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Statische Aufladung
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Autor
Thema: Statische Aufladung (Gelesen 3827 mal)
Kalle
Senior-Mitglied
Beiträge: 3316
Re: Statische Aufladung
«
Antwort #15 am:
23. Dezember 2013, 09:30:45 »
Hallo,
Peter hat es erkannt, Finger weg von Bodenbelägen aus metallischen Leitern mit direktem "Erdanschluss".
Im ungünstigen Fall beseitigt man dadurch auch seine letzte Überlebenschance.
Ebenso Finger weg von Salzwasser, Kohlenstaub, Ruß usw.
Daß die Schaltnetzteile öfters kribbeln ist eigentlich ungefährlich. Fast alle Marken-Netzteile im originalen Zustand und sachgerechter Anwendung bleiben mit dem Ableitstrom mehr oder weniger weit unter dem vorschriftsmässigen maximalen Wert. Dazu sind speziell "gesicherte" Bauteile verarbeitet sowie ein entsprechendes Layout des Netzteiles, also nicht einfach ein 08/15 Kondensator oder sonstwas zwischen Leitern auf der Hochspannungs- und Niederspannungsseite.
Es gibt für antistatische Beläge gewisse Vorschriften.
Ein kleiner Textauszug der Firma Nora Systems GmbH, 69469 Weinheim, als Beispiel-Hinweis auf geltende Vorschriften.
Eventuelle Kontaktaufnahme mit einem Hersteller von antistatischen Bodenbelägen ist empfehlenswert, vielleicht gibt es vorschriftsmässige Möglichkeiten einen vorhandenen Bodenbelag zu "antistatisieren".
Übrigens: Ich warte immer noch auf den Schaltungsvorschlag einer "klassischen Softerdung" mittels Kondensator und zweier antiparallel geschalteter Dioden.
«
Letzte Änderung: 23. Dezember 2013, 09:41:40 von Kalle
»
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Viele Grüsse
Karl
ingbert
Senior-Mitglied
Beiträge: 120
Re: Statische Aufladung
«
Antwort #16 am:
23. Dezember 2013, 09:53:40 »
Hallo zusammen,
der Begriff "ableitfähig" bedeutet nicht, daß mittels Draht eine feste Verbindung zur Erde besteht. Gewünscht ist hier, daß eine isolierte Aufladung ("statisch") über einen realisierten definierten Widerstand über einen bestimmten Zeitraum abfließen kann. Mit einer direkten Erdverbindung würden z.B. wichtige Sicherungsmaßnahmen wie FI-Schutzschalter überbrückt. Und die haben gerade in Hobbyräumen, in denen mit Strom "gespielt" wird, durchaus eine Berechtigung.
Mit den heutigen Netzteilen als Schaltnetzteil gibt es keine galvanische Trennung zum Primärkreis mehr. Solche Geräte sind dadurch alle quasi ableitfähig. Im Gegenzug gibt es bei diesen Geräten dann Probleme beim Zusammenschalten mehrerer Netzteile, wenn z.B. Lautsprecher mit beteiligt sind. Wer kennt nicht auch so lästige Brummtöne wegen Masseschleifen zwischen den ganzen Stromgeräten.
Früher gab es die dank EU verbotenen linearen Netzteile mit ihren Trafos und Spannungsreglern, die auch Wärme erzeugten und bei passabler Leistung auch noch groß und schwer waren. Mit Sicherheit haben noch viele hier solche Netzteile in Verwendung. Die haben eine vollständig galvanische Trennung zwischen Steckdose und Ausgangsspannung. Bei diesen Netzteilen war es dann gezielt nötig, eine ableitfähige Verbindung herzustellen - gebräuchlich in den meisten HiFi-Geräten vor Einführung der Schaltnetzteile. Die Endstufe war fest geerdet - pardon via Draht durchverbunden - und die anderen damit verbundenen Geräte durften das dann eben nicht haben. Trotzdem mußte eine Einstreuung ("HF") und eben statische Aufladung des Gehäuses abgeführt werden. Hierfür gab es die "Softerdung". Sie besteht aus einem Keramikkondensator großer Maximalspannung (HF-Kurzschluß, für Gleichspannung ein hochohmiger Widerstand) und für sich aufbauende statische Spannung je eine Diode parallel dazu, die ab etwa 0,6 V Differenzspannung diese abführt. Zwei sind notwendig, weil man ja die Polarität nicht kennt. Im Normalfall waren somit alle drei Bauteile passiv, griffen aber gleich bei anfangenden Probleme ein, bevor sich eine hohe Aufladung ergeben konnte.
Noch eine Ergänzung zu den HiFi-Geräten: Da die meisten nur die zweipoligen Eurostecker besitzen, also gar keinen PE-Anschluß (Erde), wurde diese Schutzbrückung zwischen der Signalmasse und dem Gehäuse realisiert. Über die Kabelverbindungen (Schirm) und die Erdung der Endstufe war dann doch wieder eine Erdverbindung gegeben.
Ich hoffe, diese Zeilen waren jetzt nicht zu ausführlich.
MfG,
Ingbert Neumeister
«
Letzte Änderung: 23. Dezember 2013, 09:57:46 von ingbert
»
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Kalle
Senior-Mitglied
Beiträge: 3316
Re: Statische Aufladung
«
Antwort #17 am:
23. Dezember 2013, 10:26:08 »
Hallo Ingbert,
was Sie beschreiben geht mehr in den Bereich der Funktionserdung welche mehr für die elektrische sichere Funktion eines Gerätes, Verstärker, Empfänger, Sender usw., wesentlich ist.
Die Schutzerdung dient mehr zur Sicherheit von Menschen und anderen Lebewesen. Klar, ein geerdeter metallischer Boden bietet Schutz vor von ausserhalb verschleppten Spannungen mit hohen Stromflussmöglichkeiten. Aber weil ein Lebewesen, welches auf dem metallischen Boden steht und normalerweise auch nicht optimal isoliert ist, dient dieses Lebewesen als Leiter zwischen z. B. einem gestörten defekten Gerät und dem metallischen Boden.
Deshalb gibt es für Standortisolierungen gewisse Vorschriften über die Anwendung von entsprechenden Bodenbelägen, schlicht und einfach weil die Ströme auf ungefährliche Werte begrenzt werden.
Es ginge auch einen überwiegend metallischen Anteil des Bodenbelages mit einem sehr hochohmigen Schutzwiderstand an eine geerdete Stelle anzuschliessen nur, ich werde mich davor hüten diesbezüglcih Tipps zu geben weil eine geordnete Ringsum-Isolierung eines ganzen elektrisch gut leitenden Bodenbelages nicht gewährleistet ist.
Die Hochohmigkeit eines vorschriftsmässigen Bodenbelages reicht aus um die statische Aufladung weitestgehend zu verhindern, Verlegung und Anschlussmöglichkeiten können die Hersteller mitteilen, haften auch dafür.
Nachtrag: Zwei oder Drei Tante M-Locken weniger und schon sind die Probleme mit der statischen Aufladung usw. beseitigt und Mensch, Tier und Geräte sind geschützt. Manche haben 300 Locken und 800 Anhänger, die tollsten Digitalzentralen mit Kombutern usw. aber für den sicheren Bodenbelag für Mensch und Gerät sind keine Kröten mehr da, --- eigenartig ---!
«
Letzte Änderung: 23. Dezember 2013, 10:37:42 von Kalle
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Viele Grüsse
Karl
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