Autor Thema: Conrad Antriebe optimieren  (Gelesen 8311 mal)

Offline Friedel Weber

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Conrad Antriebe optimieren
« am: 04. Januar 2007, 00:19:46 »
Hallo Bastler

Ich weiß ja, dass über Conrad Weichenantriebe schon viel geschrieben wurde und hier offensichtlich ein Glaubenskrieg ausgefochten wird.

Unzweifelhaft ist der Antrieb die preiswerteste Möglichkeit, Weichen zu stellen. Mit Schaltdecodern von IEK, wie ich sie verwende, kostet ein kompletter Weichenantrieb einschließlich Decoder- und Versandanteil nur um die 10 Euro. Das ist enorm!

Andererseits müssen die Dinger funktionieren. Hier hat es offensichtlich in der Vergangenheit "Flurschaden" gegeben, besonders bei einem Modellbauverein im Großraum Graubünden/Schweiz  

Mir scheint, dass der Hersteller - vermutlich aus China - zwischenzeitlich sein Produkt verbessert hat, wie ich verblüfft feststellte, als ich einen der letzten der von mir gekauften Antriebe öffnete. Die neueren Antriebe haben plötzlich einen Vorwiderstand und einen Entstörkondensator sowie ein schwarzes Teil parallel zum Motor, dessen Funktion ich nicht entschlüsseln konnte. Weiß jemand, was das ist?

Egal - ich habe mal (anscheinend erfolgreich) versucht, diese Dinger zu optimieren und hier das Ergebnis:

1. Merkwürdigerweise haben die Chinamänner zwei Vorwiderstände eingebaut mit zusammen 21,5 Ohm. Warum zwei hintereinander? Auch egal - durch die Widerstände arbeitet der Motor nicht so ruckartig und es knallt nicht ganz so am Endanschlag. Aber:
Es kann ja mal passieren, dass der Stelldraht sich im extra gebohrten Loch nicht frei bewegen kann mit der Folge, dass die Endabschalter nicht funktionieren. Wenn aber der Motor Dauerstrom kriegt, fängt der Widerstand von 16 Ohm und 0,25 Watt Belastung zu qualmen an.
Nicht gut!

Außerdem brummt der Antrieb dann ständig - die ältere Version mehr als die neuere. Auch nicht gut.

Und das laute Klacken beim Schalten ist zwar nicht ungewöhnlich aber - genau: Auch nicht gut. Also fangen wir mal und schrauben wir das gute Stück mal auf.
 
Hier ein Bild, wie es hinterher aussah:

 

1. Die beiden Widerstände habe ich ausgelötet und durch ein dünnes Kabel ersetzt - grüner Pfeil!

2. Statt der ursprünglichen 21 Ohm habe ich einen Widerstand von 47 Ohm in die Zuleitung gelötet (roter Pfeil!) mit dem Unterschied, dass er mit 1 Watt belastbar ist und zur evt. notwendigen Kühlung außerhalb des Gehäuses liegt.

3. Der höhere Widerstand war möglich, da ich den Entstörkondensator entnommen und statt dessen einen Folienkondensator 63V / 1 Microfarad eingelötet habe (brauner Pfeil). Dadurch wird die pulsierende Gleichspannung am Motor etwas geglättet, der Motor zieht besser und verträgt einen höheren Vorwiderstand. Das mindert erheblich das Brummgeräusch, wenn mal der Endschalter nicht korrekt arbeitet. Der Strom fließt dann mit 83 mA, also wirklich so wenig, dass man es vernachlässigen kann. Am Widerstand fallen etwa 10V ab, also entsteht eine Wärmelast von etwa 1 Watt. Übrigens kann man hier natürlich keinen Elko mit hoher Kapazität verwenden, weil der Motor ja wechselnde Polarität hat.

4. Und jetzt kommt was für Bastler:
Das laute Klack-Geräusch am Endanschlag entsteht durch die Zahnstange zwischen den blauen Pfeilen. Die knallt gegen das Gehäuse, und das störte mich.
Also musste hier eine Polsterung hin! Der erste Versuche führte dazu, dass jetzt die Endabschaltung nicht mehr funktionierte. Also:
Man nehme einen Dremel-Schleifer - so ein Ding, das nicht von Dremel stammt, deshalb nur 9,90 Euro kostet und mit 30.000 U/Min dreht - und schleife von der Zahnstange an den Enden jeweils einen halben Zahn weg. Dadurch entsteht ein längerer Weg der Zahnstange, der jetzt wieder eingeengt wird durch die Anschlagpolsterung:
Deren Auflage muss mit Aceton o.ä. gereinigt werden, denn wahrscheinlich sitzt Fett drauf. Dann kommt ein Mini-Tesa-Powerstrip drauf - so 3x5 mm groß und auf dieses doppelseitige Klebeband ein Stück Fahrradschlauch - auch nur 2,5x3mm groß. Im Bild kann man am unteren blauen Pfeil den schwarzen Schlauch und den weißen Powerstrip erkennen.

Und wenn man jetzt den Antrieb wieder zuschraubt, erkennt man ihn nicht wieder:
Er schaltet fast geräuschlos, er brummt nicht mehr, es verkohlt kein Widerstand - es macht einfach Freude.

Die ganze Story klingt viel komplizierter als sie war/ist: Für den ersten Antrieb habe ich eine Stunde benötigt - jeder weitere dauerte dann nur 10 Minuten.

Und das ist es wert.

Probiert es mal aus und vielleicht fällt ja jemandem noch was besseres ein.

Mit vielen Grüßen von Bahn zu Bahn
Friedel Weber


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Friedel Weber

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Offline xerxes

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #1 am: 04. Januar 2007, 02:18:00 »
Hallo Friedel,

das schwarze Teil ist der Bürstenträger des Motors. Deine Verbesserungsvorschläge und vor allen Dingen Deine Diagnose sind hervorragend. Werde die 20 die ich habe dementsprechend umbauen. Vielen Dank für Deine Mühe der Sache einmal auf den Grund zu gehen, anstatt die bestehenden Vorurteile gegen das Produkt zu pflegen und unkommentiert zu lassen. Die Frage der Endlagendämpfung werde ich auch noch einmal näher untersuchen.

Ergänzung: Ich verwende jedoch den Decoder von LDT für Motorgetriebene Stellantriebe, der benutzt nur eine Halbwelle und hat deswegen nicht so rein, kostet aber als Kit auch um die 35 Euronen.  
Viele Grüße aus dem hohen Norden

Lothar



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Offline Martin Lutz

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #2 am: 04. Januar 2007, 10:14:20 »
Hallo Friedel
In Antwort auf:
Hallo Bastler

Ich weiß ja, dass über Conrad Weichenantriebe schon viel geschrieben wurde und hier offensichtlich ein Glaubenskrieg ausgefochten wird.

Unzweifelhaft ist der Antrieb die preiswerteste Möglichkeit, Weichen zu stellen. Mit Schaltdecodern von IEK, wie ich sie verwende, kostet ein kompletter Weichenantrieb einschließlich Decoder- und Versandanteil nur um die 10 Euro. Das ist enorm!

Andererseits müssen die Dinger funktionieren. Hier hat es offensichtlich in der Vergangenheit "Flurschaden" gegeben, besonders bei einem Modellbauverein im Großraum Graubünden/Schweiz      



Kleine Berichtigung aus dem Grossraum Graubünden (Ich weiss nicht, was du unter "Gross" verstehst ):

Wir hatten nicht die Conrad Antriebe im Einsatz, sondern diejenigen von Hoffmann. Sie sind weitgehend baugleich aber nicht die gleichen (Gemäss Hoffmann)

Wir wollten damals auch keinen Glaubenskrieg anzetteln. Es ging nur darum, unsere Erfahrungen weiter zu leiten. Schliesslich handelt es hier um eine erfahrung und nicht um einen Glauben.  

Aber deine Bastelei bestätigt unsere Erfahrung mit diesen Antrieben.  
Gruss
Martin
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Offline Friedel Weber

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #3 am: 04. Januar 2007, 13:22:27 »
Hallo Xerxes

Was für grässliche Zeiten: Ich habe den Beitrag um 00:19 eingestellt und Du antwortest um 02:18 ???

Was ist ein Bürstenträger? Das Gleiche wie der aus Glas in meinem Badezimmer?   Auf jeden Fall also kein Kondensator. Den nachzurüsten lohnt sich also.

Ich verwende Schaltdecoder - die mit den Relais drin. Ob auch "normale" Magnetartikeldecoder gehen würden, habe ich noch nicht ausprobiert.

Dann wollte ich noch was in meinem Beitrag korrigieren, aber der große Rechner meinte, die Update Zeit sei schon abgelaufen. Deshalb hier also:

1.: Antrieb, 1/4 Decoder und Versandkosten kommen auf etwa 11,-- Euro. Also wirklich "extrem billig".

2.: Es fällt 4 Volt Spannung am Widerstand ab mit einer Wärmelast von 0,5 Watt - zum Kopfrechnen war es wohl letzte Nacht zu spät.

3.: Statt eines heulenden Schleifmotors kann man die beiden Zähne - je etwa 2mm - auch mit einer Schlüsselfeile wegschleifen.


Alles "peanuts", aber immerhin!

@Martin:
Graubünden ist vielleicht nicht "groß" aber doch so schön, dass wir bei unserem Freund in Ilanz in drei Wochen Urlaub machen. Soll ich Euch mal besuchen? Könnte ja vielleicht als "Gastgeschenk" einen optimierten Conrad-Antrieb mitbringen  

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Offline xerxes

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #4 am: 04. Januar 2007, 17:15:42 »
Hallo Friedel,

Du hast recht, 2:18h ist wirklich eine grässliche Zeit, aber optimal um Stellungnahmen ungestört ins Forum zu stellen.
Nochmal zum Bürstenträger, nicht zu verwechseln mit dem Büstenhal..... , dieser trägt die Sinterbestückten Schleifer die dem Motor über den Kommutator den Strom zur Erzeugung des Magnetfeldes des Ankers mittels Spulen zuführen. Ich hoffe Du kannst mit dieser Erläuterung etwas anfangen.
Was hälst Du davon dem Gehäuse eine Nut zu verpassen, sodaß die Zahnstange in diesem Bereich nicht mit dem Gehäuse kollidiert? Aufgefangen wird die Auslaufbewegung durch die Zunahme der Federrate der Kontakte. Ebenso könnte eine von aussen angebrachte Flachfeder aus Sinterbronze, bestückt mit einem Stück dämpfenden Material, einen weichen Auslauf des Stellbalkens nach Abschaltung der Spannung bewirken. Ich werde das mal ausprobieren.  
Viele Grüße aus dem hohen Norden

Lothar



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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #5 am: 06. Januar 2007, 08:21:53 »
Hallo Lothar

Immer ausprobieren und berichten! - so werden wir alle klüger.

Zur Geräuschdämpfung ist es sicher auch ganz wichtig, das Geräusch des Antriebs von der Moba-Platte zu entkoppeln. Also ein Stück Teppichfilz zwischen den Boden des Antriebs und der Platte klemmen oder kleben!

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #6 am: 17. Februar 2007, 18:35:22 »
Hallo zusammen

Ich wollte mal diesen Beitrag noch einmal exhumieren, weil ich inzwischen eine noch deutlich einfachere Lösung gefunden haben. Nur zu der passt jetzt noch das Foto in der ersten Zuschrift.

Details findet Ihr hier, falls es Euch interessiert:

www.moba-tipps.de/weichenantrieb.html

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Offline Siegfried Hofbauer

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #7 am: 18. Februar 2007, 09:16:33 »
Hallo Friedel,
kaum hat man sich das Material besorgt, um Deine Vorschläge in die Tat umzusetzen - was bei Deiner Beschreibung auch toll klappt - schon hast Du wieder neue Ideen .
Aber mach nur so weiter - es ist klasse, was Dir und auch vielen anderen so einfällt.

Sonnige Grüsse aus Bayern

Siegfried  
Liebe Grüsse aus der Oberpfalz

Siegfried

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Offline Friedel Weber

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #8 am: 18. Februar 2007, 23:00:10 »
Hallo Siegfried

Danke für die "Blumen"!
Ich forsche halt gern.

Viele Grüße aus dem ebenfalls sonnigen Bielefeld, nur habe ich von der Sonne heute nichts gehabt, weil ich Kurzschlussabschaltungen provoziert habe...

Friedel  
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Offline Siegfried Hofbauer

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #9 am: 04. März 2007, 11:59:18 »
Hallo Friedel,
nachdem Du Dich sehr mit den Conrad-Antrieben beschäftigst, kannst Du sicher weiterhelfen.
Da es sich hierbei um einen motorischen Antrieb handelt, kann man ihn eigentlich nur über den sehr teueren Schaltdekoder betreiben. Aber dann wäre ja der Preisvorteil zum Teufel.Also hab ich ihn am Magnetartikel-Dekoder ausprobiert - mit Digitalspannung (min.Schaltzeit 1000mSek. / max.5 Sek). Und siehe da - er geht wunderbar - in eine Richtung. Zurück geht er nur zur Hälfte mit einem gefährlichen Brummen. Liegt das an den Dioden?  Ich verwende Battermann-Weichendekoder, die auch bei externer Einspeisung Gleichspannung bräuchten.

Die Frage geht natürlich für alle - nicht nur an Friedel.

Wenn es hier eine Lösung gäbe - super !!!

Viele Grüsse und noch einen schönen Sonntag

Siegfried      
Liebe Grüsse aus der Oberpfalz

Siegfried

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Offline xerxes

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #10 am: 04. März 2007, 13:18:38 »
Hallo Siegfried,

die sicherste Art den Antrieb anzusteuern ist die über einen geeigneten Decoder wie den M-DEC-MM-B von Littfinsky. Diesen gibt es auch in der DCC-Ausführung. Eine weitere Methode ist die, mithilfe der Relaisplatine RL-2 von Tams, die einem Ausgang des Weichendecoders nachgeschaltet wird, dem Antrieb externen Wechselstron zuzuführen, wobei die am Antrieb befindlichen Dioden die positive oder negative Halbwelle für Li- bzw. Re-Lauf selektieren. Im letzteren Fall sollte die Endabschaltung des Antriebes aber funktionieren da die Spannung dann immer anliegt, während der Decoder von LDT nach ca 3 sec. abschaltet. Der LDT Decoder kostet als Bausatz ca 15€ mehr als der Normaldecoder. Gegenüber einem normalen magnetischen Weichenantrieb liegst Du aber mit dem Motorischen, trotz des technischen Mehraufwandes, preislich immer noch günstiger.  
Viele Grüße aus dem hohen Norden

Lothar



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Offline Friedel Weber

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #11 am: 04. März 2007, 15:07:19 »
Hi, Siegfried

Das geht so wohl nicht:

Der Conrad Antrieb braucht für seinen Schaltmotor Gleichspannung, die mit der Schaltrichtung die Polarität wechselt. Das macht er mit seinen zwei in die "blaue" Leitung spiegelbildlich eingebauten Dioden. Mein Magnetartikeldecoder liefert dagegen nur Gleichspannung und Deiner wahrscheinlich auch. Deshalb schaltet der Antrieb nur in eine Richtung.

Die Schaltdecoder, die ich verwende, kosten aber nur 27,50 Euro für vier Weichen. Das dürfte billiger sein als mancher Marken-Magnetartikeldecoder (www.iek.de)

Diese spiegelbildlich eingebauten Dioden erzeugen natürlich einen grauenhaft "unsauberen" Gleichstrom und deshalb ist es so wichtig - aber auch einfach - einen größeren Kondensator parallel zum Motor zu schalten, der das Brummen verhindert. Leider kann das kein Elko sein, weil ja eben ständig die Polarität wechselt.
 
So kam es zu meinem Umbauvorschlag, den ich inzwischen bei fast allen Antrieben auf meiner Anlage nachgerüstet habe.
Jetzt schalten die Dinger wirklich ganz leise!

Mit vielen Grüßen von Bahn zu Bahn
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Offline Siegfried Hofbauer

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #12 am: 04. März 2007, 17:17:22 »
Hallo Lothar & Friedel,

schade dass es nicht so geht wie von mir gedacht.
Danke für Euere Ausführungen.

Gruss
Siegfried  
Liebe Grüsse aus der Oberpfalz

Siegfried

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Offline Siegfried Hofbauer

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #13 am: 03. Februar 2008, 11:21:50 »
Hallo zusammen, vor allem Elektroniker !

Ich habe nun alle Conrad-Antriebe umgebaut nach Friedel Weber und
betreibe sie am Kabasoft-Weichendekoder mit separater 15V= Einspeisung.
Um das Umschalten zu ermöglichen (Gleichspg.Motor!) habe ich eine kleine
Elektronik (www.gmbe.de/schaltung.html) dazwischengeschaltet,
wobei die Mittelanzapfung mit + versorgt wird.

Nun meine Fragen zu der abgebildeten Elektronik:

- was passiert hier eigentlich genau ?

- da mittlerweile 4 der Antriebe nur in 1 Richtung schalten - was ist da passiert ?

- beim Durchmessen der Dioden haben diese Durchgang in beide Richtungen :-\
  und die Elektronik funktioniert trotzdem

- da die Antriebe nun mit Gleichspg. betrieben werden, könnte ich dann den
  kleinen Kondensator am Antrieb weglassen oder stört der nicht ?

- einer der Transistoren der nicht funktionierenden Elektron. zeigt beim Durchgangsprüfen
  an einer Stelle 000- also Durchgang. Die Trans. der anderen nicht funktion. Elektr. sind
  scheinbar o.k.

Ich weiss, das ist ein bischen viel für Faschingssonntag - aber bitte helft mir trotzdem  :)

 

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Liebe Grüsse aus der Oberpfalz

Siegfried

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Offline Martin Lutz

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Re: Conrad Antriebe optimieren
« Antwort #14 am: 03. Februar 2008, 18:06:45 »
Hallo Siegfried,
- was passiert hier eigentlich genau ?
Das ist eine Art elektronischer Polwender. Das heisst, wie die Ausgangspolarität ist entscheidet sich über welchen Eingang angesteuert wird.

- da mittlerweile 4 der Antriebe nur in 1 Richtung schalten - was ist da passiert ?
Transistor defekt?

- beim Durchmessen der Dioden haben diese Durchgang in beide Richtungen :-\
  und die Elektronik funktioniert trotzdem
Wenn du die Dioden innerhalb der Schaltung prüfst ist klar, dann misst du den Emitter - Basisübergang des Transistors mit. Das ist im Prinzip auch eine Diode aber genau entgegengesetzt zur zu prüfenden Diode geschaltet, somit hast du in jedem Fall einen Durchgang, einmal durch die Diode und einmal durch den Transistor.

- da die Antriebe nun mit Gleichspg. betrieben werden, könnte ich dann den
  kleinen Kondensator am Antrieb weglassen oder stört der nicht ?
Den solltest du unbedingt drin lassen. Dieser Kondensator dient der Entstörung des Motors. Erfahrungsgemäss sind diese Antriebe ohnehin schon eher knapp entstört. Also bitte lass diesen Kondensator eingebaut.

- einer der Transistoren der nicht funktionierenden Elektron. zeigt beim Durchgangsprüfen
  an einer Stelle 000- also Durchgang. Die Trans. der anderen nicht funktion. Elektr. sind
  scheinbar o.k.
Wie prüfst du die Transistoren? Sie sollten nie im eingebauten Zustand in der Schaltung gemessen wird, ausser du weisst genau, welche andere Schaltungsteile mitgemessen werden. Im Zweifelsfall Bauteil komplett auslöten und getrennt von der Schaltung prüfen. Bei Halbleiter kommt es natürlich noch darauf an, welche Spannung auf dem Bauteil wirkt beim Messen. Ein Ohmmeter hat eine gewisse Spannung an den Messspitzen. Liegt diese im Bereich der Durchgangsspannung des zu messenden Bauteils oder tiefer, so kannunter Umständen kein plausibles Resultat gemessen werden. Bei Halbleiter empfiehlt sich der im Messgerät eingebaute Halbleitertester (Diode, Transistor) zu verwenden. Er zeigt dann eine Spannung an. Diese Spannung sollte bei normalen Siliziumdioden etwa 0.7V betragen. Die Anzeige der Sperrrichtung ist abhängig vom Messgerät.
Gruss
Martin
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