Stellwerkswärter und Rückmeldekontakte

[Jan Flex]

Gibt es ein rückmeldefähiges Symbol was ich mit dem Stellwerkswärter ein- und ausschalten kann, aber kein Magnetartikel ist der durch Anklicken im Gleisbild gestellt wird?

Hintergrund dieser merkwürdigen Frage:
Mein Drehscheibendecoder liefert mir die Rückmeldung aller 48 Anschlüsse der Drehscheibe BCD-Codiert auf 6 Datenleitungen. Diese habe ich an 6 Rückmeldekontakte angeschlossen. Mit Hilfe des Stellwerkwärter wird das decodiert und virtuelle Magnetartikel geschalten. Diese nun betätigen virtuelle Rückmeldekontakte.

Dazu habe ich ein freies zweibegriffiges Magnetartikelsymbol neu gezeichnet. Es sind praktisch zwei einfache Gleisstücke, für belegt durchgängig und für nicht belegt mit einer Lücke. Dies in die Zufahrt zur Drehscheibe eingefügt, mit einer Sprungmarke versehen und schon kann ich genau sehen wo die Bühne steht.

Die virtuelle Rückmeldung nutze ich im Profil mit Lok-ID 0 und damit wartet die Lok brav auf das Eintreffen der Bühne mit dem Losfahren.

Klappt soweit super, solange niemand mit der Maus auf das Gleisstück klickt. Da der Stellwerkswärter offensichtlich nur bei einer Änderung der Eingangssignale reagiert wird das dann nicht mehr korrigiert  und meine ganze Geschichte gerät durcheinander.

Deswegen meine Frage siehe oben. Zur Verdeutlichung wie das am Bildschirm aussieht habe ich ein kleines Bildchen angehängt.

[Edwin Schefold]

Hallo Jan
Frage:
Warum nutzt du nicht einen Zähler bei der Decodierung?
Wäre doch viel einfacher und auch der kann in der ZFA ausgewertet werden. 
 

[Helmut Kreis]

Hallo Jan,

warum machst Du die Stellungsanzeige der Bühne so kompliziert? Der Anschlussstutzen an der Drehscheibe ist doch rückmeldefähig und zeigt dir genau an wo die Bühne steht. Wenn Du deine 48 Gleisanschlüsse rückmeldefähig hast, wird dir das doch ohne Logik angezeigt. Und wenn Du auf den Anschlussstutzen klickst, wird auch die Bühne genau an diesen Anschluss gefahren. Dafür brauchst Du keine "seltsamen" Symbole an Deinen Gleisanschlüssen.

[Jan Flex]

Einen schönen guten Morgen,

Helmut, es ist schon richtig, meine 48 Gleisanschlüsse sind alle Rückmeldefähig. Aber das sind keine 48 Rückmelder, sondern die Zahl liegt im Binärcode auf 6 realen Rückmeldern. Der Stellwerkswärter macht mir nun daraus eine richtige dezimale Zahl die dem aktuellen Stand der Drehscheibe entspricht.

Da der Stellwerkswärter aber nur Magnetartikel schalten kann habe ich solche in das Gleis eingefügt. Klar, ich hätte auch Gleissperrsignale nutzen können statt meiner seltsamen Symbole. Die Funktion wäre die gleiche. Aber die Gefahr das auf die Signale einer klickt ist noch größer als die Gefahr des Klickens auf meine Gleisstücke mit Loch drin.

Da gefällt mir deine Idee schon besser Edwin. Ich habe mal einen solchen Zähler eingebaut. Nur taucht damit gleich eine neue Frage auf.

Ich habe das Warten auf die Bühne in Lokprofile mit Lok-ID 0 eingebaut. Damit kann ich diese Fahrstraßen auch ohne ZFA nutzen. In etwa so:
1. Starte die Fahrstraße mit Lokgeschwindigkeit = 0
2. Schalte den Magnetartikel Bühnenanforderung
3. Wenn Zielgleis erreicht, dann Lokgeschwindigkeit = 10
4. Halte mitten auf der Bühne an und gebe die Fahrstraße frei

Bei 3. müßte ich ja nun den Zähler auswerten. Da habe ich trotz gestrigem studieren des Handbuches nichts gefunden. Oder habe ich da eine Denklücke und etwas übersehen?

Danke für's Mitdenken und schöne Grüße

Jan

[Sven Spiegelhauer]

Hallo Jan,

da Du diese Variante zur Rückmeldung der Bühnenstellung gewählt hast (6 RM binär), würde ich Dir Empfehlen per STW 24 vRM zu generieren. 24 deswegen, weil sich gegenüberliegende DS-Anschlüsse einen RM teilen. Es können auch weniger sein, wenn nicht alle Anschlüsse genutzt werden. Diese vRM kannst Du nun im Gleisbild bei den Anschlußstutzen der DS als Stellungsrückmeldung eintragen. Somit benötigst Du keine Profile mehr, wenn gleichzeitig auch noch das iZNF auf der Bühne genutzt wird.
Es gibt sicherlich auch noch andere Varianten, aber damit machst Du Dir mehr Arbeit und bei Änderungen am Gleisbild ist mehr Pflegeaufwand des Projektes nötig. Zeichne die vMA/vRM einfach in eine ungenutzte Ecke des Gleisbildes und fertig.

[Jan Flex]

Hallo Sven,

das ist ja genial einfach. Ich werkel seit Wochen daran. Die vMA irgendwo versteckt einzuzeichnen, darauf bin ich nicht gekommen.

Ich geh jetzt mit meinem Hund frischen Wind ins Gehirn blasen und dann geht es los.

Danke und einen schönen Tag wünscht

Jan

[Sven Spiegelhauer]

Hallo Jan,

im Anhang mal ein kleines Projekt (Binaer). Dort habe ich mal für die ersten 6 vMA/vRM etwas eingetragen. Diese werden nun per STW angesteuert, indem die 6 binären RM ausgewertet werden. Zeichne das in die unterste Ecke des Gleisbildes. Eventuell Gleisbild etwas vergrößern. Die vRM dann noch in die Stellungsrückmeldung der Stutzen eintragen.

In meinem Beispiel habe ich im STW eine Einschaltverzögerung von 5 Sekunden bei den vRM eingetragen. Das bewirkt, das die Lok in der Fahrstraße erst 5 Sekunden nach Ankunft der Bühne losfährt. Die 6 echten RM (binär) müssen nicht zwingend im Gleisbild eingezeichnet werden. Es erhöht aber die Übersichtlichkeit und der Kontrolle bei der Fehlersuche.

Wenn Du das Projekt ausprobieren möchtest, dann denke an eine Datensicherung Deines eigenen Projektes.

[Sven Spiegelhauer]

Hallo Jan,

mir fällt noch folgendes ein. Du kannst in den STW auch noch zusätzlich einen Zähler eintragen, der Dir dann die Stellung als Zahl anzeigt. Den kannst Du dann im GB an der Dtehscheibe positionieren.

[Helmut Kreis]

Hallo Jan und Sven,

ich habe es zwar nicht an meiner Anlage getestet, aber wenn Jan doch alle 48 Anschlüsse mit Rückmeldern versehen hat, und im Gleisbild der Anschluss ein Rückmeldefähiger Magnetartikel ist, dann braucht er doch die BCD-Logik gar nicht und jeder MA (Gleisstutzen) könnte ihm sofort einen Zähler auf den dezimalen Wert stellen.

Es würde nur nicht funktionieren, wenn die BCD-Logik an der Drehscheibe angebracht wäre und von dort nur 6 Leitungen genutzt würden.

[Sven Spiegelhauer]

Hallo Helmut,

ich vermute mal, das Jan diese Variante gewählt hat um RM zu sparen. Ist ja auch ein Unterschied, ob ich 6 RM oder 48 RM Hardwareseitig haben muß.

[Jan Flex]

Helmut, deine Vermutung ist richtig. Mein Drehscheibendecoder arbeitet zwar intern mit 48 echten Rückmeldungen, aber nach außen kommen diese nur in der BCD-Codierten Form.

Und die echten Rückmelder einfach nach außen führen geht nicht, da die direkt in der Schaltung ohne Potentialtrennung eingebunden sind. Und außerdem ist es so doch ein wenig preiswerter.

Bin dann am Werkeln, wenn es tut wie es tun soll melde ich mich nochmal.

[Jan Flex]

Hallo, es funktioniert

auch wenn ich die Namen durcheinandergebracht habe, im letzten Beitrag war natürlich Sven gemeint.

Ich hab mich letztendlich für die Variante von Sven entschieden, da diese meinem ursprünglichen Projekt am nächsten kommt, aber den Vorteil hat im Gleisplan keine MA zu haben die nicht geschalten werden dürfen.

Die Lücken im Gleisbild hab ich übrigens immer noch drin zur Anzeige vom Stand der Bühne. Nur sind das jetzt keine Magnetartikelsymbole, sondern einfache Meldesymbole ohne Schaltfunktion die vom Stellwerkswärter mit betätigt werden. Mir gefällt es optisch so am Besten, ist halt wie alles eine reine Geschmacksfrage.

Nochmal danke für's Mitdenken und eure Hilfe.

Damit ist mein bisher größtes Elektronikprojekt, Selbstbau eines Drehscheibendecoders, abgeschlossen, juhu

Eine schöne Woche wünscht

Jan