Autor Thema: iZNF und noch ein bisschen mehr Info  (Gelesen 66006 mal)

Offline Peterlin

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iZNF und noch ein bisschen mehr Info
« am: 09. Mai 2012, 18:30:10 »
Hallo zusammen,

nach den diversen Diskussionen hier im Forum zum Thema iZNF  möchte ich hier ein paar Statements zum Thema iZNF abgeben.

Was war die Idee hinter dem iZNF?
  • Minimierung der Anzahl der Zugnummernfelder auf 1 je Richtung in einem Bahnhofsgleis und nicht mehr mehrere Zugnummernfelder für unterschiedliche Haltepositionen im Gleis
  • Möglichkeit des mittigen Anhaltens am Bahnsteig
  • Möglichkeit des Anhaltens mit dem Zugheck am Bahnsteiganfang
  • Zuerst zwar nicht im Fokus, aber schöner Nebeneffekt: vorbildgerechtes sanftes Anhalten am Gleis
  • einfaches Verschieben der Halteposition im Gleis ohne Profile und ohne RMKs ändern zu müssen

Wie gehe ich das Thema iZNF am Besten an?
  • in kleinen Schritten
  • zunächst mal im normalen Bahnhof mit Halt am Anhaltepunkt
  • dann mal mit mittigem Halten
  • je nach Ergebnissen Lok falls noch nicht erfolgt mit 15 Fahrstufen einmessen
  • je nach Ergebnissen Bremskorrektur bemühen s.u.

Was hat positiven Einfluss auf die Genauigkeit am iZNF?
  • hohe Fahrstufenzahl im Dekoder 28 Fahrstufen und mehr
  • Dekoder mit guter Lastregelung
  • mehr als 1 Kontakt im iZNF: Stichwort Soll/Ist-Vergleich

Was hat negativen Einfluss auf die Genauigkeit am iZNF?
  • hohe Einfahrgeschwindigkeit in kurze iZNF
  • Bremsverzögerung im Dekoder (oder man muss die beid jedem iZNF per Sonderfunktionstaste via Profil ID0 deaktivieren), auf Dauer sollte man die Bremsverzögerung im Dekoder minimieren/deaktvieren
  • Dekoder ohne Lastregelung
  • "langsame" Digitalzentralen z.B. Märklin 6021

Wieso braucht man oft eine Bremskorrektur und was bedeutet die/was kann die leisten?
  • Bremskorrektur 0 bedeutet: in dem Moment wo WDP eine neue Geschwindigkeit kommandiert müsste der Befehl in "Lichtgeschwindigkeit" ans Gleis gelangen (real je nach Zentrale dauert das zwischen 8 und 50msec) und der Dekoder müsste den Motor sofort ohne Verzögerung auf Zieldrehzahl/-geschwindigkeit zwingen können (es gibt aber eigentlich keine Lok ohne Schwungmasse/Auslauf etc.)
  • sie hilft Loks mit großen Bremsabweichungen in Gleisen typischer Länge aus einer typischen Geschwindigkeit genauer anzuhalten
  • und wie man die richtig einstellt, wird Jürgen Gräbner demnächst noch in einer Erweiterung seines iZNF-Workshops ausführen

Kann ich damit viele Profile sparen?
  • Ja und Nein: es kommt immer auf den Anwendungsfall an....

Wofür war das iZNF nicht geplant
  • bedingungslose 1-Kontakt-Strategie: Ja, das geht damit theoretisch, aber jeder Kontakt mehr im iZNF hilft das Ergebnis zu verbessern. WDP führt an jedem "Zwischenkontakt" im iZNF auf dem Weg zur errechneten Halteposition einen Soll-/Ist-Abgleich durch
  • Drehscheibe mit einem Kontakt: hier müsste möglichst exakt genau auf einem Kontakt angehalten werden. Gerade bei langen Loks käme es hier auf den letzten cm an (Lok passt z.B. nur genau mit allen Achsen auf die Drescheibe). Mit nur einem Kontakt haben es auch mehrere Betatester ausprobiert, bei einigen ging das reproduzierbar gut, bei anderen mit anderem Fahrzeugpark/anderer Zentrale dann wiederum nicht. Für eine solche Präzision gibt es leider sehr viele Einflussgrößen.  Man kriegt das sicher in den meisten komplizierteren Fällen auch irgendwie hin, aber halt auch nur irgendwie d.h. mit sehr sehr viel Einzelanpassarbeit.
  • Als Ergänzung zum vorhergehenden Punkt: "Das Ausnutzen des letzen cm": Das würde z.B. bedeuten den Zug auf nur einem Kontakt so stoppen zu wollen, dass hinten nur genau 1 cm zur Einfahrweiche bleibt....denn was ist dann wenn der Zug mal eine winzige Kontaktschwierigkeit hat und der Zug mal kurz stottert (die Weg-Zeit-Rechnung läuft ja gnadenlos weiter, wenn nicht noch ein 2ter Kontakt irgendwann erwartet wird)....

« Letzte Änderung: 09. Mai 2012, 18:33:04 von Peterlin »
Schöne Grüße aus Hürth
Peter Peterlin

Offline Peterlin

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Re: iZNF und noch ein bisschen mehr Info
« Antwort #1 am: 09. Mai 2012, 18:31:55 »
Hallo nochmal,

Da, wie schon oben angeführt, das Anhalten auf der Drehscheibe aufgrund der Drehbewegung relativ sicherheitskritisch ist, möchten wir hier auf keinen Fall den 1-Kontaktbetrieb propagieren. Aber welche Lösungansätze gibt es dann:
  • Hier sollte man entweder am Ende des Bühnengleises je noch 1 Kontakt von 1-2 cm vorsehen, und die Lok mit Schrittgeschwindigkeit und mit der Bedingung Stop, wenn Kontakt x und y besetzt ist, auffahren lassen (bzw. das iZNF könnte den via Soll-/Istabgleich als Notanker nutzen, falls die Lok zu weit fährt).
  • Oder, falls nur 1 Kontakt vorhanden ist, Fahrt mit Schrittgeschwindigkeit und Stop, wenn Bühnenkontakt besetzt und Kontakt vor der Bühne frei ist (diesen Kontakt mit einer kleinen Ausschaltverzögerung versehen um Flackern zu unterbinden)

Noch ein Problem bei der Drehscheibe soll auch nicht unerwähnt bleiben:
Beim langsamen Überfahren des Übergangs vom Gleis zur Drehscheibe kann auch eine sonst nicht rückmeldende Achse (trifft beim Mittelleiter genauso zu wie bei ohne Mittelleiter) eine Kontaktbelegung auslösen, die dann alles durcheinander bringt, weil WDP natürlich denkt, dass diese Meldung erst durch die erste leitende Achse ausgelöst wurde.
Schöne Grüße aus Hürth
Peter Peterlin