Schleudern von Loks ohne Haftreifen. Haftanstrich?

[Klaus Sust]

Hallo am Stammtisch,
eine Bachmann Shay, die leider keine Haftreifen hat, kann praktisch keine Wagen ziehen, da die Räder ständig rutschen. Schade, die schöne Lok hätte ich gern im Betrieb eingesetzt.

Haftreifen aufziehen geht natürlich nicht, da die Räder dafür nicht vorgesehen sind und dann die Seitenführung weg wäre.

Kann man evtl. mit einen dünnen Anstrich auf einer Radachse die Haftung erhöhen? Hat jemand damit schon mal experimentiert? Evtl. flüssig Latex oder flüssig Gummi?. Es muß allerdings ein sehr dünner gleichmäßiger Auftrag möglich sein.

Oder habt ihr andere Tips die Haftung zu verbessern?

Gruß,
Klaus

[Jürgen Gräbner]

Hallo Klaus,

hat die Lok Metallspeichenräder? Dann würde ich ein Rad ausbauen, eine Nut einfräsen und dann einen Haftreifen aufziehen. Habe ich schon bei einigen Loks so gemacht...
Vorher allerdings würde ich es mit einer Gewichtszunahme (Blei etc.) versuchen.

[Klaus Sust]

Hallo Jürgen,

Mit Gewichten habe ich es versucht. Das brachte nichts. Mit 1 leichten Anhänger kommt sie schon bei kleinen Unebenheiten ins Rutschen. Den Wendel, den sogar mein 2-achsiger Roco-Glaskasten mit 3 Anhängern schafft, kommt sie nicht einmal allein hoch.

Die Lok hat Metallspeichenräder. Bei Bachmann wird der Stromkontakt im Achslager abgenommen, daher sind Metallräder notwendig. Bei der Shay sind alle 6 Achsen (vorbildlich über Kardangelenke) angetriebenen und stromabnehmend. Daher denke ich könnte man sicher 2 Achsen mit Haftreifen versehen. 2 werden wohl ausreichen?

Leider steht mir keine Feinmechaniker Drehbank zur Verfügung und ich habe auch keine Erfahrung mit dem Drehen. Da du Erfahrungen damit hast, darf ich dich oder jemand anderen im Forum fragen, ob er mir die 4 Räder der 2 Achsen abdrehen könnte? Natürlich gegen Aufwandsentschädigung. Dann bitte eine Mail mit der Anschrift senden.


Gruß,
Klaus

[Jürgen Gräbner]

Hallo Klaus,

ich selber habe auch keine entsprechend professionellen Werkzeuge zur Verfügung. Ich habe das ganze bisher sehr improvisiert mit einem Dremel gemacht. -> Dremel in einen Schraubstock gespannt und darin das Rad (samt Achse) eingespannt. Dann mit bei drehendem Dremel mit einem kleinen Fräskopf die Nut eingefräst. Auf dieser Basis würde ich da nur für mich machen und niemals für andere 

[Axel Exner]

Hallo Klaus,

noch eine Idee, kann man die Radscheiben von der Achse abziehen?

Dann könnte man eventuel die Radscheiben tauschen, gegen Radscheiben mit Haftreifen
(Ersatzteil anderer Hersteller). Der Außendurchmesser müsste natürlich der gleiche sein,
die Bohrung für die Achse könnte man anpassen, wenn sie nicht stimmt.

Entweder eine Büchse einsetzen, oder wenn die Bohrung zu klein ist aufbohren.

[Kurt Breetzmann]

Hallo Klaus,

Ich kenne zwar diese Lok nicht und aus Deiner Beschreibung stellen sich mir einige Fragen:

 Du schreibst: 6 Achsen => Vermute ich 2 Drehgestelle?
                   Sind die 6 Achsen noch Original? => Eine grosse Lok ohne Haftreifen kann dann doch nur ein
                   Vitrinenmodell sein.  
Gibt es den Hersteller noch? Bekommst Du da dann ggf Achsen zum Umrüsten?

Mit Anstrichen aller Art hab ich es bei einer meiner Lok's mal versucht. Im ersten moment läuft alles. Nach ein paar Runden war der Anstrich abgefahren. 
 

[Klaus Sust]

Hallo,

danke für eure Antworten.

Die Radscheiben können nicht durch andere ersetzt werden, da sie noch ein Zahnrad für den Kardanantrieb haben:

 

Jürgen, mit einer Dremel würde ich auch nur für mich basteln. Es sollte schon mit Erfahrung auf einer Feinmechanikdrehbank gemacht werden. Das Einspannen ist, wegen des Zahnrades, vielleicht nicht ganz einfach.

Es würde mich freuen, wenn jemand so eine Drehbank besitzt und Erfahrung im Abdrehen von Modellbahnachsen hat. Sonst muss ich mal sehen, was es hier in einem feinmechanischen Betrieb kostet.

Die Lok ist eine amerikanische Waldbahnlok, eine Shay mit 3 Drehgestellen und 6 angetriebenen Achsen. Sie ist nagelneu von der amerikanischen Firma Bachmann und wird leider auch heute noch ohne Haftreifen gebaut. Hier mal ein Bild, damit man sich die außergewöhnliche Lok vorstellen kann, wer die Shay nicht kennt.

Wer mehr über diese interessanten Shays erfahren möchte, schaut doch mal hier rein:
  www.shaylocomotives.com/

Gruß vom Bodensee,
Klaus

[Dr. J. Schmidt]

Hallo,
als Idee würde mir nur noch eine Werkzeugfabrik einfallen. Dort werden die Handgriffe der Zangen ja mit roter/blauer Farbe zur Isolation beschichtet. Vielleicht kann man so eine Beschichtung besorgen???
Viele Grüße
Dr.J.Schmidt

[Christof Z.]

Hallo Klaus,

Noch eine Idee wäre, Kontakt mit Herrn Luck, Luck Feinmechanik aufzunehmen. Bei Herrn Luck gibt's im Standardprogramm Austauschachsen der feinsten Qualität zu günstigen Preisen. Vielleicht ist er ja auch zu Spezialaufgaben wie das Eindrehen einer Nut für die Haftreifen zu überreden 

[Arno]

Hallo
Ich kenne diese Lok ebenfals nicht.
Ein versuch wäre es aber einfach mal magnete an der Lok so zu montieren das sie sich an die Schine ziehen. Ich habe das bei meinem Krokodill so gemacht. Seit dem Fährt sie viel besser. Kein Gewicht, aber mehr anpressdruck.
Die Magnete gibt es bei www.supermagnete.ch, die haben eine sehr grosse Kraft.

[Klaus Sust]

Hallo Christof,
danke, Herrn Luck habe ich gerade eine Anfrage gemailt.

Hallo Arno,
die superdyn Magnete kenne ich, machen aber nur Sinn, wenn die Schienen magnetisch sind. Die Roco Gleise, die ich verwende, sind nicht magnetisch.

Gruß,
Klaus

[Arno]

Oha
An das hab ich nicht gedacht . Dafür jetzt umso mehr gelacht.

[Jochen Blank]

Hallo Klaus,

gerade flattert bei mir Werbung von sb-Modellbau  per email herein. Die erledigen solche Arbeiten (Räder abdrehen) jetzt auch. Einfach nachfragen.

Gruss   Jochen

[Dietmar Winkler]

Hallo Klaus
Hier mal zwei Möglichkeiten Haftreifen ohne Rille aufzuziehen.
Den aufzusetzenden Haftreifen vorher auf ein etwas
größeres Rohrende geben, dieses vor das mit Sekundenkleber bestrichene
Rad halten und nun zügig auf das Rad schieben.
Vielleicht ginge es sogar nur den Rand vor den aufgezogenen
Haftreifen rundherum geringfügig mit Sekundenkleber gegen Abrutschen
zu sichern.
Die Räder bekommen dadurch allerdings einen geringfügig größeren
Durchmesser. Beim Kardanantrieb gibt es dadurch an den nackten Rädern
einen geringen Schlupf. Da diese sowieso sehr leicht rutschen, wäre
das zu verkraften.
Versuch macht klug, und wenn es schief geht, kann man das mit
Aceton eh wieder sauber kriegen.
Also, viel Erfolg     

[Klaus Sust]

Hallo Dietmar,

das habe ich schon ohne zu kleben ausprobiert. Dadurch wird der Durchmesser der Lauffläche zu groß, sodaß der Radkranz nicht mehr führt und die Lok zu oft entgleist.

Ich denke die Lösung mit einer Nut für den Haftreifen ist die einzig wahre kund dauerhafte Lösung. Bei SB-Modelbau und  Luck habe ich angefragt. So teuer wird es hoffentlich nicht sein.

Gruß,
Klaus