Autor Thema: Frage zum einmessen  (Gelesen 2331 mal)

Offline Dieter Lipka

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Frage zum einmessen
« am: 18. Juni 2010, 12:54:40 »
Hallo,
bisher habe ich erst eine Lok eingemessen weitere 30 sollen nach dem Sommerurlaub folgen.
Gestern habe ich meine Dampfloks auf eine expotentielle Geschwindigkeitskennlinie eingegestellt, was ein wesentlich schöneres Anfahren bewirkt.
Nun meine Frage:  Bleibt die Kennlinie nach dem einmessen erhalten oder muß ich sie wieder neu einstellen?
Schöne Grüße aus Antalya

Dieter Lipka
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Offline Jürgen Gräbner

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #1 am: 18. Juni 2010, 13:00:02 »
Hallo Dieter,

ganz verstehe ich den Sinn der Frage nicht. Wenn Du im Decoder die Geschwindigkeitskennlinie änderst, dann muss die Lok neu eingemessen werden, damit WDP das neue Fahrverhalten kennt. Eine Einmessung kann niemals die Decodereinstellungen ändern, wie auch???
Viele Grüße
Jürgen
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Offline Stefan Lersch

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #2 am: 18. Juni 2010, 13:05:15 »
Hallo Dieter,

wenn du die Kennlinie in WDP veränderst, dann änderst du damit nicht die Decoder-Einstellungen. Der Effekt ist, dass WDP etwas vorgegaukelt wird, was nicht stimmt. Das kann im Einzelfall evtl. hilfreich sein, aber normalerweise betrügst du damit nur dich selbst.
Viele Grüße,
Stefan
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Offline Jürgen Gräbner

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #3 am: 18. Juni 2010, 13:08:14 »
Hallo zusammen,

achso, Dieter hat die Kennlinie in WDP verändert. Da wäre ich erst mal nicht drauf gekommen. Wie Stefan sagt, wenn die Kennlinie geändert wird, dann nicht in WDP. Das würde den Sinn des Einmessens zunichte machen.
Viele Grüße
Jürgen
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Offline Dieter Lipka

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #4 am: 18. Juni 2010, 13:28:38 »
Hallo,
bei den Dampfloks handelt es sich um MFX Loks. In der ECOS habe ich diese Kennlinie auf expotentiell gestellt. Bleibt diese Eigenschaft  nach dem einmessen vorhanden ? Das einmessen geht doch gar nicht dieser Kennlinie, denn ich habe gleichzeitig auch noch eine hohe Verzögerung eingestellt. Nun denke ich, ich muß auf linear einstellen und die Anfahrverzögerung auf null stellen. Naja damit erübrigt sich meine Frage, denn danach werde ich die Anfahrverzögerung und Kennlinie neu einstellen müssen damit die gewünschten Fahreigenschaften erhalten bleiben.
Schöne Grüße aus Antalya

Dieter Lipka
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Offline Stefan Lersch

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #5 am: 18. Juni 2010, 15:41:55 »
Hallo Dieter,

ich kenne die Ecos sehr wenig und weiß nicht, wie du da eine Kennlinie auf exponentiell einstellst. Wenn du das tust, wird damit dann der Decoder programmiert? Nur dann bringt es ja etwas.

Zum Einmessen ist es ratsam, die Anfahr- und Bremsverzögerung im Decoder auszuschalten, denn sonst kannst du Pech haben und die Lok ist noch gar nicht bei der richtigen Geschwindigkeit angekommen, wenn die Messung startet, sondern beschleunigt noch.

Ansonsten ist es fürs Einmessen egal, ob du linear oder exponentiell eingestellt hast.
Viele Grüße,
Stefan
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Offline Ernst Tischler

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #6 am: 18. Juni 2010, 16:47:05 »
Hallo Dieter,
wenn du die im Decoder eingestellte Kennlinie genau in WDP haben willst, musst du mit 28 Stufen einmessen. Die Werte für Anfahr- und Bremsverzögerung würde ich sehr knapp einstellen, und in WDP einstellen, wie schnell oder langsam eine Lok beschleunigt/ bremst.
Anfahr- und Bremsverzögerung auf Null ist nicht schön, da man dann möglicherweise Fahrstufenunterschiede ruckartig erkennen kann.
Schöne Grüße aus Salzburg

Ernst Tischler
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Offline Stefan Lersch

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #7 am: 18. Juni 2010, 17:25:57 »
Hallo,

nur damit keine Verwirrung aufkommt. Ernst meint 14 Stufen, 28 gibt es in WDP nicht. Allerdings dauern auch 14 Stufen beim Einmessen recht lange.
Viele Grüße,
Stefan
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Offline Bernd Sorgenfrei

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #8 am: 18. Juni 2010, 18:08:53 »
Hallo,

man kann aber bei der 14-Punktmessung auch die Opton "Einzelpunkt" wählen. Es reicht dann, jede zweite Fahrstufe zu fahren, evtl. im mittleren Bereich auch jede. Man sieht der Kurve auch ganz gut an, welchen Punkt man vielleicht noch separat messen sollte.
Herzliche Grüße
Bernd Sorgenfrei
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Offline Dieter Lipka

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #9 am: 19. Juni 2010, 16:35:07 »
Hallo,
ich kann die Kennlinie für MFX Decoder direkt in der ECOS einstellen und DCC mittels Lokprogrammer ganz komfortabel.
Das einmessen und die Kennlinie sind ja zwei Sachen wenn ich es genau betrachte.
Wie schon gesagt, werde ich das einmessen erst nach dem Sommerurlaub vornehmen. Dann werde ich eigens eine
Teststrecke abseits der Anlage einrichten die auch lang genug ist, die Meßdstrecke auf der Anlage mit 140 cm zwischen
den Punkten BC und CD  scheint mir etwas zu kurz zu sein.
Danke noch einmal für euere Ratschläge.
Schöne Grüße aus Antalya

Dieter Lipka
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Dr. Michael Bovensiepen

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Re: Frage zum einmessen
« Antwort #10 am: 19. Juni 2010, 21:58:39 »
Guten Abend, alle miteinander!

Die Beiträge sprechen wichtige Fragen der Lokeinstellung an, und ich werde den Verdacht nicht los, daß man zum Teil erheblich aneinander vorbeigeschrieben und -gedacht hat mit der Folge, daß dadurch Mißverständnisse entstehen, die zu höchst lästigen Fahrfehlern auf der Anlage führen können. Daher fasse ich die verschiedenen Gesichtspunkte in den folgenden Überlegungen zusammen:

1. Das Einmessen einer Lok mit WDP spiegelt immer die Decoder-Einstellungen der Lok wider: Ist die Lok mit einer exponentiellen, also immer stärker ansteigenden Geschwindigkeitskurve im Decoder versehen, wird diese selbstredend auch beim Einmessen in WDP sichtbar sein. Das ist ja auch der Sinn der Übung, da die WDP-Kurve das Fahrverhalten der Lok abbilden soll, das wiederum durch die Decoder-Einstellungen definiert wird.

2. Es ist daher weder nötig noch sinnvoll, nach dem Einmessen die Decoder-Einstellungen zu ändern, es sei denn, das Fahrverhalten der Lok gefalle nicht und solle geändert werden. Dann muß aber anschließend wieder eingemessen werden.

3. Ob man eine lineare oder eine exponentielle Kurve bei der Einstellung des Decoders wählt, ist abhängig davon, welche Art des Lokverhaltens man bevorzugt: Ich selbst lege großen Wert darauf, daß eine Lok vorbildgerecht sehr langsam und weich anfährt und genauso wieder zum Stehen kommt. Dafür ist die exponentielle Kurve die gegebene, da man dann relativ viele Punkte im Bereich des Langsam-Fahrens hat, bei den höheren Geschwindigkeiten weniger. Denn es ist für meine Begriffe nicht so wichtig, ob eine Lok exakt 80 fährt oder aber etwas langsamer oder schneller. Daher fangen meine Decoder-Kurven in den ersten Punkten mit den Werten 1, 2, 3, 5, 7, 9 an, um dann schneller anzusteigen. Das Fahrverhalten ist seitdem wesentlich ansprechender.

4. Dieses Fahrverhalten erziele ich, indem ich wie folgt mit WDP einmesse: Zunächst ermittele ich die Höchstgeschwindigkeit, die ich - wenn sie zu hoch ist - mit Hilfe der entsprechenden Decodereinstellungen drossele. Wenn diese wunschgemäß ist, beschränke ich mich in aller Regel auf die Zwei-Punkt-Messung. Die Ergebnisse sind so gut, daß ich für die Drehscheibe nur ID 0-Profile verwende und lediglich nach langer, mittlerer und kurzer Lok differenziere, damit die Loks möglichst in der Mitte der Bühne stehen.

5. Das setzt allerdings voraus, daß die Loks vom Decoder her alle ein etwa gleiches Beschleunigungs- und Bremsverhalten haben, sonst kommt es zu Ausreißern. Daher drossele ich die Beschleunigungs- und Bremsverzögerung der Decoder bis auf fast 0. Das weiche Anfahren und Bremsen wird besser und flexibler durch die Profile gesteuert.

6. Ich fahre mit DCC bzw. MM (je nach Lok) mit 128 Fahrstufen. Nach meinen Erfahrungen wird so am besten jedes ruckartige Beschleunigen oder Bremsen vermieden. Das geht letztlich auch mit 28 Stufen, wenn man den Decoder entsprechend weich einstellt, was aber mehr etwas für Experten ist.

Ich hoffe, insbesondere Ihnen, Herr Lipka, ein paar nützliche Hinweise für das Einmessen der Loks gegeben zu haben, und wünsche Ihnen viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Bergischen Land - Michael Bovensiepen