Neues aus der Modellbahnwelt - aber was Gutes?

[Bernd Senger]

Die Modelleisenbahn Holding in Freilassing kauft Fleischmann!

Der Mehrheitseigentümer von Roco übernimmt den Wettbewerber Fleischmann. Dies melden die Nürnberger Nachrichten am 15.02. in Ihrer Online-Ausgabe.

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=771480&kat=5

[Frank Mondorf]

Hallo Bernd,

wenn das kein Grund ist, sich dieses Jahr mal wieder eine gute schöne Fleischmann-Dampflok zu gönnen? 

Für mich bleibt die Firma weiterhin erste Wahl für langstreckentaugliche H0-Dampfloks mir super Fahreigenschaften.

Viele Grüße
Frank

[Christian Richter]

Hallo,
tja, ob der Kauf des Familienunternehmens so gut für die Modelleisenbahner und Mitarbeiter war  -- ich glaub nicht --. Monopolstellungen waren noch nie was gutes in Hinblick auf Preis und Quallität. Mit Quallität meine ich deteilgetreuen Fuhrpark.
Wir werden sehn ob es gut für uns ist.

Schönen Abend
Christian 

[Rupert]

Guten Morgen,

familienfremde Manager tun den Unternehmen meistens gut, da "neuer Wind" bläst und oft verkrustete Strukturen aufgebrochen werden.

Aus der Mobawelt kenne ich hier aktuell Märklin, die durch einen Investor praktisch gerettet wurden.

Natürlich bringen derartige Übernahmen oft schmerzliche Eingriffe; aber am Schluß steht der Unternehmenserfolg im Vordergrund.

Noch etwas zum Schluß, meine persönliche Meinung. Ich habe im Laufe meiner Moba-Zeit festgestellt, daß die meisten Modellbahner in der Regel nach dem Motto "Geiz ist geil" leben und versuchen nur immer das billigste zu ergattern. Kommt mir oft vor, wie auf einem Bazar. Diese Menschen löchern dann Fachhändler bis zum "gehtnichtmehr", ergaunern sich jedwede Informationen, um anschließend bei Internet-Händlern etc. einzukaufen.

Deshalb wird das Leben für die Moba-Hersteller immer schwieriger. Auf der einen Seite stellt man Maximalforderungen an Laufeigenschaften und Qualität; möchte aber dafür nichts mehr bezahlen usw. usw.

Die Folgen sind bekannt.

Schönen Sonntag

Grüße
Rupert

[ottochen (Thomas)]

Hallo Rupert,

ich schau auch viel im Internet nach Preisen, aber zum Schluß kaufe ich bei meinen
Händler trotzdem! Ich bin aber der Meinung das Zubehör zu teuer ist! Ein Lokdecoder
bei Flei...mann kostet im Durchschnitt 50€ und bei den bekannten Herstellern noch 25€...
sollte einen das nicht auch zu denken geben...Ich finde zudem hat Fleischmann das digitale
Modellbahnzeitalter verschlafen! bei denen gibt es noch sehr viele Loks ohne schnittstelle usw..

[Svenja´s Papa]

Hallo zusammen,

ich denke dass es nicht an den "Internet-Händlern" liegt, dass Firmen wie Fleischmann vor die Hunde gehen. Ich zähle mich auch zu den geizigen Moba-Einkäufern, aber trotzdem kaufe ich meine Sachen ausschließlich bei Händlern, die mich gut beraten und die ein Ladengeschäft betreiben. Bisher habe ich noch keinen reinen Internet-Händler gefunden, der tatsächlich günstiger ist als die Händler, bei denen ich einkaufe. Und wenn ich etwas kaufe, dann erkundige ich mich wirklich vorher sehr intensiv nach den Preisen.

Ich denke auch, dass Fleischmann hier wirklich die Entwicklung verschlafen hat, und Neuerungen im Programm nicht oder nur spärlich da waren. Wenn ich nur den letzten Neuheitenkatalog nehme und ihn mit andren Herstellern vergleiche muss ich sagen, dass ich ihn enttäuschend fand. Thomas, du hast recht, dass mit der Schnittstelle ist so ein typisches Beispiel, weshalb ich mich in einigen Fällen auch schon entschieden habe, keine Fleischmann Lok zu kaufen.

Es ist zu hoffen, dass hier nicht ein Mitbewerber platt gemacht wird, sondern eine Marktchanche genutzt wird. Mit einer Hochpreispolitik können keine neuen Kunden gewonnen werden, und ich denke der Weg, der sich abzeichnet, dass bei Märklin, Trix und Roco schöne Loks für einen erschwinglichen Preis angeboten werden ist der richtige Weg. Und wenn einmal ein besonderen Modell etwas mehr kostet, ist das denke ich auch gerechtfertigt.

Schone Grüße

Dirk

[Frank Mondorf]

Hallo zusammen,

... das digitale Zeitalter verschlafen ...

--- zuwenig Neugheiten ...

ich glaube das geht Fleischmann, als selbsternanntes konservatives Unternehmen,  ziemlich "am ..... " vorbei:

Fleischmann versteht sich als traditionelles Unternehmen. Den Schwerpunkt Ihrer Entwicklung setzten sie nach wie vor auf qualtitativ hochwertige ausgereifte Modelle und auch schwierig nachzubauende Vorbilder. Dabei haben sie nicht den Anspruch zu Lasten der Qualität alle Modelle im Programm zu haben.

Die Entwicklung der Digitalsteuerung ist wie auch bei den meisten anderen Firmen "outgesourced". Bei der Auswahl der angeboten Technologien haben sie  bisher recht verantwortungsvoll gehandelt.

Mir gefällt es sehr gut das diese "hochqualifizierten Schuster" bei Ihren Rappen bleiben, und nicht noch anfangen Digitalsysteme zu entwickeln.

Vielleicht sollte man an Fleischmann nicht unbedingt den Anspruch eines Vollsortimenters stellen. Nur dann werden solche Firmen Ihre spezifischen Qualitäten weiter ausspielen können, und das Markt-Angebot wirklich erweitern.

Speziell von der Fusion erhoffe ich mir, das die Fleischmänner weitermachen können wie bisher, und andere Bereiche des "Konzerns" auch von deren Know-How profitieren können. Auch wenn dieses Wissen nicht unbedingt im Zentrum aktuell diskutierter Entwicklungen liegt.

Viele Grüße
Frank

[ottochen (Thomas)]

Hallo Frank,

das Fl..mann tolle Modelle liefert gebe ich auch gern zu... sie gefallen mir auch, aber
wenn ich um die Lok digitalisieren will, anfangen zu löten muss ... spricht das nicht
gerade von Perfektion! Fl...mann ist zudem auf einen sehr hohen Preisniveau angesiedelt,
und da sollte solche kleine Sachen wie eine Digitalschnittstelle schon mit abfallen! Ich erwarte
von keinen Hersteller alle Produkte anbieten zu können, leider scheint das immer mehr der Trend
zu sein....

PS: Bei mir hat es bisher leider nur zur einer Fleischmann Lok gereicht.... die Wahl ist meistens
auf die Konkurrenz aus Österreich gefallen. Hier spielte auch sehr viel der Preis eine Rolle, da
Fl...mann doch erheblich teurer ist! 

[Frank Mondorf]

Hallo Thomas,

das sicher sicher richtig.

Sie konstruieren mittlerweile auch keine Loks ohne Schnittstelle mehr, haben aber wohl noch Loks ohne im Programm.

Bei der damaligen Einführung Ihres Digitalsystems FMZ (Selectrix Abstammung) hatten sie die Philosophie, das der Decoder nur vom Hersteller oder allenfalls Händler eingebaut werden dürfe. Erst später haben sie die offene genormte Schnittstelle angeboten, und nicht durchgängig, sondern nur in Neukonstruktionen und in überarbeiteten Modellen.

Deswegen gebe ich gerne zu, das bei weitem nicht alle Fleischmann Loks dem digitaltechnischen Stand der Dinge entsprechen.

Dennoch haben sich die mechanischen und elektrischen Fleischmann-Qualitäten auf unserer Vereinsanlage im Vergleich zu einigen anderen Herstellern und gerade bei Dampfloks immer wieder bewährt, egal ob mit oder ohne Schnittstelle. Positiv ist auch die gute Wartbarkeit und Verfügbarkeit von Ersatzteilen aufgefallen, die einen praktisch endlosen Einsatz auf der Vereinsanlage ermöglichen, was gerade bei Dampfloks keine Selbstverständlichkeit ist.

Den Mehrpreis zu den günstigeren Alternativen haben sie oftmals in recht kurzer Zeit wieder "eingefahren".
Ich halte das zur Zeit eher so: Dampfloks eher von Fleischmann, Drehgestelllokos eher von Roco. Wobei die beiden Firmen selbstverständlich nicht die einzigen Alternativen sind.

Viele Grüße
Frank

[Gian Bott]

Hallo Frank,

Bei der damaligen Einführung Ihres Digitalsystems FMZ (Selectrix Abstammung)......

Das würde mich aber interessieren, was bei FMZ von Selectrix abstammen soll . Der dicke Kondensatoar kann es jedenfalls nicht sein. Auch sonst sehe ich da keine Gemeinsamkeiten, ausser das das Twin-Center undokumentiert eine Variante des SX-Formates abgibt (wie auch die IB). Zur Zeit der Einführung von FMZ war Selectrix noch patentrechtlich geschützt durch die Firma Trix. An eine bekannte Zusammenarbeit mag ich mich jedoch nicht erinnern.

Meine diversen Fleischmannmodelle (neuere und alte) habe ich problemlos digitalisiert, z.T. mit dem Austausch der Motorenplatte bei älteren Modellen, wo die Durchtrennung der Leiterbahn(en) auf der Platine nicht möglich war. Die Motoren sind sehr Pflegeleicht und einfach im Aufbau, so dass auch ein laienhafter Service durch mich leicht war. Leider sind die Motoren nicht gerade mit den besten Fahreigenschaften gesegnet, aber mit meinen Decodern (Lopi3 und SX) bekam ich auch das in den Griff. So bleibt zu hoffen, dass durch die Übernahme gegenseitige "Befruchtungen" möglich sind - Antriebstechnik von Roco bei Fleischmann Modellen und Neigetechnik von Fleischmann (DB-ICE, eines meiner Lieblingsmodelle) bei Rocos kommenden SBB-ICN (mein Lieblingsfahrzeug der SBB, nebst dem SBB TEE-RAe). Diese Übernahme lässt hoffen.

Eine Übernahme muss nicht automatisch schlecht sein! Nur durch eine Übernahme konnte meiner Meinung nach Fleischmann gerettet werden. Lieber eine Fa. Fleischmann unter Roco-Fittichen als gar keine Fleischmannmodelle mehr. Vor allem auf die Fleischmann Profi-Kupplungen möchte ich nicht mehr verzichten.
 
mit freundlichen Grüssen

Gian

[Frank Mondorf]

Hallo Gian,

das mit der Abstammung nehme ich zurück  .

Einen Hinweis auf die Entstehung sowie eine Protokol-Beschreibung fand ich im Forum der Homepage von Uli Johann, aus dem ich imwesentlichen die folgende Informationen entnommen habe:

http://www.uli-johann.homepage.t-online.de

Einen Hinwies, wer nun die ausführenden Entwickler waren, habe ich leider nicht gefunden. Ich werde mal bei Fleischmann nachfragen, die auch das Protokol auf Anfrage an interessierte (allerdings in Form eines Artikels der Schweizer Modellbahnzeitschrift Loki ) hin weitergegeben haben.

Die zeitliche Einordnung liegt allerdings nach der Selectrix-Entwicklung und vor der DCC-Entwicklung.

Inwieweit Selectrix Pate stand, kann ich allenfalls vermuten. Elektrisch sind sie sehr ähnlich. Inhaltlich stark verschieden. Ich könnte mit aber gut vorstellen, das man unter der Aufgabe "Wie erziehe ich Selectrix die von Fleischmann geforderten Fähigkeiten an" zu genau diesem Ergebnis kommt.

Die Protokolle verwenden eine gleiche Signal-Form und eine gleiche Bit-Frequenz (50us). Die Signalform ist gleich :3 wertig mit clockgebender Null-Lage. Dieses sowie die ursprüngliche Codierng der Adresse mittels Leitlack lassen darauf schliessen das hier auch ursprünglich keine Mikroprozessoren sonder FGPA's zum Einsatz kamen.

Die Interpretation des Bitwertes ergibt sich nicht aus dem Wechsel des Pegelwertes sondern absolut wie bei DCC.

Bei FMZ kommt neben einer Anordnung im Datenstrom auch ein expliziter Adressanteil zur Anwendung.

Die periodische Wiederholung der Lokbefehle mit nur 15 Fahrstufen ist aufwendiger organisiert. Durch paarweise gespiegelte Wiederholung hat man einen potentiellen Gleichstromanteil unterdrückt.

Die Befehlslwiederholrate dürfte allenfalls geringfügig niederiger liegen, der Rhythmus ist allerdings vollkommen verschieden.

Anforderungen waren wohl die Erzielung eines

• uneingeschränkten Nebeneinanders von analogem und digitalem Fahrbetrieb (Analogloks musstem im Digitalstrom ruhig stehen, Digitalloks in den Analogbereich wechseln können)
  
• eine Anfahr- und Bremsverzögerung übertragen zu könen
  
• eines bzgl. Fahrtrichtung lokbezogenen wie auch schienenbezogener Fahrbetrieb zu ermöglichen (dem wohl das 5. Bit für die 31 Fahrstufen geopfert wurde
  
• Die Möglichkeit einer Programmierung von Schaltprogrammen für Weichen und Lokomotiven
  

Man hat sie anscheinend erfüllen können.

Viele Grüße
Frank

Details zu FMZ :
http://www.uli-johann.homepage.t-online.de/fmzinternals.htm

[ottochen (Thomas)]

News   
 
 

 FLEISCHMANN Nachrichten


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18. Februar 2008

Modelleisenbahn Holding GmbH
übernimmt den traditionsreichen Modelleisenbahnhersteller FLEISCHMANN

Nur wenige Stunden nach dem Ende der diesjährigen Nürnberger Spielwarenmesse gibt die Modelleisenbahn Holding GmbH, ein Unternehmen der bayerischen Firmengruppe Haslberger, den Kauf der Gebr. Fleischmann GmbH & Co. KG, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Zustimmung, bekannt.

Fleischmann hat in der professionellen Modelleisenbahnbranche eine hohe Reputation und steht für hervorragende Miniatur-Modelle. Das traditionsreiche Nürnberger Familienunternehmen produziert seit über 120 Jahren anspruchsvolle Modelleisenbahnen und ist mit einem Umsatz von ca. 21 Mio. Euro die Nummer drei im Markt.

„Mit dem neuen Eigentümer haben wir hervorragende Wachstumschancen“, so Fleischmann Geschäftsführer Dr. Hans Peter Förster, „denn für die weitere wirtschaftliche Perspektive des Unternehmens ist nun eine grundsolide finanzielle Basis geschaffen.“ Fleischmann wird nach Aussagen von Dr. Förster jetzt einen aktiven Innovations- und Expansionskurs einschlagen. Damit bleibt der Wettbewerb in der Modelleisenbahnbranche sehr lebendig.

 
 
 

[Jan Pohl]

Hallo Jungs,

ich sehe nur bei dieser Geschichte, es geht nur um Geld, Geld, Geld ....Die gier nach maximalen Profit zerstört in Ruhe gewachsenes Gut. Eines Tages steht nur noch einer da, der den Preis bestimmt. Vielleicht auch drei ... Aber wir sehen ja wo das hinführt. Leider. Das hat mit effektiver Marktwirtschaft nichts zu tun. Hier stirbt das System an sich selber. Schade das die Vernuft hier aussetzt.
Mußte ich mal los werden, weil es wehtut, wenn gute Leistungen von allen Mitarbeiter dem  maximalem Profit geopfert werden.
Ob das Deutschland und der Welt gut tut? Ich schaue nur in die Geschichte.

Mußte ich mal los werden und möchte auch damit ausdrücklich keine Debatte im Forum beginnen.

Jan

[DieGem]

Hallo an Alle
Ich habe alle Beiträge gelesen und in jedem ist was wahres. Trotzdem bin ich sehr nachdenklich. Ein Unternehmen muß sich heute mehr denn je auf dem Markt an Zahlen orientieren. Das heißt, um wettbewerbsfähig zu bleiben müssen die Kosten runter, und somit wird ganz sicher auch der Rotstift angelegt werden, Das wieder bedeutet, in der Entwicklung und in der Fertigung und nicht zuletzt am Personal wird gespart. Was dann von der Qualität der Modelle übrig bleibt......... man wird sehen. Sicher waren die Modelle teuer aber auch von hoher Qaualität und sicherem Lauf. Stellt Euch mal vor die neue Gesellschaft macht sich zur Aufgabe Marktführer zu werden. Jede Menge Neuerungen und die noch "preisgünstiger" unter Berücksichtigung oben genannter Argumente. Alle anderen wollen auch auf dem Markt bleiben also Preise runter. Na da ist wohl abzusehen wie die Modelle in Zukunft aussehen. Oder wie Christian schon richtig bemerkt, es kristallisiert sich ein Monopolist heraus, dann wird´s noch teuerer und alle anderen bleiben auf der Strecke. Dann ist Ende mit Vielfalt. Gut, ich hab mal ganz schwarz gemalt aber liege ich wirklich falsch ? 
Hallo Jan
Du warst etwas schneller als ich, Deinem Beitrag kann ich nur folgen.

[Frank Mondorf]

Hallo zusammen,

das mit dem "aktiven Innovations- und Expansionskurs" stimmt auch mich nachdenklich.

Gut fände ich , wenn weiterhin unter der Flagge des "german engineering" mehr interessante Modelle - vielleicht sogar auch in der bei Fleischmann tradierten Spur 0 - erschienen. 

Böse wärs, wenn man nur des Gewinns wegen jetzt haufenweise alles schon dagewesene im "Made in Taiwan"-Style und mit 32.000 Sonderfunktionen auf den Markt wirft. 

Bleibt nur zu hoffen, das der neue Eigentümer auch ein Modellbahner ist.

Viele Grüße
Frank