Gleise mit Schallschutz

[FMSberingen]

Hallo Zusammen,
ich bin beim Aufbau einer neuen Anlage, da die alte zu viele Fehler hatte.
Ich suche User mit Erfahrung hinsichtlich Schallschutz zwischen Gleis und Unterbau. Ich möchte Kork verwenden. Gibts im Baumarkt in 3mm-Platten relativ preisgünstig. Ist der Kork so einfach zu verarbeiten, wie ich denke? Wenn ich den Korken einer Weinflasche mit einem scharfen Messer oder Skalpell (es praktisch, wenn man mit einer Ärztin verheiratet ist) scheide, bleibt an der Schneidfläche "brösiliges" Material übrig. Ist das bei Moba-Kork anders? Oder gibt es Alternativen zum Kork?
Ich freue mich auf Eure Hilfe.

[Kurt Breetzmann]

Hallo Frank,

Ersteinmal herzlich Willkommen in underer grossen Runde.

Wenn Du einfach mal die Suchfunktionen bemühst, wirst du dann die nachten Tage mit lesen beschäftigt sein. Vergiss deine Familie dabei nicht . Zu diesem Thema wirst du eine ganze Menge finden.

Viel Spass und Erfolg mit deiner MoBa

[Ernst Tischler]

Hallo Frank,

bei meinen K-Gleisen habe ich 2mm Kork auf einer Rolle genommen. Wird als Trittschalldämmung angeboten. Großzügig aufgelegt, und erst nach dem Schienenlegen geschnitten, 45° als Böschung mit einem guten Cutter oder eben einem Skalpell. Die Schneide muss ziemlich flach gelegt werden, da sonst der Rand stark bröselt. Ist aber eigentlich egal, wenn dann noch der Schotter draufkommt.

[Jochen Blank]

Hallo Frank,

mit Kork (3 mm dick) habe ich persönlich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Wirkung beim Schallschutz ist gleich null, wenn man den Kork auf den Holzunterbau aufklebt. Bei schmalen ausgeschnittenen Trassenbrettern geht es zur Not noch, aber nicht bei grösseren Flächen, wie z.B. im Bahnhofsbereich.
Ich habe da 8 mm Pappelsperrholzplatten, gut durch Lattenverstrebungen unterstützt, und trotzdem habe ich den Kork wieder entfernt, und ein anderes Dämmmaterial verwendet, wie es Fussbodenleger als Unterlage unter Laminat oder Teppichboden verwenden. Das ist ein glasfaserverstärktes flexibles Kunsstoffmaterial, 4 mm dick, gibt es in weiss und orange, soviel ich weiss.
Das funktioniert ganz gut, aber noch nicht perfekt. Am besten wäre eine deutlich dickere und vor allem dichtere (also schwerere) Montageplatte. Das ging aber bei mir nicht, aus Gewichtsgründen. Das hätte ich bei meinen Flächen nicht mehr handeln können.
Trotzdem viel Glück bei der Suche nach dem idealen Dämmstoff.

Gruss Jochen

[Stefan Lersch]

Hallo Frank,

ich fahre wie du Spur N und habe Kork großflächig auf verschiedene Holzarten geklebt und keine Probleme mit Lärm. Vielleicht sind unsere Bahnen auf Grund der Größe leiser...

Ich habe auch 2mm starken Rollkork aus dem Baustoffhandel, nicht Baumarkt. Das ist eine 10m lange Rolle und wesentlich günstiger als die Platten aus dem Baumarkt. Wie gesagt: bei mir funktioniert's. Und bröselt eigentlich nicht beim Schnitt.

[Sven Spiegelhauer]

Hallo Frank,

ich kann mich der Aussage von Stefan nur 100%-tig anschliessen. Habe es genauso. 2mm Kork von der Rolle. Bei Spur-N gibt es da recht gute Ergebnisse.

[Michael Eichwald]

Hallo Frank,

DAS Patent gibt es vermutlich nicht. Für Gleise im nicht-sichtbaren Bereich kann ich aber folgendes empfehlen:

Als Beispiel: K434 Knauf Dichtungsband

Schau mal auf den Herstellerseiten von KNAUF, RIGIPS, LAFARGE etc. Die Dichtbänder gibt es in verschiedensten Breiten, meist auf 30 m Rollen. Günstig, beim Baustoffhändler, gelegentlich auch im gutsortierten Baumarkt erhältlich. Ersatzweise erhält man das Band auch beim Sanitär-/Heizungsbetrieb; dort werden die Isolierungen z.B. von Rohrleitungen und Lüftungskanälen damit an Schnittstellen fixiert.

Für den sichtbaren Bereich könnte ein Ausflug in die Fachwelt von Kunststoffherstellern lohnen. Unternehmen wie SYLOMER haben da teilweise überraschende Ansätze zu bieten.

TIPP: Mal um die Ecke denken! 

[DieGem]

ein herzliches Willkommen. Auch ich fahre N-Gleise und habe mich in den veschiedensten Techniken versucht mit enttäuacenden Ergebnissen. Schlussendlich bin ich bei STYRODUR-Steifen hängengeblieben welche ich auf den mit Schallschutzmatten ( Laminatböden ) voll verklebten Untergrund mittels überstreichbaren Silikon verklebt habe. Darauf habe ich mit dem genannten Silikon die, bei mir, Fleischmann Piccolo Gleise verklebt. Ein überzeugendes Ergebnis. Sicher wird es immer ein Geräusch bleiben aber ein wenig ist es doch auch "Musik" wenn die Züge fahren oder??? 

[Jürgen Schröder]

Hallo Frank,

wie Du bemerkt haben dürftes, hat so jeder seine eigene Lösung gefunden. Auch meine Anlage besteht aus
Fleischmann-Picollo-Gleisen, die doch bereits über ein Schotterbett verfügen. Dieses nimmt bereits einen
Teil der Fahrgeräusche auf und verlangt daher nach meinen Erfahrungen keine weitere Dämmung zum Unter-
grund, der bei mir aus Spanplatten und Sperrholz besteht. Nachdem ich teilweise auch mit handelsbekannten
Korkuntergründen experimentiert habe, bin ich - allein schon zur Minimierung des Arbeitsaufwandes - dazu
übergegangen, ausschließlich Grasmatten unter den Gleisen zu verkleben. Nebeneffekt war somit die Landschafts-
gestaltung in den Gleisbereichen - ergänzt mit Schotter-Streumaterial von Fleischmann zur optischen Verbreiterung
der Fahrwege. Den Schattenbahnhof habe ich der Einfach halber durchgängig mit einer Grasmatte "tapeziert"
und darauf anschließend die Schienen verlegt (siehe Foto in der Anlage).
 

[FMSberingen]

Hallo an alle Helfer,

danke für die vielen Vorschläge. Es gibt offensichtlich nicht dass Patentrezept.  Weil ich bei der alten Anlage schlechte Erfahrungen mit Anstiegen gemacht habe. bleibt meine neue Anlage auf einer Ebene. In den Beschreibungen wurde mehrmals erwähnt, man solle keine Schallbrücken erzeugen. Da kam mir die Idee, meine Platte als "schwimmend" aufzubauen. Man kennt dass vom Trockenbau, wenn Fussböden mit der Lattung auf dem Unterbau nicht befestigt werden. Analog dazu werde ich auf dem Untergestell die Trittschalldämmung auflegen. Darauf kommt die eigentliche Trägerplatte (bei mir 8mm Sperrholz)- lose aufgelegt. Und damit sich nichts verschiebt, wird diese Platte von Winkelleisten (90grd), welche nur an der Unterkonstruktion verschraubt sind, gehalten. Mal sehen, ob das funktioniert. Ich werde darüber berichten (kann aber bis zu 6 Monate dauern).

[Gerhard Arnold]

Hallo Frank,

Kork ist sehr gut geeignet, wenn man die guten Schallschutzeigenschaften des Korkes nicht durch Verwendung eines falschen, d.h. eines "harten" Klebers, z.B. Weißleim (Ponal), zerstört. Auch beim Einschottern sollte elastischer Kleber sowie elastisches Schottermaterial verwendet werden.

Wichtig ist auch massiver Gleisunterbau. Ich verwende bei meiner HO-Anlage für die Gleistrassen ausschließlich 19 mm starke Spanplatten, die keinen so großen Resonanzkörper bilden, wie das üblicherweise benutzte Sperrholz. Nachteil: Spanplatten lassen sich leider nicht so sauber verarbeiten und sind trotz ihrer Dicke nicht so formstabil wie Sperrholz.

Ich verwende Kork nur in meinen Schattenbahnhöfen. Jedes Gleis klebe ich nur mit zwei winzigen Klebepunkten fest, damit ich bei Bedarf (Gleise und) Weichen jederzeit mit wenig Aufwand austauschen kann. Im sichtbaren Bereich habe ich mit Merkur-Gleisbettungen sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie wurden mit UHU-Por auf die Gleistrassen geklebt.

Ich bin sehr zufrieden mit meinem "Schallschutz" und auch meine Gäste sind immer wieder beeindruckt, wie wunderbar leise bei mir alles läuft.

[Gerhard Mayer]

Hallo!

Ich genieße den Lärm der Märklin-Metallschienen der Anlage meines Vaters. Das ist doch Eisenbahnsound pur - und ganz ohne Geräuschelektronik.
Der effektivste "Lärmschutz" dürften aber Ohrstöpsel sein (Ohropax etc.). einfach einmal um die Ecke denken und viel Geld sparen.

Gerhard

 

[Winfried Hoffmann]

Hallo Frank,

ich baue seit einigen Jahren an einer Märklin - K-Gleis-Anlage. Ich habe Kork aus dem Baumarkt verwendet und bin sehr zufrieden mir dem Ergebnis. Man darf natürlich nicht nageln oder schrauben, da man dann eine Schallbrücke herstellt, die den Kork unwirksam macht. Ich habe den Korkplatten 30x30 cm verwendet und mit der Bandsäge in Streifen geschnitten, die Kanten unter etwa 45 Grad als Böschungswinkel. Dann habe ich die Streifen mit Silikon aufgeklebt, mit Plakafarbe grau angemalt und dann die Gleise mit wenig Silikontupfern darauf fixiert. Die Geräuschdämmung ist prima, wobei es sicher noch bessere Möglichkeiten gibt, die dann wieder andere Nachteile haben.

Gruß aus Franken, Winfried

[Walter S]

Alternative zum Kork ist noch ein Material. Das sind Laminat und Parkett unterbodenplatten. Gibts in der Größe 80x60cm 5mm dick. Lässt sich mit Messer schneiden. Hab mit denen bei mir alles verlegt. Setdem hör ich kaum noch wenn einZug kommt. Und billig sind die auch noch. Grüße

[Walter S]

Hallo noch was zum Schallschutz im Nichtsichtbaren Bereich - Schattenbahnhof etc. Ich verwende K-Gleise welche in diesen Bereichen weder genagelt, geschraubt oder geklebt sind. Denn nur die Gleise auf den Spannplatten sind fast Geräuschlos. Also hab ich folgendes gemacht damit die lose auf den Brettern liegen aber dennoch nicht verrutschen: Zwischen die Schwellen an den Aussenseiten hab ich kleine Holzstreifen auf die Trassenbretter geklebt. Der Kleber darf natürlich kein Kontakt zu den Schwellen haben. Hat zusätzliche Vorteile dass ich diese Schienen entfernen und wieder an die gleiche Position anbringen kann (wegen nachträglichen RMK´s etc) und die Schienen sind nicht versaut vom Kleben. Bei meiner Anlage liegen die Gleise set 3 Jharen ohne dass auch nur ein Stück verrutscht ist. Grüße