Autor Thema: Vorschlag für zielgenaues Befahren der Drehscheibe im Fahrplanbetrieb  (Gelesen 4758 mal)

Offline Samoa

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 231
  • Ort: in Nordhessen Ort bei GoogleMaps suchen
Hallo, allen Interessierten,
wie die diversen früheren Beiträge im Forum zeigen, ist das zielgenaue Befahren der Drehscheibenbühne nicht immer optimal erreichbar, oder es müssen größere Umbauten vorgenommen werden.
Ich unterbreite hiermit meine Lösung mit einer Märklin- Digital- Drehscheibe, die mindestens bei Loks mit geregeltem Hochleistungsantrieb (37er Nummern ), die natürlich einige Zentimeter kürzer als die Bühne sein sollten, sehr gut funktioniert.
Zu der Schaltung werden zwei Eingänge eines Digitaldecoders K84 benötigt und die Bühnengleise müssen masseseitig von den Anschlußgleisen isoliert sein: Ich habe dazu bei den Anschlußgleisstücken die beiden Schienenkontakte mit dünnem Kunststoff- Paketband abgeklebt, weil ich mich noch nicht entschließen konnte, die Kontaktzungen an der Bühne irreparabel zu entfernen. Über die Haltbarkeitsdauer dieser Maßnahme sind noch keine Aussagen möglich.
Jetzt zur Schaltung:
Decoder 1: Eingang Mitte: Bühnenschiene 1. Eingang grün: Masse. Eingang rot: Masse über Widerstand 1,5 Kiloohm.
Decoder 2: Eingang Mitte: Rückmeldekontakt S88. Eingang grün: Masse. Eingang rot: frei.
Funktionsweise:
Bei Ausführung der FS zur Bühnenauffahrt sind 1R und 2R (evtl. 3R, siehe unten) geschaltet, 2 wird aber mit einer reichlich bemessenen Wartezeit, in der jede Lok die Bühne erreicht haben muß, zur Schaltung 2G programmiert. Beim Auffahren auf die Bühne erfolgt keine Besetztmeldung - die FS ist weiter aktiv - und die Lok fährt solange weiter, bis das letzte Räderpaar die Bühne erreicht hat. Steuerstrom für den Lokdecoder ist vorhanden (1R!). Nach der Schaltung 2G wird die FS freigegeben und in zwei weiteren Befehlzeilen die Lok gestoppt und 1G geschaltet, so daß jetzt auch Fahrstrom zur Verfügung steht. In manchen Fällen steht die Lok schon komplett auf der Bühne, in anderen, z.B. bei endständigen Haftreifen, ist ein leichtes weiteres Vorrücken noch erforderlich, was jetzt in zwei Programmzeilen mit Langsamfahrt und Stop bei Eingabe einer kurzen Wartezeit von meist wenigen zehntel Sekunden - individuell für jede Lok nach Ausprobieren - auf gleichem Bühnenkontakt programmiert wird. Als letzter Befehl für diese FS wird die Bühne gedreht.
Bei der Abfahrt von der Bühne ist darauf zu achten, daß in der betreffenden FS am Ende 2R gesetzt wird zur Freigabe der FS. Ich begnüge mich übrigens mit einem Rückmeldekontakt pro Abstellgleis und reguliere die Endstellung der Lok über Zeitschaltglied.
Start-Ziel-Betieb:
Wenn dieser Betrieb zusätzlich zur Bühnenauffahrt gewünscht wird, ist ein weiterer Decodereingang K84 erforderlich:
Decoder 3: Eingang Mitte: Bühnenschiene 2. Eingang grün: Rückmeldekontakt S88. Eingang rot: frei. Bei dieser Betriebsart bleibt der Decoder fest 1G, 2R, 3G geschaltet.
Ausblick und Wunsch:
Diese relativ aufwendige Schaltung wäre nicht erforderlich, wenn bei WDP das Ende einer FS auch durch Und-Verknüpfung zweier Kontaktstrecken möglich wäre: FS wird erst freigegeben und fahrtechnisch beendet, wenn z.B. Bühnenkontakt besetzt und unmittelbar davor liegender Kontakt frei ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr.E.Schmidt-Samoa  
Mit freundlichen Grüßen
Erhard
  • Win-Digipet-Version:
    WDP Premium 2015,1
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin Metall- und C-Gleise HO, Mä Loks, Fahren Tams MC V1.47, Schalten Mä 6051
  • Rechnerkonfiguration:
    Pentium 4, CPU 3200 KHz, 1024 MB ram, Windows XP

Offline Himpler Peter Dr.

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 224
  • Ort: St. Wendel im Saaarland Ort bei GoogleMaps suchen de
    • Kieferorthopädie im Saarland
Hallo Herr Kollege,

auch ich habe schon so manche Versuche bezüglich Drehscheiben-Auffahrt, Fahrplan etc. ausprobiert und realisiert.
Ein Hauptthema meiner Anlage ist das BW. Habe zwei Drehscheiben digital integriert. Siehe mh-brain.de unter p. Himpler.
Ihren letzten Vorschlag: wenn bei WDP das Ende einer FS auch durch Und-Verknüpfung zweier Kontaktstrecken möglich wäre: FS wird erst freigegeben und fahrtechnisch beendet, wenn z.B. Bühnenkontakt besetzt und unmittelbar davor liegender Kontakt frei ist."
Habe ich bei Herrn Peterlin auch schon angeregt und hoffe, dass dieser in Version 9.??? umgesetzt werden kann.
Man braucht die UND-Verknüpfung, dann werden viele
  Anwendungen einfacher steuerbar!
Wichtig ist jedoch nicht nur die UND-Verknüpfung, sondern auch eine Zeitverzögerung einzuprogrammieren, sonst reißt es der Lok den Tender ab!
Grüße aus dem sonnigen Saarland
 
Dr. Peter Himpler  
ESU-Ecos 50210 + 50200; IB-2; IB-1; IB-Control, 4 EcosBoost, 2 Booster Boll, Daisy, HSI seriell, Watch-Dog., K-Gleis, 2 gleisige Hauptstrecke ineinandergreifend, M-Gleis in den 2 5-gleisigen Schattenbahnhöfen; C-Gleis in 2 Schattenbahnhöfen mit je 8 Gleisen, DCC-ESU-TAMS-MM-MFX-Dekoder, 2DS (Brandt-Dek.), Märklin Schiebebühne (Boll-Dekoder), 6 Kräne; ESU-Lok-Programmer; KPF-Zeller
  • Win-Digipet-Version:
    Win-Digipet 2021.1 Premium
  • Anlagenkonfiguration:
    ESU Ecos 50210 und 50200; 4 Ecos Boost; IB-2; IB 1 IB-Control
  • Rechnerkonfiguration:
    intel i5  3,6 Ghz 16GB Ram; Win Server 2012

Offline Olivier De Bastiani

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 1079
  • Ort: Weinheim/Bad.-Würt./Germany Ort bei GoogleMaps suchen
Hallo Drehscheiben-Fans,

zum Vorschlag von Herrn Dr. Himpler
In Antwort auf:


Ihren letzten Vorschlag: wenn bei WDP das Ende einer FS auch durch Und-Verknüpfung zweier Kontaktstrecken möglich wäre: FS wird erst freigegeben und fahrtechnisch beendet, wenn z.B. Bühnenkontakt besetzt und unmittelbar davor liegender Kontakt frei ist."





Geht doch schon! Im Reiter "Freigabe" unter "Ziel-Freigabebedingung" können bis zu zwei Kontakte angegeben werden (Auswahl nach "Besetzt" oder "Frei" mit boolschen Funktionen "UND" + "Oder" verknüpfbar).

Oder geht es in diesem speziellen Fall doch nicht?
 
Mit freundlichen Grüßen
Olivier (De Bastiani)

Offline Norbert Burkert

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 1792
  • Ort: Bedburg/Erft Ort bei GoogleMaps suchen
Hallo Oliver,
was Herr Himpler meint ist NICHT die Freigabe der FS sondern die "UND-Bedingung" beim Stoppbefehl!

Nach mehrmaligem durchlesen des Vorschlags sehe ich auch keine Verbesserung gegenüber dem Vorschlag im FPL-Betrieb einfach den Stoppbefehl, am RMK Der Bühne, um einen durch testen ermittelten Zeitraum einzutragen. Dies klappt bei mir wunderbar!

 
  • Win-Digipet-Version:
    2021d
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin CS3 und Link 88 MFX für Die Loks und DCC für die Magnetartikel
  • Rechnerkonfiguration:
    Windows 11

Offline maerklinbahner

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 92
  • Ort: Kölner Raum Ort bei GoogleMaps suchen
Hallo Rüdiger, hallo Peter,

diese Veränderung, die Peter vorschlägt finde ich sehr gut! Ich hatte auch schon mal das Verlangen nach dieser Funktion.

Die Lösung über die Zeitverzögerung alleine hilft zwar vielleicht im Fahrplanbetrieb, aber im AK-Betrieb geht das ja auch nicht.

Darüber hinaus, ist die Lösung über die reine Zeitverzögerung wohl auch nicht unbedingt so sehr präzise. Wenn man ausschließlich mit Loks mit geregelten Dekodern und Hochleistungsantrieb fährt, dann funktioniert dies vielleicht. Aber bei Betrieb mit unterschiedlichen Loks dürfte es wohl, zumindest hin und wieder zu Problemen kommen.

Also der Vorschlag von Peter würde hier sicherlich zu einer "betriebssichereren" Lösung führen.

Daher begrüße ich den Vorschlag sehr und hoffe, dass dies, wie lt. Peter von mal angedacht, in der Version 9 realisiert werden könnte.

Darüber hinaus würde ich auch noch folgende Veränderung begrügen. Warum kann man nicht im AK-Editor an einem AK für jede dort eingetragene Fahrstrasse eine individuelle Wartezeit programmieren? Ich möchte nicht bei jeder von diesem AK ausgehenden Fahrstrasse die gleiche Wartezeit haben, bei manchen Fahrstrassen sogar gar keine. Dies müsste doch im Prinzip auch möglich sein.

Grüße Jürgen.

P.S.: Peter, vielen Dank nochmal für die vor einiger Zeit zugesandten Unterlagen über die Anschlüsse von alter Drehscheibe und Schiebebühne, etc..
Eigene Systemdaten:Pentium-II-333MHZ/128MB/ Windows95 4.00 950 C(mit DirektX7.0),Märklin-Motorola mit MÄ-CU(6021) und MÄ-IF(6050),WinDigipet-8.4.151, MÄ-M-Gleise, Eigenbau-S-88-Melder-mit integr.Mittell.GBM, Eigenbau-WDK mit ext.Stromvers.,div.Lokdek-MM-Format-I/II,(zus.Büro-PC mit Bürovers.8.4.150)

Offline Samoa

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 231
  • Ort: in Nordhessen Ort bei GoogleMaps suchen
Hallo Herr Himpler,
die beschriebene Schaltung simuliert wenigstens im Fahrplanbetrieb die noch fehlende Möglichkeit in WDP, den Stop-Befehl einer FS durch eine Und-Verknüpfung herzustellen.
Vorteil der Schaltung: Sobald das letzte leitende Räderpaar den Bereich vor der Bühne verlassen hat, wird die Lok gestoppt (fiktive Und-Bedingung erfüllt). Ferner: Die Lok kommt immer an gleicher Stelle zum Stehen wegen des fehlenden Fahrstroms, was wegen möglicher Abfrageverzögerungen bei WDP nicht immer der Fall sein muß.
Nachteil: Der Stop erfolgt wegen des fehlenden Fahrstroms immer abrupt, als Notbremsung sozusagen. Deshalb auch in der Regel anschließend noch eine geringe Lagekorrektur vor Drehen der Bühne. Und: Die Funktion ist nur im Fahrbetrieb zu simulieren.
Übrigens: In dieser Betriebsart muß der Tender nicht von der Lok gerissen werden, da der Drehvorgang schon jetzt über Zeitglied verzögert werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Erhard Schmidt-Samoa  
Mit freundlichen Grüßen
Erhard
  • Win-Digipet-Version:
    WDP Premium 2015,1
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin Metall- und C-Gleise HO, Mä Loks, Fahren Tams MC V1.47, Schalten Mä 6051
  • Rechnerkonfiguration:
    Pentium 4, CPU 3200 KHz, 1024 MB ram, Windows XP

Offline Himpler Peter Dr.

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 224
  • Ort: St. Wendel im Saaarland Ort bei GoogleMaps suchen de
    • Kieferorthopädie im Saarland
Guten Morgen zusammen!

Mein erweiterter Vorschlag zu dem von Herrn Samoa geht genau dahin was Herr Burkhert beschrieben hat.
Es geht um die UND-Verknüpfung mit dem Stop Befehl!
Mit dem FPL und den Zeiten, das stimmt im Großen und ganzen klappt das, aber nur wenn die Loks immer die gleiche "Betriebstemperatur" und nicht wochenlang, was zumindest bei mir schon mal der Fall ist, im Lokschuppen steht.
Der Aufwand für die einzelnen Loks die individuellen Zeiten zu ermitteln ist schier endlos, da man ja doch nicht überall die gleichen Dekoder drin hat und die "alten Schätzchen" mit Uhlenbrocks oder noch alten c80 Dekodern sind wirkllich schwer zu bändigen. Von Kontaktunterbrechungen, speziell bei ESUs möcht ich hier nicht reden.
Also ich würde auf Jeden Fall die UND-Verknüpfung mit Zeitverzögerung herbeisehnen. Wär doch ganz einfach:
1. Lok fährt an die Bühne ran AK1 besetzt
2. Bühne fährt die Lok abholen
3. Lok fährt auf die Bühne AK2 besetzt UND AK1 frei 2sec
4. Bühne dreht re oder links, damit rückwärts in Schuppen
5. Lok fährt ein AK3 besetzt (und AK4) besetzt UND AK2 frei
6. Bühne fährt zum Einfahrtsgleis

Bei Abholen der Lok vom Schuppengleis das umgekehrte Prozedere.

Grüße an alle fröhlichen Bastler

P. Himpler  
ESU-Ecos 50210 + 50200; IB-2; IB-1; IB-Control, 4 EcosBoost, 2 Booster Boll, Daisy, HSI seriell, Watch-Dog., K-Gleis, 2 gleisige Hauptstrecke ineinandergreifend, M-Gleis in den 2 5-gleisigen Schattenbahnhöfen; C-Gleis in 2 Schattenbahnhöfen mit je 8 Gleisen, DCC-ESU-TAMS-MM-MFX-Dekoder, 2DS (Brandt-Dek.), Märklin Schiebebühne (Boll-Dekoder), 6 Kräne; ESU-Lok-Programmer; KPF-Zeller
  • Win-Digipet-Version:
    Win-Digipet 2021.1 Premium
  • Anlagenkonfiguration:
    ESU Ecos 50210 und 50200; 4 Ecos Boost; IB-2; IB 1 IB-Control
  • Rechnerkonfiguration:
    intel i5  3,6 Ghz 16GB Ram; Win Server 2012

Gian Bott

  • Gast
Hallo Peter Himpler,

Anmerkung zu:

"Von Kontaktunterbrechungen, speziell bei ESUs möcht ich hier nicht reden."

Die allerneuesten Decoder von ESU (in der blauen ESU-Schachtel) sind in dieser Sache stark verbessert worden, d.h. der "Alzheimer"-Effekt ist nicht mehr vorhanden. Die neuen ESU-Decoder (nicht die in der gelben NOCH-Schachtel) sind jetzt brauchbar geworden   und entsprechen den anderen DCC-Decodern.  

Offline Norbert Burkert

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 1792
  • Ort: Bedburg/Erft Ort bei GoogleMaps suchen
Hallo Herr Himpler,
da ich z.Zt. nur 37XXX oder 39XXX Modelle von Märklin einsetze bin ich in dieser Beziehung natürlich fein raus. Diese Modelle haben durch ihre lastgeregelten Decoder ein sehr homogenes Fahrverhalten. Egal ob sie Monate im Lokschuppen stehen oder im Dauereinsatz wahren.

Desweiteren ist mein Fuhrpark noch sehr überschaubar (<40 Loks).

Aber ich gebe Ihnen natürlich recht, je größer die Anlage, Fuhrpark und Zubehör ist umso größer ist der persönliche Bedarf an individuellen Einstellmöglichkeiten per Software. Mal schauen was der Herr Peterlin bis zur 9er Version alles schafft?    
  • Win-Digipet-Version:
    2021d
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin CS3 und Link 88 MFX für Die Loks und DCC für die Magnetartikel
  • Rechnerkonfiguration:
    Windows 11

Offline Samoa

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 231
  • Ort: in Nordhessen Ort bei GoogleMaps suchen
Hallo nochmals,
bei einer kurzen FS mit nur zwei direkt aneinanderschließenden Kontaktstrecken, wie sie typischerweise an einer Drehscheibe vorliegen: K1 = Zufahrts- oder Abstellgleise, K2 = Drehbühne, kann mittels eines K84 Kontaktes die gewünschte Und-Bedingung zum Stoppbefehl jetzt auch schon simuliert werden für den Start-Ziel-Betrieb und damit für AK: Dazu muß die Kontaktleitung K2 zum Rückmeldedecoder durch den K84 Kontakt unterbrochen werden können, und zwar wird in der FS die Folgeschaltung gesetzt: Kontakt K2 schließen, wenn K1 frei. Das Drehen der Bühne kann auch als Folgekontakt bei K2 = besetzt eingegeben werden.
Bei dieser Anordnung habe ich aber das Problem, daß auf der Bühne an der Auffahrtseite   bereits eine Strecke von ca. 6 -12 cm frei ist, ehe im System Meldung und Rückmeldung wirksam werden - obwohl die Startgeschwingigkeit schon ganz zurückgenommen wurde - und damit die Lok eventuell schon über dem vorderen Bühnenrand steht. Da ich mit 2 Märklin Interface fahre, mag es sein, daß eine Intellibox schneller reagiert und dort dieses Problem nicht autritt.
Für meine Anlage ist die eingangs geschilderte Schaltung im Fahrplanbetrieb jedenfalls deutlich besser.
MfG Dr.Schmidt-Samoa            
Mit freundlichen Grüßen
Erhard
  • Win-Digipet-Version:
    WDP Premium 2015,1
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin Metall- und C-Gleise HO, Mä Loks, Fahren Tams MC V1.47, Schalten Mä 6051
  • Rechnerkonfiguration:
    Pentium 4, CPU 3200 KHz, 1024 MB ram, Windows XP

Offline maerklinbahner

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 92
  • Ort: Kölner Raum Ort bei GoogleMaps suchen
Zusammenfassung von Realisierungswünschen in WDP
« Antwort #10 am: 25. Juni 2003, 19:42:45 »
Hallo allerseits,

also wenn man schon eine Software zur Steuerung der Modellbahn einsetzt, dann möchte ich möglichst gänzlich auf irgendwelche mechanische und/oder elektrische Schaltungen verzichten und lediglich mit möglichst vielen und günstig angebrachten Rückmeldekontakten die Anlage überwachen und durch die Software jeden gewünschten Befehl an die Anlage (Lokdekoder, Schaltdekoder, Weichendekoder) senden, die diese Befehle dann ausführen. Dafür benutzt man doch schließlich in erster Linie ein digitales Steuerungssystem.

Sonst kann ich direkt wieder auf analoge Steuerungstechnik umsteigen und die Steuerung wieder mit unzähligen Relais etc. aufbauen. Dies möchte ich mir eigentlich mit der Digitaltechnik und der dazugehörigen Steuerungssoftware soweit wie eben nur möglich ersparen.

Die Software hat dabei die Pflicht, die Meldungen zu empfangen und die programmierten, bei bestimmten Rückmeldungen zu befolgenden Befehle an die jeweiligen Dekoder zu senden.

Dabei zeichnet sich eine Steuerungssoftware dadurch aus, dass sie möglichst FLEXIBEL einzustellen ist, d.h. aus den jeweiligen Rückmeldungen möglichst individuelle Befehle ermöglicht.

Mir fällt auf, dass Windigipet grundsätzlich eine "sehr gute" Software ist, die vieles ermöglicht. Andererseits stelle ich bei intensiverer Beschäftigung mit WDP fest, dass es auch einige, meineserartens völlig unnötige, Einschränkungen in den Einstellungsmöglichkeiten gibt. Diese lassen sich vermutlich ohne allzu große Probleme beseitigen.

Dazu gehört ganz sicherlich die fehlende Möglichkeit, den Anhalten-Befehl an mehrere Bedingungen zu knüpfen. Hier sollte es nach Möglichkeit, bei einer evtl. zu erwartenden Änderung, auch keine neuerliche Beschränkung auf dann "2" Bedingungen geben (3/4 sollten es m.E., um für alle evtl.Fälle vorzusorgen, schon sein).
In diesem Zusammenhang müsste es meines Erartens auch möglich sein, neben dem Anhalten-Befehl (langsames Abbremsen), bei Bedarf auch einen STOP-Befehl senden zu können bzw. bei bestimmten Loks die Bremsverzögerung auf NULL einstellen zu können. Dies wäre sehr wünschenswert, denn wenn man an bestimmten Stellen der Anlage nur kurze Stoppkontakte realisieren kann, bzw. wenn man nicht nur mit Hochleistungs- oder Sinusmotor-angetriebenen Loks fährt, dann kann man oft nicht schon vorher auf eine sehr geringe Geschwindigkeit abbremsen, da die Loks sonst nur noch ruckeln würden. Das Fahren mit solchen Loks sollte mit WDP auch möglichst gut möglich sein. Hier muss die Software die Schwächen der Loks so weit und gut wie möglich ausgleichen. Der "echte" Stoppbefehl wäre hier ein wichtiger Beitrag. Das relitätsnahe langsame Abbremsen, wie es mit den Hochleistungs- und Sinusmotoren möglich ist, ist eben mit manchen dieser älteren Loks nicht möglich, und dies sollte man dann auch in WDP berücksichtigen können (um z.B. auch mit solchen Loks sicher und möglichst punktgenau auf einer Drehscheiben- oder Schiebebühnen-Bühne anhalten zu können).

Auch verstehe ich nicht, warum man nicht die Anfahrt- und Bremsverzögerung bei jeder Lok unabhängig voneinander einstellen kann. Denn jede Lok hat nun einmal ein mehr oder weniger unterschiedliches Anfahr- "und" Bremsverhalten. Dies muss eine gute Steuerungssoftware m.E. auch ermöglichen und dürfte kein allzu großes Problem für die Programmimplementierung darstellen.

Auch die in einem anderen Beitrag von Anwendern gewünschte Lokrichtungsabhängige Fahrstrassenstellung im AK-Betrieb sollte mit WDP für die Zukunft möglich werden.

Über einzelne der aufgeführten Punkte kann man nun natürlich trefflich streiten, ob man sie braucht oder nicht, aber wenn die Realisierung möglich ist und nur wenige Anwender sich diese Einstellmöglichkeiten wünschen, dann sollte dem nach Möglichkeit auch geholfen werden.
Manche Punkte lassen sich vielleicht auch auf Umwegen bisher mehr oder weniger zufriedenstellend realisieren (siehe entsprechende Beiträge zu Realisierungwünschen diverser Anwender), aber die jeweilige einfachere (weil "ohne" Umwege) Möglichkeit ist hier vorzuziehen.

WDP sollte bei seinen vielen Vorteilen die es uns ggü. anderen Programmen bietet, auch in möglichst wenigen Punkten hintenanstehen.

Da ich beobachten konnte, dass unser Programmvater Dr.Peterlin bislang sehr viele Verbesserungen, z.T. auch auf Wunsch von uns Anwendern, sehr gut in WDP umgesetzt hat, hoffe und vertraue ich darauf, dass dies auch weiterhin so sein wird. Die Arbeit an einigen der Punkte wurde uns ja schon angekündigt.

Ich hoffe, dass dies als "Ermutigung" für den weiteren Fortschritt mit WDP aufgefasst wird und "nicht" als Kritik verstanden wird.

In diesem Sinne und uns allen weiterhin viel Freude mit WDP (beim anwenden, testen und programmieren),

Gruß Jürgen.  
Eigene Systemdaten:Pentium-II-333MHZ/128MB/ Windows95 4.00 950 C(mit DirektX7.0),Märklin-Motorola mit MÄ-CU(6021) und MÄ-IF(6050),WinDigipet-8.4.151, MÄ-M-Gleise, Eigenbau-S-88-Melder-mit integr.Mittell.GBM, Eigenbau-WDK mit ext.Stromvers.,div.Lokdek-MM-Format-I/II,(zus.Büro-PC mit Bürovers.8.4.150)

Offline Olivier De Bastiani

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 1079
  • Ort: Weinheim/Bad.-Würt./Germany Ort bei GoogleMaps suchen
UND-Verknüpfung für den STOPP-Befehl
« Antwort #11 am: 25. Juni 2003, 23:29:46 »
Hallo Herr Dr. Schmidt-Samoa,
Hallo Herr Dr. Himpler,

ich habe im "stillen Kämmerlein" über das Problem "gebrüttet" (leider ist meine Anlage im Moment nicht einsatzbereit - SEUFZ). Haben Sie schon die Möglichkeit einer Dummy-FS ausprobiert?

Verwendete Abkürzungen:
DS = Drehscheibe
FS = Fahrstrasse

Prinzip:
Aufzeichnung Dummy-FS: eine beliebige Strecke (am besten nur ein paar Extragleise neben der DS zeichnen)
Startkontakt der Dummy-FS=Zielkontakt der Dummy-FS=Zielkontakt auf der DS (Ausnahmsweise!)
Stellbedingung der Dummy-FS: DS-Kontakt="Besetzt" und Auf-/Abfahrkontakt="Frei"

Im Fahrplan:
Kontaktereignis: Am Zielkontakt der FS zur Drehscheibe Geschwindigkeit=000 und Verzögerung auf "1"
Gleichzeitige Aktivierung der Dummy-FS mit der FS zur Drehscheibe
Kontaktereignisse für Dummy-FS: Am Startkontakt Geschwindigkeit=000 und Verzögerung="1"; Am Zielkontakt "STOPP"

Theoretischer Ablauf:
Es werden gleichzeitig die FS zur Drehscheibe und die Dummy-FS angefordert. FS zur Drehscheibe wird gestellt und Dummy-FS wird in den Puffer geschoben, da Stellbedingungen nicht erfüllt.
Sobald die Lok den Zielkontakt der FS zur Drehscheibe erreicht, wird sie langsam abgebremst. In diesem Moment sind DS-Kontakt und Auf-/Abfahrkontakt gleichzeitig belegt. Die Lokadresse wird an das Zielfeld übergeben.
Sobald der Auf-/Abfahrkontakt nicht mehr belegt ist, sind die Stellbedingungen der Dummy-FS erfüllt und diese wird aus dem Puffer heraus ausgeführt.
Folge: Bei DS-Kontakt = "Besetzt" und Auf-/Abfahrkonatkt = "Frei" wird der "STOPP"-Befehl gesendet.

Ob das auch auf der Anlage funktioniert, werde ich bald in kürze ausprobieren (im Prüfmodus geht es!).

Wichtig ist bei der ganzen Sache, dass die Lokadresse immer weitergegeben wird (von Start- zum Zielkonatkt innerhalb einer FS). Deshalb müssen Start- und Zielkontakt der Dummy-FS mit dem Zielkontakt der FS zur Drehscheibe übereinstimmen. Andernfalls erhält man die Meldung: "Lok noch aktiv!"

Ich hoffe, dass ich das bald selbst ausprobieren kann (Doppelseufzer).

 
Mit freundlichen Grüßen
Olivier (De Bastiani)

Offline Samoa

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 231
  • Ort: in Nordhessen Ort bei GoogleMaps suchen
Re: UND-Verknüpfung für den STOPP-Befehl
« Antwort #12 am: 26. Juni 2003, 10:13:07 »
Sehr geehrter Herr De Bastiani,
besten Dank für Ihren interessanten Lösungsvorschlag. Ich habe gleich versucht, ihn in die Tat umzusetzen. Leider funktioniert der Plan nicht, denn die Dummy-FS wird - zu Recht - nicht geschaltet und bleibt im Speicher liegen mit der fast richtigen Inspektorauskunft "Andere Lok blockiert Zielkontakt". Also doch Warten auf WDPXX oder ???
Mit freundlichen Grüßen
Dr.E.Schmidt-Samoa  
Mit freundlichen Grüßen
Erhard
  • Win-Digipet-Version:
    WDP Premium 2015,1
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin Metall- und C-Gleise HO, Mä Loks, Fahren Tams MC V1.47, Schalten Mä 6051
  • Rechnerkonfiguration:
    Pentium 4, CPU 3200 KHz, 1024 MB ram, Windows XP

Offline Samoa

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 231
  • Ort: in Nordhessen Ort bei GoogleMaps suchen
Re: UND-Verknüpfung für den STOPP-Befehl
« Antwort #13 am: 26. Juni 2003, 13:43:35 »
Hallo Herr De Bastiani,
es gibt neue Nachrichten zu Ihrem Vorschlag:
Zunächst die Gute: In meiner FS-Systemeinstellung war gesetzt "Nur ausführen, wenn Ziel- Zugnummernfeld nicht belegt". Nach Löschen dieses Eintrags ist der von Ihnen beschriebene Weg prinzipiell durchführbar (beim Einrichten der Dummy-FS wehrt sich WDP etwas gegen die gleiche Start-Ziel Nummer).
Jetzt die schlechte Nachricht: Im FPL-Betrieb ist das Ergebnis bei den verschiedenen (37er) Loks sehr unterschiedlich: Bei drei getesteten Loks mit Tendern blieb das Gespann - fast unverständlicher Weise - immer vor dem vollständigen Befahren der Bühne stehen. Führen Kontaktunterbrecheungen zu diesem Ergebnis?
Bei zwei getesteten Tenderloks ist das Ergebnis befriedigend, allerdings fahren sie doch ein Stück auf der Bühne noch weiter, was aber bei der geringen Länge nicht stört.
MfG Dr.E.Schmidt-Samoa    
Mit freundlichen Grüßen
Erhard
  • Win-Digipet-Version:
    WDP Premium 2015,1
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin Metall- und C-Gleise HO, Mä Loks, Fahren Tams MC V1.47, Schalten Mä 6051
  • Rechnerkonfiguration:
    Pentium 4, CPU 3200 KHz, 1024 MB ram, Windows XP

Offline Dietloff

  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 1639
  • Ort: Rheinland Ort bei GoogleMaps suchen
Re: Zusammenfassung von Realisierungswünschen in WDP
« Antwort #14 am: 26. Juni 2003, 14:19:58 »
Hallo Jürgen,

bzgl.
 
In Antwort auf:

 also wenn man schon eine Software zur Steuerung der Modellbahn einsetzt, dann möchte ich möglichst gänzlich auf irgendwelche mechanische und/oder elektrische Schaltungen verzichten und lediglich mit möglichst vielen und günstig angebrachten Rückmeldekontakten die Anlage überwachen und durch die Software jeden gewünschten Befehl an die Anlage (Lokdekoder, Schaltdekoder, Weichendekoder) senden, die diese Befehle dann ausführen. Dafür benutzt man doch schließlich in erster Linie ein digitales Steuerungssystem.

Sonst kann ich direkt wieder auf analoge Steuerungstechnik umsteigen und die Steuerung wieder mit unzähligen Relais etc. aufbauen. Dies möchte ich mir eigentlich mit der Digitaltechnik und der dazugehörigen Steuerungssoftware soweit wie eben nur möglich ersparen.
 




Das ist sicherlich unser aller Wunsch, scheitert im Jahre 2003 allerdings daran, dass die meisten derzeit auf dem Markt befindlichen Digitalsysteme nur sehr bedingt "intelligent" sind und entsprechend wenig verwertbare Ist-Zustände an die Digitalzentrale, bzw. das Steuerungsprogramm zurückmelden. Beim M-Mot-System sind steuerungstechnisch quasi nur die Rückmeldungen verwertbar. Die Lok oder andere "digitale" Komponenten melden quasi nichts.
D.h. man kann es so belassen, hat aber entsprechende Einschränkungen in der Betriebssicherheit (Weiche hat physich nicht geschaltet, obwohl der Befehl gesendet wurde) oder man baut sich durch zusätzliche Technik "zu Fuss" Sicherheitsmassnahmen ein.
Dies gilt insbesondere auch für die digitale Drehscheibe von M, die von Haus aus nur seeeehr bedingt einsetzbar ist - oder man modifiziert sie eben.
Natürlich kann man nahezu jedwedes Fehlverhalten der Hardware oder nicht existierende Funktionen bei Hardware mit Software kompensieren - aber eben nur kompensieren und die eigentliche Schwäche nicht beseitigen.
Daher sind schlicht Kompromisslösungen einzusetzen, die ausbalanciert sein müssen, zwischen Betriebssicherheit, Funktionalität und Bedienbarkeit (...)!

Bzgl. Deiner Anmerkungen im FS-Verhalten und zu individuellen Lok-Einstellungen pro FS wird´s in V9 etwas geben - dies umfasst auch weitere Konditionierungen in der Handhabung der FS. Allerdings gilt auch hier wieder die Philosophie, dass Loks mit mangelhaftem Fahrverhalten (Stottern bei Langsamfahrt) nicht softwaremässig auf "Hochleistungsmotoren" umrüstbar sind. Aus einer "DELTA-Lok" wird durch Steuerungssoftware NIEMALS eine "SINUS-Lok"!

Es ist heutzutage kein wirkliches Problem eine Steuerungssoftware zu entwickeln, dass einem nur so die Ohren schnackeln, allerdings muss dann die "digitale" Hardware auch entsprechend "intelligent" sein.
Versuch Du mal manuell Deine Bahn zu steuern, in dem Du Dir allerdings die Augen zuhälst und nur nach Geräusch fährst...

Aber nicht nur das Leben geht weiter, sondern auch die Entwicklung von WDP und die meisten Punkte stehen bereits für V9.x auf der Liste - wobei die Grundmaxime von WDP erhalten bleibt: Max. Betriebssicherheit, einfachste Bedienung (die stufenlos in der Komplexität gesteigert werden kann) und max. Fahrspass bei (wenn gewünscht) minimalem Aufwand. "Autodidaktische Programmierer", "Schrittkettenkünstler", "Lok_Einmess_und_hoffen_das_es_gut_geht_Rituale", etc. sollen auch weiterhin nicht erforderlich sein und sind sicherlich auch von keinem gewünscht.

Grüsse

Rüdiger