Gebogenes Standard Gleis oder Flexgleis für eine Gleiswendel?

[Alexander]

Liebe WDP'ler,

in den nächsten Wochen will ich endlich mit dem Neubau meiner H0-Anlage mit Mä K-Gleis anfangen.

Die Anlage wird eine U-Form mit zwei gleich langen Schenkeln haben und an deren Ende jeweils links steigende
Gleiswendeln von den Schattenbahnhöfen, aus zwei Ebenen, die Züge rollen sollen.

Hat jemand von Euch Erfahrung von Mä K-Gleis Fexgleisen zum Einbau in die Wendel (mit Kontaktstellen für WDP)?
Da ich durch die Raumgröße bedingt, keine Großkreise von MÄ verwenden kann, will ich einen Sonder-Radius
im steigenden Außengleis von 489,2 mm mit dem Flex-Gleis bauen (Innen-Radius 424,6 mm = Mä Gleis 2231)!
Die Steigung im Außengleis beträgt dann 2,73 % (bergauf) und am Innengleis 3,15 % (bergab)!
Ansonsten müsste ich auf C-Gleise ausweichen und dort mit dem Radius 515 mm für das Außengleis bzw.
mit dem Innenradius von 437,5 mm arbeiten.

Die linke Wendel wird eine Höhe von 39,20 cm mit 4,5 Umdrehungen erreichen, die rechte Wendel fällt von der
Bahnhofsebene um 22,40 cm nach unten zum gemischten Dampf und Elok-BW.

Außerhalb der zwei Wendeln gibt es später eine Rundumfahrmöglichkeit mit einer abnehmbaren Schlucht, die von dem
Bietschtal-Viadukt überspannt wird. Da ich aus technischen Gründen erst bei 100 cm vom Boden gerechnet mit der
Null-Ebene für den Schattenbahnhof 1 beginne, liegt die Hauptebene gute 40 cm höher. D.h. für die hängende Schlucht
habe ich eine Höhe von der Oberkante Schiene md. 130 cm Platz.

Auf rege Antworten und Tipps freue ich mich
Euer
Alexander

[Helmut. Adams]

Hallo Alexander

Da Du die beiden großen Radien des Standart-K-Gleises nicht verwenden kannst ( was allerdings die Ideallösung wegen der geringeren Steigung wäre) würde ich zur Lösung mit den Standart-C-Gleisen raten. Das ist zwar tuerer als die Flex - Gleis -Variante; ich meine aber dass die exakte Verlegung eines relativ stark gekrümmten Kreises über 4,5 Drehungen mit Flexgleisen einen enormen Arbeitsaufwand  erfordert. Man muss daran denken, dass wegen der starken Krümmung jedesmal ein enormer Längenunterschied zwischen Außen- und Innenschiene entsteht, der abgeflext werden muss. Ich halte es auch für ziemlich schwierig, die Flexgleise in der starken Krümmung bis zur endgültigen Fixierung in der  notwendigen Form zu halten, m.E. geht das exakt nur mit guten Gleisklammern.
Im übrigen viel Spass beim Wendelbau.

[Matthias Schäfer]

Hallo Alexander,

ich kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen. Ich habe auch die Wendeln mit Standardgleisen verlegt (2231 innen bergab, 2241 außen bergauf bzw. an der zweiten Wendel 2241 innen bergauf und 2251 außen bergab).

Beim Flexgleis hast Du neben dem Ablängen immer noch das Problem, daß die Schienen unter Spannung stehen. Wenn Du dann Trennstellen hast, muß man vorher das zu trennende Schienenstück schon gut fixieren, damit es nach dem Trennen nicht aufspringt.

Grüße, Matthias

[Johann Giese]

Hallo Alexander,

meine Gleiswendel ist fast identisch aufgebaut (K-Flex-Gleis, links steigend, innen ca. 43 cm, aussen ca.51 cm).
Es ist auch mit Gleisklemmen nicht einfach, einen sauberen Radius hinzubekommen. Speziell die Gleisübergänge weichen bei mir immer vom Radius ab. Das K-Flex-Gleis ist eben recht sperrig, die DC-Kollegen haben es da doch einfacher.

Kontakt-Strecken habe ich in der Wendel nicht verlegt, da ein haltender Zug mit zu.B. einer Wü. C von Märklin vom Zug nach unten gezogen wird. Ich würde Kontakt-Strecken nur zum Melden einbauen. Und natürlich reichlich Stromeinspeisungen. Bei mir hat jedes Gleisstück seine Stromzufuhr erhalten.

Z.Zt. bin ich ernsthaft am Überlegen, die Wendel abzureißen und mit C-Gleis neu aufzubauen. Es wäre zwar schade um das ganze Flexgleis, aber besonders beim Bergauf-Fahren gefällt mir das Ganze nicht so recht. Zum Glück habe ich genug Platz, um die Wendel etwas größer zu bauen.

[xerxes]

Hallo Alexander,

wg.der von Dir geschilderten Platzverhältnisse wirst Du wohl auf Flexgleis zurückgreufen müssen. Ich bin nun kein Vertreter der M-Fraktion, habe aber mehrere Wendeln mit Flexgleisen aufgebaut, deren Radien von den zur Verfügung stehenden Standardradien abweichen und von daher mit Flexgleisen ausgeführt werden mußten. Das entscheidende beim Aufbau derartiger Wendeln ist die Beherrschung der im Flexgleis bestehnden und verbleibenden Spannung. Normalerweise befestigt man das Gleis mittels Schrauben oder Nägeln an den in den Schwellen befindlichen Bohrungen. Deren Abstände sind aber nach meiner bisher gemachten Erfahrung zu groß und können auf Sicht zu Schäden an den Schwellenbändern führen. Aus diesem Grund habe ich mir Modellbauleisten(Kiefer) Abm. 4x 4 oder 5x5 mm beim "C" besorgt, in welche ich mit der Dremel im Abstand von ca 10 cm 0,8 - 1,0 mm Löchergebohrt habe um Sie dann im Bogen auf die Trasse zu nageln. In diesen Bogen habe ich dann, in meinem Fall Roco oder auch Fleischmann Flexgleis, hineingelegt!!, d.h. in den Radius hineingedrückt, um dann im Innenradius die zweite Leiste gegen das Schwellerband gedrückt, anzunageln. Auf diese Weise entsteht ein Trog von 4mm Höhe in welchen ich dann einen Streifen Kork gelegt habe auf dem dann das Gleis zum Liegen kommt. Du mußt zwar auch die innenliegende Schiene wg. des kleineren Radius und somit Umfanges etwas kürzen, aber im Gegensatz zu meinem Gleissystem kannst Du feste Schienenverbinder nehmen. In der Wendel solltest Du für die Rückmeldung den Mittelleiter über Stromfühler verwenden, damit die das Rollmaterial leitenden Aussenschiene sauber verbunden bleiben. Ich mußte dort weiche Isolierverbinder einsetzen, die ich durch besondere Massnahmen gegen die Rückstellkräfte im gekrümmtem Flexgleis unterstützen mußte. Durch die Trogkonstruktion wird das Gleis über das gesamte Schwellenband im radius gehalten und nicht nur durch wenige Berfestigungspunkte. Das Ganze funktioniert bei mir gervorragend und ich sehe keinen Grund warum das beim M-Flexgleis nicht gehen sollte. Überleg es Dir. Vielleicht probierst Du es einfach mal an einem kleine Stück aus. Im PÜbrigen, da meine gesamte Anlage mit Flexgleis gebaut wurde und noch wird, habe ich das Prinzip auf nahezu allen Gleisstrecken verwandt. Bei sichtbaren Gleisstrecken setze ich 3-ecksleisten, gsägt aus Basisleisten 5x5mm ein, die nach Grundierung und anschließender SChotterung ei realistisches Bild abgeben. Die käuflichen Gleis oder auch Gleiskörper sind mir zu klobig.

[Reinhold Hiersch]

Hallo Alexander,
Den Gleiswendel mit Flexgleisen aufzubauen ist extrem Schwierig.
Ich habe einmal einen Gleiswendel mit Mä 2231 und 2241 gezeichnet. Vielleicht kannst Du den Gleiswendel so aufbauen.
 

[Matthias Grobleben]

Hallo Alexander,
auch ich kann Dir nur zu Standardgleisen raten, speziell wegen der Betriebssicherheit.
Weiterhin habe ich gelernt: Sage niemals nie.
Falls Du doch auf die Idee kommst Meldeabschnitte einzufügen, dann ist das mit Standardgleisen eine Sache von Sekunden, beim Flexgleis evtl. in der zweiten Wendel innen, stelle ich mir das sehr interessant vor.
Gruß
Matthias

[Michael Helbig]

Hallo Alexander,

habe Dir eine mail mit dem Aufbau meiner Wendel geschickt.
Gruss
Michael

[R.Weber]

Hallo und Guten Tag,
als professioneller Anlagenbauer teile ich Ihnen mit, dass Sie die Gleiswendel ohne weiteres mit den Gleisen
2221 und 2231 bauen können. Sie müssen nur beachten, dass der kleine Radius für die Talfahrt benutzt wird.
Sie können dann die Steigung auf ca 3,3%  legen, dann können Sie problemlos mit abgebügelten E-Loks durchfahren.
Sie brauchen auch keine Angst haben dass Sie mit langen Zügen probleme bekommen, Ich fahre auf meiner Schauanlage
mit langen Güterzügen ca 20-25 Waggons und Doppeltraktionen durch die Wendeln hindurch.
Also wenn man keinen Platz hat dann können Sie hier schon einmal anfangen zu sparen.
Mfg
R.Weber

[Juerg (jubu-info)]

Hallo an alle Kreiswendel Anwender,
Da ich eine negative Erfahrungen an meiner ersten N Anlage gemacht habe, auch nur in Kurven das Flexigleis anzuwende,
habe ich bei der neuen H0 und H0m Anlage nur noch die geformeten Gleise in Kreiseln und allen Kurvenbereichen angewendet.

Das ganze erwies sich wie schon von den anderen Beiträgen erwähnt die beste Lösung.
Einmal mit Wintrack gezeichnet, konnten die aufgezeichneten Gleisartikel ohne Hindernisse (lese abwürgen), verlegt werden und passten milimeter genau zusammen.

Ich erlaube mir zwei Link's zu meinen Gleiswendeln anzuhängen.

Mit freundlichen Grüssen,  Juerg

Kreisel mit Artikelnummern:
http://www.jubu-info.com/2fermod/H0/project/img2D-04/8.gif

Kreisel mit Höhenangaben: 
http://www.jubu-info.com/2fermod/H0/project/img2D-04/9.gif

[Alexander]

Hallo WDP'ler,

ein besonderer Dank geht an Helmut, Matthias,Johann,xerxes,Reinhold,Matthias ,Michael (tolle Anleitung!!!), R.Weber und Juerg!!

Herzlichen Dank für Eure guten Ratschläge und Bau-Tipps.
Da dies nicht meine erste Anlage mit K-Gleis ist und ich in der Vergangenheit mit Hilfe von Krause-Gleisklammern (Messing-Bausteile mit Klemmvorrichtung für die beiden Profile) bereits meine Erfahrungen (gute und schlechte  ) mit Mä K-Flexgleisen gesammelt habe, war es für mich ganz toll, dass Ihr Alle mir super Tipps und Bilder usw. gegeben habt.
Für das Mä-C-Gleis spricht der wesentlich einfachere Aufbau, die leichtere und sichere Anbringung von Lötverbindungen
(Kontakt-Strecke) + Einspeisung (Fahrspannung) und der größere Gleisabstand (77,50 mm anstatt bei K-Gleis 64,60 ) !
Dagegen spricht die höhere Gleislage (Durchfahrthöhe) in der Wendel. Da ich aus meinen leidvollen Erfahrungen (Durchfahrtshöhe / lichte Höhe = 10 cm) bei meinem letzten Schattenbahnhof bei Betriebsstörungen und / oder Weichen
Antriebsdefekten dazugelernt habe, hat mein geplanter Haupt-Schattenbahnhof eine lichte Höhe von ca. 40 cm zur Hauptebene!!
Vermutlich werde ich, da genügend K-Gleise 2231 vorhanden sind, diese wie folgt zusammensetzen (2204+2231+2203+
2231+2203+2231+2204) dies ergibt einen genauen Halbkreis mit dem Radius con 489,20 mm und einen Gleismittabstand
von 64,60 mm nach innen (Standard Radius nur mit 2231>6 Stück) oder nach außen (Standardradius 2241>6 Stück)!
Durch die Vielzahl der Gleistücke, ist es auch einfacher mit Isolierschienenverbinder die Kontaktstrecken herzustellen,da
die Gleis/Profilklammern in den kurzen Gleisstücken im Original erhalten bleiben.
Es ist mir sowieso klar, dass ich beim Bau der Wendel, jeweils nach Fertigstellung einer Etage, gleich die Gleise mit den
Kontaktstrecken und Stromeinspeisung daraufbaue und mit dem Ohm-Meter alle Stellen auf Kurzschlüsse überprüfe!
Wenn nötige baue ich auch eine Einfach-Oberleitung ( Schienenprofile..oder Scheißdraht) auf der Unterseite der darüberliegenden Wendel, falls die Durchfahrtshöhe mit den 10 cm nicht eingehalten werden kann. Dies merke ich spätesten nach dem Bau des ersten bzw. zweiten Umlaufs in der Wendel. Die Wendel selber werde ich mit Gewindestangen, Holzperlen ( tolle Idee > Michael   ) vornehmen.

Auf halber Höhe zwischen Schattenbahnhof und Hauptebene liegt eine Zwischenebene, deshalb läuft um die Wendel außen herum (bzw. eine Etage der Wendel wird breiter und trägt 3 Radien (489,2 mm = Innen-Kreis, 2241 Außenkreis,
Nebenbahn 2251) die Nebenstrecke zum Teil sichtbar mit dem Großkreis K-Gleis 2251!

Wenn die Wendel fertig stelle ich ein paar Bilder rein, falls Interesse dafür da ist!

Einen schönen Abend Euch allen
Euer
Alexander

PS: Habe doch glatt einen WDP'ler übersehen und meine Anerkennung für seinen tollen Baubericht (Wendel mit Gewindestangen und Holzperlen anstelle von Beilagscheiben) aus Versehen einem anderen WDP'ler zugeschrieben!
Verzeihe Michael