Autor Thema: RS-Bus-Rückmelder  (Gelesen 3052 mal)

Offline Jochen Blank

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RS-Bus-Rückmelder
« am: 15. August 2009, 22:23:23 »
Hallo liebe WDP-Freunde,

ich richte mich heute mal speziell an WDP-Anwender, die den Lenz RS-Bus für die Rückmeldungen verwenden. Dabei beginne ich gleich mit einer Frage, ob ausser mir noch andere Anwender gelegentlich falsche Besetztmeldungen auf ihrer Anlage bekommen, die, wenn sie lang genug anstehen, einen Automatikbetrieb nach gewisser Zeit lahm legen.
Bei mir sind es stets positive Besetztmeldungen einzelner RMK´s, obwohl sich kein Fahrzeug im betreffenden Abschnitt befindet. Möglicherweise sind fahrende Loks für die Störung verantwortlich; ich habe es noch nicht herausgefunden.
Dies kommt nicht oft vor, aber es ist lästig, wenn es eintritt. Dann hilft nur eine kurze Besetzung des betreffenden RMK´s (ein feuchter Finger genügt auch, meine GBM´s sprechen ab 30 kOhm an), und die Wegnahme beseitigt dann natürlich sofort die vorherige Falschmeldung.

Ich weiss nicht, ob andere Forumsteilnehmer, so wie ich, ihre RS-Bus-Rückmelder selbst entwickelt, programmiert und gefertigt haben, und wenn ja, hätte ich hier eine nützliche Botschaft.
Ich habe meine RS-Bus-Controller (=Rückmeldebausteine) jetzt so programmiert, dass sie immer dann, wenn sie adressiert werden, und das geschieht ja für jeden Controller zyklisch alle 30 msec, wenn keine Änderungen zu melden sind, in gewissen Abständen (ich habe 2,5 sec willkürlich gewählt) zwangsweise eine Antwort liefern müssen, auch wenn sich an den Eingängen nichts geändert hat, und sie demzufolge auch nichts zu melden hätten.
Dadurch bleibt eine falsche Besetztmeldung nur maximal 2,5 sec. stehen, und wird bei der Zwangsantwort sofort eliminiert. Ich betreibe meine Anlage in diesem Modus seit Jahresbeginn 2009, und hatte nie mehr ein Besetztmeldeproblem in der ZFA. Die geringfügige Verlängerung der Rückmeldezykluszeit durch die Zwangsmeldungen wirkt sich bei mir in der Praxis überhaupt nicht aus. Bis jetzt habe ich 270 RMK´s aktiv angeschlossen, 150 weitere kommen im BW noch dazu.

Ich kenne drei kommerzielle Hersteller von RS-Bus-Rückmeldern. Ich habe alle drei Hersteller angeschrieben und höflich um eine Beurteilung meiner Idee gebeten, ob ich nicht doch einen möglichen Nachteil übersehen habe. Mit Herrn Blücher hatte ich eine angenehme email-Korrespondenz, er nannte die Sache nachdenkenswert.
An Herrn Lenz hatte ich bereits im Mai geschrieben, und alle meine Schaltpläne und Unterlagen mitgeschickt. Nach 8 Wochen habe ich mal höflich nachgefragt, und bis heute sind 13 Wochen vergangen, ohne dass diese Firma wenigstens mal einen Dreizeiler geschrieben hätte! Mich wundert heute nicht, dass alle Digitalisierungsfirmen Lenz-Decoder, die sicher nicht schlechter sind als z.B. die von ESU, nur auf ausdrücklichen Wunsch einbauen. Vielleicht geht Lenz mit diesen Grossabnehmern genauso um, wie mit den „kleinen Endverbrauchern“? In MIBA August 2009, Seite 51, ist aber unverdrossen Lenz-Werbung für „besten Service“ und „zufriedenstellende Antworten“ zu finden. Das macht ratlos.

Herrn Littfinski habe ich erst letzte Woche angeschrieben, eine Antwort steht noch aus.
Ich möchte ja niemand etwas verkaufen, ich hätte nur gern eine Beurteilung meiner „Entstörmassnahme“ gehabt. Schade! Mal sehen welcher Hersteller als erster damit auf den Markt kommt. Programmieren kann das jeder.


Für heute beste Grüsse in die Runde

Jochen Blank
Mit freundlichen Grüssen aus dem Schwabenland
Jochen Blank
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    WDP PE 2012.3
  • Anlagenkonfiguration:
    LENZ 3.6 mit je 2 mal LZ100 und LI101F, sowie 3 mal LV102, Handregler LH100.   Gleisbesetztmelder, RS-Bus- Rückmelder, DCC-Weichen- und Schaltdecoder Eigenentwicklung/Selbstbau.  H0 ROCO LINE mit und ohne Bettung, Rollmaterial div. Fabrikate, überwiegend ROCO
  • Rechnerkonfiguration:
    INTEL P4, 3 GHz, 3 GB RAM, WIN XP  SP3, 24" TFT

Offline Max Schmid

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Re: RS-Bus-Rückmelder
« Antwort #1 am: 15. August 2009, 22:45:32 »
..............Dadurch bleibt eine falsche Besetztmeldung nur maximal 2,5 sec. stehen, und wird bei der Zwangsantwort sofort eliminiert................

Hallo Jochen

Meiner Meinung nach, darf doch aber auch das nie sein, denn gerade wenn z.B. ein Haltebereich vor dem Signal falsch anspricht, dann reagiert der PC/WDP doch sofort und interpretiert diese Falschmeldung als "Ziel erreicht", löst die FS auf und stoppt die Lok.
Ich hatte dies mal bei einer nachträglich umnummerierten Rückmeldestrecke, die ich dann logischerweise falsch aufgezeichnet habe.
Freundliche Grüsse

Max

H0-Anlage im Aufbau:
Windows XP mit SP2, PC 3 Ghz, 2 GB Ram,
WDP 2012.x, DCC-Betrieb, TAMS MC mit 9 x Power3 und IB-Com/Loconet mit UB RM zum rückmelden,
ROCO-Gleis, sichtbar Code 83, 2 SBhf mit Code 100

IIm Gartenbahn im Aufbau:
Windows Vista, Intel Core Duo, 2,2GHz, 2GB Ram
WDP 2012.x, Tams MC mit Massothbooster zum Fahren /Schalten, IB-Com mittels Loconet zum Melden über Blücher RM.
Edelstahlgleis und vernickelte LGB Weichen.
WDP-Mobile auf beiden Anlage

Frank Mondorf

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Re: RS-Bus-Rückmelder
« Antwort #2 am: 15. August 2009, 23:44:07 »
Hallo Jochen,

ich kenne das Problem auch von unseren LDT RS-Bus Meldern. Aber nur nach dem Einschalten der Fahrspannung (Systemstart aber auch Not-Aus mit Spannungs-Aus, als  "Notbremse" nicht beim "Stopschild").

Bisher habe ich die Ursachen noch nicht "dingfest" protokollieren können (Müsste mein Oszi zwischen Fühler und Prozessor und direkt in den Bus "hängen" und sogar noch dieses seltene Ereignis "erwischen"). Jedenfalls zeigt WDP lt. Schnittstellenprotokoll das an, was es gemeldet bekommt.

Das Du bei Lenz auf Granit beisst, mag folgende Gründe haben:

Offiziell geht der Support über den Fachhandel.
Lenz geht davon aus, das es sich hier nicht um ein Lenz-Problem handelt, sehen in ihren aufeinander abgestimmten Komponenten keinen Handlungsbedarf.

Ich finde es aber auf keinen Fall korrekt, Deine Anfrage unbeantwortet zu lassen.

"Kein Handlungsbedarf" nehme ich an, weil das Lenz Rückmeldesystem ein spezielle Schaltung (LB050) kennt, die im Falle eines Stromaus nur noch die Rückmelder nach belegt ändert , niemals nicht auf frei (könnte ja wegen des fehlendenden Stromes frei werden), so das nach einem Stromaus bei Lenz vermutlich prinzipiell immer mehr Melder auf belegt stehen müssten als bei jedem anderen Melder-Fabrikat.

Weiterhin kennt der Lenz-Melder die "verspätete Freimeldung". Wenn der Fall aufträte da ein Einschalten der Spannung einen so kurzen Besetzt-Kickser bewirkt, das dieses in ein Abfargeintervall (30ms) passt, so würde Lenz von sich aus zu einem späteren Intervall das "frei" (default 500ms später einstellbar 0 bis 2,5 Sekunden) wieder nachliefern.

Lenz weisst im entprechenden Handbuch (Seite 12) darauf hin, das die Anwendung ihres eigenen RS-Bus-Melders ohne verspätete Freigabe dazu führen kann, das "keine Rückmeldung" von diesem Eingang erfolgt. Ich befürchte, das genau dieses bei anderen RS-Bus Meldern ohne verspätete Freigabe auch passieren kann.

In unserem Verein sind also diese oben genannten Melder am RS-Bus auch manchmal ein Problem unmittelbar nach dem (Wieder-) Hochfahren, so dass einer mit dem "Freimeldewagen" in der Hand die meist 1 bis 3 betroffenen RMK ablaufen muss.

Ich habe deswegen den "grossen Vorsitzenden" aufgefordert, diese Melder nicht weiter zu beschaffen, und entweder zum S88 zurückzukehren (dessen Standard-Implementierung dieses Problem prinzipbedingt nicht kennt), oder zum (teuren) Lenz Melder am RS-Bus oder direkt zum kommenden RailCom-Bus. Entscheidung steht aus.  Sollte der Finanzminister entscheiden  >:(, werden wir wohl weiter laufen  müssen  ;).

Viele Grüße
Frank
« Letzte Änderung: 16. August 2009, 00:59:45 von Frank Mondorf »

Offline Jochen Blank

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Re: RS-Bus-Rückmelder
« Antwort #3 am: 16. August 2009, 10:53:43 »
@Hallo Max,

mit Deiner Ausführung hast Du natürlich recht, falsche Besetztmeldungen dürfte es überhaupt nicht geben. Die Praxis sieht aber anders aus, zumindest bei mir. Es kommt eben doch gelegentlich vor, wobei ich die Ursache aber noch immer nicht gefunden habe. Durch den jetzt von mir angewandten Trick erspare ich mir aber das Herumkriechen unter der Anlage, um in der hintersten Ecke eine Falschmeldung zu beseitigen. Ich beglückwünsche alle Modellbahner, die dieses Problem nicht haben!

@Hallo Frank,

ich glaube Du hast mein Problem, und dessen Lösung, nicht richtig verstanden. Es geht bei meinen gelegentlichen falschen Besetztmeldungen nicht um Effekte beim Ein- oder Ausschalten der Anlage, sondern um Störungen, die im laufenden Betrieb auftreten. Der von Dir zitierte LB050 von Lenz bewirkt nichts anderes als eine Digitalspannungsüberwachung, um beim Ein-/Ausschalten keine falschen Besetztmeldungen zu erhalten. Diese Funktion habe ich bei meinen Rückmeldern natürlich integriert, ebenso wie die völlig frei programmierbaren Zeiten für die Ansprech- und Freigabeverzögerung der RMK´s. Aktuell fahre ich mit 30 msec Ansprechverzögerung, und 500 msec Freigabeverzögerung.

Der Grund, warum ich mich überhaupt mit der Eigenentwicklung befasst habe war, weil ich alle Komponenten, von den Gleisbesetztmeldern, über die Spannungsüberwachung bis zum RS-Bus-Rückmelder auf einem Board haben wollte, und dass alle Ein- und Ausgänge steckbar sein sollten. Ich bin kein Freund von Schraubklemmen, die unter der Anlage nicht gerade komfortabel zu handhaben sind. Ein Bild meiner Rückmelder für jeweils 24 RMK´s füge ich mal an.

Der Fall Lenz ist wohl etwas ganz Besonderes. Ich besitze von Lenz immerhin 5 Booster, 2 Zentralen, zwei RS232-Interfaces, und einen Handregler LH100, ebenso wie eine grosse Menge von Lenz Lokdecodern. Und dies habe ich Lenz auch mitgeteilt. Aber trotzdem bin ich als Kunde dort wohl uninteressant, der nicht mal eine kurze einfache Antwort wert ist.

Für heute beste Grüsse

Jochen

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Jochen Blank
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