Autor Thema: Einmessen der Loks  (Gelesen 2866 mal)

Offline themsche

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  • Thomas Kaiser
Einmessen der Loks
« am: 12. Mai 2019, 20:21:35 »
Guten Abend, Nach dem ich mir nun Win Digiped zugelegt habe möchte ich nun starten.
Punkt 1, ich möchte einen Teil der Anlage im Gleisbildeditor anlegen, bedeutet Magnetartikeldecoder und Rückmeldemodule installieren.
Punkt 2, ich möchte gerne mit gut eingemessenen Loks starten. Ich habe schon ein paar Themen hier gefunden zum Thema, trotzdem noch meine Fragen als Anfänger
- Kann ich ESU Decoder ohne irgendwelche Änderungen einmessen oder muss ich da per Programmiergleis   
  diverse CV Werte ändern ?
- Ich habe noch Loks mit 20 Jahre alten Märklin Decodern, z.B. C80 oder 60902. Machen diese Decoder noch 
  Sinn ? Was sollte ich beim Einmessen deren beachten
  genau lassen sich dies einmessen ?
- Kann ich ein Programmiergleis direkt in Win Digiped einrichten, eigener RM Kontakt ?
- Ich habe schon ein paar Infos zum Thema Messstrecke gelesen, die meisten haben bei H0 wohl eine Länge
  von C von  ca. 150 bis 180 cm.  Ich habe mir gedacht, C = 150cm, B und D = je 80 cm, A und E  dann je 45
  cm.    Wäre das ok so, zu Lang oder zu kurz ? Das wäre immerhin eine Gesamtlänge von 4 m
- Muss ich pro Messtreckenteil wirklich mehrere RM benutzen ?

Thomas Kaiser , Stuttgart, ich bin 59 Jahre alt
Meine Anlage, Märklin M-Gleis, ca. 25m², ich schätze mal ca. 250m Gleis.
Anlage im Bau. ca. 30 Schattenbahnhof-Gleise. 
ca. 70 Loks, Decoder Märklin / ESU, RM und Magnetartikeldecoder Littfinski
Dies ist nun mein 2.Versuch meine Anlage mit dem Computer zu steuern, habe dies bereits vor ca. 12 Jahren mit Railware 4 versucht, damals allerdings resigniert
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Offline michael1957

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Re: Einmessen der Loks
« Antwort #1 am: 12. Mai 2019, 22:18:03 »
Hallo Themsche ??
Also zunächst einmal ein herzlicher Willkommensgruß in der WDP-Anwenderschar und hier im Forum! Gleich zu Beginn ein Tipp aus dem Forum: bitte fülle dein Profil möglichst vollständig aus (es wird dann am Ende eines jeden deiner Beiträge automatisch angehängt) - wir ersparen uns so eine Menge Rückfragen. Überdies ist es hier im Forum üblich, zumindest seinen "echten" Vornamen anzugeben, wir sprechen uns alle per Vornamen hier an. Und eine Grußformel am Ende eines Beitrages schadet auch nicht (kannst du auch gleich mit im Profil anlegen, dann hast du die ebenfalls automatisch am Ende eine jeden Beitrages mit dabei).

So, genug der Einleitung - jetzt aber zu deinen Fragen:
- Es wird wohl kaum einen Decoder geben, bei dem du nicht den einen oder anderen CV-Wert ändern musst, das begeinnt schon mit der Adresse der Lok. Aber es empfiehlt sich darüber hinaus jedenfalls, die Geschwindigkeitswerte im Decoder (Höchst- und Mittelgeschwindigkeit) der wirklichen Vorbild- bzw. Bauart-geschwindigkeit einer jeden Lok anzupassen; und da musst du schon jedenfalls in die CVs rein.
- zu den alten Mä-Decodern kann ich mich leider nicht äußern, da ich 2-Leiter-Fahrer bin und diese Decoder nicht in Verwendung hab. Da werden sich die Kollegen Märklin-Profis sicher dazu äußern können.
- Programmiergleis ist kein Problem, du musst es nur elektrisch trennen! Damit hast du in WDP auch kein Problem damit, es braucht nicht mal einen eigenen RMK (außer du nimmst ein ohnedies vorhandenes Abstellgleis und machst das umschaltbar zwischen Programmierausgang der Zentrale und "normalem" Bahnstrom)
- Zur Messstrecke - ich habe 180 cm für Strecke C, die Teilstrecken D und D jeweils ca. 75 cm, A und E sind bei mir so wie bei dir 45 cm. Funktioniert bei mir bestens mit diesen Längen und ich glaube aus dem Forum zu wissen, dass es da auch kürzere Messtrecken bei Kollegen gibt die ebenso funktionieren.
- Pro Streckenabschnitt benötigst du nicht grundsätzlich mehrere RM´s. Dies ergibt sich nur, wenn du entweder einen Teil deiner bestehenden "normalen" Strecke als Messstrecke verwendest (also keine eigene MS hast) oder wenn du für die ganz niedrigen Gschwindigkeiten < 20 km/h eine kürzere (Teilstrecke) Messstrecke einrichten möchtest.

Ich hoffe, dir damit einmal ein paar erste Hinweise geben zu können. Bei weiteren Fragen bitte keine Scheu - einfach jederzeit melden! Viel Erfolg und beste Grüße aus Österreich, Michael
« Letzte Änderung: 13. Mai 2019, 18:45:33 von michael1957 »
Beste Grüße aus Österreich!

Michael Krammer
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Offline Mammut

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Re: Einmessen der Loks
« Antwort #2 am: 13. Mai 2019, 13:38:22 »
Hallo

Ich habe auch noch einige Fahrzeuge mit bald 20-jährigen Märklin-Decodern in Betrieb (Mäuseklavier, Trimmpotis: 602569 u.ä. mit 701.22B-Chip, gleich wie deine 60902.).  Die Loks fahren einwandfrei, ich habe alle mit der 15-Punkt-Methode eingemessen.
Es lohnt sich, vorher das Fahrverhalten mittels der Trimmpotis gut einzustellen: Vmax nach Gutdünken bzw. Original, Anfahr- und Bremsverzögerung auf Minimum. Letztere wird dann im WDP bei den Fahreigenschaften konfiguriert.

Gruss vom Bodensee
Csaba
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Offline K. Schulte

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Re: Einmessen der Loks
« Antwort #3 am: 13. Mai 2019, 17:21:37 »
Hallo Thomas,

ich kann dir auch bestätigen, dass die alten Decoder mit den Potis von Märklin durchaus noch passabel nutzbar sind. Die Vorgänger ohne Potis oder mit Delta Decoder habe ich alle aussortiert. Macht m. E. keinen Sinn. Hier wirkt ein neuer Motor (Permanentmagnet und entsprechender Decoder mit DCC) wirklich Wunder. Da du ja mit der 2018 PRO Version auch über die Möglichkeit der sehr komfortablen Decoderprogrammierung verfügst ist das dann der eindeutig beste Weg.

Klaus Schulte
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Herzlichen Gruß aus dem Sauerland
Klaus
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Offline themsche

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  • Thomas Kaiser
Re: Einmessen der Loks
« Antwort #4 am: 13. Mai 2019, 19:31:23 »
Hallo aus Stuttgart, erst mal vielen Dank für die Infos
Danke Michael für deine Ausführliche Erklärung, bin deiner Bitte gefolgt und habe mein Profil ausgefüllt.
Ich werde mir nun meine Messtrecke sowie ein kleines Programmiergleis aufbauen und üben, sowohl mit dem Einmessen als auch mit dem Programmieren der Decoder.
Die ganz alten Märklin Decoder habe ich bereits beim letzten Versuch der Digitalisierung getauscht.

Gruß Thomas
Thomas Kaiser , Stuttgart, ich bin 59 Jahre alt
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Offline michael1957

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Re: Einmessen der Loks
« Antwort #5 am: 13. Mai 2019, 20:51:24 »
Hallo nochmals, Thomas,

vielen Dank - die Angaben im Profil helfen auf jeden Fall schon einmal weiter wenn du künftig Fragen stellst und die Kollegen hier im Forum versuchen wollen dir gezielt Hilfe zu geben. Wie ich schon im ersten Posting geschrieben habe habe ich mir - neben der eigentlichen Anlage - eine Messstrecke mit den beschriebenen Maßen aufgebaut (ich brauche die zwei Mal, jeweils für H0 und H0e). Auf dieser habe ich - mit einem Umschalter auch einen abtrennbaren Abschnitt den ich ggf. als Programmiergleis nutze und dann eben mit dem Programmier-ausgang meiner Zentrale verbinde bzw. umschaltbar verbunden habe. Ohne dir meine Erfahrung aufdrängen zu wollen möchte ich dennoch versuchen, dir untenstehend noch ein paar kleine Hinweise aus ebendieser Erfahrung mit Einfahren und Einmessen der Loks geben - ich gehe dabe wie folgt vor (ausgehend von einer neu angeschafften Lok):

- Zuerst fahre ich die Lok einmal ca. 30 Minuten lang in beide Richtungen (je 15 Min. ein). Dies macht WDP ganz alleine auf der Messstrecke während ich etwas ganz Anderes an der Anlage mache bzw. auch mal einen Kaffee trinken gehe. Ich öffne dazu das Locontrol der jeweiligen Lok und starte (über die rechte Maustaste auf dem WDP-Symbol) das Einmessprogramm; Lok wird auf RMK "A" der Messstrecke gestellt (Fahrtrichtung beachten)
- Ich wähle "Einzelpunktmessung", dazu die Messpunkte 7, 10 und 14, wähle die gewünschte Anzahl von Durchgängen (so ca. 6-10 Durchgänge) und starte den Messvorgang. Die Messergebnisse dieses Vorganges haben für mich keinerlei Bedeutung, die Fahrten dienen nur dazu dass die Lok erst einmal ein- und warmgefahren wird. Aus dieser Einfahrphase notiere ich mir dann die gemessene VMax aus den Fahrten mit Messpunkt 14 (=Höchstgeschwindigkeit je Richtung) und vergleiche diese mit der VMax des Vorbildes lt. Literatur.
- Die prozentuelle Abweichung des Messergebnisses von der VMax des Vorbildes lt. Literatur errechne ich und diese dient für mich als Grundlage für die Wertänderung des CV 5 (VMax) und analog auch für CV 6 (VMid). War also die Lok um 25% zu schnell auf der Messstrecke, so reduziere ich den Wert von CV 5 und CV 6 entsprechend umgerechnet.
- Anschließend stelle ich die Lok aufs Programmiergleis (bzw. schalte ich auf den Programmierausgang der Zentrale um).
- Dann zurück auf die Messstrecke, neuerliche Messfahrt (ein Durchgang genügt) für Messpunkt 14
- evtl. nochmalige Korrektur von CV 5 und CV 6 wie oben beschrieben (bei manchen Decodern und schwer regelbaren Motoren kann es schon einmal 3-4 Versuche brauchen, bis die Lok annähernd der Vorbild-VMax entsprechend fährt)
- und wenn du nunmehr die VMax einiger Maßen erreicht hast dann führe ich den "richtigen" Einmessvorgang (15-Punkt-Messung, komplett,  in 3 Durchgängen) durch. Damit komme ich mit meinen Modelle sowohl in H0 als auch in H0e auf sehr gute Ergebnisse und auf ein sehr gutes Fahrverhalten für den späteren Betrieb.

Falls du diese Erfahrungswerte brauchen kannst so freue ich mich - falls nicht, so lass sie bitte einfach so im Raum stehen! Viel Erfolg und viel Spaß mit deiner MoBA! Beste Grüße aus Österreich, Michael

Edit: Ich musste die Reihenfolge nochmals korrigeren, da war ein Teil des Textes in der Reihenfolge verrutscht - SORRY!
« Letzte Änderung: 13. Mai 2019, 21:04:55 von michael1957 »
Beste Grüße aus Österreich!

Michael Krammer
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Offline Edwin Schefold

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Re: Einmessen der Loks
« Antwort #6 am: 13. Mai 2019, 21:01:21 »
Hallo Thomas
Da du M-Gleise nutzt, hast du bestimmt auch Gleisbesetztmelder im Einsatz.

Bedenke dann bitte auch, dass bei dir dann nicht die Achsen rückmelden, sondern der Schleifer.

Bedeutet, du mußt den Abstand vom vorderen und hinteren Ende der Lok bis zum Beginn des Schleifers erfassen und nicht zur ersten Achse!!
Mit dem Gruß eines freundlichen Modellbahners

Edwin Schefold
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Offline Maximann

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Re: Einmessen der Loks
« Antwort #7 am: 05. September 2022, 13:43:20 »
Hallo nochmals, Thomas,

vielen Dank - die Angaben im Profil helfen auf jeden Fall schon einmal weiter wenn du künftig Fragen stellst und die Kollegen hier im Forum versuchen wollen dir gezielt Hilfe zu geben. Wie ich schon im ersten Posting geschrieben habe habe ich mir - neben der eigentlichen Anlage - eine Messstrecke mit den beschriebenen Maßen aufgebaut (ich brauche die zwei Mal, jeweils für H0 und H0e). Auf dieser habe ich - mit einem Umschalter auch einen abtrennbaren Abschnitt den ich ggf. als Programmiergleis nutze und dann eben mit dem Programmier-ausgang meiner Zentrale verbinde bzw. umschaltbar verbunden habe. Ohne dir meine Erfahrung aufdrängen zu wollen möchte ich dennoch versuchen, dir untenstehend noch ein paar kleine Hinweise aus ebendieser Erfahrung mit Einfahren und Einmessen der Loks geben - ich gehe dabe wie folgt vor (ausgehend von einer neu angeschafften Lok):

- Zuerst fahre ich die Lok einmal ca. 30 Minuten lang in beide Richtungen (je 15 Min. ein). Dies macht WDP ganz alleine auf der Messstrecke während ich etwas ganz Anderes an der Anlage mache bzw. auch mal einen Kaffee trinken gehe. Ich öffne dazu das Locontrol der jeweiligen Lok und starte (über die rechte Maustaste auf dem WDP-Symbol) das Einmessprogramm; Lok wird auf RMK "A" der Messstrecke gestellt (Fahrtrichtung beachten)
- Ich wähle "Einzelpunktmessung", dazu die Messpunkte 7, 10 und 14, wähle die gewünschte Anzahl von Durchgängen (so ca. 6-10 Durchgänge) und starte den Messvorgang. Die Messergebnisse dieses Vorganges haben für mich keinerlei Bedeutung, die Fahrten dienen nur dazu dass die Lok erst einmal ein- und warmgefahren wird. Aus dieser Einfahrphase notiere ich mir dann die gemessene VMax aus den Fahrten mit Messpunkt 14 (=Höchstgeschwindigkeit je Richtung) und vergleiche diese mit der VMax des Vorbildes lt. Literatur.
- Die prozentuelle Abweichung des Messergebnisses von der VMax des Vorbildes lt. Literatur errechne ich und diese dient für mich als Grundlage für die Wertänderung des CV 5 (VMax) und analog auch für CV 6 (VMid). War also die Lok um 25% zu schnell auf der Messstrecke, so reduziere ich den Wert von CV 5 und CV 6 entsprechend umgerechnet.
- Anschließend stelle ich die Lok aufs Programmiergleis (bzw. schalte ich auf den Programmierausgang der Zentrale um).
- Dann zurück auf die Messstrecke, neuerliche Messfahrt (ein Durchgang genügt) für Messpunkt 14
- evtl. nochmalige Korrektur von CV 5 und CV 6 wie oben beschrieben (bei manchen Decodern und schwer regelbaren Motoren kann es schon einmal 3-4 Versuche brauchen, bis die Lok annähernd der Vorbild-VMax entsprechend fährt)
- und wenn du nunmehr die VMax einiger Maßen erreicht hast dann führe ich den "richtigen" Einmessvorgang (15-Punkt-Messung, komplett,  in 3 Durchgängen) durch. Damit komme ich mit meinen Modelle sowohl in H0 als auch in H0e auf sehr gute Ergebnisse und auf ein sehr gutes Fahrverhalten für den späteren Betrieb.

Falls du diese Erfahrungswerte brauchen kannst so freue ich mich - falls nicht, so lass sie bitte einfach so im Raum stehen! Viel Erfolg und viel Spaß mit deiner MoBA! Beste Grüße aus Österreich, Michael

Edit: Ich musste die Reihenfolge nochmals korrigeren, da war ein Teil des Textes in der Reihenfolge verrutscht - SORRY!