FS geschaltet, aber kein Fahrbefehl

[Dr. Michael Bovensiepen]

Hallo, liebe WDP-Freunde!

Ich fahre meine Anlage mit dem ZFA zunächst nur im Modus der Schaltung durch Anforderungskontakte. Dabei passiert es hin und wieder, daß eine FS zwar automatisch gestellt und im Gleisplan entsprechend ausgeleuchtet wird, die Lok aber nicht abfährt, weil sie – wie im Lok-Control ersichtlich – keinen Fahrbefehl bekommen hat. Dies passiert bei wechselnde FSen – wie gesagt – hin und wieder. Die FSen sind also in Ordnung.

Wenn ich dann im Lok-Control selbst den Fahrbefehl gebe, gibt es zwei Möglichkeiten. In aller Regel fährt die Lok dann los und wird ordnungsgemäß durch die FS gesteuert, hält also insbesondere am Zielkontakt an. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Lok fährt, am Zielkontakt ankommt, die FS dementsprechend gelöscht wird, die Lok aber keinen Befehl zum Halten erhält und folglich munter weiterbrettert.

Manchmal erlebe ich auch das umgekehrte Phänomen. Die FS wird geschaltet, die Lok fährt los, bleibt aber am Zielkontakt nicht stehen, obwohl die RM funktionieren, die FS aufgelöst wird. Der Lok-Control weist aber nach wie vor einen Fahrbefehl für die Lok auf, die also auch in diesem Falle weiterfährt.

Wer kann zur Aufklärung beitragen, wie dies zu erklären ist, und was kann man dagegen tun?

Vielen Dank fürs Mitdenken und Grüße aus dem Bergischen Land.

Michael Bovensiepen


Erfahrung ist die Parodie der Idee (Goethe).
 

[Karlheinz Battermann]

Hallo Herr Bovensiepen,
 

In Antwort auf:
Ich fahre meine Anlage mit dem ZFA zunächst nur im Modus der Schaltung durch Anforderungskontakte. Dabei passiert es hin und wieder, daß eine FS zwar automatisch gestellt und im Gleisplan entsprechend ausgeleuchtet wird, die Lok aber nicht abfährt, weil sie – wie im Lok-Control ersichtlich – keinen Fahrbefehl bekommen hat. Dies passiert bei wechselnde FSen – wie gesagt – hin und wieder. Die FSen sind also in Ordnung.
 

wenn dies passiert, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Sie sollten dann die FS und Profile einmal auf eingetragene Wartezeiten überprüfen. Als Beispiel ist am Ende einer FS im Profil eine Wartezeit beim Stopp-Befehl eingetragen. Dann passiert nämlich Folgendes:
Der Zug befährt den Stoppkontakt, es wird die nächste FS gestellt und die Lok erhält den Geschwindigkeitsbefehl dieser neuen FS. Aber jetzt kommt nach der eingetragenen Wartezeit in der vorhergehende FS/Profil der Stopp-Befehl und somit bleibt die Lok dann stehen und fährt erst wieder weiter, wenn Sie im Lok-Control die Geschwindigkeit vorgeben.

 

In Antwort auf:
 Manchmal erlebe ich auch das umgekehrte Phänomen. Die FS wird geschaltet, die Lok fährt los, bleibt aber am Zielkontakt nicht stehen, obwohl die RM funktionieren, die FS aufgelöst wird. Der Lok-Control weist aber nach wie vor einen Fahrbefehl für die Lok auf, die also auch in diesem Falle weiterfährt.
 

hier sollten Sie einfach mal den Profilablauf-Inspektor mitlaufen lassen und überprüfen, ob alle Profilzeilen auch abgearbeitet werden. Oft ist der Fehler nämlich hier zu suchen.
Ich wünsche viel Erfolg bei der Fehlersuche.
   

[Dr. Michael Bovensiepen]

Guten Tag, Herr Battermann!

Nach Ihrer – wie immer – prompten und hilfreichen Antwort habe ich meine Profile noch ein-mal genau überarbeitet, insbesondere den Profilinspektor immer mitlaufen lassen. Durch letzteren habe ich zwei Fehler in den Profilen festgestellt, die ein Überfahren von Stoppstel-len durch die Loks verursachten. In zwei anderen Fällen habe ich es genialerweise fertigge-bracht, zwar die Profile einzurichten, aber keine Befehle einzugeben – kein Wunder, daß die Loks nicht losfuhren! Ich habe durch Ihren Hinweis eine ganz erhebliche Verbesserung im Ablauf erzielt – besten Dank!

Merksatz also für mich (und andere): Gibt’s Probleme, erst mal die Profile prüfen. (Diese sind also wie manche Frauen – schön, interessant, aber gefährlich.)

In seltenen Fällen taucht allerdings immer noch das schon erwähnte Problem auf, daß die FS zwar gestellt wird, die Lok aber keinen Fahrbefehl bekommt. Dies gilt gerade für zwei FSen, die nicht mit Profilen gesteuert werden, und wo ein Einfluß von Profilen der vorherge-henden FSen mangels Wartezeit o.ä. ausgeschlossen werden kann.

Haben Sie dazu eine Idee?

Nochmals herzlichen Dank.

Beste Grüße aus dem Bergischen Land!

Michael Bovensiepen
 

[Karlheinz Battermann]

Hallo Herr Bovensiepen,
 

In Antwort auf:
In seltenen Fällen taucht allerdings immer noch das schon erwähnte Problem auf, daß die FS zwar gestellt wird, die Lok aber keinen Fahrbefehl bekommt.  

auch hier habe ich eine Vermutung.
Die Fahrstraßen sind mit einer ersten Teilstrecke (der Abschnitt vor dem Signal) erstellt worden, wobei die erste Teilstrecke nach dem Freiwerden aufgelöst wird. Da der/die letzten Wagen des Zuges nicht immer eine sichere Rückmeldung geben (Räder verschmutzt usw.), wird die erste Teilstrecke aufgelöst und für einen nachfolgenden Zug wird die Fahrstraße gestellt. Doch nach dem Stellen löst der letzte Wagen des vorausfahrenden Zuges wieder eine Besetzmneldung aus und dadurch wird sofort der nachfolgende Zug wieder bestoppt oder es ging so schnell, dass er erst gar nicht losfährt (für WDP ist der Zug dann nämlich bereits am Ziel angekommen). Da müssen Sie einfach mal den Betrieb verfolgen.
Wenn das keinen Erfolg bringen sollte, dann die erste Teilstrecke nicht mit FREI sondern mit BESETZT auflösen. Hierbei dann einen nachfolgenden RMK benutzen, der erst erreicht wird, wenn der längste Zug diesen RMK besetzt.
Ich wünsche viel Spaß und Erfolg bei der Lösung des Problems.  

[Stefan Lersch]

Hallo zusammen,

ich habe diesen Beitrag gefunden auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem. Ich habe nämlich das gleiche Problem, dass die nachfolgende FS gestellt wird, die Lok aber nicht losfährt. Gemäß Karlheinz' Tipps habe ich alle Wartezeiten vor einem Stop rausgeschmissen. Es gibt bei mir keine Teilfreigaben. Die FS ist eigentlich frei und war auch frei, weil der nächste Zug schon vollständig auf der übernächsten FS ist.

Momentan steht der Zug noch, die Strecke ist weiterhin gelb ausgeleuchtet. Das Zielzugnummernfeld zeigt bereits die Lok an (da ich den direkten Sprung in der Anzeige nutze).

Meine Automatik ist eine ZFA und der Inspektor zeigt "Standardablauf" an. Weiterhin habe ich den Profilinspektor auf, der ist leer - alles abgearbeitet. Ich benutze fasst nur Profile zur Fahrt, hauptsächlich ID 0, die auch für meinen nicht-fahrenden ÖBB-Taurus gilt. Der Taurus hat gerade eine Zugfahrt beendet mit Folge-FS in den Bahnhof hinein. Jetzt wurde für ihn die nächste ZF gestellt, die ihn wieder eine Runde weiter bringen sollte. Die Fahrt aus dem Bahnhof raus ist ausnahmsweise ohne Profil. Aber da steht er nun...

Habt ihr einen Tipp für mich?

PS: Ich habe auch schon mal "Reparieren & Komprimieren" ausgeführt, das löst ja manchmal einen Knoten.

[Dirk Streuber]

Hallo Stefan,

wenn im ZFA-Inspektor die Meldung Standardablauf steht, dann ist die Folgefahrstraße ohne Profil gestartet worden. Überprüfe mal, ob für die Folgefahrstraße zumindest ein Profil Lok ID0 erstellt ist. Es ist ratsam, wenn in einer Zugfahrt ein Profil verwendet wird, auch für alle weiteren Fahrstraßen dieser Zugfahrt zumindest ein Profil LOK ID0 zu verwenden. 

[Stefan Lersch]

Hallo Dirk,

ich habe jetzt auch noch dort Profile (ID 0) erstellt, so dass ich jetzt überall Profile habe. Morgen teste ich dann mal, ob das geholfen hat und melde mich dann wieder.

[Stefan Lersch]

Hallo Dirk,

das scheint geholfen zu haben. Zumindest habe ich jetzt auch nach einigen Runden das Problem nicht mehr gehabt. Aber, wie wir Informatiker immer zu sagen pflegen: "Die Abwesenheit von Fehlern kann nicht bewiesen werden" .