MiFaz in Gleiswendel, Erfahrungen und Tips

[Detlef von Homeyer]

Liebe WDP Freunde,

hat jemand von euch Erfahrungen mit der Anwendung des MiFaz in einer Gleiswendel ?
Ich plane eine zweigleisige Gleiswendel (in einer Richtung) mit einer Auffahrt und einer gesonderten Abfahrt.
Die aktuelle Version des MiFaz bietet ja eine höhere Sicherheit zur Verhinderung von Kollisionen. 
Die Frage ist ob man 1.) nur mit mehreren klassischen iFaz hintereinander, oder 2.) mit mehreren MiFaz in Teillängen, oder mit einem MiFaz die Gesamtstrecke erstellt. Je nach Anzahl der Ebenen kommen ca. 20 m Länge  pro Gleis zusammen.

Über eure Erfahrungen und Meinungen würde ich mich freuen. Gruß Detlef

[Manfred G.]

Hallo Detlef,


ich betreibe eine größere Gleiswendel und habe teilweise von vielen einzelnen iFAZ auf mehrere miFAz umgestellt. Allerdings bin ich noch am Testen, welche Variante für den Fahrbetrieb am sinnvollsten ist.
So wie ich deinen Plan einschätze möchtest du die Wendel als reinen Puffer (Schattenbahnhof) für deine Züge einsetzen. Bei 20 m Gleislänge bekommst du beim Einsatz von miFAZ mindestens 10 Züge pro Gleis rein,  mit iFAZ werden es sicherlich einige weniger, da du die Abstände nach den langen Zügen ausrichten musst.
Grundsätzlich funktioniert das mit den miFAZ ganz gut, sofern du auf einen ausreichend großen Abstand zwischen den Zügen achtest, die Loks natürlich gut eingemessen sind und ein vernünftiges Fahrverhalten aufweisen. Aber trotzdem passiert es mir manchmal, dass Züge in besonderen Situationen , z. Bsp. nach einem Notstop oder anderen Steuerungsproblemen, auffahren. Selbst wenn alles in den Schienen bleibt ist es mühsam, die Züge wieder auf definierte Positionen zu bringen und im Programm entsprechend ein zu stellen. Von daher würde ich zu dem Kompromiss raten, so wie in deiner Frage als Option 2 beschrieben. Teile deine Wendel in 2 - 3 Teile auf und nutze dort jeweils die miFAZ.

[Detlef von Homeyer]

Hallo Manfred,

vielen Dank für deinen Bericht und dein Tipps. Ja, es ist richtig. Die Wendel dient als reines Depot von Zügen (Schattenbahnhof). Die Züge fahren jeweils aus der doppelgleisigen "Paradestrecke" jeweils von linken oder rechten Fahrrichtung in die beiden (waagerechten) Zufahrtsgleise der Wendel nebeneinander, und dann durch die Wendel. Bei der Ausfahrt wird die Fahrrichtung jeweils entschieden. Somit ist auch ein Fahrtrichtungswechsel auf der Paradestrecke möglich.

Ich werde mich dann gem. deiner Empfehlung mit der Variante 2 beschäftigen. Der Vorteil der Variante 2 oder 1 dürfte sein, das mehr gleichzeitige Nachrückfahrten auf einem Gleis stattfinden. Vielleicht kannst du mich mit deinen Erfahrungen etwas auf dem Laufendem halten. Außerdem wüsste ich gerne noch deine Gleislängen der RMK - Abschnitte und der Abstandseingaben? Mit der neuen MiFaz Version dürfte die Sicherheit erheblich verbessert sein? Ist das auch deine Erfahrung ?

Vielen Dank - liebe Grüße, Detlef

[Manfred G.]

Hallo Detlef,


meine Konfiguration in der Wendel ist noch etwas provisorisch. Ursprünglich hatte ich in jedem der 6 Kreise ein iFAZ. Die habe ich nun bei der talwärts führenden Strecke einfach in miFAZ umgewandelt. An den Rückmeldekontakte habe ich noch nichts geändert, was sicherlich nicht optimal ist. Im Gegensatz zu deinen Planungen ist die Wendel kein reiner Puffer. Sie ist nur die Verbindung zwischen dem oben liegenden Schattenbahnhof und dem unteren Anlagenteil mit Paradestrecke und großem Bahnhof etc. Aber bei Bedarf lassen sich auf den 30 m doch etliche Züge mit unterschiedlichsten Längen (20 cm bis 410 cm) unterbringen, ohne viel Platz zu verschwenden.
Die Länge der RMK kannst du dem Bild entnehmen. Leider ist der erste viel zu lang und die anderen sollten gleichmäßiger verteilt sein. Den Abstand zwischen den Zügen habe ich mit 30 cm sicherheitshalber etwas länger gewählt. In meinem Schattenbahnhof mit Gleislängen von 2 - 10 m komme ich mit 20 cm aus.



Weiterhin schreibst du:

Mit der neuen MiFaz Version dürfte die Sicherheit erheblich verbessert sein?

Gegenüber welcher Situation siehst du die Verbesserung? Ich kann deine Vermutung nicht so richtig einordnen.


Wie sind denn bei deiner Planung Kurvenradius und Steigung vorgesehen. Denke daran, dass beim Anfahren von schweren und langen Zügen die Waggons bei ungünstigen Verhältnissen nach innen weg kippen könnten.

[Detlef von Homeyer]

Hallo Manfred,

mit der Verbesserung siehe Video Fahrzeug - Anzeiger Teil 3 , hier Variante 2. Dies ist verbunden mit einer erhöhten Sicherheit bei fehlbelegten RMK.

Planung:
Kurvenradius Auffahrt Großkreis 1+2 mit ca. 3% Steigung, Abfahrt Normalkreis 1+2, Gleislänge zur Speicherung pro Gleis ca. 18 m ohne Abfahrt.
1 RMK pro 2 Schienen, ca. 60 cm, ergibt 30 RMK pro Gleis.

Zur Kippsicherheit kann ich noch nichts sagen. Allerdings haben wir im Klub eine ähnliche Wendel mit dem gleichen Zweck. Hier kippt nichts heraus. Ein Risiko bleibt jedoch das unvorhergesehene Abkuppeln von Wagen.

[Manfred G.]

Hallo Detlef,




danke für den Hinweis zum WDP-Video. Jetzt ist es klar. Und mit den 30 RMK bist du wirklich auf der sicheren Seite.

[gleisbaufix]

Einen schöne guten Abend wünsche ich!

Sehr interessanter Thread, zumal ich ebenfalls an einem Zugspeicher nach dem FIFO-Prinzip in einer Gleiswendel arbeite. Die Gleiswendel ist so aufgebaut, dass sie am Boden in einer Kehrschleife endet. Somit ist es eigentlich eine laaaange, eingleisige Kehrschleife mit 32 RMKs. Wer zuerst rein fährt, kommt zuerst wieder raus (FIFO halt..) Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich nicht mehr als 20 RMK pro miFAZ (oder auch iFAZ) eintragen kann. Ich habe zwar im Handbuch diese Beschränkung nicht gefunden, aber auch nichts gelesen, wie ich diese umgehen könnte. 20 ist auch irgendwie eine komische Zahl weil sie nicht binär abgeleitet ist; 16 oder 32 würde ich verstehen... Vielleicht mache ich aber auch etwas falsch.

Daher habe ich die Gleiswendel in 2 MiFAZ aufgeteilt, Prinziplieel funktioniert das soweit, nur gibt es ein anders Problem mit der Geschwindiugkeit der Züge, aber hierzu werde ich einen neuen Thread öffnen.

Grüße aus dem Süden, Georg

[Markus Herzog]

Hallo Georg,

so Programmierer wie ich begrenzen gerne zur Sicherheit Listen auf eine endliche Zahl Einträge aus allen möglichen Gründen (Abarbeitung wird sonst zu komplex, Werte laufen über etc.).
Technisch gesehen hätte ich spätestens bei 32768 begrenzen müssen, aber da war wohl vermutlich dann doch der Gedanke, dass diese Zahl wohl schwachsinnig wäre als maximale RMK-Zahl und dann schaut man halt mal sich die größten Usergleisbilder an und entdeckt dort 10 maximal 15 RMK in einem Gleis und sagt sich 20 ist ne schöne Zahl, die ein bisschen größer ist. Wäre jetzt nie auf die Idee gekommen hier zu erwarten, dass jemand an diese Grenze kommt. Von mir aus kann ich die auch mal hochsetzen auf sagen wir 40. Ob das aber wirklich Sinn macht ist denke ich müßig zu diskutieren.

Grüße
Markus

[gleisbaufix]

Hallo Markus,

Danke für deine Erläuterungen; kann ich soweit nachvollziehen, solange es ich um reguläre FAZ/ iFAZ handelt. Mit dem MiFAZ hat sich das aber aus meiner Sicht etwas geändert. Denn gerade der MiFAZ ist doch prädistiniert für die unkomlizierte Konfiguration eines sogenannten FIFO-Speicher und da die Anzahl der Züge je MiFAZ nicht begrenzt ist, sollte die Anzahl der RMKs ebenso weit gefasst sein, wobei die von dir aufgeführten 40 ein guter Kompromiss wären

Bei Gleiswendeln kommst du ja sehr schnell auf etliche Meter, denn wenn man von den 2-3% Steigung ausgeht, dann haben wir je Windung mehr als 3 Meter (bei mir sind es bergauf im Außenkreis 4,20m). Da man die Länge der RMK-Abschnitte bei Massemeldern ja auch nicht zu lange machen sollte (max. 1m - besser weniger), habe ich pro Windung 6 RMK geplant und umgesetzt. Bei 2,5 Windungen runter und wieder rauf plus die in der Kehrschleife kommen 32 RMK zusammen. 1 Windung mehr und du bist schon bei den von dir angegebenen 40.

Wenn es keine anderen zu berücksichtigenden programmtechnischen Begrenzungen gibt, die für eine Abarbeitung im Programm limitierend wirken, würde ich ja fast 100 als obere Grenze vorschlagen, damit auch Clubanlagen mit z.T. großen Wendeln die Vorteile eines MiFAZ nutzen können.

Die Hersteller von Rückmeldern werden mir mit Sicherheit zustimmen... , aber das ist ein eher schwaches Argument. Wie gesagt, die von dir vorgeschlagenen 40 sind natürlich okay.

Grüße, Georg

[Markus Herzog]

Hallo Georg,

ich denke mal drüber nach, ob ich da auch mehr als 40 erlaube.

Danke für deine Erläuterungen; kann ich soweit nachvollziehen, solange es ich um reguläre FAZ/ iFAZ handelt. Mit dem MiFAZ hat sich das aber aus meiner Sicht etwas geändert. Denn gerade der MiFAZ ist doch prädistiniert für die unkomlizierte Konfiguration eines sogenannten FIFO-Speicher und da die Anzahl der Züge je MiFAZ nicht begrenzt ist, sollte die Anzahl der RMKs ebenso weit gefasst sein

Kann man so sehen, aber manchmal können wir auch nicht alles vorsehen was ihr als Anwender euch so ausdenkt und wenn ich bedenke, dass es jetzt mehr als 2,5 Jahren miFAZ gebraucht hat bis wir da jemand jetzt mal sich hier aktiv wegen der Begrenzung meldet, darf ich vielleicht für mich in Anspruch nehmen, dass man das nicht auch hätte unbedingt vorhersehen müssen.
Aber wie gesagt: ich setze da in Zukunft gerne die Zahl hoch.

Grüße
Markus