Neue Anlage in Planung , aber wie steuern ?

[s.t.e.f.a.n.]

Hallo !

ich habe aus meiner Kindheit eine Maerklin Modellbahn,
die ich nun wieder aktivieren moechte. Das Gleisbild steht
fest und dazu stehen viele Fragen offen. Sicher ist, das
ich auf digital und aufs K-Gleis umsteige.
 

Wie aus dem Gleisplan ersichtlich wird, soll nur
ein Fahrkreis entstehen, auf dem aber 2-3 Loks gleich-
zeitig fahren sollen. Auch sollen die Weichen auto-
matisiert werden.
Jetzt habe ich einige Schlagwoerter nachgelesen, die
bei mir mehrere Fragezeichen aufwerfen. Intellibox,
Control unit 6021, Booster, etc etc etc.

Wie kann ich die Steuerung einer solchen Anlage umsetzen ?
Die Steuerung soll sowohl am PC moeglich sein und auch
ueber eine STeuerzentrale.
Weitere Fragen beantworte ich gerne !
Vielen Dank

ciao Stefan  

[Gerd Boll]

Hallo Stefan
Na da bist du bei Win-Digipet doch genau richtig.
Märklin-Digital-Komponenten: gibts bestimmt günstig, da ja das neue (unbrauchbare) SYSTEMS rauskommt.
Intellibox: ist natürlich besser, aber für deine Anlage nicht unbedingt erforderlich.
Booster: ich würde die Anlage in 3-4 Abschnitte aufteilen, aber erstmal gemeinsam aus der Centrale versorgen. Erweitern kannst du dann immer.

Ext.Stellpult: in WDP möglich!

Kleine Frage:
Sind die Zahlenangaben in cm?
Dann hat dein Raum stattliche Ausmaße, oder du mußt, wie ich auch, auf den Dachboden.  

[Andreas Wohlmuth]

Hallo Stefan,

ich hatte das gleiche Problem, heute bin ich ein Update weiter   Ich bin mit WDP sehr zufrieden, wie wohl alle hier. Wo aus Bayern kommst Du genau ?

Servus
Andreas

[B.Michaelsen]

Hallo Stefan !

Du bist hier schon genau im richtigen Forum für die Beantwortung Deiner Frage !

Beginnen wir mit der Steuereinheit. Ich würde Dir die Intellibox empfehlen. Mit diesem Kauf hast Du folgende Märklinkomponenten bereits im "Bündel" miterworben:

Control Unit, Control 80f, und das Interface und ein halbes Keyboard hast Du auch schon mit dabei. Hättest Du diese Ausstattung bei Märklin gekauft, wären 913,00 Euros fällig gewesen.Für die IB zahlst Du im Gegenzug 469,-- Euros. Natürlich sind das UVP´s, also Preisempfehlungen der Hersteller.

Für beide brauchst Du nun natürlich noch einen Transformator, den Du z.B. von Titan kaufen solltest, denn die an der ControlUnit von Märklin angeschlossenen Zusatzgeräte konsumieren auch Strom (und zwar nicht zu knapp), der damit nicht mehr für die  Modellbahnzüge zur Verfügung steht. Ich verwende den Titan 208 dafür, der auch nicht viel mehr kostet, wie der 6002 von Märklin, aber mehr Strom zur Verfügung stellt.
Wenn Du nun auf Deiner Moba z.B. 5-6 beleuchtete Züge stehen hast, bleibt bei der Märklinausrüstung schon kaum noch Strom für die Loks zur Verfügung. Du brauchst aber ja auch noch Strom für die Weichen und Signale in den Bahnhöfen. Deswegen solltest Du bedenken dass der maximal gelieferte Strom bei der CU von M. 2,5 A beträgt (abzüglich des von den angesteckten Komponenten verbrauchten), während die IB 3 A liefern kann (also 20% mehr!!)

Nun kannst Du bereits mit der IB komplett die Bahn ohne Rechner steuern.

Bequemer und attraktiver isses aber mit WinDigipet. Da hast Du ein geradezu ideales Paar im Einsatz IB und WD.

Du kannst manuell spielen (mit und ohne Rechner)
Du kannst halbautomatisch fahren nach Fahrstrassen (indem Du Start und Ziel anklickst)
und Du kannst einen Fahrplan ablaufen lassen (sehr probat bei Besuch, der das alles mal erleben soll) Du hast die Hände frei zum Nachschenken der Weingläser des Besuchs und kannst völlig stressfrei erklären, was da gerade abläuft.

(Ich habe da immer einen Rotwein im Keller ! Wer´s nicht glaubt, kann ja mal vorbweikommen!)

Und last not least gibt es da ja noch die Möglichkeit nach Anforderungskontakten zu fahren. Da schaut der Rechner welches Ziel gerade frei ist und ob die Strecke für die betreffende Lok ok ist (Oberleitung oder nicht -- oder IC fährt nicht zum Nebenbahnhhof) und fährt dann die gesamte Rollmaterialsituation z.B. nach Zufallsgenerator...

Wenn ich mir Deine recht schlichte Trassenführung so anschaue, besser als mit WD geht das nicht..... Zur Belebung wirst Du da ja sicher noch Blockstellen en masse einrichten, denn Deine Züge können ja bewundernswert lange Strecken fahren. Und da kannst Du dann wunderschöne "Kettenreaktionen" arrangieren, wenn der fahrende Zug sich dann sozusagen selbsttätig die folgenden Blöcke freischaltet. Da staunen dann die Gäste, die ja meistens nicht wissen, dass da ein S88-Kontakt wirksam wurde.

Also los! Viel Spass mit der Modellbahn ist mit WinDigipet sozusagen sicher !

Habe bitte keine Hemmungen, weiterzufragen, wenn ich etwas schwer verständlich formuliert habe, oder aber Du was ganz anderes wissen wolltest ( )

Beste Grüsse

Bernd (Michaelsen)      

[s.t.e.f.a.n.]

Hallo,

ich freu mich, dass so schnell und kompetent
auf meinen Beitrag geantwortet wurde.

@Gerd
Ja, die Zahlen sind in cm. Die Gleise laufen auf
einer Art Installationsvorwand durch das halbe Haus,
auch durch Mauern, die im Plan nicht eingezeichnet
sind

@ Andreas
ich komme aus Nordbayern, mein Wohnsitz ist uebrigens
nur ca 18 km vom Maerklinwerk in Sonneberg entfernt.
Jedesmal wenn ich daran vorbeifahre funkeln meine
Augen

@Bernd
ich hab erstmal den ganzen nachmittag auf deiner
HP gestoebert. Die IB ist mir auch schon empfohlen
worden. Vertseh ich dass richtig, dass in der IB
noch kein Trafo eingebaut ist ?
Die Moeglichkeiten mit windigipet klingen wirklich
gut. Je weiter ich mich in dieses Thema einlese bzw.
eure Tips lese, gefaellt mir die Sache immer mehr.

Meine weiteren Fragen:

Was genau sind "Blockstellen" und was braucht man
dazu , sie zu erstellen ?

Wie erstellt man "Anforderungskontake" und was be-
wirken sie ?

Aufgrund der langen Geraden moechte ich auch sehr
lange Personenzuege aufstellen (evtl bis 10 Waggons).
Haben solche langen Zuege Probleme bei meinen beiden
Wendepunkten (Entgleisung der Wagen)? Es handelt sich
dabei um Normalkreis I r=36cm)

Und noch eine doofe, aber fuer mich elementare Frage:
Wie breit muss der Untergrund (in meinem Fall die
Vorwand) mindestens sein, damit 3 parallele K-Gleise,
wie im mittleren Abschnitt meiner Anlage, Platz haben?
Eventuell unter Verwendung der schmalen Weiche 2271
und der dazupassenden schmalen Kreuzungsweiche.

Wie gross sollte der Mindestabstand zweier paralleler
Gleise sein ? Gemessen an den aeussersten Punkte ? Die
Frage deshalb, weil nach diesen Angaben die breite der
Vorwand erstellt wird. Leider habe ich noch keine K-Gleise
und kann dies nicht ausmessen.

Vielen Dank fuer die Hilfe !

Die besten Gruesse

ciao Stefan  

[Karlheinz Battermann]

Hallo Stefan,
bei der Verwendung der schlanken Weichen und Kreuzungen beträgt der Platzbedarf für die 3 Gleise im Bhf von Außenseite zu Außenseite der Gleise 145mm.
Bei den parallelen Gleise ist das Maß 89mm.
Bei den beiden Wendekreisen würde ich persönlich die Gleise 2231 und nicht 2221 verwenden, damit der Kreis einen Durchmesser von 882mm (außen) bekommt. Es sieht einfach schöner aus als der enge Kreis. Liegt der Wendekreis allerdings im Tunnel, so kannst Du auch den engen Kreis verwenden. Sehr lange Loks oder Wagen haben dann allerdings eventuell Probleme.
Die weiteren Fragen zu den Anforderungskontakten und Blockstrecken solltest Du durch Lesen von Handbuch und den zahlreichen Workshops von WDP selbst versuchen zu lösen.
 
Auch auf meiner Website findest Du viele Antworten auf Deine Fragen, schau einmal vorbei.
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß mit der Moba.
 
Und noch ein Tipp zum Schluß. Die langen Geraden würde ich mit den Flexgleisen bauen und mit leichten Kurven versehen. Es sieht einfach natürlicher aus als schnurgerade Gleise.  

[B.Michaelsen]

Hallo Stefan !

 

In Antwort auf:
 Die IB ist mir auch schon empfohlen
worden. Vertseh ich dass richtig, dass in der IB
noch kein Trafo eingebaut ist ?
 

Das siehst Du richtig ! Die IB vereinigt einige Geräte in einem Gehäuse, beinhaltet jedoch kein eigenes Netzteil. Das hat unter anderem den Vorteil, dass alle Massen einer Anlage zusammengeschaltet werden können, um das Funktionieren z.B. von S88-Kontakten zu sichern. Ausserdem kann dem unterschiedlichen Strombedarf Rechnung getragen werden.

 

In Antwort auf:
 Was genau sind "Blockstellen" und was braucht man
dazu , sie zu erstellen ?
 

Wenn Du lange Strecken hast, ist es vorteilhaft, sie in mehrere Abschnitte zu unterteilen. Hat man nur eine Gesamtstrecke, dann ist diese belegt, bis der Zug sie am Ende wieder verlassen hat. Teilst Du diese Strecke auf, kannst Du maximal so viele Züge hintereinander herfahren lassen, wie Deine Strecke Blöcke hat.Wenn der vorausfahrende Zug einen Block freigemacht hat, folgt der nächste in diesen Block. Beim grossen Vorbild wird das genauso gemacht, weil es eine schnelle Zugfolge erlaubt.

 

In Antwort auf:
 Wie erstellt man "Anforderungskontake" und was be-
wirken sie ?
 

Ein Anforderungskontakt ist technisch gesehen nichts anderes als ein S88-Kontakt. Hier hat man eine Gleisstelle, die bei Belegung durch einen Zug eine Rückmeldung an das System gibt.
Hat man nun einen Automatiksystem errichtet, bei WinDigipet eben das Fahren nach Anforderungskontakt, dann ist der Kontakt auf dem eine Lok steht, der Anforderungskontakt für einen neuen Fahrtauftrag.

 

In Antwort auf:
 Aufgrund der langen Geraden moechte ich auch sehr
lange Personenzuege aufstellen (evtl bis 10 Waggons).
Haben solche langen Zuege Probleme bei meinen beiden
Wendepunkten (Entgleisung der Wagen)? Es handelt sich
dabei um Normalkreis I r=36cm)
 

Generell versuchen lange  schwere  Züge immer, eine Abkürzung in Kurven zu nehmen. Ich würde mindestens Radius 2 nehmen. Ausserdem sollte das abrupte Bremsen (ohne Ausrollen) oder ruckartige Anfahren in der Wendeschleife nicht vorkommen. Win Digipet bietet da die tollsten Verzögerungsmöglichkeiten bei Geschwindigkeitsänderungen an.

 

In Antwort auf:
 Und noch eine doofe, aber fuer mich elementare Frage:
Wie breit muss der Untergrund (in meinem Fall die
Vorwand) mindestens sein, damit 3 parallele K-Gleise,
wie im mittleren Abschnitt meiner Anlage, Platz haben?
Eventuell unter Verwendung der schmalen Weiche 2271
und der dazupassenden schmalen Kreuzungsweiche.
 

Ja das ist so einfach nicht zu beantworten.... Erst einmal sollten wir über die Ein-und Ausfahrtsituation sprechen. Ich zum Beispiel würde in beiden Einfahrten einen Hosenträger einbauen. dadurch kannst Du alle drei Gleise in beiden Richtungen nutzen. Das ergibt mit den schlanken Weichen 121 mm Gleismittenabstand der Ein-und Ausfahrtgleise. Wenn Du nun das dritte Gleis schlank anschliesst, kommen 57 bzw 64 mm dazu -- das ergibt max.215mm Breite der Bahnanlage (Aussenmass). Dann stellt man das Bahnhofsgebäude mit seinem Bahnsteig an das dritte Gleis und baut einen zusätzlichen Bahnsteig in den grösseren Abstand (durch den Hosenträger hast Du ja 100 mm mindestens). Das ist dann ziemlich vorbildgerecht, weil Du ja immer nur auf einer Seite auf den Bahnsteig aussteigen kannst....

Die Trassenbreite bei der langen Strecke sollte etwas variieren. Ich würde die Strecke immer mit Flexgleisen legen, die wie in Wirklichkeit immer etwas hin- und herlaufen (allerdings sorgsam parallel) .

Der Streckenverlauf ist generell gerade, wirkt aber wegen der (geländebedingten Verläufe viel glaubwürdiger, wie bei einer absolut geraden Strecke .

Da musst Du noch ein wenig denken....  Das fördert die Kreativität (Schmunzel)

Herzlichen Gruss

Bernd (Michaelsen)

PS.: Gerne können wir diese Diskussion auch per direktem E-Mail fortsetzen, weil das vielleicht nicht jeden interessiert !?!    ( bernd@hamst.de )

[Gian Bott]

Hallo Stefan,

 

In Antwort auf:
 Und noch eine doofe, aber fuer mich elementare Frage:
Wie breit muss der Untergrund (in meinem Fall die
Vorwand) mindestens sein, damit 3 parallele K-Gleise,
wie im mittleren Abschnitt meiner Anlage, Platz haben?
Eventuell unter Verwendung der schmalen Weiche 2271
und der dazupassenden schmalen Kreuzungsweiche.

Wie gross sollte der Mindestabstand zweier paralleler
Gleise sein ? Gemessen an den aeussersten Punkte ? Die
Frage deshalb, weil nach diesen Angaben die breite der
Vorwand erstellt wird. Leider habe ich noch keine K-Gleise
und kann dies nicht ausmessen.
 

Für diesen Zweck gibt es verschiedene Anlagenplanungssoftware-Produkte, zum Beispiel Wintrack. Da sind nebst anderen Gleissystemen auch alle Märklin Schienenstücke, Weichen usw. enthalten. Damit lässt sich ein guter Plan der Anlage zeichnen, mit Stückliste für den Einkaufszettel usw. Im Massstab 1:1 ausgedruckt stellst Du dann schnell fest, wie breit Trasses usw. sein sollten.

Ganz gerade, lange Strecken sind beinahe nicht sauber hinzukriegen und bei Temperaturschwankungen im Hobbyraum staunt man dann über die Ausdehnungen und "Schrumpfungen" der Gleise. Alle Geraden mit Flexgleis und leichten Kurven ausgeführt gibt da wesentlich weniger Probleme. So bekommen z.B. lange Rohrleitungen mit Temperaturschwankungen (z.B. Fernheizkanäle) in berechneten Abständen sogenannte Dehnungsschlaufen, damit die Rohre "arbeiten" können.

Die anderen Fragen wurden von Bernd ja bestens beantwortet.  

[s.t.e.f.a.n.]

Hallo,

in meiner aktuellen Planungsphase habt ihr mir
genuegend und sehr hilfreiche Infos mitgeteilt,
die ich in die weitere Planung einfliessen lasse.
Sobald weitere Fragen auftauchen, weiss ich jetzt,
wo man sie stellen kann !

Vielen Dank nochmal an alle Beitragsschreibenden.

Gruss Stefan

@Bernd
email ist unterwegs