Planung neue Anlage / Konzeptstudie

[Berthold Hohl]

Hallo und guten Abend,
in einer ruhigen Stunde während des Sommerurlaubs hab ich mal darüber nachgedacht, eine ganz neue Anlage zu bauen (Start in einigen Jahren, wenn ich in Rente bin und dann hoffentlich genug Zeit habe, um auch tatsächlich dran zu bleiben und zügig vorwärts zu kommen).
Nun sammle ich Ideen und Baugrundsätze, um später daraus ein Lastenheft zu erstellen.. Vielleicht gibt es zu diesem oder einem ähnlichen Thema schon einen Thread, wo ich mich dranhängen könnte ?
Konkrete Frage im Moment: meine bisherigen Anlagen hatten immer Durchgangsbahnhöfe als Hbf. Ein Kopfbahnhof wäre vielleicht eine Herausforderung, böte umfangreichen Rangierbetrieb mit Lokwechsel etc. und bräuchte weniger Platz und weniger Weichen. Aber, ich zögere, u.a. weil überlange Zuggarnituren nicht handhabbar wären, weil es keine zügigen Durchfahrten ohne Halt geben kann etc.
Hat jemand einschlägige Erfahrungen ?

P.S.
Meine letzte Anlage habe ich noch mit der Schablone gezeichnet. Jetzt gibt es komfortable Software zur Gleisplanerstellung. Wäre Wintrack für mich als Mä-Bahner mit K und künftig evtl. C-Gleis das richtige ?
Danke schon mal für Eure Anregungen.

Gruß und schönen Abend
Berthold 
 

[Edwin Schefold]

Hallo Berthold

WinTrack ist auf alle Fälle das Richtige, um dein Gleisbild zu planen.

Wie deine Anlage dann aber aussehen kann/soll, dass wirst du ganz alleine für dich festlegen müssen, denn wir wissen ja nicht, wieviel Platz du hast, und wieviele Ebenen du bauen möchtest.

[Peter BR44]

Moin Berthold,

ohne Bleistift und Papier geht es auch mit Software nicht!
Man sollte sich vorher Gedanken und Skizzen anfertigen,
um sinnvoll und effektiv mit einer Planungssoftware arbeiten zu können.
Ansonsten wird die Entf Taste in Null Komma nichts Defekt sein.

Wie Edwin schon schreibt, kann ich auch Wintrack empfehlen.
Ein Freeware-Programm kannst Du dir hier herunterladen und mal ausprobieren.
Es ist in meinen Augen zwar nicht so komfortabel wie Wintrack,
aber für die ersten Schritte ganz passabel.

[Matthias Schäfer]

Hallo Berthold,

ich habe auch mit der von Edwin angesprochenen Software gut geplant, natürlich spielt, wie Edwin geschrieben hat - auch die Raumgröße/form eine entscheidende Rolle, aber auch die Höhe der Rentenbezüge 

Habe Dir eine PN geschrieben.

[Volker Wößmann]

Hallo,

ich habe vor über 10 Jahren die heutige Anlage mit Wintrack geplant, bevor ich mit meinem Vater angefangen bin diese zu bauen. Das klappt sehr gut und man kann schnell viele verschiedene Möglichkeiten am Rechner durchplanen. Besonders Weichenstraßen und man bekommt ein Gefühl für den benötigen Platz. Bzw. was sich auf dem vorhandenen Platz realisieren läßt. So hatten wir dann zum Baubeginn einen recht guten Plan.
Die Feinarbeit kommt dann aber beim Aufbau. Wie lang müssen die Kontaktstrecken sein? Wo beginnen, wo enden sie?
Wo genau stehen die Signal? Etc.
Auch die genaue Position von Bahngebäude wie Bahnsteige, Betriebswerkgebäuden etc. haben wir dann final erst auf der Platte festgelegt.
Für dein Lastenheft solltest du die Requirements definieren. (Hier kommt gerade der Ingenieur durch   )
Also einfach mal deine Wünsche aufschreiben.
Bei uns waren es:
möglichst lange Züge
mindestens kompletter ICE3 sollte im Bahnhof halten können
lange Strecken
viel Platz für Züge im Schattenbahnhof
Dampflok BW mit Drehscheibe
E-Lok BW mit Schiebebühne
Große Radien und schlanke Weichen auf der Hauptstrecke
Nebenbahn mit Industrie, wenn möglich
Epoche, nein hier fährt alles
Vorbild, nein freie aber realistische Planung wie es gefällt

Mit der Zeit wird man feststellen, dass man doch einige Kompromisse eingehen muss.

Viel Spaß beim Planen!

Volker

[Dr. Jürgen Martin]

Hallo Berthold,
ich möchte lösgelöst von irgendeiner Planungssoftsware eine praktischen Hinweis geben. Ich habe vor einigen Monaten meine alte Anlage aus einem simplen Grund abgebaut und bin jetzt dabei eine neue Anlage aufzubauen (übrigens geplant mit Wintrack). Der Grund war Murphy's-Gesetz, dass niemals vorne, sondern immer in der hintersten Ecke etwas entgleist oder zu reparieren ist. Ich hatte eine Anlage "an der Wand entlang", wobei dann im Eckenbereich deutlich mehr als 1m beim Reparieren zu überbrücken waren. Ich kann nur jedem empfehlen, nicht zu vergessen, dass man älter und damit auch unbeweglicher wird. Die Möglichkeit, etwas ohne Mühen nicht nur zu bauen, sondern auch reparieren zu können, ist bei mir jetzt oberstes Prinzip im Anlagenbau. Aus diesem Grunde habe ich die neue Anlage nicht mehr an der Wand, sondern mit einem Abstand von ca. 40 bis 45 cm von der Wand entfernt geplant und auch aufgebaut. Es ist eine U-förmige Anlage, bei der ich nicht nur komplett rundherum gehen kann, sondern, bedingt durch den Einschnitt im U, auch mittig hineingehen kann. Auf diese Weise ist kein Anlagenteil mehr als 50cm von der Plattenkante entfernt. Die einzelnen elektronischen Module (Belegtmelder, Schaltdekoder etc) sind nicht mehr unter der Grundplatte, sondern gut erreichbar auf der Grundplate platziert. Das Gleiche gilt auch für die Verkabelung. Die gestalterischen Möglichkeiten für den Geländebau sind dabei nicht eingeschränkt, wenn man sich vorher ein paar Gedanken macht. 
Das Einplanen von Revisionsöffnungen sollte nur die allerletzte Möglichkeit sein, weil man mit 75 zwar relativ gut unter die Anlage, aber nicht mehr herauf kommt. Wer einmal bei einem solchen Versuch einen Hexenschuss bekommen hat, weiß wovon ich rede...

[Walter Stark]

Hallo Berthold,

ich habe vor 6 Jahren meine jetzige Anlage mit Wintrack und WDP gleichzeitig geplant, d. h. ich habe zum Wintrack-Gleisplan gleichzeitig auch den Gleisplan mit WDP erstellt. Du kannst dann alle deine "fahrerischen Wünsche" mit der Simulation ausprobieren. Dies ist wichtig, wenn du viel rangieren willst. Gerade in der Simulation tauchten immer wieder neue Wünsche auf, die dann wiederum die Planung mit Wintrack beeinflussten. Diese Panungsphase hat bei mir ein Jahr gedauert und riesig Spaß gemacht.

Gruß aus Franken
Walter

[Karlheinz Battermann]

Hallo zusammen,
alle vorgenannten Hinweise kann ich voll unterstützen. Ich habe ebenfalls mit Wintrack und WDP geplant und habe mir dafür sogar 2 Jahre Zeit gelassen, denn immer wieder kamen neue Wünsche hinzu.
Nachdem ich mit meinen Plänen zufrieden war, habe ich mich an den Bau der Anlage gemacht. Diese ist in Spantenbauweise entstanden und jeder Bauabschnitt wurde sofort mit WDP auf fehlerfreien Betrieb getestet. Hierbei sind dann auch FS erstellt worden, die ich dann später nicht mehr benötigte, da die Streckenführung weiter fortgesetzt worden war. Aber das war für mich nie ein Hinderungsgrund, denn so kann man Erstens WDP besser kennenlernen und vor allem eventuelle Fehler beim Bau der Anlage und der vielen Rückmeldekontaktstrecken erkennen und auch leicht wieder ändern.
Ich kann daher gerade dies streckenweise Testen mit WDP nur empfehlen und wünsche viel Spaß dabei.

[Joachim Frederick]

Hallo Berthold,

wie du deine Anlage planen kannst wurde viel gesagt.
Aber ich rate dir auch an die verschieden Kabel zu denken! Für RM, Schaltdecoder Weichen, Signale Ringleitungen und und und. Damit du weißt welche Kalel später wofür sind mache dir einen Kabelplan mit den unterschiedlichen Farben
Rot+Braun= Ringleitung
Orange+Schwar+ Blau = Weichen
Lila= RM
usw. ich kann dir nur aus Erfahrung dazu raten. Wenn du ein Kabel suchst unter der Anlage und weiß nicht welches, nah dann viel Spass bei der fummellei  

[rolf01]

Hallo Berthold,

ich kann mich den Argumenten von Jürgen nur anschließen. Mit zunehmenden Alter wird es immer schwieriger die Fehler etc. unter der Grundplatte zu beheben. Aus diesem Grund habe ich von vornherein auf einen Schattenbahnhof unter der Grundplatte verzichtet und soweit wie möglich die Abstellgleise mit auf der Grundplatte unterzubringen. Und das hat sich gelohnt. Eine positive Erfahrung!

[xerxes]

Hallo Berthold,
stimme allen zuvor gemachten Vorschlägen uneingeschränkt zu und ergänze diese mit dem Vorschlag die Anlage in Segmente zu unterteilen. Wir alle leben nicht ewig und für diesen Fall sollten die Anlagenteile eine Größe haben, die durch jede Tür passen, damit sie für den Fall der Fälle die Chance haben in Gänze unbeschadet zu überleben um woanders eventuell wieder aufgebaut zu werden. Da ich in absehbarer Zeit mein Haus verkaufen werde muss ich meine Anlage quasi zerstören, welch ein Jammer. Da ich nicht weiß in welcher räumlichen Umgebung ich danach landen werde, habe ich begonnen mir Rahmengestelle in handhabbarer Größe herzustellen, um flexibel zu sein. Denk mal drüber nach, schaden kann es ja nicht.

[kgl2000]

Hallo Berthold,
ich habe vor einiger Zeit wieder mit der Modellbahn angefangen. Wie einige schon Mittgeteilt haben, sollte man an den Platz denken um alle Anlagenteile zu erreichen (vor allem im Rentenalter  ).

Bei meiner Anlage habe ich nur C-Gleis verwendet. Alle Schienen habe ich mit den Stromzuführenden- und Rückmeldeten Kabeln verbunden, um Kontaktproblemen aus dem Weg zu räumen! Auch den Dioden-Trick habe ich eingesetzt.
Im Forum wird sehr oft über Kontaktproblemen berichtet, weil bei den Schienen die elektrischen Verbindungen die Schwachstellen sind (bei C-Gleis und K-Gleis ist da kein Unterschied festzustellen)!

Ich helfe bei einem Modellbahnkollegen mit seine Anlage neu zu verkabeln, weil er ständig Kontaktprobleme hat. Es ist eine heiden Arbeit, aber es lohnt sich! Der Schattenbahnhof besteht aus C- und K-Gleisen und hat 8 Gleise a. 4m, für kurze und lange Züge unterteilt, 20 Weichen und ist fast fertig angeschlossen. Die fertiggestellten Strecken werden ständig mit WDP getestet und bisher sind keine Fehler mehr aufgetreten.

Bei einem anderen Kollegen helfe ich bei der Planung und später auch bei dem Aufbau mit (siehe Bild). Die Gleislänge ist über 200m und noch nicht fertig! Hier werden dann auch alle Gleise elektrisch miteinander verbunden.

An beiden Anlagen wird auch der Dioden-Trick eingesetzt.

Meine kleine Anlage (im Bau) ist auf der Homepage: www.kgl2000.de.vu zu sehen. Da ich alle meine Loks digitalisiere und dann mit WDP auf der Anlage teste und einfahre, habe ich bis Heute (nach 2 Jahren) noch keine Störung gehabt!

Wenn Du fragen hast, werde ich gerne helfen.


Viel spaß beim Planen und bauen.

Ulli

[Erwin Süßmuth]

Hallo Berthold,

ich kann Dir zwei Termine im Schwabenland anbieten.
Wir werden am Samstag den 19.10.2013 in der Nähe vom Aichelberg einem Stammtisch abhalten und möchte Dich dazu gerne einladen.
Oder Du kommst zu den Märklintagen vom 13. - 15.09 2013 nach Göppingen da bin ich bei der Fa. Modellplan auf dem Messestand vertreten und kann Dir meine Hilfe anbieten.

Viele Grüße aus dem Schwabenland
Erwin

[Michael Helbig]

Hallo Berthold,

ich habe meine Erweiterung mit Wintrack geplant, und als der Plan stand dann 1:1 ausgedruckt - natürlich nicht auf dem Heimdrucker  , sondern bei einem Druckservice. Kostet nicht die Welt, aber man sieht was man bekommt und kann alles - wirklich alles eintragen.

Gruss
Michael

[Berthold Hohl]

Hallo,
vielen Dank für das überaus überwältigende Echo - so ein Gleisplan ist halt doch ein zentrales Element unserer Moba und wenn einmal festgelegt, später kaum noch zu ändern.
Werde als nächsten Schritt bei den Märklin Tagen in Göppingen weiter recherchieren und sicher auch mal bei Modellplan vorbeischauen.
Gruß
Berthold