Hallo, liebe MoBa-Freunde!
Ich betreibe zwei Schienenreinigungswagen (Schleif- bzw. Staubsaugerwagen) von Lux, die durchaus effizient sind, wobei sich der Staubsauger aber durch ein hohes Geräuschpotential auszeichnet, so daß ich des Jaulen nur hören möchte, wenn der Sauger auch etwas leistet, also der Zug fährt. Zudem ist das Schleifen der Schienen auf der Stelle – vor allem bei ei-nem längeren Halt – sicher nicht förderlich. Ziel ist es also, sowohl den Schleif- als auch den Saugmechanismus auszuschalten, wenn der Zug steht.
Ich habe das auch geschafft und stelle die Lösung im folgenden vor. Sie ist allerdings sehr umständlich und damit arbeitsintensiv. Daher bitte ich unsere Experten, mit mir darüber nachzudenken, wie das auch einfacher zu regeln ist. Denn ich denke, daß der vorgenannte Wunsch nicht nur von mir gehegt wird.
Die Lux-Reinigungswagen sind durch Leitungen miteinander verbunden und zudem mit ei-nem Decoder (mit der Nr. 78) versehen. Gesteuert wird der Decoder wie eine Lok. Dies er-laubt es, sowohl den Schleifmechanismus (Fahrtrichtung der fiktiven Lok vorwärts = aus, rückwärts = an) also auch den Staubsauger (je höher die fiktive Fahrtgeschwindigkeit desto
stärker saugt und jault der Sauger) zu steuern.
Da ich eine – fiktive – Lok nur per Fahrstraße steuern kann, habe ich eine fiktive FS ange-legt, bestehend aus je einem Start- und Ziel-RM, einem dazwischen liegenden weiteren Schienenstück und zwei Zug-Nrn.-Feldern. Die RM werden gesteuert mit Hilfe des Selectrix-Kniffs, den Markus Herzog hilfreicherweise ausgetüftelt hat und den ich an mehreren Stellen einsetze (sog. Quick and dirty-Lösung). Dementsprechend gibt es für den Ziel- bzw. Start-RM je einen k84-Schalter, der eine „Belegtmeldung“ und deren Gegenteil erlaubt. Die Fahr-straße erhalt ein Profil, in dem nach Start der FS Lok 78 per Wendebefehl und Fahrstufe gesteuert wird (also Schleifer und Sauger anspringen) und das Gegenteil bei Beendigung der FS erfolgt, Stopp als wieder per Wendebefehl.
Für den Reinigungszug als ganzen, der bei mir von Lok 91 gezogen wird, lege ich für jede FS ein getrenntes Profil an (ich habe sonst nur Profile für Lok ID 0 - hier nochmals herzli-chen Dank an den oder die Entwickler dieser arbeitssparenden Möglichkeit). In diesem Profil wird jeweils bei Start der Lok ein weiterer k84-Schalter ein- und bei Stop wieder ausgeschal-tet. Es handelt sich dabei um einen selbstverständlich virtuellen Schalter (Maschinensym-bol), der im Gleisbild neben der virtuellen FS erscheint.
Jetzt kommt die Hauptschwierigkeit. Die virtuelle FS der fiktiven Lok 78 ist natürlich in beiden Richtungen hin und her befahrbar, sonst würde die Schaltung der FS nicht funktionieren. Da nun nicht klar es, auf welcher Seite die fiktive Lok bei Aufruf steht, muß sichergestellt wer-den, daß die virtuellen Fahrstraßen (einmal hin bzw. einmal her) von der richtigen Seite auf-gerufen werden und dann der Start-RM belegt und der Ziel-RM frei ist. Ich habe dies dadurch gelöst, daß ich je einen StW eingerichtet habe – für jede Richtung einen – mit folgendem Inhalt: Hat der Reinigungszug 91 per Profil den k84-Schalter (Maschinensymbol) bei Start eingeschaltet und steht die fiktive Lok 78 auf der virtuellen FS links, so daß der dortige k84-Schalter den von der Lok 78 besetzten Start-RM auf belegt gestellt hat, dann schaltet der StW den k84-Schalter für den Ziel-RM-Kontakt auf rot=RM-Kontakt unbelegt. Hat der Reini-gungszug 91 bei Stop den k84-Schalter (Maschinensymbol) wieder ausgeschaltet, so schal-tet der StW den k84-Schalter des Zielkontakts auf grün=RM-Kontakt belegt, so daß die virtu-elle FS beendet und per Profil der Schleif- und der Saug-Mechanismus ausgeschaltet wer-den.
Die virtuelle FS wird per ZFA – ich fahre nur mit diesem – aufgerufen, sobald der Reini-gungszug 91 den k84-Schalter (Maschinensymbol) eingeschaltet hat, was also als entspre-chende Bedingung im ZFA eingetragen ist. Gleichzeitig wird unter Optionen bestimmt, daß er Startkontakt der FS nach Ablauf – also „am Ende“ – auf unbelegt gestellt wird.
Ich hoffe, das ist so verständlich. Es funktioniert, ist aber sehr aufwendig. Bevor ich nun mei-ne ganzen FSen mit je einem weiteren Profil für die Lok 91 vollpflastere, wäre ich dankbar, wenn ich Hinweise für eine einfachere Realisierung erhielte. Falls diese nicht möglich sein sollte, helfen meine Ausführungen vielleicht dem einen oder anderen, das Gejaule des Rei-nigungszuges in Grenzen zu halten und ein unnötiges und potentiell schädliches Radieren des Schienenschleifers auf einem Punkt zu verhindern.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land!
Michael Bovensiepen