Pendelzugsteuerung mit WDP 2012

[Willi Emmers]

Liebe Kollegen,

ich möchte mit WDP 2012 eine Pendelzugsteuerung einrichten. Eine eigentlich häufig vorkommende Streckenführung: 2 Kopfgleise Haltestelle > Fahrstrasse > Fahrstrasse > Durchgangsgleis Bhf und zurück.

Leider habe ich im Basis- und im ausführlichem Handbuch, sowie in den Foren nichts gefunden, was mir weiterhelfen könnte. Selbst im Video ist nicht erklärt, wie die RMK-Belegung der Stumpf- bzw. Abstellgleise aussieht.

2003 hat der Kollege R.Dietloff einen Workshop (#16) u.a. zu dem Thema geschrieben. Dummerweise kann ich aber mit den heutigen Möglichkeiten damit nichts anfangen, da damals alles mit A.K.´s gesteuert wurde und die Programmiermöglichkeiten (Automatikbetrieb) andere waren.
Ich habe schon Probleme, die Gleise (Abstellgleis) richtig mit Kontakten zu belegen und diese Gleise als Fahrstrasse zu definieren. Es werden nur Fehlermeldungen produziert.
Es ist schade, dass durch die neueren WDP-Versionen die Workshop´s zum Teil nicht mehr aktuell sind, bzw. nicht mehr nachvollzogen werden können.

Könnte nicht ein Kollege, der sich mit der Materie bestens auskennt, vielleicht eine kleine Abhandlung zu dem Thema für WDP 2012 schreiben. Ich dachte an eine einfache Strecke von einer Haltestelle mit 2 Gleisen zu einem Bahnhof mit einem (Durchgangs-)Gleis. Es wäre schön, wenn das Ganze mit Bsp.-RMK´s und alles was zum Betrieb der Pendelstrecke nötig ist, angegeben würde (ich weiss nicht einmal, ob man dazu ein Profil erstellen muss).
Zur Zeit habe ich keine Ahnung, wie ich das Ganze zum funktionieren bekomme.

Ich glaube, dass sehr viele Einsteiger über solche Probleme verzweifeln, die bei den Experten unter Euch wahrscheinlich nur ein müdes Stirnrunzeln hervorrufen.

Vielen Dank im Voraus
Willi

[Bernd Sorgenfrei]

Hallo Willi,

der "Pendelzug" ist eigentlich nichts besonderes, deshalb findest du unter diesem Stichwort wohl auch nichts. Es handelt sich doch um zwei normale Zugfahrten, eine von A nach B und eine wieder zurück nach A. Beide werden aus den dafür gebildeten Fahrstraßen erstellt und dann in eine Zugfahrten-Automatik (ZFA) eingetragen. Dazu gehört dann noch ein Wendebefehl in die entsprechende Spalte. Außerdem sollte man jeweils eine Wartezeit nach Ankunft eintragen, damit der Zug im Bahnhof eine Weile hält. Mehr ist nicht!

[Willi Emmers]

Hallo Bernd,
naja, so einfach ist das auch wieder nicht. Wie muss das Abstellgleis (FS) bezgl. RMK´s aussehen? Normalerweise beginne ich eine FS einen Kontakt vor dem ZNF und ende mit der Aufzeichnung am übernächsten Signal. Brauche ich dort Start-, Brems- und Zielkontakt? ZNF ist wohl Pflicht.
Dann habe ich im Forum gelesen, ein RMK muss man rausnehmen, sonst fährt die Lok nicht los.

Also unter einfach verstehe ich doch etwas anderes, trotzdem vielen Dank für Deine Antwort. Vielleicht kannst Du mir also noch etwas "auf´s Fahrrad" helfen.

lg
Willi Emmers

[Bernd Sorgenfrei]

Halo Willi,

na ja, jede Fahrstraße (FS) braucht einen Start- und einen Zielkontakt mit zugehörigem Zugnummernfeld (ZNF). Schön ist zusätzlich ein Bremskontakt.

Ein Pendelzug ist ja offenbar ein Wendezug oder Triebzug. Der wird dann ja vom Ankunft-ZNF wieder abfahren. Dann ist möglicherweise der nächste Kontakt in der neuen Fahrtrichtung nicht frei, weil dort Fahrzeuge stehen, wenn der Zug länger ist als der Zielkontakt, was ja meist der Fall ist. Dann muss dieser Kontakt in der FS-Aufzeichnung herausgenommen oder - besser - als F/B (frei oder besetzt) eingetragen sein.

Bringe doch erst einmal diese Hin- und Herfahrt zu Laufen. Um Abstellgleise kann man sich dann immer noch kümmern.

[Willi Emmers]

Hallo Bernd,

ich werde es mal versuchen. Try and error.
Mit Abstellgleis meinte ich eigentlich das Fahrgleis am Endbahnhof, da es nach dem Prellbock nicht weiter geht.

Nochmals vielen Dank

Willi Emmers

[Torsten Junge]

Hallo Willi Emmers,

Am besten du stellst hier mal ein Bild, Grafik oder dein Projekt hier ein. in der Rückmeldekontakte zu sehen sind. Dann noch eine Beschreibung von wo noch wo, dann kann die besser geholfen werden.

Grüße aus Hamburg
Torsten Junge   

[Bernd Sorgenfrei]

Hallo Willi,

Mit Abstellgleis meinte ich eigentlich das Fahrgleis am Endbahnhof, da es nach dem Prellbock nicht weiter geht.

auch ein Kopfgleis, so heißt das, was du offenbar meinst, ist nichts besonderes für WDP. Am Ende des Gleises befindet sich das Ziel-ZNF, wie bei anderen Fahrstraßen auch. Der Prellbock ist sozusagen das Signal (es steht in der Realität sogar eine Sh2-Scheibe darauf). Der Unterschied ist lediglich, dass für die Weiterfahrt die Fahrtrichtung geändert wird. Das geschieht, wie schon gesagt, in der ZFA, kann aber auch mittels Profil erreicht werden.

Try and error braucht man hier eigentlich nicht.

[Edwin Schefold]

Hallo Willi

Hast du dich schon mal mit dem iZNF beschäftigt?
Dies würde ich in den Stumpfgleisen (Abstellgleisen) verwenden.
Das ZNF legst du dann direkt auf den ersten RMK in Gleis.

Beispiel:
RMK  3= 25cm (ZNF) - RMK 2= 40cm - RMK 1= 30cm (vor Prellbock)
iZNF = 3 dann 2 dann 1, Abstand von Prellbock (Signal) 5cm, Abstand zum Bahnsteiganfang 5cm, Abstand zum Bahnsteigende 6cm.
In der Fahrstraße trägst du z.B. "Halt an Bahnsteigmitte" ein.
Die Stellbedingung geht durch bis zum RMK 1. Die Fahrstraßenauflösung endet aber bei RMK 3 (ZNF), genau wie der Zielkontakt.
Die Fahrstraße aus dem Stumpfgleis beginnt dann wieder ab RMK 3.
Im Zugfahrtenautomatik-Editor wird dann bei der Fahrstraße, aus den Stumpfgleis, ein Wendebefehl eingegeben.

Läuft dann die Automatik, hält die Lok bei der Einfahrt dann z.B. in der Gleismitte.
Wird dann die Fahrstraße aus dem Stumpfgleis gestellt, so wendet die Lok als erstes, und fährt dann erst los.
Ein Profil ist somit nicht nötig, wenn man nicht vorher noch irgendwelche Funktionen schalten möchte.
 
Ich hoffe das hilft dir ein wenig weiter!? 

[Willi Emmers]

Hallo Torsten, Hallo Bernd, Hallo Edwin,

sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich war noch anderweitig beschäftigt.
Zur Klärung des Problems habe ich einen Screenshot der Strecke angehängt.

Ich möchte also vom Bhf Bergheim Gleis 1 bzw. 2 zum Bhf Altkirchen Gleis 1 und zurück. Im Bhf Bergheim steht auf Gleis 1 und 2 jeweils ein Triebwagen, der abwechselnd zum Bhf Altkirchen Gleis 1 und wieder zurück fahren soll.

Meine Frage: Sind die Signale, ZNF und RMK´s so richtig eingetragen oder muss ich da noch etwas ändern?

Liebe Grüße vom Niederrhein
Willi

[Stefan Lersch]

Hallo Willi,

das sieht gut aus! Ich habe deine Anregung aufgegriffen, weil auch von anderen Anwendern immer wieder Probleme bei der Erstellung von Pendelfahrten auftreten. Ich bin gerade im Urlaub und nutze mal die Abende, um eine kurze Anleitung zu schreiben. Gebt mir also etwas Zeit.

[Willi Emmers]

Hallo Stefan,

zuerst einmal ein herzliches Dankeschön für Deine Antwort.

Ich glaube, das (für einen Neuling) Problem der Pendelzugsteuerung setzt sich gleich aus mehreren möglichen Fehlerquellen zusammen.
1. Wo und wieviele RMK´s sollten/müssen gesetzt werden?
2. Wo und wieviele ZNF oder iZNF müssen gesetzt werden?
3. Wie muss die Fahrstraße aufgenommen werden (gerade in Bezug auf Kopfgleise)? Was gehört alles dazu?
4. Ein Prellbock als Signal(-ersatz)?
5. Wie muss die Fahrstraße (RMK´s) editiert werden? Welche RMK´s müssen auf frei/besetzt gesetzt oder sogar gelöscht werden?
6. Wendebefehl und Delay?
7. Wie wird das Ganze als Zugfahrt und im Zugfahrten-Automatik-Editor übernommen?

Ich habe Anfang der 90´er mit, ich meine es wäre Digipet 3.5 auf Disketten gewesen, angefangen und dann für ca. 20 Jahre pausiert. Damals ging alles nur über A.K.´s. WDP 2012 ist ja schon beinahe die eierlegende Wollmilchsau geworden.
Leider habe ich in den Handbüchern nichts zum Thema Pendelzugsteuerung, bzw. wie ein Kopfgleis als Fahrstraße aussehen soll gefunden.
Ein Kopfgleis (Abstell- oder Stumpfgleis, wie immer man es nennen will) hat dummerweise das Signal am "falschen" Ende der Fahrtrichtung stehen.

Es ist ausgesprochen liebensgewürzig von Dir, dass Du dieses Thema aufgreifen willst. Gerne darfst Du auch meine Grafik für das Tutorial benutzen. Da ist doch eigentlich alles drin (2 Kopfgleise als Nebenbahnhof, Streckengleis und Durchgangsgleis in einem Bahnhof) was an Problemen/Eventualitäten auftreten kann. Die RMK´s sind auch eingezeichnet. Solltest Du noch etwas benötigen, bin ich gerne bereit, es Dir zur Verfügung zu stellen.

Liebe Grüße vom Niederrhein
Willi Emmers

[Karlheinz Battermann]

Hallo Willi,
alle Deine Fragen sind im HB der Version 12.0 ausführlich beschrieben, man muss sie nur lesen und umsetzen.
Schaue Dir dazu mal die Abschnitte 8.8.2 bis 8.8.4, 11.25 und hier besonders den Abschnitt 11.25.2 mit der Überschrift Nächster Start mit den Automatikbereichen „Bergheim“ und „Burghausen“ an.
Ich wünsche viel Erfolg beim Umsetzen des Geschriebenen und Gelesenen.
Und noch ein kleiner Tipp, denn im mitgelieferten Projekt WDP2012 kannst Du es sogar in der Simulation nachstellen und ausführlich testen. 

[Bernd Sorgenfrei]

Hallo Willi,

du denkst zu kompliziert. Du hast doch schon ein Gleisbild erstellt, das alle RM, Signale, Prellböcke usw. korrekt enthält. Also alle Voraussetzungen loszufahren - ggf. in der Simulation - sind erfüllt. Nur eine kleine Besonderheit ist zu beachten, wenn ein (Wende)zug in die entgegengesetzte Richtung fahren soll. Dann sind möglicherweise Kontakte der neuen Fahrtrichtung durch Wagen belegt. Diese Kontakte müssen in den Stellbedingungen als F/B eingetragen sein. Das habe ich aber schon geschrieben und man kommt eigentlich alleine drauf. Als fang' doch einfach an!

[Willi Emmers]

Hallo Karlheinz, Hallo Bernd,

herzlichen Dank für eure Antwort.

@Karlheinz
Da das Handbuch so dick ist, bin ich da wahrscheinlich mit meinen Augen vorbei geflogen. Ich werde mir das Geschriebene in den einzelnen Kapiteln zu Gemüte führen. Danke für die Angabe der Kapitel.
Hoffentlich klappt es dann bald.

Ich habe übrigens festgestellt, dass ich wohl noch ein Signal vor der Bogenweiche (direkt am Bahnübergang) am RMK 109 "in südliche" Fahrtrichtung setzen muss.
Ich habe mich noch nicht daran getraut, das Beispiel zu laden. Werde ich aber machen, da ich sonst nicht weiterkomme.

@Bernd
Wenn ich schon Probleme mit der Fahrstraßenaufzeichnung (möglicherweise durch das fehlende Signal vor der Bogenweiche) habe, kann es nicht ganz so einfach sein.
Ich habe eben noch versucht, die Fahrstraße manuell mit Teilstrecken aufzuzeichnen. Leider ohne Erfolg. Die automatische Aufzeichnung hat überhaupt nicht funktioniert.
Was heisst F/B? Ich kenne nur Frei oder Belegt. Ich vermute, das meinst Du damit.

Liebe Grüße vom Niederrhein
Willi

[Bernd Sorgenfrei]

Hallo Willi,

ok., man kann bei RM 109 ein Signal setzen, konsequenterweise dann auch bei RM 142, jeweils mit Zugnummernfeldern. Dort enden dann jeweils Fahrstraßen. Für die Einfahrt nach Altkirchen könnte dann auch bei RM 106 ein Einfahrsignal stehen. Aber das ist alles nicht zwingend.

F/B bedeutet, es ist für das Stellen der FS egal, ob der Kontakt frei oder besetzt ist. Eingetragen wird das, indem man zum Mausklick die Umschalttaste drückt.