Hallo Konrad.
Ist das nicht auch ein Stück weit eine Philosophiefrage?
Als ich anfing mich mit dem Thema zu beschäftigen (so ca. zur Zeit von WDP 8.0) hatte ich den Wunsch von komplett manuell bis vollautomatisierter Zufallsbetrieb alles mit der Anlage zu können.
Das war für mich der Grund auf Selectrix Lokdecoder und die Intellibox zu setzen. SLX deshalb, weil diese als einzige mit Hilfe einer Ultra Fast Shottkey Diode in Halteabschnitten an der Lage (Richtung) der Diode erkennen konnten, ob diese auf ein rot zeigendes Signal zufahren, oder der Signalrichtung entgegen. Bei Gegenrichtung sind diese Decoder dann auch weitergefahren - einziges Manko: Innerhalb der Diodenstrecke hat der Decoder keine neue Kommandos ausgelesen.
Dies zog dann mit dem Rückmeldebus weitere Kreise. Ich konnte nämlich keine einfachen GBMs verwenden, solche mit einfachen Optokopplern. Da ich die Bremsdiode ja in Abhängigkeit der Richtung des Signals ausrichten musste, stehen (nach dem Verteilungsprinzip) an genau der Hälfte aller Signalabschnitte die Bremsdioden entgegen der Richtung der LEDs in den Optokopplern. Da wäre also nie ein Strom geflossen.
Ich brauchte also GBMs mit AC-Optokopplern. Die haben je Kanal zwei LEDs die entgegengesetzt geschaltet sind. In dem von Litfinski sind solche z.B. verbaut.
Ergo habe ich mir meine GBMs selber gebaut um mein hochgestecktes Ziel, manueller Betrieb mit automatischer Zugbeeinflussung, zu erreichen.
Da ich aber immer wenig Zeit, Geld und Platz hatte meinen Anlagenbau zu forcieren konnte ich quasi mit WDP mitwachsen und miterleben, wie diese Software immer besser wurde.
Heute, wo der Anlagenbau bei mir mit Hochdruck läuft, habe ich eingesehen, dass die Zugbeeinflussung (zumindest als WDP Anwender) auch für den manuellen Betrieb getrost entfallen kann. Eine gute Rückmelde-, bzw. GBM-Versorgung reicht da vollkommen.
Wie löse ich nun die Frage nach dem manuellen Betrieb für mich:
Ich habe mir die philosophische (und nun kommen wir wieder zum Anfang) Frage gestellt, ob ich zum manuellen Betrieb auch wirklich die Intellibox/Steuerpult anfassen muss. Für mich ist die Antwort ganz klar NEIN.
Der PC mit WDP kann ebensogut Steuerpult sein. Nein, nicht nur ebensogut - er ist das bessere Steuerpult.
Wer will denn noch Magnetartikelnummern auswendig lernen, oder gar Listen anlegen; umständlich auf dem Keyboard nach der Adresse suchen - und drei, vier, fünf weitere Adressen eingeben bis eine Fahrstraße gestellt ist, wenn man die Weichen und Signale vor sich auch dem Gleisbildstellpult am Bildschirm sieht und sie nur antippen/anklicken muss?
Welch herrlicher Manualbetrieb - und man muss nicht einmal ein kostspieliges Gleisbildstellpult kaufen; es ist schon da. Und um eine Lok zu steuern kann man ja immer noch zum Stellpult greifen, wenn man denn will.
Ach ja, und was ist nun mit dem zweiten Fahrdienstleiter?
Na für den gibt es doch WDP sowohl als Android, als auch als Windows App.
Da kann das zweite Fahrpult ein Smartphone sein, ein Tablet, ein Laptop....usw.
Für mich ist bzw. wird das manueller Fahrbetrieb vom Feinsten.
Und ich wette die "alten Hasen" wissen hier noch weitere Vorzüge zu benennen, die Software anstelle des Steuerpultes für den manuellen Betrieb zu verwenden. Z.B. jeder Fahrdienstleiter verwaltet einen Bahnhof manuell, bzw. halbautomatisch und der restliche Verkehr auf der Anlage wird automatisch gesteuert - mit WDP alles möglich.
Viele Grüße
Thomas