Loks einmessen, und Fahrtrichtung in der Lokdatenbank WDP 2009

[Jochen Blank]

Liebe WDP 2009-Anwender,

ich habe heute meine erste Lok eingemessen, und fand die von WDP ermittelten Geschwindigkeiten (2-Punkt-Methode) voll übereinstimmend mit meiner seitheringen manuellen Messmethode mit 200 cm Meßstrecke und Zeitstoppung mit meiner guten alten Metall-Stoppuhr. ( Mit so einem Ding hat man früher Weltrekorde gestoppt). Das Ergebnis ist sehr befriedigend. Die Feinheiten der Kurvenverlauf-Anpassung habe ich noch nicht erprobt.

Nun erhebt sich aber die Frage: wie sage ich es meinem Büro-PC dass Loks eingemessen sind? Ich verfolge konsequent die Methode alle Änderungen und Einrichtung von Automatiken nur am Büro-PC durchzuführen, und dann per Memory-Stick auf den Moba-Rechner zu übertragen, und niemals etwas vom Moba-Rechner rückwärts auf den Büro-PC zu bringen, damit sich mögliche Fehler nicht auf beiden Rechnern selbst vermehren.

Übertrage ich nun einen kompletten Datensatz mit neuen Änderungen auf den Moba-PC, erscheinen die Loks dort wieder als nicht eingemessen. Wie kann man das umgehen?

Ein Problem habe ich noch mit der Fahrtrichtung der Loks. Nach meiner Erinnerung war der "Fahrtrichtungsumschalter" bei ProX in der Lokdatenbank bei den Fahreigenschaften. Den gibt es jetzt dort nicht mehr, dafür bei den Funktionsdecodern, aber praktisch ohne Auswirkung auf die Fahrtrichtung der Lok.
Es ist mir schon mehrfach passiert, dass einzelne Loks nach der Übertragung eines ganzen Datensatzes rückwärts fuhren. Früher konnten man das eintragen, und dann ist es nicht mehr passiert. Was ist hier zu tun?

Vielleicht steht´s ja irgendwo im Handbuch, bin jetzt bei Seite 130, und habe nur etwas im Zusammenhang mit Märklin-Loks gefunden, aber nichts für DCC-Loks. Wer kann weiterhelfen?

Mit abendlichen Grüssen

Jochen

[Markus Herzog]

Hallo Jochen,

die Messdaten sind in der Lok-DB gespeichert und in deinem FAll muss du die Lokdatenbank einmal von dem Anlagen-PC auf den Büro-PC kopieren, denn ansonsten zerstörst du die Messung bei der Übertragung Büro->Anlage. Eine anderen Weg gibt es nicht.

Bzgl. des Fahrtrichtungsschalters in der Lok-DB. Der diente nur beim Märklin-System dazu die in WDP eingetragene Lokrichtung zu ändern ohne eine Richtungsänderung an die Lok zu senden. Hintergrund war, dass beim alten Märklin System man dem Digitalsystem nur sagen konnte seitens des PCs "Wende die Lok" und so Inkostinenzen zwischen Anlagen- und WDP-Zustand entstehen konnten. Bei Lenz ist das aber nicht nötig, da mit jedem Fahrbefehl auch die absolute Fahrtrichtung an die Lok übertragen wird.
Das heißt also für Lenz machte es keinen Unterschied, ob man die Fahrtrichtung in der Lok-DB umstellte oder direkt auf dem Lokcontrol (denn selbst bei Eintrag in der Lok-DB ging die Änderung, weil absolut, beim nächsten Fahrtbefehl an die Lok raus) und daher wurde dieser Schalter in der Lok-DB für alle Digitalsysteme außer Märklin 605x entfernt, da er auch immer wieder zu Verwirrung bei Anwendern geführt hat und so in Zuge von Aufräumaktionen weichen musste.

Grüße
Markus

[Stefan Lersch]

Hallo Jochen,

die Fahrtrichtung kannst du im Decoder direkt ändern. Dafür ist das Bit 0 von CV 29 zuständig. Steht hier eine 0, dann ist die Fahrtrichtung normal, bei 1 ist sie umgedreht.

[Jochen Blank]

Hallo Markus und Stefan,

danke für Eure Beiträge zum Thema. Da muss ich wohl einmal über meinen Schatten springen, und nach dem Einmessen meiner (sehr vielen) Loks die Lok-DB vom Moba-Rechner zum Büro-PC übertragen, wenn´s anders nicht geht.

Das Problem mit den rückwärts fahrenden Loks kam auf, als ich nach einem Datentransfer vom Büro zur Moba eine schon länger eingerichtete ZFA startete ohne Böses zu ahnen, denn von 13 Loks fuhren drei rückwärts, was ich zunächst nicht bemerkt hatte, denn diese standen im Schattenbahnhof. Bei ProX hatte ich früher in einem solchen Fall gleich im Büro-PC in der Lok-DB die Fahrtrichtung geändert, und bei weiteren Datenübertragungen kam das Problem dann nicht mehr auf. Deshalb habe ich jetzt bei WDP 2009 den Fahrtrichtungsschalter gesucht.  Denn es ist sehr lästig nach einem Datentransfer Büro>Moba vor dem Starten einer ZFA bei jeder Lok die Fahrtrichtung zu kontrollieren, oder alle Lok-Controls aufzumachen. Da muss ich mich mal ausführlich damit beschäftigen. Oder gibt es noch andere Hinweise dazu?

Stefan, natürlich kenne ich das Bit 0 in der CV29, das die Fahrtrichtung dauerhaft umkehrt, wenn z.B. der Motor falsch gepolt aneschlossen ist. Das ist aber nicht mein Problem. Bei LENZ ist es übrigens, wegen der gegenüber ESU anderen Zählweise, das Bit 1. Bit 0 gibt es bei Lenz nicht.

Mit montäglichen Grüssen

Jochen

[Markus Herzog]

Hallo Jochen,

du kannst auch genauso vorgehen wie bisher, nur das du im Hauptprogramm (nicht in der Lok-DB) auf dem Büro-PC über Lokcontrol/Lokleiste oder Lokmonitor die Fahrtrichtung änderst. Die wird beim Programmende genauso gespeichert als wie wenn du es früher in der Lok-DB geändert hättest.

Grüße
Markus

[Jürgen Gräbner]

Hallo Jochen,

danke für Eure Beiträge zum Thema. Da muss ich wohl einmal über meinen Schatten springen, und nach dem Einmessen meiner (sehr vielen) Loks die Lok-DB vom Moba-Rechner zum Büro-PC übertragen, wenn´s anders nicht geht.

ich vermute, genau daher kommt auch das Problem mit den falschen Fahrtrichtungen, wenn Du nur Teile der Daten zwischen den PC transferierst. Ich würde vor einer Änderung der Anlagendaten immer die gesamten Daten zum BüroPC übermitteln. Wenn Du eine Sicherung brauchst, dann mach einfach noch eine zusätzliche Sicherung auf dem MobaPC, die erhalten bleibt.

[Jochen Blank]

Hallo Markus, hallo Jürgen,

jetzt erhellt sich die Sache, die Zusammenhänge sind mir jetzt klarer geworden. Ich werde Eure Ratschläge befolgen, und sage Danke.

Freundliche Grüsse

Jochen