Autor Thema: Bremspunkt abhängig von Decoder Kennlinie?  (Gelesen 414 mal)

Offline N-Train

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 229
  • Ort: Niedersachsen Ort bei GoogleMaps suchen de
Bremspunkt abhängig von Decoder Kennlinie?
« am: 05. Januar 2025, 12:15:12 »
Moin zusammen

ich habe eine Frage zu einer möglichen Abhängigkeit des Einmess- / Bremskorrektur Ergebnisses von der eingestellten Decoder Kennlinie.
Die eingebauten Glockenanker Motoren sind übrigens ohne Spulen und Kondensatoren mit dem Decoder verbunden.
Bremsweg 100 cm, iFAZ nur ein Melder (Spur N) und eine Einfahrgeschwindigkeit von 40 km/h.

Ich habe die Tests mit zwei Loks mit D&H DH18A durchgeführt. Versuchsweise habe ich auch einen ESU LoPi5 eingesetzt und die Lastregelung jeweils variiert. Es gab jedoch immer vergleichbare Abweichungen.

Bei der ersten Messung habe ich eine mittelstark exponentielle Decoder Kennlinie eingestellt und die Lok mit einem sehr guten Ergebnis auch der Bremskorrektur eingestellt.
Dann habe ich einige Waggons an die Lok angehängt und den Bremspunkt überprüft.
Das Ergebnis ist ein um bis zu vier Zentimeter zu frühes Anhalten des Zuges.

Bei der zweiten Messung habe ich bei den Decodern jeweils eine lineare Kennlinie eingestellt und neu eingemessen. Ansonsten gibt es keine Regelparameter Änderungen.
Bei der linearen Kennlinie zeigen die Messungen nur minimale Abweichungen (ca. minus 1 cm) zwischen "nur Lok" und "Lok mit Waggons".

Ist irgendjemandem so etwas auch schon mal aufgefallen, dass bei einer linearen Decoder Kennlinie mit WDP bessere Ergebnisse erreicht werden können?
Oder liegt es doch an einer nicht optimalen Einstellung der Lastregelung im Decoder?

Gruß
Hans
« Letzte Änderung: 05. Januar 2025, 19:26:45 von N-Train »
  • Win-Digipet-Version:
    PE 2021.2d, Mobil Android 2.8
  • Anlagenkonfiguration:
    Spur N, Fahren DCC (Z21) - Schalten / Melden Selectrix. (Stärz Bus-IF) lokale Decoder von verschiedenen SX-Bus Herstellern
  • Rechnerkonfiguration:
    WIN10 und WIN11

Offline Arno

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 471
  • Ort: Schwiiz Ort bei GoogleMaps suchen
Re: Bremspunkt abhängig von Decoder Kennlinie?
« Antwort #1 am: 21. Januar 2025, 23:49:47 »
Guten Tag
Genau dieses Thema wollte ich auch gleich starten, somit füge ich mich hier mal dazu. Denn auch ich habe einige probleme mit der Genauikeit des Anhaltepunkts und finde die Ursache noch nicht.

Ausgangslage:
Decoder Bremsverzögerung =0
Decoder MaximalGeschwindikeit = sehr stark gedrosselt weil die Modelle unter 50 Km/ Max sind (2 Leiter Bemo mit Esu Decoder)
Decoder Motor Kennlinie = Linear
Decoder auf DCC 128 mit aktiver Lastregelung

Die Einmessung erfolgte über eine 15 Punkt Messung und die Nachkontrolle mit der Km/h Messung ist bei Maximal 2km/h differenz zwischen Berg und Talfahrt. Ich habe die Km/h Messung bei allen Rückmeldern durchgeführt um die Fehlerwuelle zu finden.

Zusammenfassung:
Ich gehe davon aus das die Loks sehr genau eingemessen sind und das machen was Win Digipet von ihnen erwartet.

Meine zwei Probleme:
1. Ich verwende im Gleiswendel ein Fahrtenanzeiger der über  8 Rückmelder eine Gesamtlänge von 535cm hat. Die Züge sollen im Abstand von 15 cm parkiert werden. In den Systemeinstellungen bin ich aktuell auf "10cm differenz bei fehlbelegungen".
Die Züge halten hier trotz der genauen Einmess resultaten einfach zu ungenau und fahren zum teil ganz auf!

2. Ich besitze Loks die bei Bremskorrektur 0 zuwenig weit fahren und müsste die CV4 auf ca 50 stellen um den Bremspunkt genau zu erreichen. Das ist ja eigentlich in Windigipet so nicht gewollt und der wert ist so extrem das ich das nicht tun möchte.

Erklärt mir bitte mal genau was die Bremskorrektur genau bewirkt, und in welchen Geschwinikeitsbereichen man die Bremmskorrektur am besten ermittelt?
Vieleicht kann ich so herausfinden was zu meinem Problem führt.

Frage: Könnt ihr vieleicht in der neuen Version beim Einmessen der Lok die Bremskorrektur automatisieren? Mit mehreren Messfahrten über die gesamte Länge könnte ja die Bremskorrektur automatisch angepasst werden?
« Letzte Änderung: Heute um 00:00:11 von Arno »
Gruss Arno
Skype: arno_wilhelm
[http://www.churer-modellbahner.ch]

Win Digipet aktuellste Version/ 2x Tams Master Control/ 4x Power 3/ Litfinski Rückmelde Decoder/ Harders Servoantriebe /Infra Car/ OC 2.8 Ghz 4G Ram Intel Core I5 cpu 760 Windows 7 Home 64bit/ 3x 22" 16:9 Monitor + TV Monitor am PC/ HO/HOm 240m Märklin K-gleis. 40m Peco HOm

Offline Markus Herzog

  • Administrator
  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 17031
  • Ort: Rheinland Ort bei GoogleMaps suchen de
  • WDP-Entwickler
Re: Bremspunkt abhängig von Decoder Kennlinie?
« Antwort #2 am: Heute um 00:26:01 »
Hallo Arno,

1. Thema automatisches Ermitteln der Bremskorrektur:
Da habe ich schon unendlich viele Versuche zu gemacht. Ohne bisherige befriedigende Ergebnisse zu bekommen. Vielleicht finde ich da noch irgendwann einen passenden Weg, aber aktuell mag ich da kurz- bis mittelfristig nichts versprechen

2. Was macht die Bremskorrektur
Bei einer Bremskorrektur >0 geht WDP davon aus, dass wenn WDP anhand ihrer eingemessenen Geschwindigkeit kommandiert die Lok nicht nach x cm anhält sondern die Lok entsprechend verzögert reagiert und somit erst nach x + y anhält. Bei den meisten Loks ist nach unserer Erfahrung y größer je größer die Geschwindigkeit beim Bremsbeginn ist. Grund sind meistens Schwungmassen oder Dekoder die halt doch trotz Deaktivierung ne Rampe fahren. Ist jetzt die Bremskorrektur größer 0 geht WDP davon aus, dass wir eine Brems-Rampe rechnen/kommandieren müssen, die eigentlich (bei einer idealen Lok) zum Stop nach x minus y cm führen würde. Da die Lok aber nicht ideal ist für dieser berechnete Stop nach x minus y cm idealerweise bei richtiger Bremskorrektur zu einem Stop nach den gewünschten x cm.
Je größer die Bremskorrektur als Wert ist und je größer die Einfahrgeschwindigkeit ist desto größer nimmt WDP y an.

Ich habe bei den Fahrzeugen wo ich es brauchte die Bremskorrektur auf einer typischen Stopdistanz mit einer typischen Einfahrgeschwindigkeit immer solange experimentell ermittelt bis ich mit dem Stopergebnis zufrieden war.
Ich habe aber auch so 5 echt problematische Loks die einfach nicht einsetzbar sind wo das bremsen genau sein muss.

Zu früh haltende Loks sind selten und sind eigentlich in so ziemlich alle Fällen dann doch in den untern 2-3 Geschwindigkeitsstufen nicht exakt genug eingemessen gewesen. Oft in Verbindung mit Rollenprüfstandsmessungen, aber das scheinst du ja nicht zu machen.

Grüße
Markus

P.S.: 15cm im Wendel halt ich allerdings auch für sportlich, denn gerade bewirkt die Zugmasse noch immer eine zusätzliche Verzögerung sowohl beim Anfahren als auch beim Bremsen.
  • Win-Digipet-Version:
    WDP 2021.x Beta
  • Anlagenkonfiguration:
    3-Leiter Anlage, Rollendes Material Märklin/Roco/Brawa/Mehano, Fahren: DCC, m3 via Tams MC, Schalten/Melden: Selectrix, BiDiB, Motorola (nur wenige Sonderaufgaben)
  • Rechnerkonfiguration:
    Intel i7

Offline N-Train

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 229
  • Ort: Niedersachsen Ort bei GoogleMaps suchen de
Re: Bremspunkt abhängig von Decoder Kennlinie?
« Antwort #3 am: Heute um 09:36:02 »
Moin zusammen,

ich würde gern auf die eigentliche Frage zurückkommen.

"Ist irgendjemandem auch schon mal aufgefallen, dass bei einer linearen Decoder Kennlinie mit WDP bessere Ergebnisse erreicht werden können als bei einer exponentiellen?
Oder liegt es doch an einer nicht optimalen Einstellung der Lastregelung im Decoder?"

Gruß
Hans
  • Win-Digipet-Version:
    PE 2021.2d, Mobil Android 2.8
  • Anlagenkonfiguration:
    Spur N, Fahren DCC (Z21) - Schalten / Melden Selectrix. (Stärz Bus-IF) lokale Decoder von verschiedenen SX-Bus Herstellern
  • Rechnerkonfiguration:
    WIN10 und WIN11