IB keine Kurzschlussausloesung

[Chris Sch.]

Hallo,

meine Anlage hat eine Größe von 2,5m x 4m ist also nicht sehr groß.
Ich habe die Gleise in drei Bereiche aufgeteilt, Außen- bzw. Innenkreis und Schattenbahnhof. Eingesetzt habe ich die Intellibox mit einem 52 VA Trafo. Die beiden anderen Kreise werden demnächst mit Power3 Booster versorgt (sind bestellt) als Trafo habe ich hier je 70VA.
Jedem der drei Kreise habe ich nun ein Volt- bzw. Amperemeter spendiert.
Nun habe folgendes:
Nach dem Einschalten zeigt das Voltmeter 18V an, das Amperemeter knapp 1A. Nehme ich nun einen Draht und verursache einen Kurzschluss bricht die Spg. zusammen und das Amperemeter zeigt 3A an. Die IB löst aber keinen Kurzschluss aus. Auch wenn ich den Trafo gegen einen für die Booster schon vorhandenen 70 VA Trafo tausche das gleiche Bild. Als Leiterquerschnitt verwende ich 0,75 mm2.
Was ist zu tun?

Tschüß
Chris  

[Marcus Spannagel]

Hallo Chris,
kannst Du bitte folgende Sonderoptionen der IB mal prüfen:

476 = 10
477 = 2
478 = 4
479 = 15

Bei Werkseinstellung sollten o. g. Werte dort stehen, wenn nicht bitte auf diese Werte ändern.

Viel Erfolg.

 

[Martin Lutz]

Hallo Chris

Aus der Autobranche gibt es ein Sprichwort:

"PS ist durch nichts zu ersetzten, ausser mit noch mehr PS"

Dieser Spruch kannst fast eins zu eins in die Moba Welt umsetzen:

"Zuleitungsquerschnitt ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch noch mehr Querschnitt"

Wir bei den Churer Modellbahner hatten leider die genau gleiche Erfahrung machen müssen.

Jetzt haben wir die 0.75mm2 Einspeisungen alle durch 1.5mm2 ersetzt. Ausserdem sternförmige Einspeisung alle 1.5m eine frische Einspeisung.

Je mehr Einspeisungen du machst, desto besser wirds und je höher der Querschnitt gewählt wird, desto besser funktioniert die Kurzschlussabschaltung.

Wobei auch noch gesagt werden muss, dass die Power 3 Booster eine Murksschaltung enthält (Sorry, ich kanns einfach nicht anders sagen) für die Wendeschlaufensteuerung. Da wird ganz bewusst beim Überfahren ein Kurzschluss erzeugt und genau mit diesem Kurzschluss wird die Umschaltung gemacht. Das ist und bleibt ein Murks.

Dadurch ist die Kurzschlussabschaltung nicht gerade empfindlich ausgelegt.

Jetzt, seit wir sämtliche Einspeisungen verstärkt haben, funktioniert die Abschaltung einwandfrei. An deiner Stelle würde ich nicht aufgeben bevor es wirklich 100%ig funktioniert. Denn später beim Windigipet Betrieb ist es unabdingbar, dass bei jedem Kurzschluss auf der Anlage der Zugbetrieb gestoppt wird bzw. die Booster jeden Kurzschluss zuverlässig der IB und Windigipet melden. Wir waren im Jahre 2004 schon oft froh darüber!

Es ist ebenfalls wichtig, da man im Betrieb mit mehreren Zügen auch nicht unbedingt den Kurzschluss schnell genug ortet, so dass der trotzdem sehr hohe Strom (Die Gleisstösse singen und werden teilweise sehr warm) nich zu lange fliesst. Es schadet der Anlage, dem Rollmaterial und letztlich dem Booster.

Gruss  

[Chris Sch.]

Hallo Marcus und Martin,

ich habe die Sonderoptionen der IB überprüft - ist exakt so wie Du es aufgeschrieben hast, Marcus.

Das der Leiterquerschnitt zu gering sein soll kann ich noch nicht so recht glauben. Denn ich speise alle 1,5m bis längstens 2m ein. Ich habe auch einen Sternpunkt von wo die Kabel zu den Gleisen laufen und diese Wege sind nie länger als 3m. Auch hat die Abschaltung ja vor dem Einbau des Amperemeters ohne Probleme gearbeitet. Nur jetzt wo man die Anlage verfeinern wollte... Daher vermute ich das Amperemeter als Problem. Welche Erfahrung habt Ihr mit dem Strommessen der Moba, denn bestimmt bin ich nicht der erste der die Stromstärke mißt. Ich habe mal ein Ohmmeter an das Amperemeter gehalten und hatte einen Innenwiderstand von 0,3 Ohm, vielleicht ist da ja der Fehler. Ich bin auf Eure Erfahrungen gespannt.

Danke!
Chris  

[Martin Lutz]

Hallo Chris,

Da habe ich mich wohl überlesen, bzw. nicht beachtet, dass du noch ein Amperemeter eingebaut hast. Genau das ist meiner Meinung nach der Punkt. Diese würde ich in jedem Fall wieder entfernen.

Zum Querschnitt muss ich sagen, dass wir mit 0.75mm2 angefangen haben. Als wir feststellten, dass die Abschaltung nicht funktioniert habe ich einfach mal fliegend eine Einspeisung durch 1.5mm2 ersetzt und musste feststellen, dass die Abschaltung danach einwandfrei funktioniert hat. Zumindesyt in der Nähe dieser Einspeisung. Danach haben wir alles so erweitert und ergänzt, dass jetzt alle Einspeisungen mit 1.5mm2 ausgelegt ist. Allerdings haben wir auch grössere Leitungslängen.

Letztlich ist dies aber der Beweis, dass es keine Reserven gibt. Das ist auch ein Grund, weshalb wir auf Amperemeter verzichten. Der Grund ist ganz einfach. Im Prinzip wird da nur die Spannnung gemessen über einen Widerstand der in die Leitung eingeschlauft ist. Das heisst, dass bereits beim Amperemeter so viel Spannung verloren geht, dass die Booster niemals abschalten können wenn ein Kurzschluss auf der Anlage entsteht.

Wenn du nicht auf eine Strommessung verzichten möchtest, dann empfehle ich dir diese einerseits zwischen Trafo und Booster einzubauen und andererseits das Stromzangenprinzip anzuwenden. Da gibt es entsprechende Zangen auf dem Markt die mit einem Hallsensor funktioniert. Die Leitung schlauft man durch eine Öffnung und so wird mittels Hallsensor das Magnetfeld rund um das Kabel gemessen. Die Leitung selbst hat dann keinen erhöhten Leitungswiderstand.

Gruss  

[Gian Bott]

Hallo Chris,

Wenn Du wissen willst wie es mit der Strombelastung bei der MOBA aussieht, gibt es auch noch die Möglichkeit des Anzeigemoduls von Gerd Boll. Mit diesem gibt es keine Probleme betr. Kurzschlussauslösung. Über ein Zusatzmodul von Gerd Boll kann dieses auch an einen s88 Baustein angeschlossen werden, was die Anzeige auch in WDP auf dem Bildschirm ermöglicht. Für die MOBA reicht die Genauigkeit der Anzeige jedoch allemal.  

[Chris Sch.]

Hallo Martin,

Danke für Deinen Tipp  
Ich habe mal direkt hinter dem Trafo abgegriffen - und nun funktioniert alles wieder wie früher. Die Kurzschlußabschaltung springt sofort an.
Nochmals vielen Dank!
Chris  

[Martin Lutz]

Hallo Gian

Wir hatten auch schon mal diesen Gedanken, die Gerd Bollschen Strommesszusätze zu bestellen. Da wir aber diese Erfahrungen machen mussten mit dem Zuleitungsquerschnitt bin ich zur festen Überzeugung gekommen, dass das bei uns nicht funktionieren wird.

Ist auch klar: wir haben schon Leitungslängen der Zuleitungen bis zu 10m (Einfach gerechnet) So viel ich gesehen habe, sind auch die Strommessgeräte von Gerd Boll mit sogenannten Shunts aufgebaut, was den Leitungswiderstand soweit erhöht, dass die Kurzschlussabschaltung der Power 3 booster von Uhlenbrock nicht mehr funktionieren wird.

Ich muss allerdings auch noch hinzufügen, dass wir noch die älteren Power 3 haben. Mittlerweile sind sie ja modifiziert worden. Kann sein, dass auch die Kurzschlussabschaltung jetzt besser funktioniert.

Damals hatten wir diese Booster schon arg geplagt mit den immer wieder durchgeführten Kurzschlusstest's auf der Anlage. Das hat uns eine Menge Nerven gekostet.

Ich bin jetzt sehr froh, dass während des ganzen Jahres 2004 alles zuverlässig funktioniert hat.

Wir waren auch immer wieder froh, dass uns diese Abschaltung   immer die nötige Zeit gegeben hat die Kurzschlussquelle zu finden. Bei mehr als 20 Zügen auf der Anlage muss man das entgleiste Drehgestell manchmal ziemlich lange suchen.

Deshalb haben wir uns gesagt: diese Zuverlässigkeit wollen wir nicht wieder aufs Spiel setzen indem wir die Zuleitungen wieder durch Shunts hochohmiger werden lassen. Letztlich muss die Abschaltung auch in der hinterst und letzten Ecke funktionieren.

Gruss  

[Gian Bott]

Hallo Martin,

Hermann Hafner hat auch die Boll-Anzeigen eingebaut und hat auch keine Probleme damit, aber unsere Anlagen zusammen hätten in einer Ecke bei Euch Platz .

Hier könnte evtl. Gerd Boll klärend "eingreifen".