Drehscheibe stört Servos

[BR 007]

Hallo Leute,

hier ein neues Problem:

Ich habe meine Fleischmanndrehscheibe gestern nach längerer Pause wieder in Betrieb genommen. Ich baue ja derzeit eine Anlage auf und habe zwischenzeitlich einige Servos als Weichenantrieb von ESU eingebaut.

Nun ist es so, dass die Servos bei jedem Schaltvorgang mit dem Handschalter der Drehscheibe kurz anspringen, so wie sie es bei jedem ersten Einschalten der Modellbahnspannung tun. Alle Servodekoder erhalten ihre Stromversorgung von einem Trafo und nicht allein über die Digitalspannung.

Dies passiert auch, wenn die Drehscheibe von einem eigenen Trafo versorgt wird.

Ich vermute, dass dies an Spannungsschwankungen liegt, auf die die Servos empfindlich reagieren.

In abgeschwächter Form tritt dieses Phänomen auch auf, wenn ich den Lichtschalter im Raum der Modellbahnanlage betätige.

Gibt es wenigstens bezüglich der Drehscheibe eine Möglichkeit, das Anspringen der Servos zu unterdrücken?

Viele Grüße

Torsten Klocke

[Oliver Lungwitz]

Hallo zusammen,

das mit dem anschalten der Raumbeleuchtung nervt mich auch immens. Es kommt hierbei immer wieder zu Störungen in manchen Schaltungen oder bei den Servos. Gibt es bessere, entkoppelte Lichtschalter ? Hat da jemand Kenntnis ?

Gruesse aus Heidelberg

Oliver

[Markus Herzog]

Hallo zusammen,

was habt ihr da für Raumbeleuchtung? Leuchtstoffröhren? Passiert das auch wenn ihr eine normale Glühlampe einschaltet. Ich vermute mal, dass eher die Startelektronik der Leuchtstoffröhre als der Lichtschalter ist.

Grüße
Markus

[Peter BR44]

Hallo Markus,

habe auch Neonlicht an der Decke und unter der Anlage, die über ein und den selben Stromkreis laufen, wie die Anlage. Es handelt sich dabei um ganz neue an der Decke und uralte unter der Anlage. Aber ein Problem bzw. Auswirkungen auf der Anlage habe ich nicht damit.

Gruß

Peter

[Markus Herzog]

Hallo Peter,

habe ich auch. Aber wenn die beiden empfindliche Dekoder haben, dann erwarte ich mehr Probleme bei Leuchtstofflampen als bei normalen Lampen.

Grüße
Markus

[Frank Mondorf]

Hallo Torsten,

bis Du sicher, das es keine galvanische (leitendende) Verbindung (gemeinsame Masse) zwischen Sevodecoder-Stromversorgung, dessenen Trafo und sonstiger MoBa-Kreise gibt? Ich vermute eine kurzzeitge Potentialverschiebung einer gemeinsamen Ader mit dem sonstigen Equipment durch hohe Einschaltstrome (z.B. Drehscheiben-Magnet, Lichtschalter) die zu eine Spannungsänderung am Servo-Kabel führt . Da hilft dann nur, entweder die Servo-Elektrik inkl. deren Stromversorgung vollständig galvanisch isolieren, oder eine gemeinsame Masse mit Null-Ohm so verkabeln, das sich deren Potential nicht verschieben kann.

Viele Grüße
Frank

[Gerd Boll]

Hallo
Da wird sich mit verändern der Verkabelung nicht viel erreichen lassen.
In der Drehscheibe wird an jedem Gleisanschluß der Haltemagnet kurz ab/an geschaltet (zumindest in der originalversion) und das erzeugt Funken am Schalter.
Genauso ist das am Lichtschalter. Sicherlich können auch endabgeschaltete Magnetantriebe (Weichenantriebe) die gleichen Störungen verursachen.
Nun hat ein Funke eine gewisse Störfrequenz, auf die der ESU-Decoder empfindlich reagiert.

Als abhilfe sehe ich nur:
1.Decoder in ein Metallgehäuse einpacken, ggf. Feritperlen (hier auch EIZO-Klumpen genannt  ) über die Kabel packen, sowohl die Stromzuführung als auch die Servokabel.
2.Decoder eines anderen Herstellers ausprobieren, vieleicht hat der seine Hausaufgaben besser erledigt.

Wie groß sind denn die Auswirkungen? Die servos laufen doch sicherlich nicht hin und her, sondern zucken nur minimal.
Da gibt es auch bei den Servos selber gravierende Unterschiede. (teure Digitalservos und billige Analogservos)

[BR 007]

Hallo Gerd Boll,

also die Servos zucken einmal.

Wahrscheilich hast du mit beiner Vermutung recht. Das Zucken tritt auch auf, wenn ich z.B. meine kleine Bohrmaschine aus der Steckdose ziehe.

Es ist zwar nicht so, dass ich die Drehscheibe stundenlang hin und her fahre, aber schön ist das nicht.

Kann das auf Dauer schädlich für die Servos sein?

[Bob Vermeulen]

Hallo Torsten,

Ich habe das gleiche Problem vor ein paar Jahren mit meinem Minitrix-weichen, wenn ich eine USV (UPS) für die gesamte anlage had montierd und alle Netzwerk-Ausfälle wurden forbei.

[BR 007]

Hallo Bob,

leider verstehe ich nicht, das du meinst.

Kannst du mir das bitte näher erklären?

Falls es keine bessere Lösung gibt, dann werde ich die Stromversordgung für die Servos in der Nähe der Drehscheibe einfach über einen Schaltdekoder immer dann zeitweise abschalten, wenn sich die Drehscheibe drehen soll.

Das ist zwar nicht so toll, aber dann zucken sie immer nur einmal.

Ich habe nämlich festgestellt, dass die Servos mehrfach zucken, je länger sich die Drehscheibe dreht.

Dabei zucken nur die Servos, deren Steuerdekoder sich in der Nähe der Drehscheibe befindet. 

[Ralf Krapp]

Hallo Torsten,
USV ist die Bezeichnung für "unabhängige Stromversorgung" z.B. für Computeranlagen. Bob hat also praktisch eine solche USV als Stromlieferant für seine Anlage eingesetzt. Da eine solche USV über einen größeren Stromspeicher verfügt, kann sie Stromausfälle gut überbrücken, was ja auch ihre eigentliche Aufgabe ist. Andererseits lassen sich damit wohl auch Störimpulse aus dem Netz abpuffern oder sogar aussperren. Und das ist wohl auch genau der Anlass, weswegen die Servos zucken. Gerd Boll hat bereits in einem der vorstehenden Beiträge auf die "EIZO-Klumpen" hingewiesen, die ja auch nichts anderes sind als Entstörfilter, um - wie man bei den Monitoren feststellen kann - das Kabel vom PC zum Bildschirm vor Störstrahlungseinflüssen zu bewahren.
Ich würde mal versuchen, entweder solche Ferritschalen (EIZO-Klumpen) um die Zuleitung zum Servo drum zu legen oder auch mal eine Diode in die Zuleitung einzuschleifen, wobei ich die Kathode (das Ende mit dem Ring) in die Richtung weg vom Servo setzen würde. Ich wünsche Dir Erfolg bei den Versuchen, die Servos zu beruhigen.

[Gerd Prechtl]

Hallo Modellbahnkollegen,

nicht als Besserwisser zitierend, nur ganz grob zur Info:

USV = Unterbrechungsfreie Stromversorgung,

schützen nachgeschaltete Verbraucher hauptsächlich bei Stromausfall, vor Unterspannung, Überspannung und Frequenzänderungen. Außerdem trennen USV-Anlagen (meistens) die Verbraucher galvanisch vom Netz.

Verwendet werden USV-Anlagen für alle Anlagen, deren Stromversorgung keine Unterbrechung,  keine großen Spannungs- oder Frequenzschwankungen haben dürfen, wie

Rechenzentren,
Sicherheitsanlagen,
Flugsicherungsanlagen,
Steuerungsanlagen,
Anlagen für kritische Prozesse z.B. in der Chemie,
u.v.a.m.

USV-Anlagen gibt es statisch und rotierend (Letztere nur für Großverbraucher ab 150.000 VA).

Die herkömmlichsten Anlagen sind statische Anlagen, die im Wesentlichen aus
Gleichrichter, Batterie, Wechselrichter und Steuerung bestehen.

Der Gleichrichter ist eingangsseitig an der Netzspannung angeschlossen.
Der Gleichspannungsausgang (Gleichstromzwischenkreis) wird benötigt, um die als Energiespeicher meistens verwendete Batterie zuschalten zu können.
Der Ausgang des Gleichrichters speist den nachgeschalteten Wechselrichter, der wiederum Wechselspannung erzeugt, an dessen Ausgang die kritischen Verbraucher angeschlossen sind.

Im Normalbetrieb wird die Netzspannung durch den Gleichrichter gleichgerichtet und anschließend wieder durch den Wechselrichter getaktet.
Parallel dazu wird die im Gleichstromzwischenkreis vorhandene Batterie geladen

Bei Störungen der Netzspannung, egal ob Spannungs- oder Frequenzschwankungen wird der Gleichrichter gesperrt und der Wechselrichter aus der Batterie versorgt.
Diese Umschaltungen erfolgen so schnell, dass die angeschlossenen Verbraucher keine Störungen “merken“.

Die Länge der bei komplettem Netzausfall gewährleisteten Überbrückungszeit hängt von der Größe der Batterie ab.

[Ralf Krapp]

Hallo Gerd,
natürlich hast Du recht, wenn Du darauf hinweist, dass es "unterbrechungsfrei" heißen muss und nicht, wie ich in meiner dürren Erinnerung geschrieben hatte, unabhängig. Zumindest gemeint hatte ich das Gleiche. Aber da sieht man wieder, wenn man mit Halbwissen einem ausgebufften Fachmann begegnet, dann erfährt man alles richtig.
Ich hoffe, wir sehen uns am 25.04. in Neu-Isenburg. 

[Kalle]

will ja nicht meckern, aber eine unabhängige Stromversorgung für Datenanlagen gibt es auch bei einigen Firmen, festgestellt als ich noch im Service-Aussendienst war in grossen Logistik-Unternehmen wo alles, auch die Komissionierung (Anweisungen an Stapler) über Datenfunk ablief.
Es war(en) ein oder mehrer Stromkreis(e) für PC´s und Komponenten sowie Datenanschluss für die Datenübertragung.
Und was stand unter der Steckdose, bzw. den Steckdosen - USV. Dort durfte ich "normale Geräte" nicht anschliessen, die Steckdose(n) waren der Einfachheit dieselben wie im normalen Netz.
Jetzt bleibt nur noch die Frage - unterbrechungsfrei oder unabhängig? War ja dann beides - unterbrechungsfrei und unabhängig. Zentral war ein Batterieblock mit Wandler-Ladeteil sowie ein kleiner Generator vorhanden.
Also sehen wir es nicht sooo kleinlich.

[xerxes]

Hallo Ralf,

nun stell Dein Licht mal nicht unter den Scheffel, denn Gerd hat fairerweise dazu geschrieben, das er zitiert. Damit wäre vorerst nur bewiesen, dass er lesen kann. Ich unterstelle einmal, das er das auch verstanden hat, denn ansonsten hätte er diesen Text nicht in diesen Zusammenhang gestellt.

@ Gerd
Der Text ist an Klarheit und Kürze nicht zu überbieten. Danke für die Mühe, die Dir das Einstellen bereitet hat..