Autor Thema: WDP als Stellwerk - super, aber dann die Loks alle umbauen? Euere Meinungen?  (Gelesen 4153 mal)

Gian Bott

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Hallo Peter,

...(ich denke Gian weiß sehr gut, warum er Selectrix bevorzugt!)
ich denke mal Gian ist von SX so überzeugt, wie es ein Märklinist als Pickelfahrer mit MM nur sein kann!!!
Betr. Pickel Ja oder Nein vertrete ich die Ansicht, und in Stuttgart konnte ich das einmal mehr sehen, dass die beiden Systeme gleichwertig und die Pickel nur noch eine Anschauungssache sind. So mussten Pickel- wie Nichtpickelloks manchmal bei Langsamfahrt auf Weichen angestossen werden. Bei Ausstellungsanlagen mit der grossen Staubverschmutzung durch Kleider usw. ist das normal. Auch im HELIS fühle ich mich alles andere als Exot, obwohl ich nebst einem Z-Fahrer der einzige DC-Gleisfahrer bin. Wir sind ganz einfach Modellbahner, mehr nicht. Wenn ich dort meine Trix-C Gleis nebst den Märklin-C-Gleisen aufstelle, gibt es eigentlich nur wenige, kleine Unterschiede, die Gleisbettfarbe, die Pukos und das Schienenprofil. Den Schriftzug "märklin" tragen beide. Zum Glück gibt es hier im Forum keine verbohrten AC und DC Fahrer wie in anderen Foren. 

Betr. Digitalsystem hat mich nur die Erfahrung mit anderen Systemen (Arnold Digital, Intellibox) zum überzeugten Selectrixler gemacht. Dazu stehe ich! Ich spreche jedoch immer vom System und nicht vom Fahrformat. DCC ist ein teilweise genormtes Fahrformat, mehr nicht und es könnte sein, dass im Frühjahr auch meine bereits vorhandenen Lopi3 Loks mit der neuen Rautenhauszentrale (Upgrade) dannzumal unter DCC fahren werden, weil diese Zentrale dann DCC und SX fahren kann mit bis zu 10000 Lok's. Ich (und auch Rautenhaus) sehe nämlich keinen Grund, wenn ich einen Decoder mit den umständlichen CV's einstellen darf, diesen dann mit SX zu fahren. Einen Unterschied zu SX im Fahren gibt es beim Lopi3 sowieso nicht, ob er nun mit SX oder DCC angesteuert wird. Ich werde mich aber dannzumal aufgrund meiner bisherigen DCC-Erfahrungen auf einen DCC-Decoderhersteller beschränken und das wird ESU sein. Schon jetzt harmonieren die ESU-DCC und SX Decoder perfekt zusammen, auch wenn ich mit meinen Rautenhauszentralen einen DCC Decoder mit reinem DCC fahre (16 Adressen wären aktuell möglich, ab Frühjahr 2008 keine Beschränkung mehr). Bei den Fahreigenschaften kann ich beim besten Willen nicht sagen, SX sei besser als DCC oder umgekehrt! Wenn ich aber den Aufwand für die Einstellung der Decoder anschaue, ist SX ganz klar in Führung. Einfacher gehts einfach nicht mehr :) um das gleiche Ziel zu erreichen. Ich war schon immer Freund von einfachen und kurzen Lösungen, wenn das Resultat stimmt.

Ich gebe zu, dass unter DCC das Handling von Sounddecodern etwas einfacher ist als bei SX mit der SUSI-Schnittstelle. Das ist für mich aber kein Kriterium, weil meine erste Handlung bei gezwungenermassen mitgekauftem Sounddecoder (Beispiel Roco SBB-RAm TEE) der Ersatz des Sounddecoders durch einen Normaldecoder ist, weil ich ganz einfach diesen Krach nicht mag. Auch kennt SX keine (überflüssigen) Zusatzfunktionen im 2-stelligen Bereich. Bei meiner Dampfschneeschleuder der RhB reicht eine Zusatzfunktion (F1) nebst dem Licht um Einschalten des Schleuderrades völlig aus. Modelle die mehr brauchen, finde ich unter meinen 107 Modellen keine. Auch zuschaltbare Führerstandsbeleuchtungen und Wagenbeleuchtungen brauche ich als "Tagbahner" nicht - darum habe ich auch das Problem von flackernden Wagenbeleuchtungen nicht ;)

Zitat von: Peter Ploch
Deshalb kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen, daß reine DCC-Fahrer nicht auch mit ihrem System sehr zufrieden sein sollen. Nur wird es von diesen nicht so detailliert vertreten. Zumindest kann ich aus den fehlenden Negativäußerungen schließen, daß das DCC-System ebenso gut funktioniert wie das SX-System, Schnelligkeit sollte bei der MoBa nicht immer das Maß aller Dinge sein.
Wenn man eine grössere MOBA mit dem PC steuern will, ist halt Schnelligkeit des System's (nicht des Lokdecoders) schon ein Thema. Mass der Dinge ist es aber auch für mich nicht. Mass der Dinge ist für mich ein System, das problemlos funktioniert, bei dem alles wichtige normiert ist (BUS) und einfach in der Handhabung ist, aber auch über Jahre nicht zum Schrott wird. Diesen Beweis hat SX erbracht, Märklin MM wäre es auch, wenn Märklin nicht alles über den Haufen geworfen hätte. Ich bin an den HELIS-Treffen immer wieder überrascht, wie schön auch Märklin-Loks mit 14 Fahrstufen zu steuern sind, wenn sie von deren Besitzern an meinem Lokprogrammer richtig eingestellt wurden.

Auch die Intellibox wäre das zusammen mit dem ausgezeichneten Loconet-BUS, hätte Uhlenbrock die Kunden ernster genommen und Lösungen für die mehr oder weniger stark vorhandenen Reset's gebracht hätte. Ich wäre auch bereit gewesen, dafür für meine seinerzeitigen zwei IB's etwas zu bezahlen für ein echtes Upgrade. Dann wäre ich heute immer noch IB-Fahrer zusammen mit den bewährten GBM's von Blücher und damit auch zufrieden. Es war mir nämlich nicht leicht gefallen, soviel Geld für ein neues System (Rautenhaus) auszugeben um mich von den Reset's zu befreien und von Windigipet vorübergehend (zum Glück) zu trennen! Die Gleisbesetztmeldung mittels Loconet war damals das, was ich mir darunter auch vorstellte und hatte nach nur kurzem Einsatz das HSI und den s88 BUS abgelöst.

Im Rückblick hat sich der Schritt aber doch gelohnt, auch WDP ist wieder da und alles funktioniert so perfekt wie vor der IB (mit Trix SX und Railroad) - und ohne IB hätte ich damals auch WinDigipet nicht kennen gelernt ;).

Ich habe mir in Stuttgart das MIBA-Digital-Sonderheft 8 gekauft. Heute Morgen habe ich nun endlich darin geblättert und bin auf Seite 34 auf den Artikel "Digital zuverlässig" von Peter Urban gestossen, wo er sehr schön seine digital gesteuerte Spur 0 Anlage beschreibt, die auf Modellbahnausstellungen aufgestellt wird. Ich kenne Peter Urban nicht, aber der Artikel widerspiegelt meine Erfahrungen zu 100% mit den diversen Digitalformaten und dass es nicht nur DCC für Spuren > H0 gibt :).

Ich hoffe, es ist mir etwas gelungen, zu beschreiben, warum mich das System SX überzeugt hat, ob es von Rautenhaus, MÜT, Stärz, MTTM usw. kommt, ist nebensächlich, da der BUS streng genormt ist. Trotz Norm hat aber jeder Hersteller nach dem BUS jegliche Freiheiten - da gibt es dann schon grosse Unterschiede (z.B. bei den GBM's - Verzögerungen, Anzeige bei Störungen usw.), die einander aber Gegenseitig nicht beeinflussen, weil sie die BUS-Norm nicht tangieren dürfen.

Vor dem Format, dem Preis und dem Namen kommt bei mir heute die Zuverlässigkeit - die ich nun bei SX gefunden habe - an erster Stelle! Findet jemand diese Zuverlässigkeit bei einem anderen System, ist mir das mehr als Recht. Ich ärgere mich nur, wenn der Preis als einzig wahres Kriterium zählt und dann alles andere schlecht geredet wird, ohne das andere auch nur der Spur nach zu kennen. Das gilt für alle Produkte des täglichen Lebens gleichermassen, also auch für Autos, Lebensmittel, Fernsehgeräte, Computer, Software usw. So ist das Billigste selten das Günstigste, das Teuerste aber auch nicht immer das Beste, es kann aber durchaus das Preiswerteste sein. Das Idealste ist normalerweise das Preiswerteste, nicht unbedingt das Billigste oder Teuerste. Ich stehe halt auf Zuverlässigkeit und Preiswertigkeit :).

mit freundlichen Grüssen

Gian

(Ich stelle fest, dass mein Beitrag wieder etwas länger geworden ist als gewollt, aber vielleicht wird er dadurch auch besser verstanden)