Autor Thema: Central Station oder ECOS-Zentrale  (Gelesen 9375 mal)

Offline Gerd Boll

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Re: Central Station oder ECOS-Zentrale
« Antwort #45 am: 22. November 2007, 14:53:33 »
Hallo
Hier ein Zitat aus den FAQ der Märklin Seite:

Kann ein Bahnübergang / Schaltgleis an den Trafo der Central Station angeschlossen werden?

 Es gibt bei Märklin Systems eine eiserne Regel: Die Leistungsversorgung von Märklin Systems und anderen Betriebssystemen wie zum Beispiel einer analogen Magnetartikelsteuerung muss immer getrennt ausgeführt werden. Nur wenn die Magnetartikel über Digital-Empfänger geschaltet werden, können diese auch über die Central Station versorgt werden. Bezieht ein Bahnübergang oder ein Schaltgleis mit angeschlossenen Weichen oder Signalen die Schaltleistung jedoch aus einem Wechselstrom-Trafo, so darf dieser Trafo auf keinen Fall gleichzeitig zur Versorgung von Märklin Systems-Komponenten (Central Station, Mobile Station, Booster etc.) eingesetzt werden.
Die Masse des Trafos, der die Magnetartikel versorgt, darf jedoch mit der Masse der Schienen verbunden werden. Das muß sogar geschehen, wenn Sie möchten, daß folgendes funktioniert:

das Kontaktgleis des Bahnübergangs

das Schalten von Weichen oder Signalen mit dem Schaltgleis

Kontaktgleise zur Besetztanzeige

...

All dies gilt auch für die Mobile Station.
  • Win-Digipet-Version:
    WDP 2021
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin-C-,und K-Gleis,IB 1+2, TAMS EC+MC², HSI-RS232, Märklin CS3+, 6021,
  • Rechnerkonfiguration:
    Win10 / 64bit.

Frank Mondorf

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Re: Central Station oder ECOS-Zentrale
« Antwort #46 am: 22. November 2007, 20:58:14 »
Hallo zusammen,

ich habe mal unter www.nmra.org dies aktuellen Spezifikationen zur biderektionalen Datenübertragung übers Gleis laut NMRA gelesen. Der elektrische Teil des Verfahrens ist bereits verabschiedet und kommt laut eigenen Angaben im Handbuch bereits im Lenz LV102 und ECos und evtl auch weiteren Systemen zum Einsatz. Das Verfahrungen wird üblicherweise meist "RailCom" (Warenzeichen der Lenz-Elektronik GmbH) genannt.

Ob und und unter welchen Voraussetzungen diese biderektionalen Booster einen gemeinsame Nutzung mit "herkömmlichen" Boostern zum Fahren auf derselben Gleisanlage ermöglichen geht aus der Patent enthaltenden  Norm nicht hervor. Das hängt wohl von der jeweilgen elektrischen Implementierung der jeweilgen Geräte ab, und ich selbst würde mich hier deswegen streng an die jeweiligen Empfehlungen des Herstellers halten.

Ersichtlich für den Hobby-Elekroniker ist aber schon, das eine Brückung eines bidirektionalen Boosters mit einem herkömmlichen Booster durch einen die Trennstelle überfahrenden Zug sofort die Übertragung der Daten von Lok nach Booster abschalten muss. Zumindest solange die Boosterkreise der unterschiedlichen Booster gebrückt sind wird der herkömmliche Booster als Fremdspannung erkannt, und es kann und darf kein "Railcom" funktionieren bzw. stattfinden.

Eine darüber hinaus gehende negative Auswirkung einer gemeinsamen Masse mit "herkömmlichen Booster" sind hier nicht erörtert und bleiben für mich weiter ungewiss.

Das Bidirektionale Verfahren nach NMRA funktioniert in etwa so: Der Booster erstellt für bis zu zwei kurze Augenblicke (2 oder 4 logische '1'-DCC-Bits zwischen 2 Befehlen) ein elektrische Verbindung der beiden Schienenstränge unter Abschaltung des DCC-Signals. Der Decoder generiert aus gespeicherter Ladung währende dieses "Cutout" recht hochfrequent (256kBits/s) 2 oder 4 kurze reduntant kodierte Datenbytes (12 oder 24 logische bits) in Form von im Lok-Decoder erzeugten Stromimpulsen (z.B. 30mA über 4us). Diese können dann vom Detector (im Booster integriert oder als externes Gerät ) ausgewertet werden und z.B. mittels Systembus zur Zentrale übersendet werden. Der am Detector anfallende Spannungsabfall soll bei ca 2V liegen.

Das Software-Protokol zur Nutzung der Datenübertragung befindet sich im Entwurfs-Modus, ist im Gegensatz zur elektrischen Schicht also noch nicht endgültig festgelegt. Er erschien mir dennoch vollständig und konkret. Erwähnt werden formale Funktionalitäten wie Quittierung von Befehlen (z.B. zur Protokoll-Sicherung), von der Lok ungefragt gesendete Info (z.B. Adresse), lokspezifische Daten (von der Lok unmitellbar nach einem an sie Adressierten Befehl zu senden).

www.nmra.org/standards/DCC/standards_rps/RP-931%202007%20Jan.pdf
www.nmra.org/standards/DCC/standards_rps/RP-9.3.2%20draft%202005-04-14.pdf

Diese Informationen sind auch bereits kategorisiert, z.B. CV-Inhalte, Fahr-Route, Geschwindigkeitsinformationen, Aufenthaltsort, Lok-Temperatur, Wasser und Ölstand, sowie natürlich vom Decoder-Hersteller beliebig nutzbare Daten.

Die erwähnten Funktionen sind natürlich nicht verbindlich vorgeschrieben, so dass man nicht davon ausgehen kann, das ein "RailCom"-Gerät alle die erwähnten Funktionionen beherrscht. Vielmehr sagen diese Normen nur, welche Spezifaktionenn ein Hersteller einhalten sollte bzw.muss, um eine kompatible biderektionale Datenübertragung zu erstellen, bzw. um diesbezüglich Kompabilität von der NMRA zugesprochen zu bekommen. Auch wenn er keine oder nur geringe der genannten Funktionalitäten bereitstellt.

Lange Rede kurzer Sinn: Man muss wohl davon ausgehen das auch bei "RailCom" nur mir "RailCom-Boostern" (z.B. LV102, ECosBoost) funktioniert, und eine gemischte Nutzung mit traditionellen Boostern im Fahrstrom zumindest zu Einschränkungen führen wird. Den ECosBoost empfiehlt ESU auch für die Central-Station als mfx-Booster.

Viele Grüße
Frank