viel sogar. Du musst den Dek.Programmer von WDP nur zur Anwendung bringen.
Die Frage wär aber, was kann der Decoder?
mSD und mSD3 habe ich damit schon erfolgreich bearbeitet, geht über DCC.
Das Programmieren über MFX geht nicht mit einer TAMS Zentrale, dazu wäre z.B. eine CS2 erforderlich.
MfG
Rainer

[RainerB]

Hallo Winfried,
ich erlaube mir, das noch einmal zu wiederholen.

Zitat

    Lt. Dr. Fürst wurden die Lok Parameter für c90 optimiert.

Hast Du mal gefragt, warum wurde nicht für den mLD3 optimiert, wäre doch naheliegend?

Stelle uns doch bitte den kompletten Lokdatensatz zur Verfügung. Danke.

MfG
Rainer

[Ralf Schröder]

Hallo Rainer ,
genau darum geht es ja . Das auslesen von fds Dateien .
Ich weiß das man MFX Dekoder am besten im DCC Format programmiert , das Problem ist ja das auslesen , nicht das programmieren .
Winfied möchte ja die beiden Programmierungen für seinen Dekoder vergleichen , wenn das von WDP unterstützt wird und in eine Tabelle schreibbar ist , dann würde das auch einigen anderen helfen .

[RainerB]

Hallo Ralf,

Ich weiß das man MFX Dekoder am besten im DCC Format programmiert

nicht unbedingt.
Beim mSD3 war es mir sehr gut möglich, das unter DCC zu tun, bei mfx war es ein wenig übersichtlicher.
Ich konnte z.B. beim Mapping Änderungen+Ergänzungen einbringen, CV`n gehen immer.
Beim mSD brachte das mfx Einlesen mir keine neuen Erkenntnisse gegenüber DCC.

genau darum geht es ja . Das auslesen von fds Dateien .

Hier bin ich der der Unwissende. Ich kenne das nicht und vermisse es aber auch nicht.
Ich lese den Decoder aus und speichere denn Datensatz als Lok-yx. mdb ab.
Die richtige Decodervorlage muss ausgewählt werden,
dazu sollte der Anwender schon den genauen Decodertyp kennen. Bei/unter mfx ist das einfacher,
so jedenfalls meine letzte Erfahrung dazu.

Und wenn Winfried uns einen solchen Datensatz zur Verfügung stellt, wäre es
a) nett
b) hilfreich

Dann können potentielle Helfer sehen, welche Motorwerte, welche Protokolle und Analogmodi
und sonstigen wichtige Einstellung vorliegen.

Noch einen schönen Sonntag
Rainer

[Ralf Schröder]

@ Rainer , Winfried hat zwei Einstellungen für ein und denselben Dekoder . Einmal seine eigenen Werte und einmal die Werte von dieser Werkstatt .
Lt W. läuft die Lok mit seiner Programmierung gut , mit den Einstellungen der Werkstatt eben nicht . Hier müßte man die beiden Dekoder Werte vergleichen können um zu sehen welche Werte anders sind . Dabei hat W. eben die Datei Endung FDS ins Spiel gebracht . Mir selbst sagt dieses FDS auch nichts , Märklin hat ja einen eigenen Dekoder Programmer , wahrscheinlich muß man diesen haben um die Daten richtig auslesen zu können , um sie dann zu vergleichen .

Natürlich hast Du recht , man muß die Datensätze erstmal haben , bzw sehen um was genaueres zuschreiben/sagen .

Persönlich brauche ich das MFX nicht , ich habe aber durchaus auch schon Märklin MFX Dekoder programmiert .
Ich erinnere mich noch , mit Grauen , an C-Gleis Weichendekoder , die nicht mal von einem Vertragshändler im MFX Format konfiguriert werden konnten .

[starwind]

Hallo Rainer, hallo Ralf!

Bitte um Entschuldigung, dass ich so spät dran bin mit meiner Antwort, aber familiäre Verpflichtungen haben mich davon abgehalten!

Anbei eine Zip Datei die beide fds Dateien enthält.

Fürst ist die von der Werkstatt, Pfaff meine.
Fürst läuft gar nicht die Lok gerät bereits bei Messstufe 1 außer Kontrolle.
Pfaff läuft bis etwa Messstufe 10 danach Lok noch unter Kontrolle aber VIEL zu schnell. Messkurve Punkt 14 einmal 288 und einmal 320. Aber die Lok kann auf dem Messgleis noch stoppen.

Der verwendete Decoder ist der Märklin mLD3 aus einem Nachrüstsatz 60972 von Märklin.
Decoder Teilenummer: 260028

Habe die beiden Dateien gezippt, damit sie übertragen werden konnten.

Besten Dank für eure Mühe,

Winfried

P.S.: verwendetes Tool: Märklin mDecoderTool3

[RainerB]

Guten Morgen Winfried,
mit Deinen Mühen kann ich leider nichts anfangen, da ich dieses Dateiformat nicht lesen kann,
weil ich kein Märklin DecoderTool habe.
Wir sind hier WDP-Forum und Du hast WDP2018, warum verwendest Du nicht den WDP-Programmer?
Der Decoder lässt ein Einlesen unter DCC zu.
Da musst Du nun andere Nutzer ansprechen.
MfG
Rainer

[Thomas Hirsch]

Hallo Winfrid,

Die Einstellungen "Paff " entsprechen mehr oder minder dem Auslieferungseinstellungen des MLD3/MSD3!
Allerdings wurde die V-Max von 180 auf 210 erhöht, wodurch es mich gar nicht wundert das die Lok viel zu schnell ist!

Bei den Meisten Umbauten mit diesem Decodertyp habe ich die V-Max eher deutlich verringert!!!

Der ausgewählte Motortyp könnte noch auf C90 geändert werden, läuft aber meist auch so!

Die Einstellungen bei DR. Fürst weichen im Reglertyp und Kennlinie vom Standart ab, aber es wurde danach wohl keine automatische Motoreinmessfahrt durchgeführt, da die Mototorkennwerte noch auch Standart stehen!

Normalerweise laufen diese Decoder mit dem HLA Motor ohne Veränderungen schon sehr gut!

PS.: Ich hatte auch schon mal den Fall das eine der 5 Ankerwicklungen eine Teilschluss hatte, und durch den Unterschiedlichen Widerstand der Spulen kam der Decoder damit überhaupt nicht zurecht!!!
Ist denn der richtige 5-Pol Motor eingebaut oder wurde nur Die Spule gegen einen HAMO Magneten getauscht und der 3-pol LCFM weiterverwendet!

[starwind]

Hallo Thomas,

besten Dank für Deine Findungen.

Das mit dem Motor kann ich bestätigen, es ist ein 5 pol. Anker eingebaut.
Dass keine Einmessfahrt stattfand liegt daran, dass ich ja damit gescheitert bin.

Wenn ich deine Bemerkung das aber so interpretieren muss, dass die Werte von der Werkstatt her belegen, dass dort bereits keine Einmessfahrt stattfand, dann wundert mich langsam gar nichts mehr.

Die Lok ist jetzt auf dem Weg ins Werk zur Entwicklung.
Die glauben das nicht, konnte sie aber mit diversen Screenshots davon überzeugen, dass mein Fahrzeugpark fehlerfrei läuft bis eben auf diese Lok, die vom "authorisierten Service Partner" verhunzt wurde.

Schönen Abend noch,

Winfried