Einmessen nach km/h: Traktion funktioniert nicht

[MMOGL]

Hallo WDP-Gemeinde,

seit einigen Tagen versuche ich mich beim Einmessen nach km/h meiner Loks. Obwohl ich viele Dinge gelesen habe, sowohl im Handbuch als auch im Forum, komme ich mit der Traktion nicht klar.
Dabei habe ich mittlerweile sowohl mfx-Loks als auch normale Motorola Loks von Märklin probiert, immer mit dem selben
negativen Ergebnis.
Nachfolgend einige Daten in meiner Vorgehensweise:
- Die Decodertypen in der Lokdatenbank sind auf mfx-128, bzw. bei Motorola Loks auf MM-2-27a eingestellt.
- Die V-max wurde im Decoder, sprich über die CS-2 angepasst.
- Die Einmessung über das integrierte Programm funktioniert m.E. problemlos.
- Nach der Messung (2-Punkt) wurde die V-max Linie auf 140 km/h gestellt.
- Auch nach völliger Angleichung der Messkurven laufen die Loks bei Traktion mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.

Irgendwie stehe ich buchstäblich auf dem Schlauch.

Kann mir jemand Tipps geben. Vielen Dank im voraus.

Viele Grüsse aus dem Altmühltal

Martin Mogl

[Markus Herzog]

Hallo Martin,

Was heißt:

- Auch nach völliger Angleichung der Messkurven laufen die Loks bei Traktion mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.

Wenn die Loks eingemessen sind und die Vmax-Linie gezogen wurde, dürfen die Kurven nicht mehr angepackt werden, den Rest macht eigentlich WDP. So ist bis zur Vmax einer Köf sogar die Traktion aus Köf und ICE möglich.

Grüße
Markus

[MMOGL]

Hallo Markus,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Habe ich verstanden, daß die Messkurven nicht mehr angefasst werden dürfen; war auch nur ein Test.
Muß ich noch etwaige andere Dinge beachten ?
Die 8 Loks fahren nach der Umstellung bzw. Anpassung der V-Max nach dem Messprogramm etwa alle 140 km/h.
Ich stelle auch jeweils die V-Max Kennlinie auf 140 km/h. Darf ich diese auch nicht mehr anfassen ?

Gruß

Martin Mogl

[GWelt]

Die 8 Loks fahren nach der Umstellung bzw. Anpassung der V-Max nach dem Messprogramm etwa alle 140 km/h.
Ich stelle auch jeweils die V-Max Kennlinie auf 140 km/h. Darf ich diese auch nicht mehr anfassen ?

Hallo Martin,

willst Du Deine Loks alle mit derselben Höchstgeschwindigkeit fahren lassen? Oder mit der tatsächlichen (1:87)?.
Wenn Du mit der tatsächlichen Höchstgeschwindigkeit fahren willst, dann schiebe die V-Max Kennlinie auf die zugelassene  Geschwindigkeit der jeweiligen Lok.

[MMOGL]

Hallo Gerd,

ich habe mich leider etwas unklar ausgedrückt.
Die 8 besagten Loks werden z.Zt. für Testzwecke verwendet, und dort habe ich u.a. auch die selbe V-Max verwendet.

Mein Kernproblem ist:
Sobald ich eine Lok im WDP eingemessen haben (nach Anpassung der V-Max im Lok Decoder), und anschließend
mit zwei eingemessenen Loks eine Traktion probiere, laufen die Loks immer unterschiedlich.
Daher habe ich u.a. auch die Messkurven anfasst, was lt. Markus nicht geschehen soll.
Wenn Du hierzu einen Tipp parat hast, wäre ich Dir sehr dankbar.

Viele Grüsse aus dem Altmühltal

Martin

[Jürgen Gräbner]

Hallo Martin,

sofern die Lok exakt eingemessen sind und diese Messung reproduzierbar ist und die Loks zum Beispiel nach einer "warmlaufphase" nicht voellig andere Ergenisse erzeugt, dann ist auch bei einer Traktion ein einheitliches Fahrverhalten zu erwarten. Die Loks sollten aber ueber einen moeglist grossesn Regelbereich (Anzahl der Fahrstufen bis Vmax) verfuegen. Auch daran denken, auf die Decoderseitige Anfahr-und Bremsverzoegerung hat WDP keinen Einfuss diese Werte sollten angeglichen werden. Und wie schon gesagt die Messkurven duerfen nicht veraendert werden, denn durch die weiss WDP wie schnell die Lok bei welcher Fahrstufe wirklich ist. Wird eine Kurve veraendert,kann die gefahrene Geschwindigkeit nicht mehr mit der Messung uebereinstimmen...

[MMOGL]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deinen Hinweis; habe ich beachtet aber ohne Erfolg.
Mit den beiden Testloks (S-482 und R 485 jeweils von Märklin) habe ich nochmals ca. 10 x 2-Punkt Messungen durch-
geführt; die Abweichung ist zu vernachläßigen (1 km/h). Auch die Anfahr- und Bremsverzögerungen sind gleich einge-
stellt, bzw. wurden nochmals zur Sicherheit über die CS-2 programiert.
Ich strecke für heute das Handtuch.
Ich werde mich in den nächsten 14 Tagen mit einem Märklinisten treffen und einen neuen Start probieren.
Sollte ich danach immer noch nicht zum Ziel kommen würde ich mich nochmals melden. Nochmals ein Dankschön für Deinen Tipp.

Viele Grüsse aus dem Altmühltal

Martin Mogl

[Markus Herzog]

Hallo Martin,

noch ein Hinweis zum Traktion-Fahren. Am Besten geht dies mit Dekodern mit 128-Fahrstufen, da hier genauer gegeneinander seitens WDP geregelt werden kann. Bei den MM-Dekoder kann die CS 2 leider bisher nur 14 Fahrstufen unterscheiden. Daher vielleicht der Vorschlag mal zu vergleichen, ob das Verhalten bei Traktion zweier MFX-Dekoder, die ja 128 Fahrstufen haben eventuell besser ist.
Außerdem mal kontrollieren in der Lok-DB ob die Langsamfahrregler ganz links und die Höchstgeschwindigkeitsregler ganz rechts stehen um die maximale Fahrstufenzahl zu erhalten (falls dem nicht so war, Messung bitte wiederholen).

Grüße
Markus

[MMOGL]

Hallo Markus,

nochmals vielen Dank für Deinen weiteren Hinweis.
Deinen Tipp habe ich verfolgt: Überprüfung der Langsamfahrregler und Höchstgeschwindigkeitsregler (alle auf unterstem
bzw. höchstem Wert), Test mit 2 mfx Loks (BR 101, Ae 6/6 von Märklin), Anpassen der Vmax am Lokdecoder über die
CS-2 um eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 140 km/h zu erhalten. Danach Einmessen der beiden Loks; Vmax Linie
zunächst unterschiedlich (Vmax 140 und 150 km/h) danach Vmax Linie bei beiden Loks bei 140 km/h eingestellt.
Die Messkurven wurden natürlich nicht mehr angetastet !!!
In der Traktion einmal die BR 101 als Führungslok und im anderen Versuch die Ae 6/6 konfiguriert: Bei sämtlichen Test schlug der Sychronlauf in der Traktion fehl.
Mittlerweile zweifle ich an der Dekoderprogrammierung über die CS-2.
Daher werde ich in den nächsten 14 Tagen eine andere CS-2 ausleihen und erneut testen, bzw. davor nochmals
mit Märklin sprechen und meine Vorgehensweise in der Lok Decoder Programmierung über die CS-2 nochmals zu überprüfen.

Danach werde ich über den Status wieder informieren.

Viele Grüsse aus dem Altmühltal

Martin

[Gerd Boll]

Hallo Martin
Ich lese immer Lokdecoder-Programmierung.
Erstmal muß man am Lokdecoder garnichts rumprogrammieren, um zu einem ersten Ergebnis der Traktion zu kommen.
Lok aus Schachtel aufs Gleis, einmessen, fertig.
V-max-Linie oder echte Vmax ist doch erstmal alles egal. WDP weiß nach dem Einmessen, welche Fahrstufe zu welcher Geschwindigkeit passt.
Bei 2 unterschiedlichen Loks ist die tatsächliche Geschwindigkeit zwar unterschiedlich, aber WDP wird der einen dann z.B. die Fahrstufe 64 und der anderen die FS82 vorgeben, um die gleiche Geschwindigkeit zu fahren.
Wie kontrollierst du den Gleichlauf der Loks?
Wenn man die beiden in gerigem Abstand hintereinander her fahren läst, sollte sich der Abstand nur mäsig verändern. Wenn das auf 1m Fahrweg 2cm sind, ist doch schon OK, sobald die zusammengekuppelt sind merkt man das nicht mehr.

Alles weitere ist dann finetuning.

Beim Einmessen darf der Einleseintervall für die Rückmeldungen natürlich nicht auf 2sec. stehen, das muß so schnell wie möglich sein, um ein bestes Ergebnis zu bekommen. Genauso sollte die eigentliche Messstrecke einigermaßen lang sein. 2m würde ich mindestens anpeilen. Die Beschleunigungsstrecke beiderseits der Messstrecke kommt ja auch noch dazu, aber das steht ja alles auch in der Anleitung zum Einmessen der loks.

[MSobersulm]

Hallo miteinander,

Ich möchte mich in diese Diskussion auch mit einklinken.

Ich habe testweise 3 DCC-Loks mit 128 Fahrstufen mit meinem neuen Speed-CAT eingemessen (14 Messstellen, Messzeit 30 Sekunden) und dabei folgendes im Traktionsbetrieb (Abstand der Loks ca. 40 cm) festgestellt:

Lok 1 + Lok 3
Fahren über den gesamten Bereich annähernd mit gleicher Geschwindigkeit.

Lok 1 +Lok 2
Haben teilweise unterschiedliche Geschwindigkeiten (Abstand ändert sich pro 1 m Fahrstrecke um ca. 20 cm). Im unteren Geschwindigkeitsbereich herrscht noch Gleichlauf.

Lok 2+3
Fahren bis 2/3 von V-Max. über den gesamten Bereich annähernd mit gleicher Geschwindigkeit, darüber ändert sich der Abstand pro 1 m um ca. 10 cm.

Was kann man machen, um hier noch eine Verbesserung (finetuning) zu bekommen. Wie ich hier lese bringt das verändern der Messpunkte ja nichts. Am Dekoder habe ich V-Max. auf die annähernde Endgeschwindigkeit eingestellt. (Bei Sollgeschwindigkeit 140 km/h zeigt SpeedCAT oder WDP 138 bzw. 142 km/h während der Messung an).

Gruß
Michael

[Markus Herzog]

Hallo Michael,

hast du eine Möglichkeit auch mal mit einer Messstrecke einzumessen statt mit dem Speedcat? Ich mache es nur damit und habe damit extrem gute reproduzierbare Ergebnisse erhalten, die auch in Traktionen keinerlei Problem machen.

Ich hatte nur mal Probleme auf eine Gleisstrecke, die schlecht versorgt war (zu wenig Einspeisepunkte am Gleis). Hier habe ich eine zusätzliche Leitung gelegt und schon ging es.

Grüße
Markus

[MSobersulm]

Hallo Markus,
Eine Messstrecke auf der Anlage habe ich noch nicht. Ist im jetzigen Ausbauzustand auch schwierig zu realisieren, weil ich nur minimal gerade Strecken habe. Später, wenn die Bahnhofsebene aufgebaut wird sind länger Gleisabschnitte möglich. Deshalb habe ich mir auch den Prüfstand zugelegt um Verfäschungen durch die vielen Kurvenfahrten zu vermeiden.

Eigentlich müsste ich mit dem Speedcat doch auch reproduzierbare Ergebnisse erhalten. Oder ?

Gruß
Michael

[Markus Herzog]

Hallo Michael,

reproduzierbar war vielleicht das falsche von mir gewählte Wort. Aber ich befürchte, dass gerade je nach Lok(gewicht/achsanordnung) durch Schlupf etc. unterschiedliche Ergebnisse entstehen könnten, die dann auf der Anlage wieder anders sein dürften. Nur so eine Idee.
Es gibt ja noch das alte Geschwindigkeitfenster in WDP, wo man eine Weg-Zeit-Messung machen kann. Kannst du mal versuchen bei eine Strecke (1m hast du ja vielleicht irgendwo) zu schauen, ob die gemessene Geschwindigkeit mit dem km/h-Wert, der auf dem Lokcontrol ja nach Speed-Cat-Einmessung erscheint auch übereinstimmt?

Grüße
Markus

P.S.: Wie hoch ist bei dir die CPU-Last während des Einmessens?

[MSobersulm]

Hallo Markus,

die Rechnerauslastung bei laufender WDP-Geschwindigkeitsmessung betragt max. 2%. Am Wochende werde ich einmal eine Zweipunktmessung (Weg/Zeitmessung) auf der Anlage machen. Mal sehen welche Abweichungen dabei herauskommen.

Gruß
Michael