mit KPF Zeller Speedcat PLUS wird nicht ausgelesen

[chpeter]

Hallo WDPers,
Nachdem ich (nochmals Dank an Thomas) in die System Einstellungen unter Digitalsysteme der KPF Zeller Speedcat PLUS als "Digitalsystem" zugefügt habe, wo bei mir die Frage nach ein Com-Port und Baudrate etwas gewundert hat, habe ich versucht ein Lok damit ein zumessen.
Es gibt jetzt die Möglichkeit diese PLUS Version auszuwählen mit und ohne Präzisions-Drehgeber. Leider hat dies nicht funktioniert.
Nach der ersten Messstufe vorwärts geht es nicht weiter, Meldung "Messung abgebrochen". Unter der "normale" Eintrag Speedcat funktioniert alles bestens, ausser natürlich mit der Präzisions-Drehgeber da habe ich logischerweise der 4 fache Geschwindigkeit
Aufgefallen ist das beim vorhandene Speedcat vermerkt wird:

"vor jeder Messung muss die Lok auf den Speedcat stehen."
Bei der Speedcat Plus wird vermerkt:

Vor jede Messung muss die Lok auf A stehen.
Ich habe keine Fehler oder ! in der Gerätemanager
und in der Schnittstellen Sucher wird nur mein Tams MC auf Port 8 angezeigt.
In der Systemeinstellung habe ich alle Com Ports bis 12 einzeln abgearbeitet leider auch ohne Erfolg.
Was mache ich Falsch?
Gruss, Peter

[Markus Herzog]

Hallo Peter,

ich habe da einen Verdacht. KPF Zeller hat zuerst für den Präzisionsdrehgeber dieselbe Elektronik wie für den normalen Drehgeber verwendet. Hier hat sich aber gezeigt, dass diese mit der hohen Pulsrate beim Präzisionsdrehgeber nicht klar kam (ab hohen Geschwindigkeit wurden da falsche Werte gezeigt).
Also haben sie eine neue Elektronik entwickelt.

Ich gehe mal davon aus, dass du die alte Elektronik hast die in Zusammenhang mit dem Präzisionsdrehgeber nicht unterstützt werden kann. Wieso meine ich das?
Erstens sagst du, dass deine Elektronik mit der normalen Eintragung läuft aber falsche vierfache Werte liefert. Die neue Elektronik ist aber technisch gar nicht kompatibel zum alten Protokoll und kann daher da niemals überhaupt Werte zeigen.

Desweiteren müsste die neuen Elektronik im Schnittstellensucher erscheinen im gegensatz zur Alten.

Grüße
Markus

[chpeter]

Hallo Marcus,
Danke für deine schnelle Antwort, werde diese Thread Herr Zeller weiterleiten.
Mein Speedcat ist nach X maligen Umtausch wegen Fehlverhalten "schon" 3 Monate alt, der Präzisions-Drehgeber  1 Woche, Software ist 6.0 warten wir seine Antwort mal ab.
Gruss Peter

[ottochen (Thomas)]

Hallo Peter,
ist zwar gut gemeint aber passt hier nicht ganz hin... Eine Antwort seitens Herrn Zeller würde hier vollkommen reichen.

[chpeter]

Hallo Thomas,

OK, Dein Wunsch entsprechend!

Gruss, Peter

[kpf-zeller]

Hallo Forum

Ich schreibe Ihnen diesen Artikel, da ich davon ausgehe, dass es sich hier um eine grundlegende Verwechslung handelt.

Zunaechst:
Speed-Cat und Speed-Cat PLUS sind zwei vollkommen verschiedene Systeme, die in keinerlei Hinsicht etwas Gemeinsames haben.
Optisch sind sich diese zwar aehnlich, jedoch steckt in der PLUS-Version eine voellig neue Elektronik, gepaart mit einem Mikrocontroller.
Hingegen ist in der normalen, bisherigen Variante lediglich ein IO-Warrior verbaut.

Was ist ein IO-Warrior?
Es handelt sich dabei um einen vielseitig verwendbaren IC, mit welchem ich auf relativ einfache Weise die Impulse der Lichtschranke erfasst habe.
Der IO-Warrior kommuniziert mit dem PC ueber die USB-Schnittstelle und von dort aus werden die Daten dann von WinDigiPet abgegriffen und weiterverarbeitet.
Dieser IC hat einen ganz gravierenden Nachteil:
Er laesst sich nur mit einer maximalen Frequenz von 125 Hz auslesen.
Was wiederum bedeutet: Alle 8 Millisekunden kann ein Signal zum PC gesendet werden.
Treffen waehrend diesen 8 ms jedoch zwei oder mehr Signale von der Lichtschranke ein, so gehen diese unter.

Dies hat zur Folge, dass die normale Speed-Cat bei einer Geschwindigkeit von ca. 192 km/h keine weiteren Geschwindigkeitszunahmen registriert.
Im Gegenteil: Durch Ueberlagerungen von Signalen kommt es sogar dazu, dass die angezeigte Geschwindigkeit wieder sinkt, obwohl ein beschleunigendes Motorengeraeusch erkennbar ist.

Ein zweiter Nachteil des Standard-Drehgebers ist, dass er in den unteren Geschwindigkeiten eine sehr geringe Aufloesung besitzt.
Also wenig Impulse pro Stundenkilometer an den PC gesendet werden.
Bei einem Mess-Intervall von einer Sekunde und einer angenommenen Impulszahl von etwa 3 bis 4 Impulsen pro Sekunde bedeutet dies schon alleine rechnerisch eine Toleranz von 25%.
In anderen Worten: Wenn eine Geschwindigkeit von 15 km/h angezeigt wird, kann diese auch 10 oder 20 km/h betragen.
Die Aufloesung, also die erfassten Impulse pro Sekunde, laesst keine genauere Erfassung zu.



Jetzt kommt der Praezisionsdrehgeber ins Spiel.
Der Praezisionsdrehgeber ( PDG ) hat im Gegensatz zum einflankigen Standard-Drehgeber 4 Fahnen.
Wenn er in den unteren Geschwindigkeitsbereichen eingesetzt wird, erhoeht sich die Aufloesung um das 4-fache und die Fehlerrate nimmt dadurch drastisch ab, was zu einer praeziseren Erfassung der Werte fuehrt.

Der kollaterale Nachteil dieser Sache: Die zu erfassende maximale Geschwindigkeit verringert sich um den Faktor 4.
Aus maximal ablesbaren 192 /km/h werden weniger als 50 km/h.

Daher durfte der PDG bisher lediglich in den unteren Geschwindigkeitsbereichen eingesetzt werden und musste bei hoeheren Geschwindigkeiten wieder gegen den Standard-Drehgeber getauscht werden.


Und erst jetzt kommt die Speed-Cat PLUS ins Spiel, dafuer jedoch gewaltig:

Die SC-PLUS hat einen eigenen kleinen Computer verbaut, welcher theoretisch 16.000 Impulse pro Sekunde von der Lichtschranke erfassen kann.
Und nicht nur das:
Jetzt kann sogar erkannt werden, ob es sich um einen HIGH-to-LOW oder einen LOW-to-HIGH Impuls handelt.
Sprich: Wir erhalten nun 8 Impulse pro Umdrehung bei der Verwendung des PDG und immerhin noch 2 Impulse beim Standard-Drehgeber.

Schwarz auf weiss bedeutet dies nun:
-   Achtfach hoehere Aufloesung ueber den gesamten Geschwindigkeitsbereich
-   Extrem praezise Anzeige in den unteren Drehzahlen  ( siehe Video auf Youtube. )
-   Kein Tausch der Drehgeber mehr erforderlich, da auch mit dem PDG alle Impulse erfasst werden
-   Kein Geschwindigkeits-Limit  ( erst bei ca. 4.000 km/h )


Ich hoffe, ich konnte Ihnen allen den Unterschied zwischen Speed-Cat und Speed-Cat PLUS verdeutlichen.
Es ist Sonntagvormittag und ich war noch nicht beim Vesper………….. ;-)


Was noch in einem separaten Thema von mir erwaehnt werden wird, sei vorab noch hier gesagt:
Es gibt seit ca. 3 Monaten einen neu konstruierten Speed-Cat-Grundkoerper, welcher effektiv den bisher immer wieder aufgetretenen Schlupf zwischen Drehgeber und Antriebsrad eliminiert.


Beste Gruesse von
Matthias Zeller

[chpeter]

Hallo Herr Zeller,
Danke für Ihre Aufklärung jetzt ist es vollkommen klar.
Hätte diese Erklärung auf Ihrem Homepage so gestanden hatte ich vorige Woche natürlich nie den Präzisions-Drehgeber von Ihnen gekauft sondern sofort eine neue Speedcat PLUS.
Diese Bestellung schicke ich Ihnen umgehend zu.
Vielleicht wäre es trotzdem ratsam Kontakt mit  Herr Dr. Peterlin oder Herr Marcus Herzog auf zu nehmen denn Ihr "normale" Speedcat mit Präzisions-Drehgeber ist unter WDP (noch) nicht unterstützt. kann also auch für Messungen unter 50 Kmh nicht unter WDP eingesetzt werden. Es sei dann man notiere sich alle Fahrstufen und änderte die Geschwindigkeitkurve  in WDP manuell ab. Scheint mir aber nicht der Sinn der Sache.   Über 50Kmh ist er  wie Sie schon erläutert haben zwar nicht wirklich brauchbar das konnte man aber auf eine Messstrecke machen falls man nicht ständig der Drehgeber wechseln möchte.

Gruss, Peter Aring

[Markus Herzog]

Hallo Peter,

denn Ihr "normale" Speedcat mit Präzisions-Drehgeber ist unter WDP (noch) nicht unterstützt. kann also auch für Messungen unter 50 Kmh nicht unter WDP eingesetzt werden.

Das werden wir auch nicht unterstützen, da sobald die Geschwindigkeit höher wird man nicht mehr unterscheiden kann seitens des PC, ob die Werte richtig sind oder nicht.

Grüße
Markus