Autor Thema: Nicht schon wieder Trafo....  (Gelesen 2619 mal)

Offline Kalle

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Nicht schon wieder Trafo....
« am: 13. November 2003, 23:09:08 »
Hallo zusammen,

habe mittlerweile 70 VA-Trafos von einem GROSSEN-Elektronik-Versender erhalten. Konnte es mir nicht verkneifen, diese sofort zu testen - und erst nicht den Forumsbeitrag.
Techn. Daten 16 V - 70 VA - 4,38 A lt. Typenschild - nichts besonderes.
Habe folgende Werte gemessen:
Leerlaufspannung ca. 16,5 V - bei Last mit 4 A ca. 15,5 V
(ohne Garantie)
Dann:
Kurzschluss direkt an den Trafoklemmen - Strom 30 (dreissig) AAAAmpere.
Abschaltzeit ca. 6 Sekunden

Belastung mit einem Widerstand - Strom 14 A - Spannung an den Trafoklemmen noch 11,5 V. Abschaltzeit??? - habe die Messung nach 45 Sekunden abgebrochen, weil der 200 W Widerstand sich so stark erhitzte, dass es stark nach Holz roch, na ja, lag auch auf einer Holzplatte. Der Widerstand entspricht einem Leitungswiderstand von grob geschaetzt von 1,2 Ohm.
Fuer Booster mit eingebauter Abschaltung wohl zu gebrauchen. Fuer Beleuchtungs- und Antriebszwecke mit 0,14 oder 0,25  mm zum Quadrad muesste man meiner Meinung nach Vorsicht walten lassen.
Habe schon eine E-Mail nach dorthin gesendet wegen den beeindruckenden Werten fuer einen Spielzeug-Schweisstrafo fuer Modelleisenbahn - zudem bei keinem Trafo auch ein Beipackzettel dabei war - vielleicht auch gedacht um Schienenstoesse zu verbinden??? .
Vergleich Maerklin 52 VA-Trafo - Kurzschlussstrom ca.10 A - Abschaltzeit ca. 2-3s.

Fazit: Der Trafo (nicht der von Maerklin) ist doch nicht so weich, zudem er auch dem grossen Zeh nicht sehr angenehm bekommt .

Mit vielen Gruessen aus Gelsenkirchen

Karl

 

   
Viele Grüsse
Karl

Offline juemo

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Re: Nicht schon wieder Trafo....
« Antwort #1 am: 14. November 2003, 08:47:46 »
Hallo Karl,

ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich um einen Spielzeugtrafo handelt. Auch ein Trafo für den allgemeinen Gebrauch sollte sich, mit einem Netzstecker versehen, in einem Gehäuse befinden. In der heutigen Zeit werden Kunststoffgehäuse verwendet, die alten Märklintrafos waren isoliert in Metallgehäusen untergebracht. Die Primärseite sollte durch eine Sicherung geschützt sein und nur die Sekundärseite wird auf Klemmen oder Buchsen nach Außen geführt. Ich drücke mich ganz vorsichtig aus, da ich die bestehenden Vorschriften für Spielzeugtrafos nicht genau kenne.
Ein Kurzschlußstrom von 30A ist für einen 70VA-Trafo nicht ungewöhnlich, nur die Leerlaufspannung ist eigentlich zu niedrig. Dieser Trafo ist nach meiner Meinung für den Einsatz in elektrischen/elektronischen Geräten geeignet und wenn er für z. B. die Modellbahn verwendet wird, sollte er entsprechend abgesichert werden.
Vielleicht trägt Dein Beitrag dazu bei, daß die Modellbahner nicht einfach nur über die Preise von Modellbahntrafos schimpfen, sondern auch einmal über den Hintergrund nachdenken!
   
Viele Grüße von der Küste
    Juemo
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Online Gerhard Arnold

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Re: Nicht schon wieder Trafo....
« Antwort #2 am: 14. November 2003, 10:45:05 »
Hallo Karl,

danke für deinen Beitrag, ich kann dir nur zustimmen. Ich verwende aus Sicherheitsgründen nur noch "Spielzeugtrafos" von Märklin, Titan etc. siehe auch auf meiner Homepage unter: http://arnold-pfarrkirchen.bei.t-online.de/trafos.html

 
Viele Grüße aus dem schönen Pfarrkirchen
Gerhard


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Offline Kalle

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Re: Nicht schon wieder Trafo....
« Antwort #3 am: 14. November 2003, 13:37:29 »
Hallo zusammen,

es sind "Spielzeugtrafos" - haben das Loksymbol auf dem Gehaeuse - sehen aus wie die von Uhlenbrock u. a., diese blauen mit der Kuehlrippenimitation und sind aus Plasik.
Werden ja auch als Modellbahntrafos verkauft. Vorschriftsmaessig aufgebaut und schutzisoliert sind sie ja und haben auch anstaendige Anschlussklemmen - nicht so mustergueltige wie die IBox .
Deshalb habe ich ja ins Forum geschrieben, weil es mir auch nicht ganz geheuer vorkommt. Werde mal die Antwort von dem
GROSSEN Elektronik-Versender abwarten.

Mit vielen Gruessen aus Gelsenkirchen

Karl
   
Viele Grüsse
Karl

Gian Bott

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Re: Nicht schon wieder Trafo...., aber interessant ist es doch
« Antwort #4 am: 14. November 2003, 18:57:19 »
Hallo Karl Berrischen,

Die Messungen sind ja sehr interessant. Wenn das stimmt wäre von Conrad (ich nehme an es handelt sich um diesen) die Frage der Produktehaftung zu beantworten.
Ich habe in Berlin einen solchen bei Conrad gekauft und neben meine schwarzen von Uhlenbrock montiert. Ausser der Farbe gleichen sich diese Trafos äusserlich ganz genau. Diese Messungen wären auch für den UB Trafo interessant, ich kann jedenfalls beim normalen Betrieb am UB-PowerBooster keinen Unterschied zwischen den Produkten feststellen.        

Offline ottochen (Thomas)

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Re: Nicht schon wieder Trafo....
« Antwort #5 am: 14. November 2003, 19:03:14 »
Hallo Karl,

ein ganz normaler Leitungsschutzschalter hat auch einen Kurzschlussstrom Ik=In*5 das heißt es muss der 5fache Nennstrom fließen, dh bei 16A LS-Schalter zb. 80A Kurzschlussstrom dabei sind der 5fache Nennstrom noch gering. Bei einer Schraubsicherung sind der 8-10fache Nennstrom normal. Der Trafo ist ja auch Kurzschlussfest, dh es wird nichts mit ihm passieren. Es gibt doch auch Bimetalle die man als Schutz sekundärseitig einbauen kann. Bzw. ich habe von Arbeit (Reihenklemmen mit integrierter Feinsicherung) (5x20mm) damit sichere ich zB meine Lichtstromkreise ab und kann sie durch die Sicherung einfach und sicher trennen.
MfG
Thomas
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Offline Kalle

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Re: Nicht schon wieder Trafo....
« Antwort #6 am: 14. November 2003, 20:55:39 »
Hallo Thomas und andere,
betreffend zusaetzlicher Absicherung - diese wuerde ich auch zustimmen. Deswegen auch mein Satz mit der Vorsicht. Mich haben in erster Linie die langen Abschaltzeiten besonders interessiert z. B. 14 A bei ca. 11,5 V und nach 45s immer noch keine Abschaltung. Der Trafo ist sicherlich gut zu gebrauchen, zudem ich vor einem Booster aus Sicherheitsgruenden auch eine traege Sicherung von 4 bzw. 6,3 A fuer einen 3A-4A Booster empfehlen wuerde - man weiss ja nie, ob die Abschaltautomatik eines Boosters, aus welchem Grunde auch nicht, sicher funktioniert.
Habe in erster Linie an die vielen Modell-Eisenbahn-Elektro-Laien gedacht die u. a. den Trafo fuer Beleuchtung usw. einsetzen. Wenn dann ein "duennes Laempchen-Draehtchen" sich mal verirrt und einen Kurzschluss verursacht - sind ja nicht alle schon so Experten wie wir WDPetler, die mit Stroemen und Kabelquerschnitten vertraut sind?? Mit einer zusaetzlichen Absicherung zu den z. B. Beleuchtungskreisen sehe ich keinen Grund, den Trafo nicht einsetzen zu koennen. Nach den Aufdrucken auf dem Gehaeuse entspricht er ja den Vorschriften. Soweit ich mich erinnern kann, sind fuer Spielzeugtrafos max. 25V und max. 200 VA zugelassen - ob es noch so ist, muss ich auch noch herausfinden - wenn jemand die neuesten Richtlinien kennt, wuerde mich freuen sie mitgeteilt zu bekommen. Nur ist es ein Unterschied, ob ich 200 VA mit 25V und geschaetzten 8 A - oder 12 V und ca. 17 A  erreiche oder sogar mit 1 V und geschaetzten 200 A - und wenns auch nur Kurzschlussstrom ist. Bi-Metall-Ueberlastschutz ist auch nicht schlecht, aber bei den 30 A die erstmal fliessen koennen - ich glaube bei z. B. ca. 2s Schaltzeit nicht sehr empfehlenswert - meine, dass der Trafo dafuer nicht "weich" (verzeiht mir den Ausdruck)  genug ist. Es gibt ja auch kleine Sicherungsautomaten fuer Ein-Lochbefestigung. Nur gibt es dort auch Unterschiede - manche sind nur als Ueberlastschutz geeignet und backen bei Kurzschluss fest(habe dies selbst mit einem ETA-Sicherungselement erlebt); andere bieten Ueberlastschutz und Kurzschlussschutz. Deshalb ist man mit dem Thomas´schen Tip einer Fein-Schmelzsicherung entsprechender Staerke und Ausloese-Charakterisik immer auf der sicheren Seite.
Jetzt geh ich erstmal in den Keller - Trafo quaelen!!!

Aber trotzdem bin ich gespannt ob ich von dem GROSSEN Elektronik-Versender eine Antwort erhalte.

Mit vielen Gruessen

Karl
 
Viele Grüsse
Karl